Hubstützen zur "Entlastung" verwenden?

  • Hallo zusammen,

    ...jetzt kommt die Zeit, in der das Auto ja mal länger steht.... leider...

    Wie handhabt Ihr das: Nehmt Ihr die Hubstützen zur Entlastung des Fahrzeugs, sprich fahrt Ihr sie aus und hebt das Fahrzeug etwas, ich dachte so an 4-6cm "aus den Federn"? Oder seht Ihr das Kontraproduktiv für die Dichtungen der Hubstützen einerseits und die federnden Teile andererseits?

    Freue mich über Eure Meinungen und Erfahrungen, schönen Abend,

    Mitch

  • Wir haben im Juli bei Fahrzeugbau Meier unsere Hubstützen einbauen lassen, Auf Nachfrage sagte uns Herr Dannenberg das man das Fahrzeug immer auf Stützen stellen soll gerade bei längerer Standzeit. Warum weiß ich nicht aber glaube hier mal dem Fachmann 🤷🏻‍♂️


    LG Michael

  • Hallo zusammen,


    steht ein Fahrzeug über einen längeren Zeitraum auf der Stelle, so verformen sich die Reifen etwas. Man spricht dann von "Standplatten" und beim Fahren hört man das auch. Um dies zu vermeiden, sollte man das Fahrzeug mit Hilfe der Hubstützen etwas anheben und so die Reifen entlasten. Allerdings sind unsere Camperreifen diesbezüglich schon etwas unempfindlicher als PKW-Reifen...


    LG

    Uwe

    • Offizieller Beitrag

    Mitch

    Genau so machen wir das auch. Am besten ist es, wenn man den Reifendruck vorher noch etwas erhöht (um 0,1 bis 0,2 bar über der "korrekten" Einstellung) und dann wird das Fahrzeug, wenn es länger stehen wird, leicht aus den Federn gehoben und so werden die Räder etwas entlastet um die Standplatten zu vermeiden. Also nicht komplett ausnivellieren, sondern beide Achsen, so wie Du auch schon angemerkt hast, 4-6 cm anheben.


    VG, Thomas

  • Die Fahrwerksingenieure sagen folgendes:


    - Bei den Reifen die übliche Elastizität nehmen und die Karkasse auf erhöhte Spannung -> Reifendruck um ca. 2-3 Bar erhöhen

    - Fahrzeug nicht aufbocken um zu vermeiden, dass die auf neutraler Höhe montierten Gummigelenke unter Spannung stehen. Weiterhin "fahren" die Stoßdämpfer im aufgebockten Zustand in einer Position, die später dann latent durch die obere Dichtung fahren und über längere Standzeiten Flugrost ansetzen. Nach dem Abbocken reiben ausgerechnet diese Bereiche in den Dichtungen

    - Um Standplatten zu vermeiden, kann man das Fahrzeug mit den Rädern auf einen druckelastischen Untergrund abstellen (Styroporplatten, Gummimatten, XPS-Platten)


    Früher hatte ich meine Oldies immer aufgebockt und die Stoßdämpferschäden (Undichtigkeiten/Ölaustritt) nahmen deutlich zu. Die Standplatten haben sich nach etwa 4 Monaten Standzeit kaum ergeben und waren bereits bei der ersten Ausfahrt wieder weg. Ein deftiges Problem hatte ich bei den BMW´s mit den vorderen Querlenkerlagern, die immer wieder nach 2 Jahren anfingen zu flattern. Steht das Fahrzeug auf den Rädern, dann ist das Lager entspannt. Eingefedert oder Angehoben verspannen sich die Gummilager und zur nächsten Saison fangen sie an zu reißen. Nach der Belehrung durch einen Fahrzeuging. werden die Fahrzeuge nicht mehr aufgebockt, der Luftdruck auf 4 Bar erhöht und auf XPS-Platten geparkt. Seitdem keine Probleme mehr. Ergo scheinen die Fachleute Recht zu haben ...


    Zusätzlich sprühe ich bei den Oldies zum "Einwintern" die freiliegenden Bereiche der Dämpferstößel mit Balistrol ein. Die Bremsscheiben werden mit WD40 eingesprüht. (Bevor nun die Welle losgeht, das man keine Bremsen ölt und Risiko etc etc etc ... WD40 ist wasserlöslich und nach dem Winter längst "verflogen". Da gibt es keinerlei Auswirkungen auf das Bremsverhalten. Flugrost auf den blanken Bremsscheiben setzt sich so nicht fest und ist ebenfalls beim ersten Anbremsen wieder verschwunden).


    vG

    Martin


    Oben neues Lager, Unten defektes Lager nach 2 Jahren!



