Grundsätzlicher Frage zur Behandlung der Akkus (im Speziellen bei Morelo/Büttner)

  • Ich wende mich mit einer Frage betreffen des Dauer-SOC der Akkus: Ich bin dabei mir einen Morelo 88LB zu konfigurieren, also betrifft die Frage vor allem wie es gelöst ist bei Morelo/Büttner. Es interessiert mich aber grundsätzlich, da ich auch bei meinem aktuellen Hymer Lipo verbaut habe.


    Beim E-Auto soll man ja nicht den SOC des Accus länger auf 100% halten wenn man einem maximale Lebenszeit des Accus möchte. Ich lade zB nur auf 100% wenn ich danach direkt eine längere Strecke fahren muss. Wenn ich mir jetzt 2-3*340 AH Life Accus einbaue, der Wagen aber leider den grössten Teil der Zeit vor dem Haus steht (leider) wäre es doch auch sinnvoll die Lipos auf einer Teilladung zuhalten? Mein WOMO ist aber grundsätzlich fast dauernd am Strom wen er zu Hause steht ausser für die Uberwinterung. wo nur stundenweise geladen wird werden der Starterbatterie.
    Kann ich beim Büttner einen SOC von x% EInstellen wenn der Wagen nicht "im EInsatz" ist?


    Mit freundlichen Grüßen,


    Tom

  • Narcorex

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  • Moin,


    grundsätzlich ist es nicht verkehrt die Akkus bei längerem nichtgebrauch auf 70-80% SOC zu belassen aber in der Praxis ist das müßig weil das Womo auch ohne Benutzung immer etwas an den Batterien "nuckelt"


    Nach der Vollladung sollte das Ladegerät auf Erhaltungsladung ( etwas 13,5V )umschalten und dort verweilen. Daher sind die Zellen auch nicht so unter Stress.


    Gruß

    Florian

  • Das macht den LiFePo4 gar nichts aus, vorausgesetzt das BMS und die Ladegeräte sind entsprechend konfiguriert. Ich lade bis 14,2 Volt, dann gehen die Lader auf Erhaltungsladung. Wenn die Spannung unter 13,5V gefallen ist, springen die Ladegeräte wieder an.

    Alle paar Tage geht ein Solarregler auf Ausgleichsladung für eine Stunde - wobei das bei meinen Zellen eigentlich nicht notwendig ist (um die 3mV Abweichung pro Akku).


    Ausnahme ist mein Ladebooster, der geht bei 13,7V aus - das hat aber etwas mit meiner speziellen Schaltung zu tun.

  • Wenn ich mir jetzt 2-3*340 AH Life Accus einbaue,....

    rechnen wir mal


    ein LiFe Akku hat eine "Lebensdauer" von 2-3000 Zyklen, wobei die Lebensdauer m.E. definiert ist durch einen Abfall der Kapazität auf 80%

    Ein Zyklus ist der Durchsatz der gesamten Kapazität


    macht also bei 2000 Zyklen und 1000 Ah einen Durchsatz von rund 2 Mio Ah


    nimmt man eine jährliche Nutzungsdauer von 100 Tagen mit einem durchschnittlichem täglichem Verbrauch von 500 Ah an, so macht das im Jahr 50.000 Ah


    und ob der Akku nach 40 oder 30 Jahren auf 80% abgesunken ist, so what???


    grüße klaus

  • Beim E-Auto soll man ja nicht den SOC des Accus länger auf 100% halten wenn man einem maximale Lebenszeit des Accus möchte. Ich lade zB nur auf 100% wenn ich danach direkt eine längere Strecke fahren muss. Wenn ich mir jetzt 2-3*340 AH Life Accus einbaue, der Wagen aber leider den grössten Teil der Zeit vor dem Haus steht (leider) wäre es doch auch sinnvoll die Lipos auf einer Teilladung zuhalten? Mein WOMO ist aber grundsätzlich fast dauernd am Strom wen er zu Hause steht ausser für die Uberwinterung. wo nur stundenweise geladen wird werden der Starterbatterie.
    Kann ich beim Büttner einen SOC von x% EInstellen wenn der Wagen nicht "im EInsatz" ist?


