Rost Unterboden

  • Bei den früheren Bitumen-Anstrichen gab´s das Problem der Versprödung und dann ist tatsächlich Feuchtigkeit darunter gekrochen mit der entsprechenden negativen Wirkung. Damit habe ich mich bei meinen PKWs auch rumgeärgert. Bei den heute üblichen Mitteln halte ich sowas für nicht gegeben.

  • Nee, das sehe ich etwas anders.


    Den Unterboden inspiziere ich jedes Jahr vor der HU und da gibt es immer irgendwas instandzusetzen. Seien es irgendwelche Gummmilager, Pflege der beweglichen Teile (Bremse/Stabilisatoren). Abschmierdienst und kontrolle der Antriebselemente. Dabei mal kurz anrostende Fahrwerksteile mit Fertan zu bearbeiten ist kein echter Mehraufwand. Der Fahrgestell sieht sauber aus und ich erkenne Stellen mit Handungsbedarf sofort.

    Die jährliche Unterbodenkontrolle wird aber keineswegs einfacher, wenn man den Unterboden mit was auch immer zukleistert. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass das langfristig eher hinterlich ist als eine gute Unterbodenpflege.

    Auf die Teile, die ich mit Fertan bearbeite (Stabilisatoren/Drucklufttanks/Tank/Achsen) gehört sowieso kein Unterbodenschutz, egal ob Wachs oder Bitumenbasis. Bei Reparaturen ist das aufgesprühte Zücks extrem hinderlich und in der Pampe rumrühren macht keinen Spass.


    Der Unterboden vom Aufbau selber ist mal sehr unanfällig und etwas aufzusprühen ist eher wenig produktiv. Der Fahrzeugrahmen mit seinen direkten Anbauteilen ist vom Hersteller bereits recht gut lackiert und eher unanfällig für Rost. Der lässt sich durch reinigen viel besser erhalten und pflegen. Wenn man da irgendwelche Verschraubungen lösen will, dann ist der U-Schutz "im Wege".

    Bei beweglichen Teilen, wo eigentlich kein U-Schutz drauf gehört, sind Schäden deutlich besser zu erkennen als wenn da komplett U-Schutz drüber ist.


    Ich bleibe dabei, ein reinlicher Unterboden ist wichtiger als eine Schicht U-Schutz, die eben auch viele Nachteile hat. Ich schraube ja so fast alles selber am Dickschiff und bei vielen Sachen bin ich heilfroh, dass ich da nicht in irgendwelchem klebrigen Krams rumwühlen muss. Vor 2 Jahren habe ich die gesamte Drucklufanlage (Kessel etc) erneuert. Das wäre bei einem U-Schutz unter dem Fahrzeug eine riesen Sauerei gewesen.

    Bei Fahrzeugen mit Blechboden (PKW) benutze ich auch eine Unterbodenversiegelung. Aber da werden alle Leitungen/Achsteile, Andriebsstrang und Unterbauteile ausgespart. Da dauert so eine Unterbodenreinigung und neuer Unterbodenschutz dann aber auch ein paar Tage. Solche Karosserieanfälligkeiten sehe ich bei unserem Mobil aber nicht und eben auch nicht die Notwendigkeit.


    vG

    Martin

  • Hallo Martin nochmal,


    ich bin teilweise wieder bei Dir.

    Auf die Teile, die ich mit Fertan bearbeite (Stabilisatoren/Drucklufttanks/Tank/Achsen) gehört sowieso kein Unterbodenschutz, egal ob Wachs oder Bitumenbasis.

    Das macht auch Hering nicht, auch nicht auf Kardanwelle, Retarder usw., so dass bei den üblichen Instandhaltungsarbeiten, die Du beschreibst, auch keine Behinderung auftritt.

    Der Fahrzeugrahmen mit seinen direkten Anbauteilen ist vom Hersteller bereits recht gut lackiert und eher unanfällig für Rost

    Da waren bei unserem allerdings schon nach kurzer Zeit Anrostungen zu sehen, und entsprechende Berichte, auch von LTlern gibt es ja auch. Das mag ggf. bei den Fahrzeugen aber auch sehr unterschiedlich sein.


