Marktwirtschaft, sozial oder doch anders?

  • Die Preise sind verrückt. Gestern abend auf 1,78 gesunken, heute morgen wieder 2,00. Selbst meine preiswerteste Tanke liegt bei 1,98. Was soll das Rauf und Runter eigentlich? Nervt.

    Ganz einfach: so wird Kohle gemacht ! Die Nachfrage wird im Tagesablauf exakt analysiert und ad hoc an die Zapfsäulen der Republik angepasst: je größer die Nachfrage, desto höher der Preis.

    Im Warenkorb zur Ermittlung der Inflationsrate sind diese Umsätze der Energieoligopolisten mit mehr als 30% enthalten - und so wird die Inflationsraten folglich mit 10% und mehr ausgeworfen, die nichts mehr mit der überlieferten Datenlage zur Geldwertstabilität zutun hat. Sie ist industriegemacht und gehört wie so manch anderer Bereich der Grundversorgung zurück in die Hand des Staates.

  • Wunschdenken. Leider kaum möglich. Dagegen steht nunmal die Freie Marktwirtschaft. Selbst unser Kartellamt, das man gerne abschaffen könnte, ist da ein völlig zahnloser Tiger. X/

    Die "Freie Marktwirtschaft" gibt es im Wilden Westen, wir leben in einer "Sozialen Marktwirtschaft" , die langsam aber sicher verdorben wurde....

    Die existenzielle Grundversorgung der Steuerzahler, die dieses System finanzieren, ist vielleicht leichter verständlich, wenn man an die Verkehrswege wie Landstraßen, Autobahnen, Wanderwege etc. denkt, an Hallen- und Freibäder, Trinkwasser und und und.....wenn das auch noch alles privatisiert wird, haben wir den Salat.

  • Die "Freie Marktwirtschaft" gibt es im Wilden Westen, wir leben in einer "Sozialen Marktwirtschaft" , die langsam aber sicher verdorben wurde....

    Die existenzielle Grundversorgung der Steuerzahler, die dieses System finanzieren, ist vielleicht leichter verständlich, wenn man an die Verkehrswege wie Landstraßen, Autobahnen, Wanderwege etc. denkt, an Hallen- und Freibäder, Trinkwasser und und und.....wenn das auch noch alles privatisiert wird, haben wir den Salat.

    In diesem unserem Lande gilt halt (egal wer die Regierung stellt) : "alle Macht der Wirtschaft"

    Grüße

    Manfred


    P.S. Der Weg ist das Ziel,

    allerdings sitzt man auch insgesamt viel zu selten am Meer.

  • Das ist so nicht richtig, die Älteren unter uns wissen das noch aus eigenem Erleben:

    das Krankenhaus hieß "Städt.Kliniken" oder "Landeskrankenhaus", der Gas- und Stromlieferant waren die "Stadftwerke", die Post war die "Bundespost", die Bahn die "Bundesbahn"......erst dann irgendwann kam die grandiose Idee, Schlüsselbetriebe zu privatisieren.

    Letzter Coup: Privatisierung von Teilen der Altersrente. Maschmeier hat sich goldene Eier verdient nachdem er zuvor mit seinen Vermittlertruppen abertausenden von KJleinsparern die Kohle abgenommen hat, und spielt heute den Saubermann.

    Die großen Krankenhausbetreiber halten die Taschen auf, werden mit Milliarden gesponsort weil sie sonst überlastet sind, kassieren die Kohle und bauen trotzdem die Betten ab.

    Ich kann gar nicht genug kotzen, so schlecht wird mir ...

  • Absolut d'accord, aber wer hat am Ende was davon? Die Politiker! in den Stadtwerken werden Bürgermeister Aufsichtsräte oder Vorstände. Ebenso in Wasser/Abwasserverbänden. Gerne auch in Krankenhäusern oder deren Trägergesellschaften. Ein Pofalla wird Postvorstand, Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der deutschen Tochter der größten Heuschrecke der Welt (Blackrock), Friedrich Merz propagiert Altersvorsorge auf Aktien... (was in den USA schon mal richtig daneben ging). Wolfgang Clement RiP, ex SPD Ministerpräsident und Bundesminster sah ich oft als Gast in meinem Dauerdomizil Westin Grand in Berlin, er war u.a. als Lobbyist für Energiekonzerne unterwegs. er wurde Vorstand der DIS-AG und Clement sagte bereits 2009 das die Lebensarbeitszeit angeboben werden müsset bis zu Alter von 80 Jahren. Er selbst starb mit 80 Jahren. Sigmar Gabriel macht heute deutlich mehr Kohle durch einschlägige Beraterjobs und Vorstandsposten in der Wirtschaft. Ein Joschka Fischer analog. to be continued...

    Grüße

    Manfred


    P.S. Der Weg ist das Ziel,

    allerdings sitzt man auch insgesamt viel zu selten am Meer.

