Iveco Daily - Differntialsperre testen

  • Liebe Liner Community...


    durch Lesen hier im Forum habe ich aufgeschnappt, dass man die Differentialsperre beim Iveco Daily 1-2 mal pro Jahr betätigen sollte, nach dem Motto "wer rastet der rostet" :)


    (Fahrzeug: Dethleffs Globetrotter XXL, Baujahr 2016)

    Es ist mir absolut klar, dass man das nicht auf Asphalt sondern auf Schotterparkplatz als Untergrund machen sollte, die einen schreiben, dass sie "Bögelein" fahren, andere schreiben dass nach dem "bögeln" die Sperre unter Spannung ist und das Fahrgestell erst entspannt werden muss.


    Lange Rede kurzer Sinn, ich bin Schisser was die Fahrzeugbasistechnik angeht: kann mir einer mit einem Iveco Daily schreiben wie er die Differentialsperre testet/nutzt, so dass ich mich da als Leitfaden langhangeln kann ohne Angst zu haben etwas kaputt zu machen? Und wenn sie "hängt", wo muss geklopft werden zum Entsperren?


    Vielleicht habe ich auch zu viel Negatives rund um die Differentialsperre hier gelesen und sehe das ganze gerade viel zu kompliziert ;)

    Über Hilfe freue ich mich,

    viele Grüße aus der Schweiz,

    Flo aka Jolly Jumper

  • Hallo Flo,


    da ich genauso ein Technikschisser bin wie Du habe ich die Differentialsperre bei jeder Inspektion von der Werkstatt testen lassen und bis jetzt funktioniert die einwandfrei.


    Gruß Michael

    Hat man die Sperre lange Zeit nicht benutzt, dann ist das die beste Lösung.


    Ansonsten ... Loser Untergrund (Schotter Sand, Wiese). Lenkeinschlag in Geradeausdtellung. Dann im Stand DiffSperre einschalten und dann losfahren. Üblicherweise hört man bei geöffnetem Fenster von dem Hinterschsgetriebe das markanten "Klack". Dann scharf einschlagen und wenn die Sperre eingerostet ist, spürt man im."Popometer" dass der Wagen unwillig dem Lenkeinschlag folgt.

    Dann wieder bis in Geradeausstellung fahren und DiffSperre abschalten. Danach ein paar Meter Vorfahren und die Sperre sollte entriegeln.


    Funktioniert das so - Alles Ok

    Funktioniert das nicht und die Sperre löst nicht, do kann man mit leichten Lenkbewegungen und Vorwärtsrollen versuchen die Sperre zu lösen. Ansonsten ... ab unters Auto und mal an dem Mechanismus der Diffsperre rütteln/klopfen.


    So ein bisschen WD40 kann da förmlich Wunder bewirken.


    Mit eingelegte DiffSperre geradeaus zu fahren, ist relativ unproblematisch. Kurven gehen fürchterlich auf das Material. Abgescheerte Antriebsachsen sind eher selten aber es "rubbelt" und "Quiekt" von den Reifen schon spürbar.


    Deswegen nach längerem Nichtgebrauch besser erst einmal checken lassen.

    Ein-Zweimal im Jahr ist für Fahrzeuge mit wenig Bewegung eher zu selten. Ich schalte die Diffsperre im Winter relativ häufig ein und im Sommer bei jeder Gelegenheit, wenn ich auf losem Untergrund fahre. Das ist in der Häufigkeit ca 1x im Monat ...


    vG

    Martin

  • Hallo Flo,

    ich habe die gleichen Bedenken und wollte eigentlich letztes Jahr der Sperre bzw. dem dortigen Bedienkasten "zu Leibe" rücken.

    Naja, hatte keine Zeit......

    Martin ( Zausels Kerl) hatte mir, wie auch andere Linertreffler, sehr viele Info's zukommen lassen.

    Müsstest du über die Suchfunktion finden.

    Unser Charisma 2 ist von 2011, wir haben ihn seit 2018. Habe noch nie den Schalter gedrückt, bzw versucht, ob die Sperre rein geht.

    Sobald es etwas wärmer wird, und mein Schatzi mich lässt, werde ich nochmal 'dran gehen. (Bin ja auch neugierig.,)

    Möchte nur vermeiden, etwas kaputt zu machen.

