Ein etwas anderes Thema

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    da ich weiß, das es außer mir noch ein paar andere begeisterte Segler unter dem Mobilem Völkchen gibt;)

    anbei mein Favorit Boris Hermann meine Route war eine etwas andere von 1999 bis 2004 :-)) aber auch einmal rum um die Kugel:saint:

    hier der Link zum verfolgen ... https://www.vendeeglobe.org/en/tracking-map


    Lg aus La Paz Hermann

  • Hallo Herrmann,

    Auch wenn ich nur Ostsee und Mittelmeer Erfahrung hab fiebere ich auch mit. Besonders die Wetteranalysen finde ich hoch interessant. Ich finde Boris ist ein sehr sympathischer Typ, er gibt auch mal Einblicke hinter die Kulissen. Kennst Du das Interview mit dem Hamburger Segelverein?

  • Danke Hermann,

    - und ja Stefan,

    ich fühle mich immer wieder wie "elektrisiert" von der Berichterstattung in den Nachrichten angesogen. Es wird im Vergleich zu den Erfahrungen von vor 20 - 40 Jahren die in den Körperzellen gespeicherten Informationen von Geräuschen, sensorischen Eindrücken, der physischen Naturgewalt und vieles mehr an Wahrnehmung wieder angesprochen. Es sind sofort die Erinnerungen der im Jahresrhythmus mit dem Frühjahr beginnenden Regatten an der Nordseeküste vorhanden, die zur Vorbereitung aller Sinne auf die bis heute zu Pfingsten stattfindende Nordseewoche auf Helgoland dienten. Da waren die für unsere Verhältnisse als "Langstrecken-Regatten" ausschgeschriebenen Strecken Helgoland - Edinburgh und Helgoland rund Skagen nach Kiel ein Höhepunkt.

    In der Rückschau fasziniert ungemein die Entwicklung der digitaöen Technologien für Informationen, der Entwicklung von Hochleistungs-Materialien für Rumpf, Segel und aller stehenden und laufenden Güter sowie Fortschritt und Einfluss vieler Erkenntnisse in Aerodynamik und Hydrodynamik. Das ist aktuell "Formel 1" auf dem Wasser! Vermutliche ist für wenige der heutigen "Zuschauer" noch nachvollziehbar, dass man damals zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten vor dem Kurzwellenempfänger am Kartentisch hockte und über ehemals Norddeich Radio die Stationsmedungen von Orten im Atlantik, Nord- und Ostsee mitschrieb, um sich daraus eine Wetterkarte zu "basteln", damit taktische Vorteile für Kurs und Seemannschaft abgeleitet werden konnten. Und wehe es quatschte einer während der Übertragung dazwischen.

    Während wir häufig mit 9 - 11 m langen "Verdrängern" durch die noch "arschkalte Kälbersee" pflügten (zwei schliefen, zwei hatten "Wache"), und wir uns freuten wenn das Log beim Abreiten einer Welle selten mal zweistellig anzeigte, "ballert" (gleitet) heute ein einzelner Mensch, ausgestattet mit unvorstellbarer Technik und unvorstellbarem Finanzrahmen mit der 3 - 5 fachen Geschwindikeit rund um den Globus. Was für ein Hochleistungssport von physischer und mentaler Ausdauer? Und mit Sicherheit wird es wieder viele Erkenntnisse in technischer und wissenschaftlicher Auswertung geben.

    Davor kann ich nur meine Hochachtung ausdrücken.

    Ich will sehen, ob die kommenden ruhigeren Zeiten mit einem Verfolgen über den Link inspirieren, mich mit den inzwischen erworbenen körperlichen Einschränkungen wieder auf das Wasser zu begeben.

    Danke dafür,

    Gruß Jörg

  • Für alle Segelfanatiker.

    Weihnachtsgrüße von Boris:-))


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    Gruß Jürgen


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    Bj. 2015 7,95 m 7,2 to


    Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, sucht Gründe.

  • Boris auf dem weg nach Hause:held:




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  • Ja unglaublich!

    Ich denke es ist eine recht spannde Phase eingetreten und ich bin gespannt auf das Tracking-Update.

    Mal sehen, ob Boris im Schnitt einen um einige Grad östlicheren Kurs als zur Zeit segeln wird, da dort der Wind ein wenig stärker zu sein scheint. Momentan sieht es so aus, als wenn er sich ein wenig auf die beiden führenden sacken lässt. Vermutlich könnte es Sinn machen, die Vorausfahrenden in dieser Phase so besser zu kontrollieren?

    Gruß

  • Wenn das Boot durchhält hat Boris nun gute Aussicht auf einen der vordersten Plätze, zumal er noch eine Zeitgutschrift von 6 Std. aus seiner Beteiligung bei der Suchaktion hat.


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    Wahnsinn wie dicht die vordere Gruppe beieinander liegt.

    Die Strapazen der letzten Wochen sind nun deutlich ins Gesicht geschrieben.

    Gruß Jürgen


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    Einmal editiert, zuletzt von Knoelles ()

  • Jupp, momentan ist es ein Krimi innerhalb der neun führenden Schiffe.

    Boris Herrmann hat nur noch etwa 37nm zum ersten Charlie Dalim und 6 Stunden Bonus am Ende des Races.

