Huch, das letzte "Was war, was ist und was wird" ist schon wieder einige Zeit her ...
Was hat sich getan in den letzten Wochen/Monaten ... Dank Corona haben fast alle LinerTreffler grundgereinigte, optimierte und gewartete Wohnmobile. Manche Mobile sind 2x poliert, glänzen vor Wachs und haben im Durchschnitt 52kg mehr "Material" an Bord weil alles nachgerüstet und optimiert wurde, was irgendwie vorstellbar war.
Geht man (zu zweit) spazieren, dann wähnt man sich in englischen Gärten. Die Rasenflächen an der Wohnhäusern sind penibel mit der Nagelschere gestutzt, kein Unkräutchen mehr aufzufinden und selbst der letzte rostige Nagel an der Fassade ist inzwischen erneuert. Brennholt ist mehrfach sortenrein und nach Länge geordnet aufgestapelt und die Frau des Hauses hat den Schmutz an den Fensterlaibungen schon mit dem Zahnstocher herausgefriemelt.
Erste Spielgeräte der Kinder müssen erneuert werden, weil erstmalig der Verschleiß schneller vonstatten ging als die Kinder das Interesse an den Geräten verlieren. Selbst spät Abends leuchtet in der Garage oder der Heimwerkstatt noch das Licht weil Papa einfach auch nicht mehr weiß, wie er den Putzattacken seiner angeheirateten Germalin entkommen soll während selbst im Wäschekelle auch Nachts noch Betrieb ist damit die Gattin dem gelangweilten Ehemann entfleucht. Ich habe bei meinem Spaziertgang erste Kinderstimmen wahrgenommen, die Sehnsucht nach der Schule haben. Ich meine sogar eine Petition zum Ausfall von Ferien gesehen zu haben. Mutti ist inzwischen bereits in der Entwicklung von Logarithmen fit und Papa kann das Periodensystem aus dem Chemieunterricht inzwischen auswendig runterbeten. Wir lernen nicht mehr für die Schule, sondern für´s Leben.
Weil die Mobilisten sich in den vergangenen Wochen nur noch mit Fahrzeugpflege und Wartung beschäftigt haben, müssen die ersten Treffler nun zur Nachschulung. Manch einer hat vergessen, wie man das Dickschiff im fließenden Straßenverkehr bewegt. Damit einher geht ein erhöhtes Risiko bei der Wiedereröffnung von Stell- und Campingplätzen. Viele der Gäste sind es nicht mehr gewohnt mit einem Wohnmobil ausserhalb des eigenen Grundstückes zu rangieren.
Auch in der Tierwelt hat sich einiges verändert. Die Wildschweine bei uns im Sauerland kommen aus den Tiefen des Waldes um ihren Ferkeln diese zweibeinigen Geschöpfe zu zeigen, die seit einigen Wochen ständig die Wälder kreuzen. Mit der Erklärung, "es gibt sie auch in größeren Herden und nicht nur zu Zweit und normalerweise erkennt man sie an dem Gesicht, da wo jetzt immer so ein Stofflappen prangt." ... Die Fauna erwacht auch so langsam aus dem Winterschlaf und manch einer fängt schon an den Wald aufzuräumen, weil Zuhause bereits alles 3 mal renoviert und selbst der Gartenzaun von innen und außen gestrichen ist. Die Natur holt sich die von Menschenhand eroberten Flächen einfach zurück. Man sieht es an so manchem städtischen Wohnmobilstellplatz, der hinter der inzwischen bekannten Absperrbaake in einem fröhlich wucherndem Grün erstrahlt.
Wie könnte ich einen Beitrag zu Was war, was ist, was wird ... schreiben ohne den Typ mit dem angewachsenen Waschbären auf dem Kopp zu erwähnen. Der bisher größte, schlauste, beste Präsident ever ever ever ... Gut, das der seine Staaten auf der anderen Seite des großen Teichs hat und wir hier nicht die Schnappsideen ausbaden müssen, die er sich in der stillen Nacht zusammentwittert. Noch ein paar Monate, dann wird das Land vielleicht "great again" ohne unter der Tagesdemenz seines Staatschefs zu leiden. Als Lügner kann man ihn ja kaum darstellen, da ein Lügner bewußt die Unwahrheit sagt ... Ein Donald scheint aber die Wahrheit garnicht mehr wahrzunehmen sondern glaubt das was er da in die Welt setzt selber sogar. Hoffen wir weiterhin, dass die amerikanischen Einwohner diese durch ihren vermeintlichen besten Präsidenten aller Zeiten die Krise möglichst gut überstehen. Möglichst gut wäre ja bereits ein möglichst zahlreiches Überleben.
Der LinerTreff hat sich ebenfalls etwas beruhigt. Nachdem alle Umbauten, Verbesserungen, Nachrüstungen rauf und runter beschrieben wurden, liest man nun mehr von der Erwartungshaltung im Zuge der ersten Reisefreigaben. Noch etwas verhalten aber dennoch kommt so langsam wieder Bewegung in die Sache. Es reicht nun auch. Sämtliche Marmeladenrezepte, selbstgebackenes Brot, aufgeräumte Garagen und renovierte Büros sind abgefrühstückt. Nun könnte es mal wieder etwas mehr um das Reisen gehen. Endlich mal wieder raus auf öffentlichen Asphalt und frischen Sprit in den Tank. Manch Einer erinnert sich noch, wie das früher mal war mit dem Wohnmobil fremde Gegenden und Länder zu erkunden und spotan ein Wochenende wegzufahren ? All das soll ja nun absehbar wieder möglich sein und dann wird es sicherlich auch neue Themen im LinerTreff geben.
Bis auf wenige Ausnahmen haben wir ja die erste Welle von Corona ganz gut überstanden aber nun "reicht es auch" und der Drang nach den Reisen mit dem Dickschiff ist kaum noch im Zaume zu behalten. Trotzdem müssen wir uns auch weiterhin auf Einschränkungen einstellen. Mal schauen, ob die Stellplätze denn nun übervoll und für uns blockiert sind. Mal sehen wie sich die Sache entwickelt. Auf jeden Fall ist Licht am Horizont und auch die Voraussetzungen für unser Jahrestreffen scheinen sich positiv zu entwickeln. Vermutlich wird das für manche von uns die erste "richtige" Ausfahrt in diesem Jahr. Die Mod´s arbeiten auf jeden Fall schon intensiv an der Vorbereitung um auch unter Corona-Bedingungen das Jahrestreffen sicher durchführen zu können.
Bleibt alles schön gesund und drückt die Daumen, dann sehen wir uns auf jeden Fall im Urbachtal!
vG
Martin