    Einmal editiert, zuletzt von Discovery ()

  • Ja stimmt, hat mit Dieselpreisen nichts zu tun. Wollte gerade noch was dazu schreiben. Daher könnte man die Diskussion in einen extra Tröt verschieben. Dann wäre das wieder "Sortenrein". :-))

  • Dann macht einen auf und ich verschiebe die Beiträge dorthin :thumbup:


    Nun sind die Beiträge aus dem Threat Dieselpreise hier her verschoben

  • Nun, dem Staat alles überlassen, ist auch nicht die beste Idee(siehe DDR) .Das Problem hat die Politik/Behörden/Verwaltungen ja jetzt schon in erschreckenden Ausmaß, Politiker die auf Posten verrentet werden, wo besser Fachleute säßen oder auf Posten die besser eingespart würden. Und beimanchen Behörden fragtan sich was die denn machen. Z.B. Kartell oder Telekommunikation oder Verbraucherministerium.

  • Der Lobbyismus ist der Kern allen Übels! Wer mal erlebt und versteht was das in Berlin abgeht, der erkennt auch, dass das dringend abgestellt und verboten gehört. Wobei das Essen auf Einladung in Sternetempeln rund um den Gendaremnmarkt eher noch ein Kavaliersdelikt ist. Allerdings werden dabei auch gerne die weiterführenden Möglichkeiten bei einen wohlwollenden Verhalten besprochen ;). Ebensowenig gehören Politiker in Vorstände von Wirtschaftsunternehmen! Sie sollen für ihr politisches Amt durchaus ordentlich bezahlt werden auch deutlich besser als jetzt und auch für eine entsprechende Zeit danach, Allerdings wenigstens 5 Jahre, besser noch 8 Jahre; nach dem poltischen Ausscheiden keine solchen Posten annehmen dürfen oder sämtliche Vergütungen oder Beratungshonorare an gemeinnützige Organisationen abführen!

    Grüße

    Manfred


    P.S. Der Weg ist das Ziel,

    allerdings sitzt man auch insgesamt viel zu selten am Meer.

  • In meiner EX Branche gibts seit etlichen Jahren einen Codex. Verstöße werden u.a. vom der Verbandorganisation bei den Mitgliedsfirmen abgemahnt und heftig mit Bussgeldern sanktioniert. Schon Bewirtungen über 40€ und sogar Giveaways wie Plastik- Werbekulis mit Firmen- oder Produktnahme sind Abmahngründe. Ich lief aber jahrelang abends vom Büro zum Hotel an den Fenstern der einschlägigen Sternetempel vorbei. da lässt es sich nicht immer vermeiden reinzuschauen wer da so sitzt.

    Die gleichen Firmen, auch wnen sie nicht in Berlin sitzen, haben aber alle "Hauptstadtdependencen" oder Büro's für die Kontakte in die Politik...

    Grüße

    Manfred


    P.S. Der Weg ist das Ziel,

    allerdings sitzt man auch insgesamt viel zu selten am Meer.

  • Wenn ich das Wort Lobbyist höre, drängt sich mir automatisch das Wort Korruption auf. Hier werden die Weichen gestellt. Jeder Lobbyist will dabei logischerweise nur in seine Richtung einwirken und braucht nicht auf die Auswirkungen für die Allgemeinheit zu achten. Und das mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Schlecht für uns ist, dass da oft ausgefuchste Fachleute Amateuren gegenübertreten. Das haben wir sehr bitter durch den Gas Deal mit Putin und den katastrophalen Auswirkungen erfahren. Die Energiekonzerne haben sich über 20 Jahre goldene Nasen verdienen können und Putin konnte sein Ziel erreichen, uns in seine Abhängigkeit zu bringen. Die Zeche hat nun die Allgemeinheit zu zahlen und die Nutznießer bleiben außen vor. Das hat nichts mit sozialer Marktwirtschaft zu tun.

    Ich glaube, dass es für uns alle besser wäre, bei den Ministerien mehr auf Fachkompetenz zu setzen und dafür den Lobbyismus zu untersagen.

    Gruß Hajo

  • Es steht jedem mündigen Bürger zu, sich selbst zu engagieren und zu gestalten. Nur durch Missstände aufzeigen wird sich nicht wirklich etwas verändern. Es ist natürlich gut, wenn jeder weiß was alles nicht klappt, Und natürlich ist es auch wie im Fußball…..jeder hat eine Meinung, und jede Meinung ist die richtige 😊 irgendwie wird sie das natürlich auch sein.


    *prost….

    ——————————————————————————————————————————————————-

    Es ist nicht deine Schuld das die Welt so ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld wenn sie so bleibt….

    —————

    🙈🙉🙊


    No Racism


    Gegen falsche Alternativen

  • Hallo,

    Lobbyisten sind nicht nur berufliche Schwätzer die im Auftrag von Wirtschaftsverbänden Wahrheiten so hindrehen das sie dabei dem Staat das Geld abnehmen. Sie können der Politik Zusammenhänge erklären und sie vor Gesetzesänderungen beraten.

