Font- u. Heckpartie, Gelcoat Auffrischung

  • Platz 2: Die Aufarbeitung des Gelcoats an Heck- und Frontmaske und Seitenschürzen - ERLEDIGT !
    Als Material habe ich mir die nachfolgenden Produkte von Metasco bestellt.

    Als erstes wurden alle GFK Teile mit METAX FT in einer Lösung von 10% in Wasser aufgelöst, abgewaschen. Danach wurden die GFK Teile mit METAX BS poliert (Schweinearbeit). Zum Schluss wurden die Teile dann mit Certonal konserviert.

    Diese Arbeit steht bei mir jetzt auch an.

    Sind die von (Dir) Zausels_Kerl benutzen Pflegemittel immer noch zu empfehlen?


    Leider habe ich in meiner Heckpartie, im Bereich der senkrechten Sickern, in der inneren Ecke, auf einer Seite, einen sehr schmalen längeren Haarrisse im Gelcoat entdeckt. Nur mit Brille zu erkennen.:-))

    Einfach mit überpolieren oder zuvor mit Gelcoat Stift oder mit Captain Tollys Rissreparatur versiegeln?

    Oder nach beendeter Gelcoat Bearbeitung mit dauerelastischem Material versiegeln.

    Bin mir nicht sicher, welches der richtige Pflegeweg ist und hoffe deshalb auf Tipps von Euch.

    Danke und Gruß

    Martin

  • Hallo Namensvetter ...


    Bei mir ist METAX immer noch das Maß der Dinge. Nach fast 2 Jahren muss ich nun mal wieder Hand anlegen aber das das Wohnmobip praktisch ständig auf der Straße ist, erscheint mir der Zeitraum auch völlig in Ordnung. Ich hatte letzte Woche an einer Ecke mal probiert und der Schmutz von den behandelten GFK Teilen geht erstaunlich gut ab entgegen der Aktion vor 2 Jahren.

    Das mit dem "Riss" ist schwer zu beschreiben. Grundsätzlich würde ich erst reinigen und polieren um dann an dem Riss zu arbeiten. Den Arbeitsgang mit Certonal würde ich erst nach der Bearbeitung des Risses durchführen. Wenn der Riss also oberflächlich und nicht tief in die Glasfaserstruktur ist, dann würde ich mit einem Gelcoatstift versuchen den Riss zu verschließen. Nach dem Trocknen dann mit Certonal konservieren.

    Mit Captain Tolleys Dichtmittel habe ich noch nicht gearbeitet. Ich habe mir das mal angesehen bei Yachticon. Klingt zunächst mal recht brauchbar um zumindest abzudichten. Was ich nicht abschätzen kann, ist ob Captain Tolleys sichtbare Spuren auf der Oberfläche hinterlässt und wie sich das Material dort abbildet. Ich würde es aber ruhig versuchen, denn selbst wenn man an der Oberflächenstruktur sieht, steht die Abdichtung und das Vermeiden von Eindringen von Wasser in die GFK-Struktur im Vordergrund. Vielleicht kannst du ja mal versuchen, ob man den Riss auf einem Foto sichtbar machen kann ...


    vG

    Martin

  • Hallo Martin,


    danke für die schnelle Info und die Tipps.


    Werde die Tage mal zum Womo fahren und detaillierte Bilder erstellen.


    Ich meine, daß der Haarriss im letzen warmen Herbst deutlicher zu sehen war.

    Somit wäre eine endgültige elastische Versiegelung wohl am sichersten, da eine

    Auffüllung mit Captain Tolley oder Gelcoatstift, den Riss nicht endgültig rissfest

    versiegeln würde. Beide Mittelchen würde wohl wieder abreissen.


    Bis die Tage.


    Gruß

    Martin

  • Hallo Martin,


    Ich fahre seit vielen Jahren Boot. Risse im Gelcoat gehören dort fast zur "Tagesordnung".

    In diesem Bereich gibt es absolute Fachmänner, für die dass Tagesgeschäft ist.

    Selbst würde ich da niemals drangehen!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Such Dir einen Hafen, sprich mit dem Hafenmeister oder mit Bootsbesitzern in Deiner Nähe, die werden Dir kompetent weiter helfen!



    Gruß Axel

  • Hmm, die Risse, die ich aus dem Gelcoat meines früheren Teilintegrierten kannte, sahen anders aus, viel feiner und eher wie ein Spinnennetz ausstrahlend.


