Carthago M-Liner auf Iveco Daily-Basis

Zitat von DerDickeBert

Hallo Gemeinde, bedingt durch einen unerwarteten Geldsegen haben wir uns, Kirsten 56 und Andreas 59, dazu entschlossen, ein Wohnmobil zu kaufen. Für neu reichte es nicht in der Kategorie die wir uns vorstellten, aber wir wurden bei einem Händler in Grevenbroich fündig und kauften den M-Liner für schmale 90.000 Euronen. Wir sind nun dabei, das Womo auszustatten, fahren nächste nach Obelink bei Winterswyk, dort soll man alles kriegen, was man für ein Womo braucht. Ab 01.04.2023 geht Andreas in Pension, Kirsten ist eh frühverrentet, dann geht es für längere Zeit mit Hund Pepe auf Reisen. Wir hoffen auf einr nette Gemeinde hier im Forum und ggfls. bei Problemen auf Hilfe

Hallo Gemeinde, nach viel Nachdenken bin ich zu dem Schluss gekommen, dass unsere Vorstellung viel zu knapp gehalten ist. Deshalb jetzt unsere Geschichte von vorne an:

Im Frühjahr 2022 ereilte uns ein unerwarteter Geldsegen, Problem, wir haben eigentlich schon alles, was wir uns wünschen

Dann kam die beste Ehefrau von allen auf das Thema Wohnmobil, wir hatten das aber mangels Masse erst mal nach hinten geschoben.

Ist das was für uns??? Noch nie gemacht und Camping???

Dann auf das Portal paulcamper.de gestoßen und wir wurden fündig, ein Concorde Charisma mit allem Zipp und Zapp, schwupps für eine Woche gemietet, den Hänger mit dem Fiat 500 Cabrio drauf und ab an die Nordsee bei Horumersiel. Wir hatten durch die Eigentümer eine gute Einweisung und wir hatten viel Spass, der Hund ebenso.Schon auf der Fahrt mit dem Gespann ernteten wir so einige bewundernde Blicke, und auf dem Platz waren wir eine kleine Attraktion, spätestens als ich mit meinem Elektroroller

E-Roller.jpg

morgens zum Brötchenholen gerollert bin, war ich der König des Platzes, zumindest fühlte es sich so an

Nach drei Übernachtungen nahte der Vattertag und es wurde schon am Vorabend rappelvoll, Brückentag halt.

Uns gegenüber trafen drei Familien aus Duisburg an und das Schauspiel begann, es wurden Zelte aufgehbaut, da braucht man keinen Fernseher mehr, man denkt, hier dreht RTL2 ne Doku. Nachdem der erste Kasten Bier und Unmengen an Bratwürstchen und Nackensteaks vertilgt waren, stand die Zelte mehr schlecht als recht und man begab sich ans Feiern. Zum Glück war die Aufsicht auf dem Platz sehr präsent und pünktlich um 22.00 Uhr endete der Spuk. Wir hatten zuvor versucht, noch zu verlängern, hatte zum Glück nicht geklappt. Also dann am Vattertag zurück nach Hause und der Entschluss stand fest, JA DAS IST WAS FÜR UNS, JETZT MUSS EIN WOMO IN ÄHNLICHER GRÖSSE HER!!!

Nun tagelang mobile.de und ähnliche Portale durchstöbert und wir trafen auf einen Hymer 830, der auch noch bei uns in Velbert stand. Kurzerhand einen Besichtigungstermin gemacht. Es handelte sich um ein Gebrauchtfahrzeug mit relativ wenigen KM auf der Uhr zu einem annehmbaren Preis. Bei dem Verkäufer handelte es sich um einen alten Autohändler aus Velbert, also ein alter Velberter Jung. Wir fanden den Hymer sehr ansehnlich, vor allem die Aufteilung (Bar-Version ohne Hubbett) gefiel uns sehr gut. Nun begannen aber die Merkwürdigkeiten. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um einen Import aus Frankreich, sämtliche Dokumente, Gebrauchsanweisungen und Papier in französisch , der Verkäufer meinte nur, kein Problem, lässt sich alles auch in Deutsch besorgen, man muss nur ein wenig suchen

Der Verkäufer gab an, das Womo für seinen Sohn gekauft zu haben, der wolle aber lieber mit einem Wohnwagen Urlaub machen, statt mit einem WOMO, also verkaufe er das Womo halt wieder und natürlich würde er da NIX dran verdienen

Der Verkäufer konnte erst mal weder die Fahrzeugpapiere noch den angeblich vorhandenen frische TÜV-Bericht vorlegen, die wären auf seinem Platz in Mülheim. Er machte nun etwas viel Druck, er wolle in drei Tagen mit seinem Morelo in den Urlaub fahren und wir müssten uns nun endlich entscheiden. Nun gut, jetzt kommt der idiotische Teil unsererseits, wir zahlten 2.000 Euro an, mit der Maßgabe, wir würden nach Rückkehr aus dem Urlaub weiter verhandeln, soweit so gut (oder auch nicht)

Der Verkäufer kritzelte auf den Ausdruck von mobile.de seine Angaben und den Vermerk "2.000 Euro Anzahlung erhalten", er weigerte sich, einen vernünftigen Kaufvertrag aufzusetzen, der Ausdruck von mobile.de würde ja reichen.