    Man kann sich ja in den Fragen von Gasabhängigkeit oder der Stabilität des europäischen Stromnetzes Gedanken dazu machen. Politiker Innen sind nun mal nicht immer bestens über die Auswirkungen ihrer Entscheidungen informiert. Es ist in der Regel ein Interessenabgleich.

  • Hallo,

    Lobbyisten sind nicht nur berufliche Schwätzer die im Auftrag von Wirtschaftsverbänden Wahrheiten so hindrehen das sie dabei dem Staat das Geld abnehmen. Sie können der Politik Zusammenhänge erklären und sie vor Gesetzesänderungen beraten.

    Man kann sich ja in den Fragen von Gasabhängigkeit oder der Stabilität des europäischen Stromnetzes Gedanken dazu machen. Politiker Innen sind nun mal nicht immer bestens über die Auswirkungen ihrer Entscheidungen informiert. Es ist in der Regel ein Interessenabgleich.

    Also das sehe ich auch so. Es ist viel zu einfach mit verkürztem Denken einfach da drauf zu hauen. Diese Menschen haben aber durchaus ihre Berechtigung.


    Es ist ja nun so, dass insbesondere die Politiker in der Zentralregierung in Berlin (aber nicht nur da) in aller Regel über Dinge entscheiden müssen, von denen sie schlicht keinerlei Ahnung haben. In meiner kaufmännischen Aufgabe habe ich hier und da mit Politikern zu tun und es ist bisweilen erschreckend, wie die nicht selten ohne jegliches Fachwissen in den Entscheidungsprozessen agieren. Da werden krasse Fehlentscheidungen getroffen und um das zu verhindern und zumindest ein gewisses Maß an Expertise und Sachwissen einfließen zu lassen, sind die Lobbyisten notwendig. Dass dann der eine oder andere auch mal über das Ziel hinausschießt, ist eine Nebenwirkung des Systems. Denn natürlich wissen die o.g. politisch Verantwortlichen im Zweifel auch nicht, wo die Grenzen sind, die sie nicht überschreiten sollten.


    Am Ende ist das ein System von Beeinflussung und Gegenwehr. Dafür gibt es wiederum die Kontrollgremien und Mitarbeiterstäbe im politischen System und außerdem achten die Politiker durchaus auch darauf, nicht als Wasserträger nur einer Seite aufzufallen, denn sie wollen ja von einer breiten Bevölkerungsschicht wiedergewählt werden. Natürlich kann es vorkommen, dass eine Beeinflussung zu intensiv erscheint aber umgekehrt gibt es auch reichlich Fälle, wo die sachlichen Informationen geflissentlich ignoriert werden. Nur wird über letzteres eben kaum gelästert.


    Insgesamt lässt sich daher feststellen, dass man die Lobbyisten durchaus braucht, denn sonst würden wir wohl noch weniger Beschlüsse unserer Regierenden nachvollziehen können.


    VG, Thomas


    P.S.: Übrigens bin ich weder ein Lobbyist, noch kenne ich einen in meinem persönlichen Umfeld und ich beschäftige auch keine. Ich gebe hier nur meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich bin auf der Suche nach dem Lobbyisten für:

    Wohnmobile dürfen im LKW Überholverbot überholen

    Wohnmobile über 7,5 to dürfen 100 auf der BAB und 80 auf der Landstraße fahren

    Wohnmobile bleiben dauerhaft von der Autobahnmaut befreit.


    Wenn jemand so einen kennt, gebt mir bitte Bescheid ;)


    v.G. Schorsch

  • Hallo Thomas,


    Wie machen das denn andere Ländern wo dieser intensive Lobbyismus verboten ist?

    Da ich durchaus einige Jahre "mitgespielt" habe darf ich sagen, das das System von Beeinflussung und Gegenwehr nicht mehr wirklich funktionert.

    Die Seite die die wirtschaftlichen Intressen vertritt ist zu gut ausgestattet und hat vollkommen ungleiche Mittel zur Hand.

    Natürlich haben Abgeordnete von vielen Dingen über die sie abstimmen sollen wenig Ahnung. Aber dafür gibt es spezialisierte Ausschüsse und bspw. den wissenschaftlichen Dienst des Bundestages der diese Lücken neutral schließen soll. Der Ausschusssprecher/vorsitzende berät die Mitgleider seiner Partei und empfiehlt. Fakt ist, dass manche Lobbyisten sogar Einfluß auf den Getzestext nehmen bis hin zum entwerfen von Vorlagen für Gesetzestexte. Beispiele gibt es immer wieder wie Politiker oder auch Ausschussmitglieder plötzlich zu Erungenschaften die niemals durch reguläres Einkommen erklärbar sind. Das geht soweit, dass manche Ausschusssprecher sogar Firmen betreiben oder Beteiligung haben für Beratung von Lobbyisten oder die Kontakteinleitung. Lobbyismus gehört abgeschaftt! https://www.spiegel.de/panoram…d7-49d2-a5b9-35bba4d4ef9e

    Grüße

    Manfred


    P.S. Der Weg ist das Ziel,

    allerdings sitzt man auch insgesamt viel zu selten am Meer.