Umstellung 12 auf 24 Volt

  • An die Experten. Was muss denn alles umgestellt, verändert und beachtet werden, wenn ein Wohnmobil von 12 auf 24 Volt umgestellt wird?


    24 Volt machen ja grundsätzlich Sinn, weil geringere Kabelquerschnitte und vom Fahrzeug vorne ja auch 24 Volt kommen.


    Liebe Grüsse

    Achim

  • Servus,

    Deine Batterie/Ladegeräte müssen auf 24 Volt umgestellt werden und Du brauchst dann einen B2B 24/12 Vilt für Deine Bordgräte.

    Hatte auch schonnmit dem Gedanken mal gespielt, aber mit 2 ter 12 Volt Lima und dicken LiPo Akku witzlos.

    Als ich den Akku neu gekauft hab da wäre noch eine Möglichkeit gewesen

    Grüße Hartmut und Ingrid


    Auch Alt kommt an und es dauert noch nicht mal länger :D

  • Das ist relativ einfach ...


    230V Seite bleibt gleich. Solar kann weiter verwendet werden sofern der Regler 12/24V kann oder der Regler entsprechend ausgetauscht wird. Alles was in der 12V Verteilung aufgelegt ist, kann unverändert bleiben und wird durch den 24v/12V Wechsel versorgt (Das ist dann die Einspeisung in das Bordsystem).


    Ich beabsichtige bei mir 3 Stromverteilerschienen zu installieren. Einmal Masse, einmal 12V einmal 24V. Von diesen Schienen kann ich dann die Übergänge an die vorhandene oder neue Technik rangieren.


    Mustervorlage, bzw. Ideengeber ist das System vom Centurion auf Daily. Da ist es ähnlich gelöst um Bordsysteme unter 12V beibehalten zu können.


    vG

    Martin

  • Danke. Und was liefe an Bord auf 12 V? Mir fällt da wenig bis gar nichts ein. Vielleicht die Displays über der Tür???


    Hat 24 V auch Nachteile, ausser das 12 V Geräte dann nicht mehr funktionieren? Aber mir fallen eben keine 12 V Geräte im WoMo ein.


    Liebe Grüsse

    Achim

  • Hallo Achim,


    ich habe zwar von Strom und der Technik nicht viel Ahnung aber 12 Volt im Wohnmobil, da gibt es sehr viel.


    Zum Beispiel: Die Innenbeleuchtung, das Radio, der Fernseher, die Treppe, die Toilette, die Wasserpumpe, die Antenne, der Kühlschrank;


    Dieter würde sicher noch mehr als mir einfallen.


    VG Karo

  • Hallo Karo,


    ich hab auch nur eine laienhafte Ahnung. Ja, Pumpe, Innenbeleuchtung, Toilette.... Keine Ahnung, die Teile müsste es doch originär auch in 24 V geben? Die Frage ist, ob man das WoMo sinnvoll auf 24 V aufsetzen kann oder ob es im Grunde nur eine Krücke ist, weil man eh über einen 12/24 Wechselrichter dann wieder alles auf 12 V runterfährt. Dann macht ja 24 V nicht sooo viel Sinn oder irre ich mich da? Kühlschrank ist bei uns 230 V.


    Liebe Grüsse,

    Achim

    • Offizieller Beitrag

    Achim, ich sehe eine komplette Umrüstung als Entkernung und Neueinrichtung der vorhandenen Geräte. In unserem Bus ist von Grund auf alles auf 24 V verbaut, wir haben nur für ein paar wenige Geräte wie Autoradio und Rückfahrkamera auf 12 V runter geregelt. Ich würde das einen Fachmann prüfen lassen der sich wie bei euch mit C auskennt und Dir sagen kann, ob das sinnvoll ist


    vG. Schorsch

  • Die Schwachstromteile wie Beleuchtung, Kühlschrank, Heizungspumpe, Treppe, Steckdosen(12V), Fernseher etc sind eher weniger brisant. Da es die 12V Geräte aus dem Campingbereich selten als 24V Gerätschaften gibt, wäre ich bei eine Umrüstung ohne 24/12V Umspannung dann auch zurückhaltend. Für den Versorgungsbereich (Akkus, Solar, Wechselrichter) ist es eben so, dass man trotz höherer Leistung immer noch bei der vorhandenen Verkabelung bleiben kann und trotzdem die Leistung verdoppelt, sofern die Spannung verdoppelt wird. Diese Verkabelung überträgt richtig Leistung und ist demensprechend auch zu beachten.


    vG

    Martin

  • Das spräche ja gerade beim Batterieladen sehr für 24 V. Es lädt ja dann doppelt so schnell. Beim Solar müssten die Platten, aber auch eine hohe Spannung haben, dass sie bei weniger Licht auch überhaupt noch laden und über die 24 V hinaus kommen. Bräuchte es nur einen 24/12 Umspanner, wenn man da zB einen Mastervolt 24/12-50 (Amper) nimmt und die 12 V Verbraucher in Summe unter 750 Watt liegen?

