Schallisolierung Motorraum

  • Hallo zusammen,


    inzwischen haben wir ein paar Jahre Erfahrung mit unserem älteren Alkoven-CC-Cruiser auf dem EC 80E21 und sind immer noch sehr zufrieden. Natürlich wurde trotzdem schon einiges investiert und verbessert.


    Unter anderem ersetzte ich bald nach dem Kauf die in die Jahre gekommenen Schallschutz-Dämmmatten in der Motorabdeckung des Fahrerhauses gegen stärkere Akustik-Schaumplatten aus flammfesten Material und erzielte damit auch eine bessere Schalldämmung des Motors. Heute weiß ich aber, dass es bessere Lösungen gibt. Eigentlich erreicht man gute Schalldämmungsergebnisse nur durch Masse - doch dafür ist m.E. zu wenig Platz unter der Motorabdeckung.


    Beim Recherchieren habe ich nun SOLID Schall- und Brandschutzmatten entdeckt, die auch der ISO 9094.1.2 entsprechen. Ich füge mal einen Link an:


    SOLID Schall- und Brandschutzplatte
    Schall- und feuerhemmende Platte aus imprägniertem PU-Schaum, entspricht der Norm ISO 9094.1.2. <br /> Ab Lager lieferbar
    www.heatshieldings.com


    Meine Fragen lauten: Wer kennt diese Matten und hat sie ggf. sogar schon irgendwo verbaut und gibt es außer diesen Matten vielleicht auch andere gute Lösungen.


    Vielen Dank einstweilen.

  • Seit vielen Jahren benutze ich Armaflex ohne weitere Platten…. Das Zeug hält eine Menge aus und selbst bei extremer Hitze wird es nur brösselig ( war mal am LT ein wenig zu nah am Krümer). Auch jetzt wieder, habe ich im Carver den kompletten Vorderbereich ( Konsole) reichlich damit beflastert, damit ich beim Einsetzen des Kühlerlüfters keinen Infarkt erleide. Aber im Alkoven mit der Herstellerbehausung ist das Vorhaben erheblich schwieriger, trotzdem würde ich auch hier versuchen überall auch im Innneraum, Türen usw. Armaflex einzusetzen.

  • Die Armaflexmatten habe ich. Wusste nur nicht mehr, wie sie heißen. Das sind die, die ich damals eingebaut habe. Die haben gute Werte bei Körperschall, Dröhn-Effekten und sind somit ideal bei Isolierungen von Fahrertüren, Innenwänden und Räumen die Körperschall erzeugen oder weitergeben.


    In meinem Fall ist es aber der Schalldruck des Motors - also reiner Luftschall, der auf die Innenverkleidung des Motorraums trifft und hier nur leicht gedämmt wird.


    Armaflex ist super - aber leider nicht für diesen Fall. Trotzdem Danke für Deine Antwort.

  • Richtig bleibt alles ein Kompromiss oder besser der Versuch mal Klu(ch)g….. beim LT ist der Motor noch näher am Mann oder Frau gewesen und einzig der Auftrag von Antidröhnmatten mit Armalflex hat es gemildert.. Deswegen wollte ich danach nur noch Integrierte fahren…..

  • Wir fuhren vorher einen Credo. Also einen Integrierten auf Daily. Das ist die Einsteigerklasse bei Concorde. Optisch super, leise. komfortabel und bildschön anzusehen. Auch Innen top. Einzelbetten, schönes Bad mit großer sep. Dusche, bequeme Sitze, Lederpolster - alles gut, doch leider nicht sehr winterfest. Die große Frontscheibe trotz elektrischem Innen-Fensterladen ständig nass. Die Motor-Klima im Sommer überlastet, (die Serienklima vom Daily ist einfach unterdimensioniert für 8,60 m Wohnmobilaufbau. die Dachklima so laut, dass man sie nicht einschalten wollte. Fahrtechnisch ein Schiff. Butterweich und schwankend auf den kleinen Daily-Rädern, Das automatisierte Schaltgetriebe aus der ersten Serie erst nach vielen Versuchen und Herstellerkontakten ok.


    Aber ich komme vom Thema ab. Hier gehts ja eigentlich um die Schallschutzmatten.

  • Es kommt bei der Schallisolierung auf die Resonanzfrequenz an die gedämmte werden soll.

    Je Tiefer der Schall um so schwerer muss das verwendete Material sein.

    Körperschall Übertragung ist noch einmal was anderes.

    Genau das ist es. In unserem Cruiser - wie auch in vielen anderen Modellen, befindet sich der Motor zwischen den Sitzen. Das Serien-Fahrerhaus ist jedoch im Gegensatz zu den Vollintegrierten nicht so gut schallgedämmt . Natürlich trotzdem weit besser als bei den o. g. Fahrzeugen. So können wir wenigstens normal kommunizieren, Musik hören, telefonieren und uns unterhalten - und das auch bei Tempo 100 auf der Autobahn. Auch längere Fahrten sind da kein Problem - also ein Zwang zum Umbau besteht nicht unmittelbar - dennoch gibt es immer etwas, was man verbessern kann. ;)


    Wie in der Unimog-Fraktion gut beschrieben, ist natürlich die zu reduzierende Frequenz entscheidend. Um es perfekt zu machen, müsste man die genau kennen.. Aber ich denke, dass sich das nicht lohnt zu messen und ich es auf einen Versuch ankommen lassen kann, zumal auch der Brandschutz besser ist.