    Und wenn ich mir die Fotos ansehe und lese, daß beide von der Rückwand sind, fallen mir Probleme ein, die Concorde mal mit einer Reihe von Rückwänden hatte, die unter Spannungsrissen litten.


    Ich würde hier mal einen Händler zu Rate ziehen, das sieht mir nicht nach reinen Gelcoat-Versprödungen aus.


    Drücke trotzdem die Daumen, daß ich falsch liege.


    Grüße,


    Ralf

    Wenn man Morgens statt zur Arbeit direkt an´s Meer fährt, geht´s eigentlich....


    Mit Frau und Hund unterwegs im N&B Flair 880 LE ...

  • In der Tat habe ich so eine Erscheinung noch nicht gesehen. Das sieht tatsächlich nach einem "Spannungsriss" aus. Da würde ich ebenfalls dazu raten mal Concorde zu kontaktieren um zu horchen ob es da entsprechende Erfahrungswerte gibt.


    vG

    Martin


    Nachtrag:


    Ich habe mal ein wenig recherchiert. Tatsächlich ist dieses Problem kein Einzelfall. In den Jahren um 2012-2014 ist dieses Problem öfte mal diskutiert worden und hat fast immer mit einem Austausch der Heckmaske geendet. Es hat den Anschein, als wenn es eine Serie von Heckmasken (Vorrangig beim Credo) gegeben hätte, wo die Risse sich an Materialarmen Stellen entwickeln. Das ist vorrangig mal die "Kante" um den Heckaufkleber und entlang der Rinnen re/li der Fall.

    Versuche, diese Risse zu reparieren, sind regelmäßig nur von kurzer Dauer des Erfolgs gewesen. Allerdings hat es auch Heckmaskenaustausch gegeben, wo das Problem dann nach etwa 3 Jahren wieder aufgetreten ist.


    Ich glaube hier ist eine konkrete Abstimmung mit Concorde am ehesten Zielführend.

  • Der zuständige Mitarbeiter der Firma Concorde empfiehlt mir die Risse v förmig aufzufräsen und mit Gelcoat zu verschließen.

    Zuerst an einer Stelle testen und beobachten.

    Die Risse seien nur oberflächlich und nicht durchgehend, laut ihrer Erfahrungswerte.

    Concorde selbst wechselt nur die gesamte Heckmaske.

    Der Grund für die Risse ist die seinerzeitIige Qualität des Zulieferer, der mittlerweile Pleite ist.

    Das werde ich jetzt probieren und falls das Gelcoat wieder reißt mit einem passenden dauerelastischen Dichtstoff versiegeln.

    Drückt mir die Daumen.

    Gruß Martin

  • Um Himmels willen!!! Ich würde diese V-Förmige Fräsung auf keinen Fall machen, da das Material an der Stelle dann weiter geschwächt und sogar die homogene Faserstruktur des GFK zerstört wird. Wenn, dann könnte ich mir lediglich eine Verstärkung der betreffenden Stellen vorstellen aber auf keinen Fall eine weitere, zusätzliche Faserschwächung.


    Da sich augenscheinlich die Risse ja in der Kehle der umlaufenden Phase befinden, würde ich ggf. das Gelcoar anschleifen, durchschleifen und mit einer Glasfaser stärken. Dabei kann die Kehle ja umlaufend verändert (aufgefüllt) werden ohne das Gesamtbild zu beeinträchtigen. Wichtig ist es dabei einen möglichst guten Materialverbund zwischen dem vorhandenen GFK und der Glasfaser als Verstärkung dieser Bereich herzustellen.


    Der zurückliegende Tipp mit dem Gang zum Bootsbauer ist da vielleicht eine gute Idee. Die Bootsbauer haben besonders für solche Fälle einige "Rezepte" in der Tasche, da Risse in den GFK-Bootsrümpfen zum Tagesgeschehen gehören.


    vG

    Martin

  • Wie Martin schreibt, 2-3mm runter Schleifen (Flex) und mit 1-2 Lagen Glasfaser verstärken. Auf keinen Fall eine V Naht einschliefen. Die würde nicht halten.

    Aus meiner Sicht wird hier in den Ratschlägen die Gelcoat Oberfläche mit dem darunter liegenden GVK (Glasfaserverstärktem Kunststoff) ducheinandergeworfen. Wenn der augenscheinliche Spannungsriss nur im Gelcoat ist macht es weder Sinn, noch ist es technisch möglich, mit Glasfaserlagen zu verstärken. Wenn der Riss durch den gesamt Aufbau durchgeht, was ich mir nicht vorstellen kann, dann müsste von hinten mit Glasfasermatten verstärkt werden, aber keinesfalls im Gelcoat. Der Ratschlag einen Bootsbauer aufzusuchen erscheint mit der Beste.