    Noch interessanter sind die "Rettungs-Boni" von Yannik Bestaven, dem 6., mit guten 10 Stunden Bonus und Jean Le Cam, dem 9., mit guten 16 Stunden Bonus. Bei durchschnittlichen Geschwindigkeiten von vielleicht 13 - 15 knoten frisst das schon jetzt den momentanen Vorsprung der Vorausliegenden auf.

    Richtig interessant könnte am Wochende und den Tagen danach das strategisch gute Durchkommen durch die wechselnden Windzonen nördlich des Äquators sein.

    Da will ich Boris Herrmann und seinen Beratern ein gutes Händchen wünschen, so dass er sich vielleicht mehr als 300 Meilen Vorsprung heraus segeln und auch halten kann.

    Aber bei der Menge an begleitenden Parametern ist eine gehörige Portion Demut sicher angebracht und neben guten Entscheidungen müssen auch Mensch und Material unbeschadet durchhalten.

    Auf gutes Gelingen.......

  • Moin Kollegen,

    nicht nur um dem Corona-Blues Paroli zu bieten, muss ich mal mein Erstaunen äußern, als ich eben die Tracking Map öffnete. Herrmann ist scheint um ca.

    20 Grad abgefallen zu sein, auch über 4 Stunden. Deutet sich da etwa ein ordentlicher Leebogen an? Wenn man die Wetterentwicklung mal so 24 Std. vor skipt, hätte er in dem Lee-Bereich

    1-2 knoten mehr Wind. Nur seine VMG ist bisher um gute 2 Knoten geringer als von den Vorderen. In der Wetterentwicklung bleibt er länger im höheren Wind bzw. das "Windloch" würde später einsetzen und möglws im geringeren Umfang ausfallen. Gehen die Taktiker davon aus, dass der Umweg durch das spätere Anluven und damit die Verstärkung des scheinbaren Windes in der schwächeren Windphase den Umweg zum Ziel wieder mindestens kompensiert? Wir kennen natürlich auch nicht die Parameter des Bootes, bei welchem Windeinfall in Verbindung mit welcher Stärke, welche Geschwindigkeiten zu generieren sind. Ferner sind uns die Meeresströmungen nicht bekannt, die auch noch ein paar Grad "Lift" nach Steuerbord geben könnten.

    Ich bin gespannt, ob das eine kurzfristige Aktion über Nacht und bei lokalen oder schiffsinternen Bedingungen war, oder ob sich das durchsetzt.

    Meine Idee war ursprünglich, wohlgemerkt beim kompletten Fehlen ganz vieler Daten aus Umgebung sowie schiffsintern, zuerst einen Luvbogen mit Kurs irgendwas zw. 5 und 10 Grad N zu segeln, um die schwächeren südwestlichen Winde gleich höher am Wind zu kompensieren und über dem Äquator auf einer Breite etwa 2-3° N in der nordwestlichen Strömung den Leebogen zu fahren.

    Na dann wollen wir mal sehen, was die Experten uns an Lösungen anbieten.

    Die Spannung steigt und steigt......:/

    Grüße

  • So Freunde,

    grad gesehen, während ich noch zeitraubend philosophiere, ist Boris wieder auf Nordkurs, hat aber zunächst mehr als 10 Meilen auf Dalin verloren. Meine Leebogen - Vermutung scheint sich nicht zu bestätigen, der Schlenker hat wohl andere Gründe (Vielleicht muss der Mensch irgendwann auch mal ruhen oder schlafen 🙈). Durch das Anluven ist seine Zielgeschwindigkeit jedoch wieder gestiegen und wollen wir mal hoffen, dass die beiden ersten ihren leicht "niedrigeren Kurs" noch beibehalten.

    Jedenfalls hat sich der Abstand zu den nachfolgenden "Bonus-Kollegen" erhöht, das gibt etwas Sicherheit. Momentan sieht es so aus, als würde Louis Burton bald die Führung übernehmen können.

    ...........weiter Machen ⛵🙋‍♂️

  • Moin,

    das ganze Geschehen wird sicher noch 8-10 Tage dauern, daher klingt es momentan für den weniger vorbelasteten Mitleser schon jetzt wie ein Tages-Endspurt.

    Dennoch ist es faktisch auf den Gesamtzeitraum gesehen schon so etwas ähnliches. Zumal das glückliche Durchqueren der wechselnden Windzonen, am und nach dem Äquator, im Führungsfeld zu massiven Veränderungen führen kann.

    Um auf mein Erstaunen von heute Morgen hinsichtlich eines Westbogens zurück zu kommen, hatte ich gerade gelesen, dass dort i.d.R. das Wetter dort etwas stabiler ist und mit weniger mit "spontanem Hack-Wetter" zu rechnen sei, als weiter östlich.

    Mein persönlicher erster Impuls, zuerst den Luvbogen und später einige Breitengrade über dem Äquator bei NO-Wind den Leebogen zu segeln, hätte somit ein höheres Risiko für das Material bedeutet. Und zweitens verbietet sich i.d.R. ein solches Absetzen von den Führenden in dieser Phase ohne eindeutige, faktisch nachvollziehbare Vorteile, da man alles auf eine Karte setzen würde. Geht das "in die Hose", hätte man alle Chancen auf "vorne dabei zu sein", verspielt. Daher gilt im allgemeinen, sich nicht zu weit vom Führungsfeld zu entfernen, damit man eine gewisse Kontrolle im Geschehen behält.

    ⛵👋