Ich nutzte die Zeit, ein wenig zu recherchieren und erhielt Kenntnisse über das Fahrzeug und den Verkäufer, die nicht besonders schön waren (näher kann und darf ich darauf nicht eingehen, ich bin halt noch aktiver Polizeibeamter )

Nach der Rückkehr haben wir dem Verkäufer dann eröffnet, dass wir das Womo nicht kaufen würden und wir unsere "Reservierungsgebühr" (als solches haben wir die 2.000 Euro angesehen) erstattet haben wollen. Er weigerte sich einfach, die Summe zurückzuzahlen, wir hätten ja einen Kaufvertrag, ach auf einmal schon?

Das Spielchen ging dann weiter mit Rechtsanwalt usw., letztendlich haben wir die Kohle abgeschrieben, möge er dran ersticken. Sicher werden jetzt einige hier sagen, wie blöd muss man sein, das wissen wir selber und verbuchen es als Lehrgeld.

Nun, einmal infiziert ging die Suche weiter und wir landeten bei einem großen Womo-Händler in Grevenbroich, bei Herrn D. (kundige Mitglieder wissen, wen ich meine) Dort stand ebenfalls ein Hymer gleichen Bauart und Ausstattung, also hin und angucken. Leider war die Karre völlig verranzt und abgerockt, die war das Geld nicht wert.

Dann stand aber der Carthago nebenan und besichtigten dieses Womo., TREFFER!!

Genauso haben wir uns UNSER Wohnmobil vorgestellt, Barversion, Großes Bett im Heck, Bewegungsfreiheit, enorme Zuladung (Leer 5.400/zGG 6700) also mehr als 1 Tonne Zuladung. Natürlich gabs Gebrauchsspuren, aber das ist nun mal bei einem Gebrauchten so.

Kirsten hat erst noch drei Runden über den Hof gebraucht, sich dann aber auch für den dicken Bert entschieden. Zum Kaufvertrag gabs noch 36 Monate Gewährleistung und zum 27.06.2022 war der dicke Bert zugelassen und endlich unser.

Die Übergabe beim Händler gestaltete sich recht einfach und zügig, eine vernünftige Einweisung fand nicht statt, es wurde ein frischer TÜV-Bericht mit "Fahrzeug ohne erkennbare Mängel" übergeben.

Auf unserem Hof angekommen wurde das Womo erst mal bestaunt und gefeiert (incl. Taufe mit Schampus), dann ein wenig rumgespielt und siehe da, die Scheibenwischer funktionieren nicht, bleiben auf halber Höhe hängen, das Frontrollo ließ sich herunterfahren, ABER NICHR MEHR RAUF, WIE JETZT FAHREN?. Zum Glück fanden wir raus, dass das Frontrollo an einem separaten Wechselrichter mit einem normalen Stecker hängt, also Verlängerungskabel raus und engeschlossen und siehe da, zum Glück fuhr das Rollo wieder rauf, der Wechselrichter hat einen Tick.

Dann bei näherer Betrachtung der Bereifung festgestellt, dass an der Hinterachse mit der Zwillingsbereifung KEINE Ventile sichtbar waren, ein prüfen des Luftdrucks war also unmöglich.

Jetzt Eins und Eins zusammen gezählt, der Händler ist TR und der TÜV-Prüfer kommt ebenfalls dem Namen nach aus TR, ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Unser Bauchgefühl sank auf unterstes Niveau.

Gehört zu einer HU nicht die Prüfung der Scheibenwischer? Hätte einem TÜV-Prüfer nicht auffallen müssen, dass die Luftdruckventile fehlen? Weiß nicht.

Also Rückfahrt mit zwei Fahrzeugen nach Grevenbroich und um Beseitigung der Mängel gebeten, es wurde wortreich versichert, alle Mängel abzustellen.

Nach einer Woche der Anruf, Fahrzeug fertig.

Wieder zuhause angekommen, sitzen wir auf dem Balkon und haben Sicht auf das Womo, auf einmal piept es laut aus dem Womo. Ich runter auf den Hof und stelle fest, das Piepen kommt von einem der beiden dicken Wechselrichter. Ausgeschaltet, bei dem Lärm kann ja keiner schlafen, und mal wieder zurück nach Grevenboich, dort wurde dann ein neuer Wechselrichter eingebaut.

Nun gab es erst Mal nix mehr zu meckern, das Womo ging nun nach Iveco Wuppertal für eine große Inspektion, wir wollten jetzt auf Nummer sicher gehen, das alles in Ordnung ist. Der Spass dauerte insgesamt 5 Tage, weil man dort feststellte, die inneren Reifen der Zwillingsbereifung verlieren Luft. Als Grund dafür wurden dilletantisch und falsch montierten Ventilverlängerungen identifiziert, eingebaut von den Vollpfosten beim Händler D in Grevenbroich. Zitat vom Werkstattleiter bei Iveco "So einen Murks habe ich noch nie gesehen."

