Einbau Hublift als Einstiegshilfe

  • Liebe Liner-Freunde,


    wir überlegen uns einen neuen Morelo zu kaufen, Da ich leider gehbehindert bin, fallen mir die 5 Stufen beim Einstieg sehr schwer. Daher ist die Idee einen Hublift als Einstiegshilfe unter dem Fahrzeug anzubringen. Dafür werde ich einen kreativen Schlosser benötigen.


    1) Hat sich jemand von euch mit diesem Thema schon beschäftigt?

    2) Habt ihr ggf. eine Empfehlung für einen Schlosser, dem ihr so etwas zurtraut.?

    3) Falls ich der Erste sein sollte, ist das noch für andere hier im Forum interessant? Gemeinsam erreicht man mehr!


    Beste Grüße aus Frankfurt,

    Klaus

  • Hallo Klaus,


    zunächst einmal herzlich willkommen hier im LinerTreff. Genau dieses Thema hatte ich bereits in 2016, als wir uns das heutige "Graue Monster" beschafft haben. Hintergrund ist, daß unsere MS (Christina hat sie, wir müssen damit leben) immer das Risiko mit sich bringt ebenfalls eine Gehbehinderung berücksichtigen zu müssen.


    Nicht nur die Stufen sind ein Handycap, sondern auch die Durchgangs-/Durchfahrbreiten im Mobil. Ich habe mir seinerzeit Gedanken darüber gemacht, wie wir dieses Risiko mitigieren. Es muss ja nicht zwangsläufig ein Rollstuhl sein, der rein/raus oder im Wohnmobil hin- und herfahren sollte.


    Bei den Recherchen bin ich seinerzeit auf Hünerkopf (Klaus Hünerkopf im Urbachtal) gestoßen, der erfolgreich einen Liner für entsprechende Bedürftnisse umgebaut hat. Dabei wurde die Eingangstür verbreitert und ein Lift verbaut, der (in diesem Fall) den Rollstuhlfahrer auf das Niveau des Wohnraumes im Wohnmobil bringt. (Ich finde leider die Beschreibung nicht mehr, ich meine es wäre eine Doppelflügeltür mit innenliegender Plattform gewesen, die hydraulisch nach außen absenkbar war).


    Im Weiteren gibt es die Firma Sodermanns Autohaus-Sodermanns, die in diesem Bereich recht kompetent sind.


    Unser Konzepot war seinerzeit ebenfalls ein hydraulische Plattform als Treppenersatz (die auch an der Stelle der Treppe verbaut werden kann und per Hebeltechnik auf das Niveau des Wohnraumbodens hochfährt). Im Wohnmobil sollten die "Gänge" so gestaltet sein, dass man entweder einen Rollstuhl frei von vorne bis hinten durch das Mobil bewegen kann oder auf eigenen Beinen mit Haltemöglichkeiten an jedem relevanten Punkt versorgt ist. Unser Konzept beruht auf einer hydrauluschen "Rampe" vom Badezimmer zum Schlafzimmer, einer Entfernung der Bar (Tisch/Sitz) und somit Schaffung von Freifläche. Die Trennwand zwischen Bad und Schlafzimmer würde entfernt um Raum zum Abstellen des Rollstuhls zu haben und einen Personenlift in das Heckbett (Queensbett) zu ermöglichen. Die Pläne dafür sind ausgearbeitet aber nicht umgesetzt, da wir diese Lösung (noch) nicht brauchen. Ich wollte aber eine Lösung haben um für den Fall vorbereitet zu sein.


    vG

    Martin

  • Es gibt bei Youtube ein Video von einem Morelo Palace mit einem Lift anstelle der Treppe.


    Das Video ist von GermanTelevision, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.


    Holger

    Soweit ich das mitbekommen habe, gab es bei dem Fahrzeug dann später Probleme mit der HU. Es wurden die überstehenden Teile reklamiert. Zur Info, das Gehäuse des Plattformschlittens stand ca. 15cm zur Seite heraus. Das hat dem Tüv nicht gefallen ...


    vG

    Martin


    Nachtrag: Finde die Info leider nicht mehr. Es gab bei der Lösung 2 Handycaps. Das Eine war der überstehende Kasten, der wohl bei der Eintragung akzeptiert aber bei der HU dann reklamiert wurde. Im Weiteren ist der Lift hochgefahren nicht auf Fahrzeugbodenniveau und die innenliegenden Stufen müssen noch überbrückt werden.

  • Liebe Freunde,


    vielen Dank für die vielen wertvollen Tipps. Mit Hünerkopf und Sodermanns sind wir schon im Gespräch. Es ist toll zu diesem besonderen Thema so eine positive Resonanz zu bekommen und gut zu wissen, dass wir schon auf dem richtigen Weg sind. Beide Firmen tun sich aber schwer damit, sich dem Thema ernsthaft anzunehmen, da es doch speziell ist und keinen großen Umsatz bringt. Außer Standardlösungen, meist nur für Vans geeignet, bekomme ich nichts angeboten.


