Hauseigenes Elektrizitäts-Kraftwerk

  • Hier nun die Konfigurationsübersicht unseres hauseigenen Elektrizität-Kraftwerks und erste Erfahrungen damit:

    Stromeinspeisung:

    - Solarmodule 2 x 160 W = 320 W

    - Ladestromerhöhung während der Fahrt auf bis zu 24 -> 12 V / 140 A, bei 24 V Chassis

    - Landstrom:

    Netz1: Außenstromanschluss einstellbar von 4 - 16 A (für alle Verbraucher ausser Netz 2)

    Netz2: zweite Stromeinspeisung (über Landstrom oder aus Netz1)

    mit FI-Schutzschalter 230 V / 16 A (für Klimaanlagen)

    Ladegerät / SinusWechselrichter

    - VICTRON Quattro 5000

    Batterien:

    5 x Gelbatterien 12 V / 170 Ah (Gesamtkapazität 850 Ah)

    Verbraucher

    - ... das Übliche (ein paar Steckdosen, LED-Leuchten, ..)

    - Vollwaschtrocker (Anschlusswert 2,2 KW)

    - Dampf-Backofen (Gesamtanschlusswert 3,2 KW)

    - Kaffemaschine, Milchaufschämer, Handmixer, Rührstab, Wasserkocher,

    bisherige Erfahrungen:

    nach den ersten paar Wochen in denen wir nun mit unserem Albatros unterwegs sind, ergibt sich im Moment folgendes Bild:

    - die Ladestromerhöhung während der Fahrt funktioniert super: nach einer längeren Fahrtstrecke (ca. 400 km) sind die Batterien meisten wieder mit 100 % aufgeladen; Kürzere Fahrtstrecken haben kaum eine Ladewirkung

    - die Solarmodule laden aktuell jeden Tag (Ende Januar in Südspanien) bei vollem Sonnenschein die Batterien fast wieder auf komplett auf (von 94 % > 99,8 %)

    Landstrom: je nach Ladestrombegrenzung sind die Batterien nach ziemlich schnell wieder auf 100 %

    Verbrauch Dampfbackofen:

    haben wir bisher nur mit Landstrom benutzt

    Verbrauch Vollwaschtrockner

    - 60° Buntwäsche : ca. - 20% Batterie-Kapa

    - Trockner: bisher nur bei Landstrom benutzt

    Insgesamt sind wir mit der Konfiguration sehr zufrieden. Die Ausstattung ist von VM ziemlich gut auf unsere Bedürfnisse hin zusammengestellt worden. Wir haben bisher max 4 Tage/Nächte ununterbrochen ohne Landstrom problemlos überstanden (allerdings ohne Waschen und Backen) und waren dann immer noch bei rd. 65 % Batterieladung. Anschliessend wurde dann während der Fahrt geladen oder eben über Landstrom. Soweit ich verstanden habe, soll man die Gel-Batterien ja nie unter 50% Ladezustand runterfahren, was wir auch genauestens beherzigen.

    Das einzige, was wir aus heutiger Sicht nachrüsten wollen ist noch ein zusätzliches Solar-Modul, damit wir auch bei niedrigen Sonnenstand wie jetzt im Winter mehr Ladeleistung bekommen.

    Die Gel-Batterien wollen wir in ein paar Jahren
    gegen Lithium-Ionen-Batterien austauschen. Da warten wir aber noch auf ein
    verbessertes Preis-/Leistungsverhältnis. Und in ein paar Jahren sind unsere
    Gel-Batterien ohnehin verschlissen und es muss was neues her.

  • Für Lithium-Ionen-Batterien welche ich bei mir auch einbauen will wenn die Gel-Battterien den Geist aufgeben,

    habe ich mir schon die Li-Batterien bei GREENAKKU angesehen.

    Die können ohne Änderungen in die vorhandene Ladestruktur 1:1 eingesetzt werden.

    Haben das Managment eingebaut und sind per App zu überwachen.

    Auch der Preis ist recht interessant in meinen Augen.

  • Stichwort zusätzliche Solarzelle wegen Sonnenstand: ich hab für solche Zwecke ein faltbares Modul dabei. Hat 120 Watt und einen Regler. Da ich noch einen Büttner hier rumliegen hatte hab ich den statt des billigen integriert (gibts aber auch werksseitig mit zB. Victron.

    Funzt wunderbar, auch wenn man mal im Schatten parkt.

  • Für Lithium-Ionen-Batterien welche ich bei mir auch einbauen will wenn die Gel-Battterien den Geist aufgeben,

    habe ich mir schon die Li-Batterien bei GREENAKKU angesehen.

    Die können ohne Änderungen in die vorhandene Ladestruktur 1:1 eingesetzt werden.

    Haben das Managment eingebaut und sind per App zu überwachen.