  • Bei einem Umbau sollte man das Komplettpaket vor Augen sehen und nicht nur einzelne Teile betrachten.

    Die Ladung geht nicht einfach doppelt so schnell wie bei 12 Volt, sie läuft bei doppelter Spannung mit dem halben Strom ab.


    Natürlich muss dann auch alles stimmig zusammen passen sonst macht man sich die Vorteile bei 24 V wieder kaputt.

    Ob 750 W bei 12 Volt ausreichen, müsste ebenso geprüft werden wie auch die verbauten PV-Platten und die Laderegler.


    Der größte Vorteil einer Umrüstung auf 24 Volt ist einfach der, das man bei gleichem Leistungsquerschnitt über die vorhandenen

    Leitungen die doppelte Leistung schieben kann, weil die Spannung verdoppelt ist und der Strom dann gleich bleibt.


    Diese Leistung muss allerdings auch irgendwo her kommen bzw. auch gebraucht werden.

    Ich kann Schorsch nur beipflichten, das von einem Fachmann prüfen zu lassen, ob es Sinn macht und welcher Aufwand zu betreiben ist.



    vG Dieter

  • Solar ist kein Thema. Um eine Höhe Spannung zum laden zu bekommen werden die Module einfach nur in Reihe geschaltet


    Hat ein Panel z. B. nur 20 V Nennspannung schaltet man eben 2 Module in Reihe und hat 40 V. Damit muss auch nur der Laderegler klarkommen, was in der Regel der Fall ist. Den kann man im Bedarfsfall einfach tauschen. Das Kabel bleibt wie es ist.


    Um einen 24V Wechselrichter ( oder Multiplus) kommt man beim Umbau nicht hinweg. Wer in Gegenden fährt in denen es kein stabiles Stromnetz gibt ( oder es gibt nur 110V) oder die Spannung stark schwankt kann einen reinen Wechselrichter ( Phoenix ) verbauen und z.B. ein Skyla dem die Eingangsspannung fast egal ist und trotzdem die Akkus trotzdem optimal geladen werden können.


    Ob man 750W bei 12 V braucht glaube ich nicht. Die Summe aller 12V Verbraucher im Womo kommt da nie zusammen.

    Ich habe 2x 30A. Das sind 2x 360W.... habe ich noch nie gebraucht. Hat halt den Vorteil das wenn im Notfall ein DC-DC Wandler allein die 12 V immer zur Verfügung stellen kann.


    Allerdings würde ich bei einem DC-DC Wandler immer auf einen galvanisch getrennten Wandler zurückgreifen. Alles mit Lüfter macht macht krach und wird warm und geht schneller kaputt. Das ist geringfügig teurer aber aus meiner Sicht besser als einen einzigen DC-DC Wandler.

  • Hallo miteinander,


    genau mit diesem Thema bin ich auch gerade schwanger.

    Jetzt, wo zum Laden der Workshop-LiFePo4's dann eh ein neuer Laderegler fällig werden wird und die gesamte restliche Elektrik eh schon weit über der Nutzungsgrenze ist (weil 29 Jahre alt), wäre das ein sinnvoller Ansatz gleich alles auf einmal zu tauschen.

    Muss ich mich wohl mal zeitnah näher mit befassen!

    Sabine & Ralf

    unterwegs in einem N&B Clou Trend 770G auf Basis MB 814D (T2/LN1) aus 1992

  • Hallo Ralf,


    richtig, die Ladetechnik und Batterietechnik muss gewechselt werden, aber Deine 12 Voltseite kannst Du zu fast 100% weiternutzen über einen B2B Wandler.


    Überlege mal, was da fix ist. Heizung, Kühlschrank, Lampen - da wirst Du wohl kaum auf 24 Volt umstellen wollen.

    Grüße Hartmut und Ingrid


    Auch Alt kommt an und es dauert noch nicht mal länger :D

  • Hallo Hartmut,


    nun ja ...