Die Reparatur kostete mal eben 192,00 Euro, Herr D. aus Grevenbroich übernahm die Kosten umgehend (zähneknirschend).

Ventilverlängerungen Demirbas.jpg

Ansonsten ging das Womo aber ohne Beanstandungen durch die Inspektion, technisch alles in Ordnung, 900 Euronen ärmer

Ich hatte mich nun angeboten, das Womo außen auf Hochglanz zu bringen, die beste Ehefrau von allen legte aber ihr Veto ein, da gibt es Fachbetriebe, die machen gegen Geld fast alles. Okay, angesichts der herrschten Temperaturen und fehlendem Equipment habe ich mich gefügt und einen Aufbereiter in der Nähe ( Heiligenhaus ) ausgewählt, ne Menge guter Bewertungen im Netz. Über den Preis einig geworden und am Freitag abgeliefert, Montags würde er fertig sein. Als wenn ich es geahnt hätte, bin ich am Montag mal auf blauen Dunst zum Aufbereiter und siehe da, die Vollpfosten haben beim Rückwärtsfahren hinten rechts die Stoßstange und die Heckklappe geschrottet

schaden hinten links1.jpg

Als I-Tüpfelchen kommt oben drauf, die Betriebshaftpflicht des Aufbereiter deckt Schäden, verursacht an Kundenfahrzeugen NICHT ab, also bindet sich der Inhaber den Schaden an die eigene Backe ( Rechtsanwalt steht schon in Lauerstellung).

Jetzt wird erst mal nur getapt, für eine Reparatur haben wir momentan keine Zeit, am 25.08.22 solls nach Frankreich losgehen. Reparatur nach dem Urlaub.

Zunächst letzter Akt:

Schon bei Übernahme des Fahrzeugs stellte ich fest, die Fahrerhausklimaanlage kühlt nicht richtig, wer weiß, wann der letzte Service war. Also heute Termin beim Freundlichen (Firma Stindt in Velbert, sehr empfehlenswert). Der Monteur fand auf Anhieb die Anschlüsse und wusste auch, wie man im Führerhaus drankommt. Dann noch bei Iveco erfragt, welche Menge an Kühlmittel rein muss, Maschine und los gings. Befüllvorgang beendet, Druckprüfung bestanden, Anlage ist dicht, alles gut!

Von wegen, der Monteur prüfte die Funktion und musste leider verkünden, Chef Klima funktioniert nicht, da ist irgendwas kaputt, Kompressor oder irgendein Regler, müssen wir prüfen, dauert bestimmt mehrere Tage!

Wird ein Garantiefall beim Händler angemeldet (Anwalt steht in den Startlöchern)

Lassen wir jetzt vor dem Urlaub erst mal, fahren wir eben ohne Fahrerhausklima, wir sind ja begeisterte Saunagänger

Jetzt steht am 17.08.22 der Termin zum Einbau der Anhängekupplung an, mal sehen, welchen Spaß ich da erlebe, die Dachklimaanlage bekommt noch einen Service, vielleicht bricht dann das Dach ein, ich mache ein Video..

Bis hier Ende des Theaterstücks, ich berichte weiter

Moin,

ja infiziert ist vollkommen richtig, wir können es nicht abwarten, endlich loszulegen, es sind ab heute nur noch 235 Tage bis zur Pensionierung und dann gehts richtig los. Danke für Euren Beitrag

Zitat von Hartmut_S

Servus,

Kommt mir irgendwie bekannt vor. Was alles an meinem alten Hobel nicht in Ordnung war füllt auch ganze Bücher.

Als ich meinen Dicken in Hamburg mit frischen TÜV abholte, bin ich quer durch Hamburg und anschließend 700 Kilometer nach Hause ohne Blinker gefahren. War richtig lustig 🥵

Zuhause dann festgestellt das ein Vollpfosten Diesel in den Wassertank getankt hatte und so weiter. Mein Händler war zwar fair aber den Mist hatte ich erst mal selber an der Backe.

Du siehst, es ist fast Alltag wenn man ein „neues“ Wohnmobil holt

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Hallo Hartmut, Du wirst es nicht glauben, wir sind noch im Kontakt mit den Eigentümern der dicken Bertha, die wir gemietet hatten, bei denen hat es auch ein Vollpfosten geschafft, den Frischwassertank mit Diesel geflutet, am ersten Tag der drei Wochen Miete und hat dann am nächsten Tag angerufen, um zu fragen, wo denn der Diesel reinkommt ( ihm ist wohl aufgefallen, dass sich die Tankanzeige überhaupt nicht verändert) , hat aber von der Falschbetankung nix gesagt und ist dann mit dem Diesel im Wassertank für drei Wochen nach Südfrankreich gefahren, bei Temperaturen um die 40 Grad und mehr. Erst bei der Rückgabe kam dann das Geständnis mit den Worten " Ich bin gut versichert". Jetzt steht der Concorde für Wochen wenn nicht Monate beim Freundlichen. Wir hatten eigentlich auch vor, in den Sommermonaten zu vermieten, jetzt sind wir geheilt