Ich finde sobald das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit ins Wanken gerät,
muss man sich mit diesem Kontrollverlust auseinandersetzen.
Doch leider, oder vielleicht, Gottseidank ist das so und das Leben verläuft nicht immer nach unseren Wünschen. Man lernt stetig durch solche unvorhersehbaren „Kontrollverluste“ dazu,
für sich und die anderen.
Im familiären Bereich habe ich gesehen, dass wir zusammen jede Krise sehr gut meistern können
und sich jeder ganz schnell auf die anderen einstellt hat und hilft, wo sie oder er kann.
Z.B. war Skype für unsere 87 jährige Oma bisher neu, aber nun entdeckt und findet sie es super
und so bleiben wir alle untereinander in Kontakt. Alle packen sich warm ein
und finden sich im Garten auf einen Ratsch zusammen ein, natürlich mit viel Abstand, aber es klappt gut.
Unser Drei-Generationen-Lebensmodell hält diesem kleinen, gefährlichen Virus sehr gut stand.
Ich war vorher der festen Überzeugung das die Familie, jedes einzelne Mitglied,
Menschen die freiwillig in so einem Modell zusammen leben, dies gerne tun, gerne geben,
aber auch gerne verzichten, gegenseitig Rücksicht leben, auch in Krisenzeiten nicht den Lebensmut verlieren und ich hatte Recht damit.
Hier stützt einer den anderen, denn jeder hat ja seine eigenen Sorgen, unterschiedliche Sorgen.
Man schätzt das Leben mehr, nimmt seine Bedürfnisse weniger wichtig in dem Ganzen,
nimmt sich selbst weniger wichtig, man schätzt die Beziehungen zu Familie und Freunden mehr,
rückt, mit den momentanen Möglichkeiten, näher zusammen.
Und es wird einem wiederholt bewusst, was im Leben wirklich wichtig ist.
Die einen finden den Weg im Glauben, die anderen regen sich mehr und andere weniger auf,
andere werden sich ihrer inneren Stärke bewusst.
Dieses wunderbare Gemisch ist jeden Tag anders zusammengesetzt, aber genau das gibt Sicherheit.
Ich bin stark und zuversichtlich, muss es aber nicht jeden Tag sein,
weil da Menschen sind, die einen auffangen.
Ich wünsche mir persönlich, dass jeder für sich gelernt hat,
dass sich in jedem Entschlossenheit und innere Stärke entwickelt hat
und nicht alles wieder ins ALTE zurück fällt.
Ich wünsche mir, dass den Menschen bewusst ist, dass jetzt nicht der Einzelne im Vordergrund steht, sondern die gesamte Gesellschaft.
Jeder einzelne hat in der Hand, was aus unserer Gesellschaft wird
und wie sehr unser ganzes Wirtschaftssystem ins Wanken gerät.
Ich würde mir wünschen, dass nur diejenigen um Hilfe bitten, ich meide finanzielle Hilfe,
die derer auch wirklich unbedingt benötigen. Ich hoffe, dass ich nicht gesteinigt werde, wenn ich sage....
Nur weil da ein Topf mit Honig steht, heißt das nicht, dass man da auch hineinlangen darf, sollte, muss.....
Niemand muss sich selbst, oder seine finanziellen Reserven für später ausschöpfen, das verlangt niemand, wenn man auf diese im Alter angewiesen ist, gerade als Selbständiger, aber ich finde,
man sollte auch Kampfgeist an den Tag legen und nicht gleich das Schiff verlassen.
Die Rettungsboote reichen nie für alle, aber man kann dazu beitragen, so viele wie nur möglich zu retten, auch ohne selbst unterzugehen, oder sich in den Vordergrund zu drängeln und ja, vielleicht lässt man dabei auch ein paar Federn, aber Rettungsschirm heißt nicht, ich nütze jetzt die Gesetzeslage für mich.
Das geht mir gerade etwas auf die Nerven.
Ich finde, dass es nicht sein kann, dass wir Kunden anderer Werkstätten bei uns stehen haben,
weil diese Kurzarbeit angemeldet haben und wir nicht mehr wissen, was man zuerst machen soll.
Ich finde daneben, das der TÜV die Arbeit einstellt und die Dekra somit komplett überfordert
und uns die Dekra keine zusätzlichen Termine mehr zur Verfügung stellen kann.
Wir sollen weiterarbeiten, so wurde es uns mitgeteilt, weil ja der TÜV weiterhin für jeden Autobesitzer relevant, verbindlich, eben gemacht werden muss und dringende Reparaturen auch,
aber dann werfen Organisationen wie der TÜV das Handtuch?
Gehen Ersatzteillieferanten trotz voller Lager auf Kurzarbeit, trotz Nachfrage der Werkstätten,
der Erlaubnis und Möglichkeit zu arbeiten.
Was ist hier los auf dieser Welt.....haben wir jetzt trotz Arbeit Coronaferien, oder nur ein Teil der Menschen?
Das finde ich sehr traurig.
Sparflamme ja, Ausgangsbeschränkung finde ich sehr sinnvoll und da stehe voll dahinter,
aber wir bekommen das auch hin und deshalb würde ich jeden bitten.....
Zur Gemeinschaft beitragen, aber nicht auf Kosten der Gemeinschaft sanieren,
denn der Topf wird nicht lange voll sein und dann zerreißt es jedes Rettungsboot.
Auch wenn es in dieser Krise ungemütlich ist, es anfangs ungemütlich ist, wünsche ich mir,
dass die Menschen die Bereitschaft entwickelt haben, gemeinsam an einem Strang zu ziehen.
Ich wünsche mir, dass aus späteren Gesprächen, über die hoffentlich einigermaßen gut überstandene Krise, keine Gespräche der Vorwürfe und Schuldzuweisungen werden, weil das nur Zeitverschwendung ist und die hatten wir bereits genug.
Ich würde mir wünschen, das man aus dieser Krise gelernt hat, mit dem Nötigsten zurecht zu kommen.
Wir werden gelernt haben uns einzusparen, uns neu zu orientieren und vielleicht hat das die Politik auch.
Vielleicht könnte man den Bundestag dezimiert lassen und auf die derzeitig, leeren Stühle,
Blumenkübel stellen. Was jetzt in der Krise reicht und gerade klappt es besser als zuvor,
genügt später ganz sicher.
Ich finde den derzeitigen Umgang, bis auf kleine Ausnahmen, geistig sehr entspannend,
man merkt doch gleich, dass der Kindergarten geschlossen hat 😉
Ich wünsche allen viel Kraft und ein gutes Durchkommen in stürmischen Zeiten,
auch der Wind legt sich wieder, da bin ich mir ganz sicher 😉😊