    - der Kühlschrank ist eh fällig. Neue Kompressorkühlschränke lassen sich meistens sogar wahlweise auf 12V oder 24V betreiben.

    - LED Technik ist sowohl auf 12V also auch 24V machbar (Umrüstung wurde hier noch gar nicht durchgängig vollzogen)

    - anzupassen wäre dann wirklich nur noch die Alde 2928 (Zündungsteil und Umwälzpumpe) und die Wasserpumpe

    - und natürlich der EBL

    Sabine & Ralf

    unterwegs in einem N&B Clou Trend 770G auf Basis MB 814D (T2/LN1) aus 1992

  • wer bereits ein 24 v Bordnetz hat ist auch mit einem 24 V Aufbaunetz sehr gut beraten, da die Umspannungsverluste schlichtweg geringer sind.

    Auf die geringeren Kabelquerschnitte muss nicht nochmals eingegangen werden.


    Das sollte aber gut geplant werden. Unser Vario ist seit Anfang an mit 24 V Aufbautechnik gebaut worden, Das funktioniert sehr zuverlässig auch im Dauereinsatz.

    Wir belasten unseren 5000er Multiplus Wechselrichter regelmässig mit über 160A bei 24V, da bei uns alles mit Strom funzt. Das wären 320A bei einem 12 V System.

    Es geht nichts in die Knie, weder Akku noch Wechselrichter.

    Vielleicht sollte man hier und auch mal über die wirklich benötigte Kapazität des Womos (nach-)denken.

    Mir scheint es geht vorrangig im die Größe des Batteriefachs....

    Aktuell sind ja zum Teil von Akkukapazitäten in den Tröts zu lesen, bei denen ich mir heimlich Frage stelle, wie die denn geladen werden.

    Mit Solar sicher nicht. Selbst mit Ladebooster muss man sehr viele Stunden fahren um große Systeme aufzuladen.

    Wenn man dann doch nur einen durchschnittlichen Verbrauch hat ....?

    Tja und wenn wenn man am Netz hängt, braucht wohl ohnehin kaum eine sehr große Akkukapazität.

    Daher ist eine Bedarfsermittlung das A&O einer Kapazitätsermittlung,


    Aber da hat ja auch jeder seine Vorstellungen....

  • Die Kapazität eines Energiespeichers, gilt zumindest für die Lösung via GEL (bei mir Exide Gel 2400) dient nicht nur der Autarkdauer. Ich hatte früher (auch vor dem Concorde im Clou) eta 420 Ah Batteriekapazität und die Batterien haben immer ca. 3 Jahre gehalten. Dabei waren tägliche Nutzung der Kaffeemaschine und auch oftmals andere Geräte, die zumindest kurzzeitig die Batterien starkt belastet haben.

    Nachdem ich dann auf 1.000 Ah Gel (ebenfalls die Exide full Gel 2400) aufgerüstet habe, läuft der letzte Satz seit 4 Jahren ohne auffällige Alterserscheinungen bei vergleichbar gleiche Nutzung. Die effektiv benutze Energiemenge hat sich nur marginal geändert aber die Lasten verteilen sich eben auf mehrere Batterien und das scheint tatsächlich einiges zu bewirken. Am Batterietester sind alle 5 Batterien immer noch in einem Leistungsbereich von 97-98% und da sind 2 Batterien dabei, die bereits 7 Jahre auf dem Buckel haben. Das wäre mit der 420Ah (2x210Ah) nicht so gewesen.


    Da inzwischen das Nutzungsverhalten nochmal anders geworden ist und LiFePo in der Wirtschaftlichkeit auch potenter scheint, gehe ich nun auf eine extreme Lösung. Wir benötigen etwa 80Ah pro Tag. Im beruflichen Einsatz kommen da mal schnell 270-320Ah zusammen. Das sind Kapazitäten, die ich mit einem Quattro 24/5000 bei 120A Ladeleistung noch in moderater Zeit wieder laden kann. Besteht nicht die Gelegenheit via Landstrom zu laden, so dient mir die verbleibende Kapazität als "Puffer" für weitere Tage. Gegen die Entladung wirken die Ladung aus Lima und Solar. So schaffe ich mir ein Puffer um im schlimmsten Fall auch unter extremen Bedingungen über 4-5 Tage zu kommen. Es wäre extrem hinderlich, wenn ich in einem Greenfield-Projekt dann nach 2 Tagen abbrechen muss, weil ich bestimmte Geräte nicht mehr betreiben kann. Die Verwendung des Generators ist teilweise nicht möglich, weil die Schwingungen Meßergebnisse derart verfälschen, dass in Etwa Messungen im Zentimeterbereich variieren.,