  • Ist bei vielen Womos schon erschreckend, wie laut die bei 100 km/h oder am Berg werden….. es muss keine Profimessung sein, und eine App per Handy zeigt schnell das Elend auf.

  • Es gibt für das IPhone eine App Dezibel-X , die kann auch als Gratis Version Frequenzen mit den Lautstärken anzeigen.

    Frequenz Bewertungsmaßstab Kurve A einstellen, dann hast du einen Anhalt um welche Frequenz es geht.

    Die Materialien haben auch immer eine Bandbreite von Frequenzen die sie dämpfen.

    Allerdings ist der Eurocargo Motor auch ein rauer Geselle.

  • Bei unserem Charisma MAN 8.220 habe ich vom Fahrersitz bis zur Sitzkruppe als erstes Schwerschicht verlegt , das bringt aber nicht so viel wie erwartet , als zweite Schicht 5 mm Dämmung und darauf Teppich.

    Das alles ist ca. 1 cm stark und bringt sehr viel, die ganz tiefen Frequenzen bekommt man aber kaum unterdrückt.

    Im Motorraum habe ich die Längsträger wo der Boden aufliegt noch gedämmt so wie die Radkästen.

    Den größten Erfolg hat aber die Dämmung das Bodens im Innenraum gebracht.

  • Ich kann der obigen Aussage nur zustimmen.

    Als Schablone habe ich die originale Fahrerhausmatte verlegt. Dann habe ich das 20mm Schalldämmmaterial passend zugeschnitten und den Originalteppich auf das Schalldämmmaterial gelegt. Verbesserung 3 von 5.


    Als nächstes auf der Liste packte ich alle ungenutzten Flächen unter dem Armaturenbrett mit Mineralwolle, genau wie bei der Gebäudedämmung.

    Verbesserung 2 von 5.


    Als letzte große Verbesserung bisher habe ich das Auspuffrohr vom Turbolader zum Schalldämpfer isoliert.

    Verbesserung 1 von 5.

    Diese Verbesserung war deutlich spürbar.


    Ich bin jetzt auf einem Geräuschpegel, der besser als akzeptabel ist.

    Das Windgeräusch ist jetzt die Hauptschallquelle bei Fahrten über 85-90 km/h. Dagegen kann man nicht viel machen.

  • Wie darf ich die 5 sehen, wie in der Schule?

    Somit wäre die 1 eine sehr gute Verbsserung in Bezug auf die 5.

    Getreu diesem Motto:

    "Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste". (Susan Sontag)

  • Die Problematik kenne ich auch von all unseren Integrierten N&B , Morelo und Concorde . Habe da auch viel unternommen um die RM‘s leiser zu bekommen . Jetzt Hartmann/ Hünerkopf ist das überhaupt kein Thema mehr . So leise haben wir uns noch nie unterhalten und Musik gehört . Einer der Gründe weshalb ich dieses RM so liebe .

  • Hallo Michael,

    Als Schablone habe ich die originale Fahrerhausmatte verlegt. Dann habe ich das 20mm Schalldämmmaterial passend zugeschnitten und den Originalteppich auf das Schalldämmmaterial gelegt. Verbesserung 3 von 5.

    verstehe ich das richtig, dass du den Fahrerhausgteppich damit um 2cm hochgesetzt hast? Wie kommt ihr dann mit dem Übergang zum nächsten Teppich klar? Das ist doch dann eine nicht unerhebliche Kante, die da entsteht? Und wie sieht es da mit der Fußbodenheizung aus? DIe ist doch damit auch zusätzlich gedämmt und damit weniger wirksam?


    Liebe Grüße


    Elvira

  • Hallo Elvira,

    Zitat

    Verstehe ich das richtig, dass du den Fahrerhausgteppich damit um 2cm hochgesetzt hast?

    Ja, das ist richtig.


    Zitat

    Wie kommt ihr dann mit dem Übergang zum nächsten Teppich klar?

    Die Trittschallmatte ragt 15-20 cm unter den nächsten Teppich, wodurch ein fließender Übergang entsteht.



    Zitat

    Und wie sieht es da mit der Fußbodenheizung aus?

    Ich habe keine Fußbodenheizung, aber die zusätzliche Isolierung funktioniert auch als Temperaturisolierung.

    Der Vorteil macht sich beim Einparken nach einer langen Fahrt im Sommer bemerkbar.

    Die 900 kg schweren „Heizradiatoren“ (Motor und Getriebe) wollen mit 85 Grad den Wohnraum so richtig einheizen.

    Mit dem 2cm-Teppich wird dieser Effekt deutlich reduziert.

  • Sehr interessant. :thumbup:


    Dieser 2 cm Teppich, sinkt man da sehr beim gehen ein? Oder ist das ganz hart?

    Wie verhält sich diese Erhöhung des Boden bei den Pedalen? Bleibt da genügend Platz für die Schuhe, auch Größe 46 ? :huh:


    Ja, ich habe auch keine Fußbodenheizung in diesen Bereich. Wäre also wirklich überlegenswert, dieser Teppich. :/

  • Es ist ziemlich weich beim Laufen, man sinkt ein, wie in einem Plüschteppich.


    In meinem Fall bei MAN ist es für mich mit Größe 43 kein Problem.

    Ich würde einen Versuch empfehlen, ein bisschen 2 cm Isolierung direkt vor dem Fahrersitz platzieren und ein Gefühl dafür bekommen.


    Der Preis und Aufwand bei der Umsetzung der Fahrerhausisolierungen ist gering.

    Wenn es einem nicht gefällt, ist es eine Sache von 10 Minuten, alles wieder wie zuvor zu machen.