Enteron Mini-Kläranlage aus dem Bootsbau

  • Hallo liebe Treffler,


    Ich hab heute ausnahmsweise mal Höhle der Löwen geschaut und war begeistert von einem Startup, die eine Mini-Kläranlage mit Namen Enteron Cube anbieten. Das Teil macht aus 50l Schwarzwasser pro Tag so sauberes Wasser, das man das in die Umwelt geb3n kann. Dabei ist es nicht größer als ein Schwarzwassertank. Vorteil ist halt, dass der nie voll wird ;)


    Kennt jemand das Teil und hat vielleicht sogar Erfahrungen damit?

    Kosten soll das Ding gut 3000€.


    Was mit Schwarzwasser geht, müsste ja eigentlich auch mit Grauwasser gehen?


    Ob Morelo allerdings sowas in einen Palace einbauen würde weiß ich nicht :/


    Viele Grüße


    Detlef

  • Moin Detlef,

    das habe ich auch gesehen und mir gedacht, was in einem Boot oder kleiner Yacht funktioniert ( die kleine Version ), sollte doch auch in unseren "Landyachten" funktionieren.

    Die Anbieter müssten das aber sicherlich noch kompakter gestalten, sonst passt das nicht in den Zwischenboden.


    Grüße Peter

  • Nur, daß ich in einem Artikel gelesen habe, die Anlage soll 10.000 Euro kosten. Aber selbst 3000 Euro ist ein Wort. Und den Gewinn für ein Wohnmobil kann ich erst mal nicht sehen.


    Was im Yachtbereich geht, das Ablassen des Wassers, vorzugsweise unter der Wasserlinie, wird auf einem Stell- oder Cmpingplatz wohl zu regen Diskussionen führen. Wie soll man auf den ersten Blick unterscheiden, ob aufbereitetes Wasser, oder aber Grau- und Schwarzwasser rauskommt.


    Klar, der Geruch der beiden letzteren, inclusive der Schaumwölkchen ist unverkennbar, aber.....


    Wenn man es nicht einfach ablassen kann, muss ich ja doch wieder in einem Tank sammeln und an geeigneter Stelle ablassen. Wo ist dann der Vorteil für das Wohnmobil?


    Grüße,


    Ralf

    Wenn man Morgens statt zur Arbeit direkt an´s Meer fährt, geht´s eigentlich....


    Mit Frau und Hund unterwegs im N&B Flair 880 LE ...

  • Hallo Detlef,


    egal wie Du das mit den Abwässern machst, irgendwo mußt Du entsorgen. Einfach in die Natur kippen?


    Und wir sind gegenüber einem Boot doch etwas mobiler, fahren an die nächste Entsorgung und leeren SW und GW Tanks.


    Wozu dann noch ein Klärwerk an Bord? Nimmt Platz weg, erhöht das Gewicht und kostet auch noch. Da bleibe ich doch lieber bei der klassischen Methode und kippe nach jeder dritten Leerung eine Verschlußkappe blaue Chemie in die Toilette. Ist zwar deutlich zu wenig für den 240 l Behälter, aber es gibt keine unangenehmen Gerüche (außer beim Ablassen 😇). Und da ich immer erst SW und danach erst GW entsorge ist die Entsorgung direkt wieder durchgespült.


    Gruß


    Elbert

  • Hallo,


    ich versteh den Hintergrund nicht, warum man so eine Kläranlage in ein Wohnmobil einbauen soll. Wollt Ihr sauberer entsorgen. Zum Beispiel in einem Bach. Oder ist es angedacht das geklärte Wasser als Brauchwasser zu verwenden? In einem Boot kann ich das noch verstehen, da kann man dann über Bord entsorgen. Aber in einem Wohnmobil tu ich mich schwer.


    Gruß, Wolfgang

  • Ich sehe es so, das tatsächlich Wasser in einen Kreislauf für Abwasser ( Toilettenspülung ) und Grauwasser ( je nachdem wie es aufbereitet wurde für das Geschirrspülen o.ä. ) gebracht werden könnte, einfach mal unkonventionell gedacht.

    Grüße Peter

  • Ich finde die Idee hervorragend, und wenn man auf der HP mal liest wie das funktioniert, insbesondere dass nun in einem zweiten Schritt (Stufe 2) auch die Nachbereitung des gereinigten Abwassers bis zur Trinkwasserqualität in Arbeit ist, so erscheint es mir einfach zu gut um weggelächelt zu werden.

    In der jetzt verfügbaren Stufe 1 ist Platz durch den Wegfall von Fäkalien- und Grauwassertank ausreichend.

    Der Stromverbrauch ist sehr gering.

    Die gereinigte Gesamtflüssigkeit in der Stufe 1 wird vom Boot ins Wasser gelassen, und kann folglich vom Wohnmobil in jeden Regenkanal oder Graben, also in die Natur verbracht werden.