    Freiliegender Stoßdämpfer-Stößel:


  • Ich mach das genauso und das schon seit über 10 Jahren. Reifen pumpe ich 0.5 bar über Normaldruck und dann Fahrzeug mit den Stützen aus den Federn heben, sodass die Reifen immer noch leicht Bodenkontakt haben.

    Ca. alle drei Wochen ziehe ich die Hubstützen komplett ein und lasse sie wieder raus. So sind die Zylinder immer schön geschmiert und es setzt sich auch nichts fest.

    Dieses Vorgehen wurde mir seinerzeit von einem Hubstützenhersteller empfohlen.


    Grüsse Rolf

  • Aufbocken ist eigentlich nicht mit den Hubstützen aus den Federn heben, sondern das Auto anheben bis Reifen über Boden und dann Klötze (Bocken?) unter den Achsen setzen und Auto darauf abstellen. So werden keine Teile abweichend belastet und die Stoßdämpfer werden nicht ausgezogen. Nur die Reifen werden nicht mehr belastet.


    Gruß,


    Roel

    Das was den Männer von den Jungs unterscheidet ist der Preis des Spielzeugs.

  • Oder einfach nicht einmotten über den Winter, eure Fahrzeuge sind ja Ganzjahrestauglich. Also geniesst doch ein zwei schöne WE im Winter damit und das problem mit dem Standplatten stellt sich gar nicht. Bei uns ist eher das Problem da die Reifen zu rund werden weil wir immer unterwegs sind 8o

    • Offizieller Beitrag

    das sind tatsächlich gute Gründe gegen das Anheben.

    das trifft aber nur zu, wenn man das Fahrzeug im November aufbockt und im April wieder runter lässt. Wenn man im Winter alle 2 bis 3 Wochen die Stützen und das FAhrzeug kurz bewegt, tritt meiner Meinung nach dieser Effekt nicht ein. Das wäre ja fatal und bedeutet im Umkehrschluss, wenn ich 3 Wochen im Urlaub stehe habe ich Probleme mit Lagern und Dämpfer :/

    Wie oben beschrieben hab ich das beim Palace Liner gemacht, der neue Eigentümer macht es genau so und bisher keine Probleme nach gut 6 Jahren.


    Also immer in Bewegung bleiben, wer rastet der rostet - nicht nur die Wohnmobile :-))


    v.G. Schorsch

  • Unser Fahrzeug steht ja bei einem Händler unter einem Carport.

    Der Untergrund ist „weich“, das heißt feiner Splitt.

    Daher kann ich das Fahrzeug schlecht mit den Stützen anheben.

    Habe aber festgestellt das sich die Reifen im Laufe der Zeit im Splitt

    absenken, der Reifen liegt dann auf einer größeren Fläche im Splitt ein.

    Unser Fahrzeug stand so von Oktober 2020 bis Mai 2021, Standflächen konnte ich nicht feststellen.

    Hatte aber auch den Reifendruck um 1 bar erhöht.

    VG Eberhard

    Nimm das Leben nicht so ernst, Du kommst da eh nicht lebend raus.😉

  • Unser nicht mehr ganz so junger Liner stand die letzten drei Winter jeweils von Mitte September bis Anfang April im Hochschwarzwald. Beim Abstellen haben wir die Hinterachse abgesenkt, das Fahrzeug mit Keilen eben hingestellt und mit den Hubstützen leicht angehoben - bis die seitliche Wölbung der Reifen fast verschwunden war. Ein wenig Ballistol auf die blanken Metallteile und fertig. Keinerlei Standschäden, nicht die geringste Oberflächenkorrosion und auch die Reifen liefen rund.

    Die Sommer-Sonne-Spaß- PKWs in unserer Garage überwintern bei 4 bar Reifendruck, ohne Aufbocken etc. Allerdings ist die Garage frostfrei und die relative Luftfeuchtigkeit liegt bei konstant 50%. Eventuell auftretender, leicht unrunder Reifenlauf verschwindet, wenn die Reifen das erste Mal warmgefahren werden - außer, die Reifen sind steinalt und hart.


    Viele Grüße


    Alex