Unbekanntes Rucken im Stehen

  • Wir hatten gestern Abend zwei uns unruhig machende Bewegungen und knackende Geräusche, als wenn jemand ans Fahrzeug gekommen wäre.


    Die Luftfederung war abgelassen und der Wagen stand auf den Hydraulikstützen, wobei diese einseitig etwas den Schiefstand ausgleichen mussten. Alle Reifen hatten Bodenkontakt. Die Stützen haben große Teller und standen auf Split.


    Es sind heute Morgen keine Beschädigungen zu sehen. Ich habe gestern sofort nachgesehen und auch die zwei ausgefahrenen Stützen etwas entlastet, indem ich sie ein, zwei Zentimeter eingezogen habe.


    Kennt jemand so etwas?


    VG Bobil

  • Es ist möglich wenn ihr einseitig die Stützen ganz ausgefahren habt , das die Hydraulik etwas nachlässt . Kommt bei mir auch schon mal vor . Vielleicht mal Hydrauliköl kontrollieren .

  • Jepp, kennen wir auch. Tritt meistens auf, wenn wir auf unbefestigtem Boden stehen und dieser kiesig oder ähnlich ist. Ich bin der Meinung, dass sind Knackgeräusche vom nachgebendem Boden und / oder brechende Steine unter den Stützen - ist doch ein beträchtliches Gewicht was hier steht.

  • Ich glaube auch das die Hydraulikanlage undicht ist.

    Es wäre möglich das eine Dichtung im Zylinder, oder ein Schaltventil an der Pumpe undicht ist, und man daher den Ölverlust nicht sehen kann.

    Durch den Druckverlust von einem Zylinder wird ein anderer Zylinder mehr belastet, und der Untergrund gibt nach.

    Grüße

    Walter


    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit

  • Der Hydrauliker sagt ...


    Möglichkeit 1: Wasser im Hydrauliköl. Hydrauliköl unterliegt einer Alterung. Wassereinschlüsse "verdampfen" unter hohem Druck. Dabei bildet sich eine Gasblase, die dann "platzt" und ggf. einen "Schlag" in der Hydrsulik verursacht.


    Möglichkeit 2: Ähnlich wie 1, nur durch "Lufteinschluss" im Ölkreislauf verursacht.


    Möglichkeit 3: Die Ursache liegt "ausserhalb" des Systems (Beispiel brrchender Stein)


    Möglichkeit 4: Hängendes Ventil (eher unwahrscheinlich)


    Stehe gerade neben einem Mechaniker, der die Hydroeinheit eines Radladers repariert. Das war seine Antwort ...


    vG

    Martin

  • Also erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort.

    Inzwischen konnte ich nachsehen, wobei mir Möglichkeit 1 und 2 am Wahrscheinlichsten ist.

    Hydrauliköl fehlt keines, aber die Anlage ist schon alt und nicht gewartet worden. Sobald wir wieder zu Hause sind, werde ich mich darum kümmern. Eigentlich fahre ich die Stützen nie voll aus - schon allein wegen der Luftbälge der Federung. Aber dieses Mal waren sie auf einer Seite schon recht weit ausgefahren.

    VG Bobil

  • Ich meine du hast eine Amplo-Anlage verbaut, und die haben für jeden Zylinder ein Rückschlagventil an der Steuereinheit. Wenn da ein Staubpartikel zwischen sitzt gibt es ein Problem.


    An deiner Stelle würde ich erst prüfen ob das Knackgeräusch auch auf einem anderen Grund erscheint, und zu Hause die Hubstützen ausfahren, an einer markanten Stelle die Höhe messen, und nach 1-2 Tagen am Fahrzeug messen ob die Zylinder nachgelassen haben.

  • Ich meine du hast eine Amplo-Anlage verbaut, und die haben für jeden Zylinder ein Rückschlagventil an der Steuereinheit. Wenn da ein Staubpartikel zwischen sitzt gibt es ein Problem.