    Auch der Preis ist recht interessant in meinen Augen.

    Hallo Berthold,


    wenn Du solche Akkus einbaust wirst Du ganz schnell erkennen das das nicht mal so 1:1 schell gemacht ist. Dann wird erstmal Deine Sicht auf die Dinge erweitert und Dir die Schwachstellen in deinem Mobil, ,das ja für herkömmliche Blei/Gel/AGM Akkus gebaut wurde, aufzeigt.

    Bei den meisten angebotenen App-Systemen kannst Du auch nichts überwachen/aggieren sondern einfach nur zuschauen.


    Grüße wolfgang

  • Herzlichen Dank für die Infos.


    Solarkapazität würde ich auch noch erhöhen, dann reicht die Sonne zum nachladen.


    In unserem Vario aus 2006 haben wir 2x 210 Ah Gel Batterien und 4 Solarmodule (420 Watt Gesamt), allerdings noch keinen MPPT Solarregler.

    Lichtmaschine ist relativ klein mit 80 A vom MAN.

    Wechselrichter 1500 Watt und Ladegerät 40 A sowie einen Benzingenerator Dometic TEC 29

    Ursprünglich waren es 2 Dometic TEC 29 die im Synchronlauf dann einen 100 A Victron Lader betrieben haben oder jeweils einer für eine Klima im Wohnraum und Schlafraum geschalten waren.


    Da wir keine 2 Klimaanlagen brauchen haben wir einen Generator und 1 Klima ausgebaut.


    An Verbrauchern 12V Kompressorkühl-Gefrierkombination, Nesspresso Maschine, Fön. TV und Licht. Im Winter noch die Alde 3000 Gasheizung und Webasto Dieselheizung.


    Im Februar werden die Solarmodule, die geschaltete Elektrik /Regelung vom Spezialisten aus Groß-Gerau geprüft und ggf. optimiert, damit wir Autarkes Reisen wie wir es seit 5 Jahren gewohnt sind auch weiter praktizieren können.


    Die Gel Batterien bleiben, da sie erst ein Jahr alt sind und gute Leistung abgeben. Sollten Sie irgendwann erneuert werden müssen ist Lithium natürlich eine Option.


    Denke das wir da gut mit Leben können im Frühjahr und Herbst... im Winter halt dann Landstrom


    Grüße

    Stefan

  • Stichwort zusätzliche Solarzelle wegen Sonnenstand: ich hab für solche Zwecke ein faltbares Modul dabei. Hat 120 Watt und einen Regler. Da ich noch einen Büttner hier rumliegen hatte hab ich den statt des billigen integriert (gibts aber auch werksseitig mit zB. Victron.

    Funzt wunderbar, auch wenn man mal im Schatten parkt.

    Ich habe auch zwei Solartaschen a 180 Wp in Gebrauch, mit dem 10 Meterkabel klappt es wunderbar ein bisschen Sonne zu erhaschen. Im Winter bringen sie ein Vielfaches der Dach PV. Der gravierende Nachteil ist der das die Anlage nicht alleine bleiben mag, da sie sonst Füße bekommt.

  • Der gravierende Nachteil ist der das die Anlage nicht alleine bleiben mag, da sie sonst Füße bekommt.


    Dafür bräuchte man einen Laderegler der im Bedarfsfall auch mal 15 Ampere auf einen zweiten Ladekreis schickt ! Das der, der falsch Hand anlegt bleibende Erinnerungen behält. Gibts aber nicht !


    Grüße wolfgang

  • Luna (Martina),

    die Konfiguration des gesamten Fahrzeugs - also auch die Elektrik - war so eine Art "Fahrzeug-Projekt":

    • wir haben unsere Anforderungen (oder zumindest das, was wir als Neulinge glaubten haben zu wollen) beschrieben und das verfügbare Budget ermittelt.
    • dann haben wir in sehr vielen ausgiebigen "Projekt-Meetings" mit VM unseren Albatros auf dem Papier zusammengebaut. Teilweise waren wir direkt in Bohmte vor Ort oder haben das per Telko und Mail gemacht
    • VM hat dann alles in einem Päckchen zusammengestellt, ein Angebot gemacht und den Liefertermin ermittelt; wir haben beauftragt und dann ging es in die Realisierung/Produktion
    • nach ein paar Monaten war dann der Albatros abflugbereit und das Projekt beendet "in time, in Budget, in Quality"

    Ließt sich ziemlich unspektakulär - war aber sehr viel Arbeit -für VM und auch für uns.