    Das ist schlußendlich der Grund, warum ich auf die besagten 1120Ah unter LiFePo4 umbaue. Ansonsten bin ich bei Rufus, es werden teilweise Kapazitäten eingebaut, die erhebliche Reserven beinhalten und die Wahrscheinlichkeit, diese Reserven zu benötigen, recht gering sind. Andererseits ... Haben ist besser als Brauchen. Die Wenigsten Mobilisten kennen tatsächlich ihren Tagesverbrauch. Ehrlicherweise muss man auch zugestehen, dass viele mit 40Ah pro Tag locker auskommen.


    vG

    Martin

  • Servus,

    mein Kleiner war mit 1080 AH Gel ausgestattet. Aber - altes Freedom Gerät, alte Solarregler. Es ging, aber nicht zu den Zahlen passend. Nach 2 Tagen hab ich dann oft schon auf das Voltmeter geschaut und nur noch 12 Volt oder sogar etwas weniger gesehen.

    Wenn die Sonne gut lieferte dann ging es auch mal ne Woche.

    Also erstmal ne Multiplus rein (leider den Fehler gemacht nur ne 3.000er genommen) dann eine 700er Köster Lipo und zum Schluss noch 3 neue Solarregler auch von Victron 100/30 (bei 1,6 KW Solar auf dem Dach)

    Jetzt habe ich eigentlich nur das Problem, das ab ca 10:00 der Akku voll ist und "überversorgt" bin ;) aber lass mal ein paar Tage Wolken und Schietwetter sein, dann gehen auch 700 AH verdammt schnell weg. Je nach Nutzung zwischen 3 und 7 Tage, dann ist auch da Ende. Dafür ist dann noch der Moppel da, aber der läuft eigentlich nur ein paarmal im Jahr, damit er nicht einrostet....

    Grüße Hartmut und Ingrid


    Auch Alt kommt an und es dauert noch nicht mal länger :D

  • Wenn Du Deinen Bedarf ermittelt hast Ok warum nicht.

    400 Ah am Tag scheint mir zwar extrem hoch aber wenn so ist....


    Für die meisten durchschnittlichen Womouser wird das aber kaum zutreffen.

    Irgendwann ist ja auch der größte Akku leer wenn nichts nachkommt.

    Der Erfolg eines Umbaus ist meiner Meinung nach, immer die Ausgewogenheit des Systems und weniger die Extrembedingungen die vielleicht auftreten könnten.

  • Wenn du einen Haushaltsbackofen hast und den eineinhalb Stunden betreibst, sind gerne mal 300 A weg. Dann wird die Frage der Ladegeschwindigkeit relevant. Und bei 24 V geht es halt doppelt so schnell in die Batterien.


    Vom Fahrzeug kommen ja auch 24 Volt. Dann fällt die Umwandlung und der entsprechende Verlust weg,


    Richtig?


    Auf der anderen Seite hat man aber den Verlust von 24 auf 12 V wenn man viele 12 V Verbraucher hat. Fällt das ins Gewicht?


    Ist es richtig zu sagen, dass die Vorteile des 24 V Systems überwiegen und es Sinn macht, das WoMo, soweit es geht, auf 24 V aufzubauen?

  • Aus meiner Perspektive gibt es nur einen vernünftigen Grund auf 24V umzustellen. Wenn man ein 12V System hat und die Leistung erhöhen möchte ohne gravierende Verkabelungsänderungen. Damit meine ich etwa Zuleitungen für Solarplatten. Und wenn Ladetechnik und Akkus einfach auch End-Of-Life sind.

    Ein funktionierendes und ausreichendes 12V durch 24V Technik zu ersetzen ist eigentlich recht sinnfrei. Die Verluste bei der Umspannung von 24V auf 12V sind nicht wirklich erheblich und kompensieren tatsächlich einen potentiellen Umbau der Aufbautechnik (Heizung, Kühlschrank, etc).


    Bei einigen Fahrzeugen gehen die Hersteller ja den Weg zu 24V Systemen auch um eine einheitliche Technik unabhängig vom Fahrgestell zu ermöglichen (Baukastenprinzip), so wie es Concorde beim Centurion gemacht hat.


    vG

    Martin