    An deiner Stelle würde ich erst prüfen ob das Knackgeräusch auch auf einem anderen Grund erscheint, und zu Hause die Hubstützen ausfahren, an einer markanten Stelle die Höhe messen, und nach 1-2 Tagen am Fahrzeug messen ob die Zylinder nachgelassen haben.

    Stimmt. Ich hab die Amplo-Anlage. Eigentlich recht robust. Vor der Abreise hatte ich die nach Deinem System auch gecheckt. Aber wie schon geschrieben: ich sollte das Hydrauliköl mal wechseln lassen.

    Zwar bleibt der Druck konstant, aber ich hatte das nur unter Teillast geprüft. Hier hatte ich zwei Stützen sehr weit ausgefahren.


    ... aber dass Du noch wusstest, dass ich die Amplo Anlage habe... :/ Super!

  • Bei den E&P Hubstützen soll man einmal imJahr von aussen auf die Chromstempel Würth 2000 drauf sprühen und mehrmals ein und ausfahren dadurch wird der innere Gummi Ring weich gehalten der Trocknet nach einer Zeit schon mal gerne aus und dann wird der Stempel undicht . Die ersten Anzeichen sind dann diese knack geräuche

  • Der Übeltäter ist gefunden. Eine der Druckleitungen tropfte an der Verbindung. Siehe Foto, allerdings nach dem Anziehen der Muttern aufgenommen. Man sieht aber noch die Feuchtigkeit, obwohl abgewischt.

    Jetzt ist's dicht - werde es aber weiter beobachten.

    VG Bobil

  • Kommt immer mal wieder vor das es mal knackt.

    Meistens wenn die Stützen zu weit ausgefahren sind

    oder der Untergrund sich noch setzt ( lockerer Schotter ).

    Auch schon mal nach einer Kalten Nacht

    wenn man durchs Womo läuft und sich die Belastung ändert.

    War aber bisher aber nicht von Dauer und Ständig.

    VG Berthold

    Geniest das Leben " Ihr habt nur das Eine, allso macht was draus ";)

  • Der Übeltäter ist gefunden. Eine der Druckleitungen tropfte an der Verbindung. Siehe Foto, allerdings nach dem Anziehen der Muttern aufgenommen. Man sieht aber noch die Feuchtigkeit, obwohl abgewischt.

    Jetzt ist's dicht - werde es aber weiter beobachten.

    VG Bobil

    Normalerweise sitzen Lasthalteventile direkt am Zylinder, damit die Leitungen drucklos sind.


    Lg Michael

  • Keine Ahnung ob das hier zutrifft. Jedenfalls konnte die Kontermutter um 1/4 Drehung nachgezogen werden und seither ist es dicht.

    Es fehlte auch kein Hydrauliköl, offenbar war die Menge sehr gering und vielleicht doch nicht die Ursache für das Rucken.


    Ich denke, dass Martins Bekannter da eine gute Aufzählung möglicher Ursachen genannt hat.


    Trotzdem vielen Dank für deine. Info

    VG Bobil

  • Inzwischen erhärtete sich der Verdacht, dass tatsächlich Wasser durch die erkannte undichte Verbindung das Hydrauliköl kontaminiert hat, sich dadurch eine Druckblase bildete, die dann schlagartig nachgab. Hydrauliköl ist meines Wissens hygroskopisch.


    Was sich hier fast wissenschaftlich anhört, entspricht tatsächlich am ehesten der Theorie von Martins Hydraulikfachmann.


    Nachdem das Phänomen nicht mehr auftrat und ich die von Walter beschriebenen Tests ohne Probleme mehrfach durchführte, die Stützen dabei stabil und sicher in verschiedenen Höhenstufen blieben und über Stunden und sogar Tage den Druck hielten, kann ich sicher sein, dass die Anlage ok ist.


    Was das Fetten betrifft, so sollte man dies - wenn überhaupt nur - möglichst in einer staubfreien Umgebung machen und danach ein- und wieder ausfahren und dann das überschüssiges Fett abwischen, sonst bleibt Staub hängen und verdichtet sich an den Abstreif- und Dichtringen zu einem schmirgelartig wirkenden Film.


    VG Bobil