Umbau Seitenfenster

    • Offizieller Beitrag

    Liebe LinerTreff´ler,


    heute habe ich wieder eine kurze Geschichte aus meiner Hobbythek, die vor allem die Eigner eines Flair 830 interessieren könnte. Diesmal geht es um den Umbau an einem Seitz S7z Seitenfenster.


    Bei unserem kleinen Flair (wir haben auch den 830er) gibt es vorne neben der Aufbautür ein kleines Seitenfenster, dass in der Serie so gebaut wird, dass es sich nicht öffnen lässt. Dies deshalb, weil sonst die Gefahr besteht, dass bei geöffnetem Fenster die Tür dagegen schlägt und so ein Schaden entsteht. Also durchaus nachvollziehbar.


    Mich und meine Frau hat es aber gestört, dass man bei Regenwetter auf der Beifahrerseite somit gar kein Fenster öffnen kann, denn vorne beim Schiebefenster und bei der Tür würde es dann schnell mal reinregnen aber oft möchte man ja trotzdem auch bei so einem Wetter ein wenig Luft durchs Auto ziehen lassen. Auch Abends, wenn man nicht unbedingt die Tür offenstehen lassen möchte, ist das Schiebefenster mangels Mückengitter keine wirklich gute Option. Also habe ich mir das kleine Seitenfenster einmal genauer angeschaut, ob man das nicht umbauen kann und siehe da, das ist eigentlich ganz einfach.


    Statt des beim Seitz S7z üblichen zentralen Öffnungshebels war dort nur ein fester Haken verbaut und das Schiebeband (der graue Streifen, auf dem die kleinen schwarzen Nocken sitzen) war ganz simpel mit einer Schraube fixiert, so dass es sich nicht bewegt.


    Für den Umbau benötigt man nicht sehr viel. Das Schiebband muss ausgetauscht werden gegen eines, dass für eine Schiebenocke als Gegenstück für den Fensterhebel geeignet ist, den Hebel selber benötigt man natürlich und schließlich noch die Klick-Klack-Fenster-Aussteller. Auf den Bildern ist auch noch ein Set an Ersatz-Nocken zu sehen (Mitte oben), dass ich aber gar nicht gebraucht habe, weil bei dem Schiebband schon die notwendigen Teile dabei waren (wusste ich nicht, als ich das bestellt habe). Auch habe ich leider die falschen, etwas zu lange Klick-Klack-Aussteller bestellt aber dazu später mehr.


    Am Fenster wird dann als erstes die Fixierschraube entfernt. Dann lässt sich das Schiebband bewegen und somit geht das Fenster schon auf. Anschließend zieht man das bisherige graue Band aus der Führung. Hierfür gibt es im Rahmen eine kleine Stelle mit einer Weitung, an der das ganz leicht machbar ist. Dabei lösen sich die bisher verwendeten Nocken bzw. müssen abgehebelt werden. Am besten ging das bei mir, als sie mit dem Band in die Biegung des Rahmens gezogen wurden.


    Als nächstes wird das neue Schiebband wieder in den Rahmen geschoben. Das Band hat für die einzusetzenden Nocken kleine Aussparungen, in die selbige eingeklemmt werden. Die Position der Nocken ist damit exakt vorgegeben. Beim Einschieben muss man darauf achten, ein kleines Federblatt mit einzusetzen (siehe viertes Bild oben, das silbrige Metallteil unterhalb des aufgerollten Schiebebandes), dass unten mittig unter dem Band sitzen sollte. Durch das Federblatt wird ein wenig Reibungswiderstand erzeugt und das Band flutscht nicht so leicht hin und her. Es geht m.E. aber auch, wenn man das weglassen würde.


    Das dann folgende Einsetzen der Nocken muss mit etwas Vorsicht erfolgen. Gute Dienste leistete mir dabei eine Wasserpumpenzange, da die Nocken an den Füßen etwas zusammengedrückt werden müssen. Dabei sollte man die Innere Kante zuerst einsetzen und die Äußere danach mit leichtem Druck über die Zange einführen. Ggfs. muss man sie mit etwas Druck noch von oben einrasten lassen. Achtung!: Wenn man zu viel Druck auf die Nocke gibt, kann die zerbrechen, da sie aus Hartplastik besteht. Mir ist das bei der ersten auch passiert. Es würde wohl etwas helfen, wenn man die Nocken mit einem Fön vorher erwärmt, dann sind sie etwas weicher.


    So, damit ist der Rahmen auch schon fertig umgebaut. Nun ging es an den Klemmhebel am Fenster. Auch das ist recht einfach. Zuerst wird er bisherige Halter abgeschraubt. Dann wird der Druckknopf mit der Feder in den Sockel für den Klemmhebel eingeführt und das dann mit den gleichen Schrauben am Fenster befestigt.


    Dann wird noch der Hebel aufgesteckt (was etwas fummelig ist) und im Prinzip ist das Fenster damit schon voll nutzbar.


    Abschließend werden noch die Fenster-Aussteller eingebaut. Dazu werden die Aussteller mit den beiden mitgelieferten Schrauben oben im Rahmen befestigt und unten einfach in die Halterung am Fenster eingeclipst und fertig ist der Umbau:


    Also alles top gelungen. Allerdings, wie ich Eingangs schon sagte, habe ich die falschen Aussteller besorgt (diese haben ca. 21 cm Länge des feststehenden Metallteils). Auf dem Bild ist die kleinste Raststufe zu sehen und wenn nun die Tür aufgeht, stößt sie gegen das Fenster, was natürlich nicht gut ist. Auch der Öffnungswinkel bei maximaler Öffnung ist mit diesen Dingern zu groß, so dass dann das Fenster oben aus der Halterung rutscht. Bei Reimo, wo ich die Teile gekauft habe, gibt es im Online-Katalog keine kleineren (weshalb ich dachte, dass das die richtigen sind). An dem Küchenfenster unseres Flair sind aber welche mit nur 15 cm Länge verbaut. Es gibt also kürzere.


    Daher habe ich gestern Dometic angeschrieben, um die Ersatzteilnummer für die kleineren Aussteller zu erfahren. Die Antwort "Bitte geben Sie bei der Bestellung die Fenstergröße an". Na super, das war bei der Bestellung nirgendwo erkennbar. Also werde ich das jetzt mal nachholen und neue bestellen.


    Die Kosten für den Umbau sind sehr überschaubar. Alles zusammen war das ein Materialwert inkl. Versand von rund 71 Euronen (davon 27 für die Aufsteller). Gedauert hat der Umbau etwa 1 Stunde. Wenn ich das jetzt noch einmal machen müsste, würde das wohl in 30 Minuten klappen.


    Als Anlage habe ich Euch noch eine pdf beigefügt, aus der die Einzelteile des Fensters ersichtlich sind. Das findet Ihr aber auch bei Reimo oder Dometic in den Web-Seiten und das gibt es auch für andere Fenster-Typen.


    Herzliche Grüße, Thomas

  • Fantom

    Hat das Thema freigeschaltet.