    Mit freundlichen Grüßen,


    Tom

    Hi Tom,


    Zusätzlich zu dem, was Klaus gerade schrieb; ja, sowohl in einem BEV als auch in deinem zukünftigen Womo Li-Ionenbatterien verbaut, allerdings mit unterschiedlicher Zellchemie. Bei den Super B Batterien handelt es sich um LiFePo4 (Lithiumeisenphosphat), bei deinem E-Auto mit ziemlicher Sicherheit um LiNMC (Lithium NickelManganCobaltoxid). In beiden Fällen handelt es sich im Lithiumbatterien, aber die Eigenschaften sind deutlich unterschiedlich, insbesondere was die Stabilität bei hohen Ladungszuständen angeht. Das die Batterie im E-Auto nicht über einen längeren Zeitraum auf 100% gehalten werden soll, resultiert aus der Instabilität des Zellmaterials, verbunden mit einer irreversiblen Degradierung, so dass die Kapazität unwiederbringlich reduziert wird. Außerdem ist es nicht ausgeschlossen, dass es zu einem autokatalytischen und exothermen Zerfall des Zellmaterials kommt, wodurch die Batterie in Brand geraten kann. Die LFP Batterien sind deutlich stabiler (also das Zellmaterial), so dass es kein Problem darstellt, diese über einen längeren Zeitraum auf 100% zu halten. Wenn du z.B. lange Strecken fährst, kannst du gar nicht vermeiden, dass die Batterien voll geladen werden. Es stellt aber, wie vorab geschrieben, weder ein Sicherheits- noch ein Lebensdauer Problem dar.

    Glaube nicht alles, was du hörst
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    Tue nicht alles, was du magst
    (M.Luther)


    Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz (M.Luther)


    Better to remain silent and be thought a fool than to speak out and remove all doubt
    (A. Lincoln)

  • Nachtrag: es stellt sich schon die Frage, warum du dein Mobil zuhause ständig an der Steckdose hast.

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  • Das Zusammenfassen aller Lithium basierten Akkus und verallgemeinern deren Eigenschaften ist nicht zielführend, besonders wenn die Akkus aus dem E-Auto stammen.

    Beim Elektroauto ist es nämlich üblich den Akku in Brutto- und Nettokapazität aufzuteilen, was bedeutet, dass die 100% SOC die Dir das Batteriemanagement vom Auto als volle Ladung suggeriert keinen 100% entspricht und eine Reserve übrig bleibt.


    Auch gibt es per Software gedrosselte Akkus, bei Tesla z.B.


    Bei selbstgebauten Aufbauakkus, bzw. voll zugänglichem Batteriemanagementsystem kann man die Ladekurven anpassen, so das man selber entscheiden kann die Kapazität voll auszunutzen oder auf Nummer sicher zu laden.


    Gruß


    Martin

  • Voila, hier meine Antwort, ehrlich und direkt: Faulheit und mangelndes Wissen.

    Na, dagegen kann man leicht etwas tun. Einfach eine Wochen-Zeitschaltur in die Leitung hängen und ein bis zweimal die Woche nur für ein Paar Stunden nachladen.


    Je nach Konfiguration (passiver Verbrauch, Batteriekapazität etc.) tastet man sich ran, so dass die Batterien ein wenig arbeiten können aber nie leerlaufen.


    Einfach ausprobieren.


    VG, Thomas

  • Danke für die und alle anderen Antworten. Eine "bequeme" Lösung (Einstellung auf eine "Erhaltungsladung" gibt es also nicht direkt. Merci

  • Warum? Ich habe doch die bequeme Lösung schon genannt. Zumindest bei Victron geht das. Laden bis 14,2V, dann schaltet der Lader auf Erhaltungsladung - und da ich genug Verbraucher am laufen habe, sinkt die Spannung auf 13,5V und es wird wieder neu geladen.

  • Warum soll man zuhause überhaupt Lithium nachladen, vor allem bei der Menge, die wir an Bord haben?


    Ich komme heim, stöpsle meine Womo-PV an meine Microwechselrichter und versorge damit das Haus. Alle 2 Wochen, sollte das Womo tatsächlich mal solange stehen, schaue ich mal nach dem Akkustand. Da ich die 12V-Versorgung nicht abschalte, fehlen so ca. 30-40Ah pro Tag. Bei 900Ah-Akku wären nach frühestens 3 Wochen die Akkus leer. Aber nach 2 Wochen schaue ich ja schon mal nach und schalte dann bei Bedarf einen PV-String wieder auf das Womo, dann werden die Akkus langsam wieder aufgeladen. Der 2. String geht weiterhin ins Haus. Am Netzt hatte ich das Womo in den letzten 5 Jahren eigentlich nur, wenn ich über den Winter mal mit Strom geheizt habe.


    Vorteil daran: Die Akkus sind nie voll, was der Lebensdauer zugute kommt.


    Gruß Axel

  • Mein Womo hängt nicht am Landstrom. Ich machen den Batteriehauptschalter aus und die Batterien pendeln sich dann genau auf 90% "Erhaltungsladung" ein....Kombination Büttner WR und 2x Super B 210Ah. War bei Auslieferung so eingestellt.