    Gregor,

    Zawatzky werde ich noch einmal kontaktieren. Vielen Dank dafür.


    @Holger,

    den Umbau beim Palace habe ich auch gesehen. Die Plattform ging sehr weit raus und ich finde das nicht das richtige Konzept. Das macht Parken und Aussteigen außerhalb vom Campingplatz sehr schwierig. Aber vielen Dank für den Hinweis.


    Hartmut und Ingrid,

    den Umbau bei Stauber kannte ich noch nicht und habe mir auch gerade das Video dazu angeschaut. Das ist eine tolle Lösung, auf der man gut aufsetzen kann. Ich werde mit Stauber mal Kontakt aufnehmen. Vielen lieben Dank für den Hinweis.


    Martin,

    vielen Dank für eure Geschichte. Unsere Situationen sind sehr ähnlich. Ich habe Muskelschwäche, deren Krankheitsverlauf progredient ist und jetzt mit Mitte 50 immer stärker ausbricht. Ich kann noch kurze Strecken gehen. Bergauf oder Treppen gehen aber leider gar nicht mehr. Daher werde ich mich noch ein paar Jahre im Wohnmobil bewegen können, benötige für das Erste nur ein paar Aufstehhilfen und muss irgendwie die 5 Stufen in das WoMo hinein überwinden. Dennoch ist der Rollstuhl auch im WoMo irgendwann notwendig und ein späterer Umbau muss möglich sein. Ich finde es sehr interessant, dass ihr auch schon darüber nachdenkt. Vielleicht macht es Sinn sich dazu mal genauer auszutauschen.


    VG euch allen,

    Klaus

  • Wegen 15cm? Der Spiegel steht doch auch so weit ab. Wäre das nicht über eine Sonderabnahme gegangen?

    Jedoch wenn es über die Breite nicht geht, müsste man über eine Hubmöglichkeit durch das Heck nachdenken,

    In der Länge hat man ja max,12m.

  • Liebe Freunde,


    Ich möchte mich recht herzlich bei euch allen bedanken. Es tut gut zu wissen, dass dieses Forum einen so wertvollen Gedankenaustausch bietet. 😊 Nachdem unsere Gespräche bei Concorde und Morelo für einen behindertengerechten Umbau nicht erfolgreich verliefen, haben wir nun gestern bei Stauber bestellt. Wir kannten ihn vorher gar nicht und erst durch euch, haben wir von ihm erfahren. 👍 Die Lösung ist wie von euch schon überlegt. Anstatt der Treppe kommt ein 80cm breiter hydraulischer Lift hinein, der mich auf die 1,50m Wohnraumebene bringt und entweder als Stehlift oder Rollstuhllift nutzbar ist. Eine elektrische Treppe kann zusätzlich ausgefahren werden, wenn der Lift unten ist. Nun muss nur noch gebaut werden. Das Auto, ein Volvo FE 18to, ist bereits bestellt. 😊


    Wir sind gespannt, ob das nun wirklich alles so klappt, und freuen uns auf unsere neuen Reiseerlebnisse.


    Liebe Grüße,

    Klaus

  • hallo martin


    ich kenne das habe ALS


    da lohnt sich kein umbau


    sind gerade in der schlangenbucht


    unser nachbar ist ein REFLEKTION ami auflieger


    gezogen von einem ram 6,4 liter motor


    der hat 3 slideout


    das könnte für euch auch was sein


    gruß markus

  • Hallo Markus,


    glücklicherweise brauchen wir diese Hilfsmaßnahmen derzeit ja (noch) nicht. Ich bin nur gerne vorbereitet für eine solche Entwicklung und habe mir deswegen vor dem Umbau des grauen Monsters Gedanken gemacht, wie ich mit welchen Mitteln eine Eignung auch bei einer Geheinschränkung von Christina hinbekomme. Fertig von der Stange bekommt man ja nichts geeignetes, ein Umbau ist dann nahezu immer erforderlich. Also habe ich mir Pläne zurechtgelegt wie ich unser Wohnmobil ggf. an die Bedürfnisse angepasst bekomme und ob das Aussicht auf Erfolg hat. Wäre das nicht eindeutig möglich, hätte ich das Projekt "graues Monster" garnicht erst angefasst. Glücklicherweise habe ich ganz brauchbare Handwerkerkenntnisse, eine probate Infrastuktur und könnte bei Bedarf auch schnell die Pläne umsetzen. Aber trotzdem Danke für die Info. Übrigens ist oftmals (ich denke auch bei ALS) so ein radikaler Umbau nicht erforderlich, sondern man kann vielfach auch mit kleinen Veränderungen viel erreichen.