    Stufe 2 wäre dann das Erreichen wirklicher Autarkie.

    Sicherlich wird in absehbarer Zeit der eine oder andere Linerhersteller das anbieten...bin gespannt, wer der erste ist.

  • Für 2000 € ohne Einbau gibt es doch schon von Carawater ein System das einen kompletten Grauwasser Tank 10 mal in Trinkwasser aufbereiten kann. Habe ich verbaut , funktioniert und wir trinken das auch. Schwarzwasser mit Amovit behandelt alle zwei Wochen entsorgt ist doch schon fast autark.

  • Hatte ich auch bei KH in Auftrag gegeben, wurde dann allerdings nicht verbaut , weil es angeblich nicht funktionieren soll . Wer hat das denn bei dir eingebaut . Will ich auch .

  • Das Problem mit dem Entsorgen auf dem Platz sehe ich zwar auch, aber das habe ich auch, wenn ich Frischwasser ablasse, weil es schon zu lange im Tank ist. Da weiß auch keiner was da läuft. Wenn man das Abwasser auf Trinkwasserqualität bekommt, könnte man es ja direkt wieder in den Frischwassertank einleiten ^^ Ob ich allerdings geklärtes Schwarzwasser wieder verwenden wollte, da bin ich mir nicht so sicher :/


    Viele Grüße


    Detlef

  • Hi,


    ich finde die Idee super und relevant.


    Ich benutze, wie auch einige andere hier, Ammovit Neu. Das sorgt zumindest schonmal dafür, dass das Schwarzwasser auch wirklich schwarz und geruchsfrei ist und ich guten Gewissens da ablassen kann, wo andere das Grauwasser ablassen. Keiner würde meinen, dass ich Fäkalien ablasse.

    Ich vermeide gern Chemie, wo es geht, insbesondere, wenn wir etwas an wunderschönen Urlaubszielen „da lassen“.


    Bei einer Kassettentoilette scheint Ammovit nicht zu funktionieren. Habe es mal in unserem kleinen Mobil versucht, vielleicht war ich auch nicht geduldig genug.


    Wenn sich eine Kläreinheit für Schwarzwasser einfach nachrüsten ließe oder bei Neukauf konfigurieren ließe, würde ich es ziemlich sicher machen.


    Bin gespannt, ob so etwas evtl. mal in Serie geht.


    Aus Grauwasser wieder Frischwasser zu machen? Mmhh, hat mich noch nicht so überzeugt, aber, wer weiß...


    Beste Grüße

  • HRZ hat in 2015 eine Kläranlage in seinen Reisemobile verbaut, man hat davon aber nie mehr was gehört. Ich habe damals dafür interessiert, fand die Idee super, aber das ganze ist im Sand verlaufen,

  • also mir erschließt sich der Sinn so einer Anlage nicht, ist in meinen Augen ein reines Luxusproblem von High-Tech-Freaks, die sich freuen wenn an der Anlage was defekt ist und sie das Problem fixen können.... Forum hilft dann :saint:


    Trinkwasser ist hoch verfügbar und kostet rund 2 €/m³, die Entsorgung von Grau/Schwarzwasser ist auch kein Problem, schließlich schaffen das mehr als 500.000 Wohnmobile


    der "normale Deutsche" verbraucht rund 50 m³ im Jahr, bei einer Investition von nur 3000 € entspricht das pi x Daumen dem lebenslangen Wasserverbrauch eines Menschen


    -> ziemlich miese Marginalrendite


    grüße klaus

  • genauso sehe ich das auch :thumbup:

  • Fürs Kuschelcamping sicher ein reines Luxusproblem.

    Aber wenn "Freisteher" sich diesen Luxus leisten können, erschließt sich mir der Sinn schon - irgendwo in der Pampa eine Ver- und Entsorgungsstelle zu suchen und zu finden, ist nicht sooo toll, genausowenig wie der dauerne Blick auf die Füllstände nach kurzer Standzeit.

    Die Zukunft war noch nie eine lineare Fortschreibung der Gegenwart

  • Ich denke, dass so etwas für alle Freisteher interessant ist. Stell Dir vor, dass Du in Spanien auf dem Freihstehplatz den schönsten Platz in erster Linie mit traumhaftem Meerblick erkämpft hast. Dein Plan ist dort nun viele Wochen die Sonne und den Ausblick zu genießen.

    Das dumme ist nur, dass Du genau weißt, dass Dein Platz weg ist wenn Du zur Entsorgungsstation fährst und Du dann wieder in der achten Reihe stehst.

    Mit der kleinen Kläranlage der Zukunft machst Du jetzt Dein Grauwasser und Schwarzwasser zu Frischwasser und bleibst in der ersten Reihe stehen. Nach dem Motto oben rein und unten wieder raus. Die kleine Verlustmenge an Frischwasser kannst Du täglich mit der Gießkanne auffüllen. 😎.

    Gruß

    Jürgen