Shell V-Power

  • Moin zusammen,

    habe dazu nichts im Forum gefunden, eigentlich nicht vorstellbar😉

    Tankt jemand von Euch Shell V-Power Diesel?

    Gibts mit Vertrag ja zum gleichen Preis wie normaler Diesel und hat einige Vorteile.

    Gibt es hier Erfahrungen dazu?

    Danke,

    Tim

  • Ich tanke Shell V-Power Diesel nur wenn ich zu Tüv fahre, da bilde ich mich ein das die Abgas Werte vlt. dadurch besser sind.

    Sonst tanke ich fast immer den normalen Brei.

  • So sehe ich das auch. Der „normale“ Diesel ist doch seit vielen Jahrzehnten auf den optimalen Gebrauch in den Motoren ausgelegt worden und daher perfekt für unsere Fahrzeuge. Wenn der Super-Diesel so viel mehr bringen würde, warum fließen die Vorteile dann nicht in die Hauptsorte ein?


    Nein, das ist klassisches Upselling-Marketing. Da wird den Möchtegern-Rennwagenfahrern vorgegaukelt, dass die etwa höhere Oktan-Zahl „mehr Leistung“ rausholt und die kaufen dann den Sprit, um beim nächsten Ampelstart-Rennen 0,01% schneller zu werden. Tatsächlich ist der Leistungsunterschied doch kaum zu messen und in einem Durchschnitts-Pkw ohnehin vergebene Liebesmühe.


    Das alles geht auf die Erfindung der Mehrleistung beim Benziner zurück und wenn das Konzept beim Konsumenten doch angenommen wird, warum

    soll man das dann nicht auch beim Diesel anbieten? Da bringt es zwar noch weniger an Mehrleistung aber objektive Zusatzleistung ist bei einem guten Marketing-Konzept ja oft eher sekundär.


    Im Übrigen gibt es Hinweise, dass bei einer Misch-Nutzung von normalem und dem Super-Diesel eine vermehrte Russbildung entsteht, die sich aufgrund der Verwirbelungen hinter dem Heck dann aber auch auf diesem als Schmierfilm anhaftet. Also wenn man das nutzt, dann sollte man das wohl auch konsequent tun, was im Ausland bisweilen schon mal schwierig sein kann, da es diese Stöffchen eben nicht überall gibt.


    Alles in allem kann ich das Interesse der Mineralölkonzerne gut verstehen. Bekommen sie doch in aller Regel für ein Produkt, das vergleichbare Herstellkosten, wie das Standardprodukt hat, höhere Endverbraucherpreise. Ob das für die Verbraucher dann wirklich besser ist, ist dann nicht mehr so wichtig. Hauptsache es gibt genügend, die das glauben.


    VG, Thomas

  • Habs mal im Firmenwagen getankt, weil Normaldiesel alle war. Außer Mecker von der Fuhrparkverwaltung war nichts.


    Im Ernst. Die Vorteile sind glaub vernachlässigbar. Würde auch den V-Powerdeal machen, aber dann musste immer zur einen Marke und unterwegs suchen, nee.

    Wie Sportauspuff, Leistungssteigerung 2% im Prüfstand. Aber chic ^^


    Lasst uns mal bei einem Treffen Bier blind verkosten. Das Ergebnis ist oft sehr überraschend.

  • :P .... einfach mal ....


    Wie der 4-Takt Motor, nix anders ist ein Dieselmotor, funktioniert, ist ja meist bekannt. Der Kolben geht runter und saugt Luft an (der Turbo drückt sie in die Zylinder). Dann kommt der Kolben über den unteren Totpunkt, bewegt sich aufwärts und komprimiert die Luft. Bereits vor dem oberen Totpunkt ist die komprimierte Luft so aufgeheizt, dass mit dem Einspritzen des Diesels die Verbrennung eingeleitet wird. Dabei braucht die Verbrennung einen kleinen Augenblick um wirklich effektiv zu wirken. Währenddessen dreht der Motor weiter ... dieser Moment wird beim Motor als sogenannter "Zündwinkel" bezeichnet; das ist der Drehwinkel, den die Kurbelwelle dreht, bis die Verbrennung im Zylinder volle Wirkung hat. Kurz nach dem oberen Totpunkt soll der Kolben so "richtig einen drauf bekommen", damit die Gasausdehnung durch die Verbrennung maximalen Effekt hat.

    Früher war dieser Ablauf statisch, na ja - nicht so richtig, da es eine unterdruckgesteuerte Zündverstellung gab, die den Zündwinkel vor- oder nachstellte, je nach Drehzahl. Heute ist ein sogenannter "Klopfsensor" verbaut, der praktisch "online" prüft, ob der Zündwinkel optimal ist und diesen Winkel dann anpasst.


    Hat man nun einen Motor mit statischem Zündwinkel, so ist es natürlich etwas doof, wenn die Zündtemperatur sich mit dem Kraftstoff verändert ... Ist der Diesel "zündwilliger" so wirkt die Verbrennungskraft bereits vor dem oberen Totpunkt des Kolbens und bremst, statt den Kolben zu beschleunigen (Leistungsverlust). Ist der Diesel zündfester, so erfolgt die Verbrennung und die Kraftauswirkung erst, wenn der Kolben bereits wieder auf dem Weg nach unten ist ... die Folge ... Leistungsverlust!

    Hat man nun einen Motor, der bereits über einen sogenannten Klopfsensor den Zündzeitpunkt bestimmt, so reagiert der Motor "online" auf die Kraftstoffqualität. Allerdings haben die Kennfelder für den Zeitpunkt der Kraftstoffeinspritzung beim Diesel auch Grenzwerte, die so manches Mal durch den "Superkraftstoff" überschritten werden. Dann hat man zwar mehr Geld in den Tank gepumpt, aber kommt garnicht in den Genuß der besseren Zündfähigkeit und dann ... dampft es bestenfalls weiß, weil zu wenig Diesel für die Verbrennung zur Verfügung steht. Oder es rußt, weil die Verbrennung zu wenig Zeit hat, sich woll zu entbreiten.


    Was will ich damit sagen? -> Ob Shell V Power nun einen "guten" Effekt bei dem Motor hervorruft, ist nicht einheitlich und nicht bei allen Motortypen gleich. Der MAN etwa, hat durch Shell V power oder Aral Ultimate, je nachdem welche phantasievollen Namen sich die Lieferanten ausdenken, keinen spürbaren Effekt. Da spielt auch häufig der "Plazeboeffekt" eine Rolle ;)


    Übrigens ist auch bei HVO100 der Fall. Für HVO100 ist eine Zündwinkelverstellung auf jeden Fall erforderlich. Sei es durch die Motorsteuerung (Klopfsensor) oder durch die manuelle Zündwinkelverstellung, die allerdings dann wieder statisch ist und einen Mischbetrieb, mal HVO100, mal normalen Diesel, ausschließt.


    vG

    Martin