    Alleine die Bewegungsfreiheit kann man durch geringe Änderungen im Fahrzeug vergrößern (Etwa Sofa entfernen und durch ein Rack ersetzen). Auch für die Aufbautür gibt es recht gute und pragmatische Lösungen, die teilweise sogar durch die Krankenkasse unterstützt werden (Breitere Aufbautür, erfordert etwas Veränderungen an der Seitenverkleidung rechts, bzw. Sitzkürzung).

    [Blockierte Grafik: https://www.camper-shop.ch/wp-content/uploads/2021/04/tegos_tueren-camper-shop_giswil_einbau.png]


    Auch bei der Treppe gibt es brauchtbare Lösungen, etwa mit einer breiteren/längeren Treppe (Ausklappbare LKW Treppe). Die fragile Treppe (Project2000) ist ja bei unsicherem Gang ein erhebliches Handycap.


    Bei einer krankheitsbedingten Einschränkung, oft im Gegenteil zu einer unfallbedingten körperlichen Einschränkung, ist es ja oftmal so, dass nicht sofort das komplette Mobil angepasst werden muss, sondern dass man im Zuge des Krankheitsverlaufes immer wieder nachbessern und optimieren muss. Dabei ist es auch oftmals schlecht vorherzugsehen, welche Einschränkungen man zu welchem Zeitpunkt kompensieren muss.


    Bei uns ist aktuell, immer dringlicher werdend, die Treppe das größte Problem. Funktional ist das alles im Lot aber durch die Sensibilitätsstörungen in den Beinen ist die doch weiche Projekt2000-Treppe ein echtes Handycap. Christina fühlt sich auf dieser Treppe überhaupt nicht wohl. Da müsste eine Treppe her, die "bombenfest" und steif ist. Jedes Nachfedern, knacken oder Instabilität führt zu einem extrem unsicheren Gefühl. Ja, eher Gefühl als Tatbestand aber das führt dazu, dass Christina sehr ungerne ein- und aussteigt.


    Eine echte Gehbehinderung bei MS ist oftmals nur tempoär und so muss man eine Möglichkeit finden, bedarfsweise eine Einstieg/Ausstrieghilfe zu installieren, die man auch schnell wieder entfernen kann. Im Fahrzeug erfordert es mehr Haltemöglichkeiten. Auch die Möglichkeit einer Sitzgelegenheit in der Dusche etwa muss bedacht werden.


    Würde man also das Fahrzeug komplett behindertengerecht umbau, so wäre das ggf. übertrieben, da nicht alle Hilfsmittel sofort und auf Dauer benötigt werden. So eine Anpassung ist bei uns eben vorgeplant und entsprechend parat gelegt.


    Falls du also mal Bedarf an Umbauten/Ideen dazu hast, können wir uns gerne mal austauschen.


    vG

    Martin

  • danke martin


    bei mir geht das so rasant das sich keine massnahme lohnt


    aber karin ist kranke schwester


    sie hilt mir beim duschen auf wc sichert mich beim raus und reingehen u.s.w


    schon cool


    wenns nicht mehr geht gehen wir zu einem der kinder


    nachherr fäht karin dann allein


    gruß markus

  • Toi Toi Toi, Markus dass das noch lange so bleibt!


    vG

    Martin

  • Hallo Markus,


    Das hört sich bei dir echt interessant an und ein persönlicher Austausch macht bestimmt Sinn, wenn du willst.. Gegenwärtig fahren wir einen Carthago s-plus, aber mit der schmalen Eingangstür haben wir uns gegen einen Umbau und eine Investition in das Fahrzeug entschieden. Das wäre nicht nachhaltig. Also führten wir Gespräche mit Concorde und Morelo, aber auch hier wären noch erhebliche Umbaumaßnahmen notwendig gewesen. So richtig wollte keiner wirklich etwas machen.


    Zum Glück kamen wir auf Stauber Motorhomes. Er hat schon vergleichbare Autos für MS Patienten gebaut und über 40 Jahre Erfahrung im Wohnmobilbau. Aber es war schon eine Überwindung und viel Vertrauen, jetzt soviel Geld bei einer 9-Mann Hinterhoffirma auszugeben. Das Chassis ist bestellt, nun muss gebaut werden. Ein Jahr hat er versprochen. Hoffentlich klappt das alles.


    BG,

    Klaus

  • In der Tat hat Stauber schon den ein- oder anderen Spezialaufbau (die sprechen öffentlich nicht gerne über Behindertenfahrzeuge, habe ich den Eindruck) gemacht. Ich kenne allerdings eher die 3,5t Fahrzeuge mit entsprechenden Anpassungen. Gehört habe ich aber auch schon von Fahrzeugen aus der LinerKlasse.


    PN Habe ich beantwortet.


    vG

    Martin