    Viele Grüße

    Thomas

  • Danke für die vielen Tipps.

    Das erstellen der v förmigen Nut bezieht sich nur auf das Gelcoat.

    Dadurch hätte man eine größere Oberfläche, somit würde das neu aufzutragende Gelcoat besser halten

    Concorde hat mir nicht empfohlen bis ins Gfk zu fräsen. Wollte das kurz klarstellen.

    Werde wohl dann doch mal einen Bootsbaubetrieb aufsuchen.

    Glücklicherweise liegt einer nur in 5 Km Entfernung.

    Werde dann wieder berichten.

    Gruß Martin

    p.s.

    Die Risse im Gelcoat entstehen durch mangelhafte, nicht mittels Gfk Streifen verstärkte Sicken, da sie im Verspannungsfall nicht stabil genug sind.

    In meinem Fall ist der Vorbesitzer viel mit Pkw auf Anhänger unterwegs gewesen.

    Wenn man bedenkt wie lang die Rahmenverlängerung ist, ganz am Ende die Anhängerkupplung sitzt, kann man sich gut vorstellen, wie stark die Heckmaske durch auftretende Verspannungen belastet wird.

  • Aus meiner Sicht wird hier in den Ratschlägen die Gelcoat Oberfläche mit dem darunter liegenden GVK (Glasfaserverstärktem Kunststoff) ducheinandergeworfen. Wenn der augenscheinliche Spannungsriss nur im Gelcoat ist macht es weder Sinn, noch ist es technisch möglich, mit Glasfaserlagen zu verstärken. Wenn der Riss durch den gesamt Aufbau durchgeht, was ich mir nicht vorstellen kann, dann müsste von hinten mit Glasfasermatten verstärkt werden, aber keinesfalls im Gelcoat. Der Ratschlag einen Bootsbauer aufzusuchen erscheint mit der Beste.


    Viele Grüße

    Thomas

    Na ja, nicht unbedingt "durcheinander geworfen". Das hängt schon direkt miteinander zusammen. Scheinbar hat Concorde eine Serie Heckmasken gehabt, wo die Glasfaserkonstruktion Schwachstellen hatte. Das wirkt sich natürlich besonders an den "Kanten" und "Kehlen" der Bereiche aus. Wenn die Glasfaserschicht zu schwach ist, dann reißt das Gelcoat an den Stellen, wo die Glasfaserunterkonstruktion zu sehr arbeitet. Von "hinten" kommt man an diese Bereich kaum dran, da man sonst die gesamte Heckisolation aufbauen müsste und das ist nahezu unmöglich. Die optimale Variante ist vermutlich der Austausch der Heckmaske gegen eine mangelfreie Heckmaske. Ein Kompromiss dürfte eine Verstärkung des betroffenen Bereiches sein. Die Bootsbauer sind da sicherlich erfinderisch, da Reparaturen an den Schiffskörpern fast immer im sichtbaren Bereich sind und man da passende Ideen haben muss um das ganze ansehnlich zu gestalten.

    "Im Gelcoat", wie Dirk das beschrieben hat, bedeutet den Gelcoar an den betreffenden Stellen zu entfernen und mit Glasfaser aufzufüllen. Anschließend wieder Gelcoar auftragen und die dabei entstehende "Wulst" in Kauf nehmen oder so kaschieren, dass es verträglich aussieht. Das Gelcoar ist ja "nur" die abdichtende Beschichtung auf dem GFK. Alternativ "polstert" man mit Glasfaser auf und verzichtet dann auf Gelcoat und lackiert den Bereich. Damit verzichtet man zwar auf die durchaus positiven Eigenschaften des Gelcoats, hat aber wieder eine weitestgehend originalgetreue Optik,


    vG

    Martin

  • Werde wohl dann doch mal einen Bootsbaubetrieb aufsuchen.

    Glücklicherweise liegt einer nur in 5 Km Entfernung.

    Werde dann wieder berichten.

    Gruß Martin

    Boots-Center-Weser? Das ist sicherlich eine gute Wahl!


    vG

    Martin

  • Hallo Martin,


    danke für die Erläuterung. Ich komme ja aus dem Wassersport, auch wenn es "nur" Tauchsport ist. Privat habe ich eine hohe Affinität zu Booten. Ich denke das tatsächlich ein Fachmann rann sollte um sich das an zu sehen.


    Viele Grüße

    Thomas