    Und wenn man wie gesagt die entsprechenden Möglichkeiten hat, den Unterboden ständig sauber zu halten, dann okay. Wenn man aber bspw. einen Winter lang in Nordeuropa unterwegs ist, dann ist ein Schutz halt ein Schutz. Eine regelmäßige Unterbodenkontrolle wird durch das durchsichtige Wachs vielleicht etwas "anstrengender", da gebe ich Dir auch Recht, aber m. E. nicht signifikant erschwert oder unmöglich gemacht. Und klar, wenn man eine eingewachste Schraube lösen will, muss man sie erst einmal etwas sauber machen, aber ist das so schlimm? Steitz hat sich jedenfalls nicht beschwert beim Abbau des Reserverades und Anbau des Generators ;).


    Wie auch immer, alles auf dieser Welt hat stets zwei Seiten, Vor- und Nachteile, und es ist an uns Zweibeinern, diese für uns zu bewerten und entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen. Wir beide ziehen hier halt auch mal unterschiedliche :-)).


    VG Dieter

  • Also ich habe auf Empfehlung meines Iveco Meisters und hier im Forum von willi_chic (klaus) den Unterboden machen lassen. Der Iveco Meister hat keine Connection zu irgend einer Firma und ich hatte ja auch schon mal geschrieben, das ich den Unterboden noch nicht so schlimm fand, im Gegensatz zum Werkstattmeister. Der zeigte mir die Stellen.

    Also bei einem Fahrzeug Baujahr 2018, das 1 mal im Jahr zum 10 tägigen Ski Urlaub auf einen Platz gefahren wird, dort steht und wieder zurück, kann man ja kaum von Winterbetrieb sprechen. Jedenfalls scheinen die tragenden Rahmenteil nicht den tollsten Schutz ab Werk gehabt haben. Da war schon an Stellen der Lack weg, oder man konnte den mit dem Finger lösen und es rostete darunter. Das mag noch Jahrelang gut gehen, aber wenn man nicht jedes Jahr die Stellen bearbeitet, würde ich schwarz sehen.

    Ich habe leider nicht die Zeit (Rentner) und auch keine Möglichkeit, drunter zu kriechen und habe mir in Hannover und Umgebung 2 Betriebe angeschaut und mich dann für Eugen Hering entschieden. Bin im Frühjahr dort während meiner Fahrt nach Spanien vorbeigefahren und er hat mir vor Ort einen festen KVA gemacht.


    Das Fahrzeug wurde von unten mit Hochdruckreiniger gereinigt, die Stellen, wo es nötig war wurden entrostet, Rostschutz behandelt und dann lackiert. Danach wurde eine dünne Schicht Mike Sanders aufgesprüht und zwar nur dort, wo es sinnvoll ist. Der Unterboden war hinterher nicht vollgekleistert und auch nicht klebrig. Ich sehe da kein Problem, wenn da irgendwelche Arbeiten gemacht werden müssen, das man erst mal eine dicke Schicht Kleister entfernen muss. Ich muss jetzt wieder zur Inspektion zu meinem Iveco Betrieb. Mal sehen, wie das jetzt aussieht und was der Meister dazu sagt (der weiss nicht, das ich es hab machen lassen). Dort darf ich dann das Fahrzeug auch von unter inspizieren.


    Ich denke, wer nix selbst machen kann (ich mache schon vieles selbst, nur nicht unten drunter), sollte sich schon überlegen, ob das nicht auch werterhaltend ist. Der Preis war OK. Ich habe hier von wesentlich höheren Preise gelesen.


    Schöne Grüße aus Kroatien.

  • Beim Dayly ist das schon sinnvoll zu machen. das Material wird halt vom Werk und von den Herstellern nicht besonders

    bearbeitet, bei den größeren LKW Modellen ist das nicht so tragisch. da dort das Fahrgestell doch wesentlich dickeres und

    stabileres Material hat.

    Mein Vorgängermodell MAN TGL 10250 hat nach 10 Jahren noch keinen Ansatz von Rostbefall gezeigt,

    nur etwas am Diesel und Gastank, aber das kann man ja behandeln.

  • Moin @

    Ich habe unseren Daily auch vor 7 Jahren bei der Firma Eugen Hering machen lassen.

    Wenn ich bei jedem TÜV-Termin unser WoMo von unten sehe kann ich nur sagen, es hat sich rentiert. Keinerlei Roststellen, es wurde nichts „zugepappt“ und der TÜV-Meister ist ebenfalls begeistert vom Zustand, den er bei anderen Fahrzeugen so nicht kennt.

    Ich würde es immer wieder machen lassen und in Abständen bei E. Hering mal wieder kontrollieren und etwaige Stellen nachbessern lassen.