    Zum Elektrik Paket speziell: (gilt aber eigentlich für alle Komponenten des Fahrzeugs)

    • die Basis-Konfiguration für den Standard-Alkoven von VM ist ja bekannt und der ist schon ziemlich gut ausgestattet
    • ich hatte in der Vorbereitung auf dieses "Projekt" bei unserem letzten Probe-Urlaub mit einem Mietfahrzeug einige "Use-Cases" ausprobiert und daraus unzählige besondere Zusatz-Anforderungen mitgenommen (e.g. kein Gas-Backofen sondern Dampf-Backofen, Waschmaschine; Spülmaschine, getrennt regelbare Klimaanlage von Wohnraum und Schlafzimmer, Anzahl 220V-Steckdosen, dimmbares Licht, usw) und konnte dann auch einigermaßen gut beschreiben, wie wir in dem Fahrzeug "leben" wollen.
    • VM hat sich unsere Anforderungen sehr genau angehört, alles genau und auch wirklich kritisch hinterfragt und mit uns gemeinsam bewertet. Daraus wurde dann von VM ein Vorschlag für das Energie-Konzept erstellt, die Kosten ermittelt und danach mit uns die möglichen Alternativen sehr ausführlich besprochen.
    • da wir totale Anfänger im Campen sind, waren wir froh, dass wir hier einen exzellenten und sehr erfahrenen "Projekt-Partner" hatten. Ich war immer wieder erstaunt, wie selbstverständlich auch meine unmöglichsten komischen Ideen und Fragen ganz normal und sachlich besprochen wurden. Ein Ergebnis dieser Gespräche war z. Bsp. dass bei unserer geplanten Nutzung der Küchenutensilien eine Spülmaschine nicht wirklich hilfreich ist.
    • letztendlich ist ja alles machbar - wenn dann das Budget nicht irgendwann zu Ende wäre (und ich hasse Projekte, die aus dem Budget-Rahmen laufen!).
    • also haben wir mit VM besprochen, was wir unbedingt brauchen und was "nice to have" ist. Dann hat VM ermittelt was mit akzeptablen Aufwand (und Kosten) später nachgerüstet werden kann und was besser sofort gemacht werden sollte. Wir haben das nochmal alles gemeinsam diskutiert und ... => fertig war die Konfiguration
    • während der Produktion waren wir -zig mal in Bohmte und haben unseren Albatros bei der Entstehung zugesehen. Festgelegt wo die Steckdosen und Schalter hinkommen sollen, wie die LEDs plaziert werden und eigentlich alles, was wir so vom "Hausbauen" kennen eben auch gemacht. Wenn eine Entscheidung schnell notwendig war, ging das über Telefon oder Mail.

    So wie unser Albatros im Moment da steht, sind wir rundum zufrieden mit ihm. Aus heutiger Sicht hätten wir es nicht besser machen können - alles ist genau so wie wir es haben wollten und wie wir es uns damals für unser Leben unterwegs gewünscht haben.

    Wir stellen allerdings auch fest, dass sich unser Nutzungsverhalten mit jedem Tag, den wir unterwegs sind, ein wenig verändert und damit natürlich auch die Anforderungen an das Fahrzeug. Aber wir sind mit der vorhandenen Basis gut auf alle Änderungen vorbereitet und unser Albatros darf sich ruhig noch etwas entwickeln - er ist ja erst ein paar Monate altes Baby.

    LG Moni

  • Luna (Martina),. Ich war immer wieder erstaunt, wie selbstverständlich auch meine unmöglichsten komischen Ideen und Fragen ganz normal und sachlich besprochen wurden. Ein Ergebnis dieser Gespräche war

    • letztendlich ist ja alles machbar - wenn dann das Budget nicht irgendwann zu Ende wäre

    Wir stellen allerdings auch fest, dass sich unser Nutzungsverhalten mit jedem Tag, den wir unterwegs sind, ein wenig verändert und damit natürlich auch die Anforderungen an das Fahrzeug

    LG Moni

    Hallo ihr beiden


    Genau das ist ein Teil den ich in der vergangenen Woche in einem 3-Stündigen Gespräch mit Herrn M sen. raushören konnte. Auf der Messe wurde einem nur ein kleiner Einblick von dem gegeben was möglich ist.


    Aktuell kann ich sagen, dass die zwei großen Wohnmobil Hersteller mit Naen V in Deutschland sehr unterschiedlich unterwegs sind, aber das gleiche Ziel verfolgen eben den Kunden auf ihre Art zu 100% zufriedenzustellen.


    Wenn ich heute nach der Erfahrung beide Betriebe genau kennengelernt zu haben auswählen könnte, kämen


    Chassis-Hilfsrahmenänderungen , Klappen und Schubkonstruktionen aus W,

    Der Kabinenaufbau und der Möbelbau aus B.

    Dazu die Autarke E-Versorgung gekrönt aus GG


    Aber eins wird nirgendwo so gelebt wie die 100% Individualität mit einem offenen Ohr für alles im Wohnmobilbau und dem Wunsch eines Wohnmobilisten, gibt es eben nur in B


    grüße Hase und Ulli