    Für uns und unserFahrzeug ein Gewinn und Werterhalt. Wir wollen auch noch in einigen Jahren damit unterwegs sein.


    Gruß aus dem hohen Norden, Stefan

    "Weil Denken die schwerste Arbeit ist, die es gibt, beschäftigen sich nur wenige damit."
    (Henry Ford)

  • Das Fahrzeug wurde von unten mit Hochdruckreiniger gereinigt, die Stellen, wo es nötig war wurden entrostet, Rostschutz behandelt und dann lackiert. Danach wurde eine dünne Schicht Mike Sanders aufgesprüht und zwar nur dort, wo es sinnvoll ist. Der Unterboden war hinterher nicht vollgekleistert und auch nicht klebrig. Ich sehe da kein Problem, wenn da irgendwelche Arbeiten gemacht werden müssen, das man erst mal eine dicke Schicht Kleister entfernen muss. Ich muss jetzt wieder zur Inspektion zu meinem Iveco Betrieb. Mal sehen, wie das jetzt aussieht und was der Meister dazu sagt (der weiss nicht, das ich es hab machen lassen). Dort darf ich dann das Fahrzeug auch von unter inspizieren.

    Das ist recht genau das, was ich beschrieben habe. Einzige Unterschiede, ich mache es selber und ich lasse Mike Sanders oder Seilfett etc weg, da ich es bei der nächsten Aktion erst wieder entfernen müsste um Nachzubessern.

    Der Aufwand ist recht marginal und kostet mich etwa 15min, wenn das Fahrzeug sowieso wegen HU Vorbereitung auf der Grube steht.


    Zuerst fahre ich über die Bodendüsen. Das Fahrzeug kommt auf die Grube und während der MAN Kollege sich die technischen Sachen anschaut, bin ich bereits mit Drahtbürste bewaffnet und Fertan in der Hand unterwegs. Wird irgendwo eine Gammelecke entdeckt, dann kurz mit der Drahtbürste den losen Krams entfernen und Fertan drauf. Ist der MAN Kollege durch mit seiner Kontrolle, gehe ich mit Eimer und Schwamm dranlang und wasche das Fertag wieder ab. Dann kurz trocknen lassen und Lack drauf. Ich verwende seit Jahren Brantho Korrux 3 in 1 und fertig. Es ist entzückend, wenn ich mir die Stellen ansehe, die ich vor 5-6 Jahren bearbeitet habe, wo alles fein ist.


    Ob man das nun selber macht oder dem Mechaniker bei der HU Vorbereitung suf's Auge drückt, ist ja von der Sache her egal.


    Ganz wichtig: Das ist meine Vorgehensweise beim Wohnmobil auf MAN! Bei den Oldtimern (PKW) ist das ganz anders. Da wird Seilfett oder Mike Sanders gesprüht. Allerdings auch nur die Bodengruppe und keine Achsteile oder Antriebselemente.


    vG

    Martin

  • Ich halte es für wichtig die neuen Fahrzeuge, speziell Iveco, den die sind förmlich nackt was die Versiegelung angeht mit Mitteln auf Wachsbasis zu bearbeiten.

    Unterbodenschutz kann mit den Jahren reißen, die Mittel auf Wachsbasis sind aber elastisch und somit kriecht da auch keine Feuchtigkeit hinter,

    Ich mache es auch so wie Martin, lege mich einmal im Jahr unter das Womo und kontrolliere den Unterboden, wo Rost ist arbeite ich nach.

    Martin, du wirst an deinem Womo auch eine besserer Vorsorge ab Werk haben wie die Ivecos.

    Natürlich kann man es auch so halten, nach dem Motto...ich verkaufe das Auto eh in 5 Jahren ,mir doch egal....ich finde es aber echt schade wenn die schönen Womos dann von unten total aufblühen. Und nochmals, es ist wie beim Zahnarzt, geht man gleich hin und macht was ist die Rechnung auch nicht so teuer, weil eben bei den Womos noch kein Rost entfernt werden muss, sondern die Schutzschicht bei neuen Fahrzeugen nur aufgetragen werden muss.


    VG

  • Unterbodenschutz kann mit den Jahren reißen, die Mittel auf Wachsbasis sind aber elastisch und somit kriecht da auch keine Feuchtigkeit hinter,



    VG

    Das kann ich so nicht bestätigen, auch Wachs wird mit der Zeit hart und wird vom Rost unterwandert.

    Habe hier zur Zeit einen 11 Jahre alten Wagen stehen, da ist es so.


    LG Michael