    Bleibt alle gesund

    Karl

  • Hallo in die Runde,

    hier ein Tipp einer Iveco-Werkstatt:


    Wenn sich die Sperre nicht löst, weil der Antriebsstrang evtl. zu verspannt ist, hilft es, kurz rückwärts zu fahren. Dann rastet die Sperre in der Regel wieder aus. Dabei evtl. mit der Lenkung "spielen", wenn kein Erfolg eintritt.


    Sind hingegen Baugruppen aufgrund von Oxydfation "fest", hilft das kaum, da wäre WD40 tatsächlich angebrachter.


    Bei mir sind gleich drei Sperren drin und ich hatte auf einem sehr rutschigen Untergrund mal das Mitteldiff gesperrt. Und die Sperre wollte partout nicht mehr raus, auch, als genügend Luftdruck in der Anlage aufgebaut war. Schon nach zwei Metern Rückwärtsfahrt war alles wieder perfekt, die Sperre war raus.


    Kann diesen Hinweis daher aus eigener Erfharung bestätigen.


    Viele Grüße

    Gregor

    Wir leben alle unter dem selben Himmel.

    Doch hat jeder einen anderen Horizont.

  • Das Entsperren mit kurzem Rückwärtsfahren steht auch so in der Bedienungsanleitung drin, hatte mir diese nämlich erst vor einpaar Tagen durchgelesen, weil ich auch testen möchte. Ich glaube mich beim letzten Einsatz nicht erinnern zu können, dass da irgendein Kontrolllicht an war, welches die Funktion bestätigt. Da ich dann aber doch aus dem Matsch raus kam, hatte ich vergessen, nochmal die Funktion zu testen.


    Gruß Axel

  • Hallo Flo,


    da ich genauso ein Technikschisser bin wie Du habe ich die Differentialsperre bei jeder Inspektion von der Werkstatt testen lassen und bis jetzt funktioniert die einwandfrei.


    Gruß Michael

    Willkommen im Club! Meine Fähigkeit bei solchen Themen ist ja auch begrenzt und da sehe ich mich schon immer in der düstersten Farbe unterm Auto rumkriechen und die Fehlersuche zu betreiben. Daher mache ich das auch wie Michael. Das Auto geht eh´ jedes Jahr in die Inspektion. Für die ist das ein Klacks, das zu testen und sollte es einmal nicht funktionieren, wissen die wenigstens, was dann zu tun ist.


    VG, Thomas


    P.S.: Aber auch ein herzliches Danke an die Tipp-Geber für den "Ernstfall". Bisher habe ich die Sperre noch nicht gebraucht aber wenn doch und sie dann hängt, habe ich zumindest ein paar Ideen, was ich dann erstmal machen kann.

  • P.S.: Aber auch ein herzliches Danke an die Tipp-Geber für den "Ernstfall". Bisher habe ich die Sperre noch nicht gebraucht aber wenn doch und sie dann hängt, habe ich zumindest ein paar Ideen, was ich dann erstmal machen kann.

    Wie ich schon vorher "schrob". Besser auf zweifelhaftem Untergrund die DiffSperr einschalten. Erstens wird sie dann auch mal bewegt (Alles was sich nicht bewegt, setzt sich fest ;) ) und zweitens kommt man weniger in die Situation, wo tatsächlich mal ein Rad in die Runde geht. Die erste Drehung macht es meist aus. Ist das Profil erst zugesetzt, dann geht der Vortrieb größtenteils verloren. Also lieber mal prophylaktisch die Sperre rein. Hat sich ein "Hinter"-Rad erst einmal eine Kuhle gebuddelt, dann verschenkt man viel von dem, was die DiffSperre retten kann. Lieber einmal zu viel als einmal zu spät ... Die Aufgabe der DiffSperre ist ja auch, solches eben zu verhindern.


    vG

    Martin

  • Lieber Martin,

    du bist wirklich der Hammer und hier im Forum glaube ich der hidden Champion für Differentialsperren - DANKE!!!

    Ich werde an einem der nächsten WE mal eine kleine Runde drehen auf dem Schotterplatz, da der Wagen letztes Jahr bei Iveco war (30:000 km, Flex Scheibe gebrochen, Getriebe danach hinüber) gehe ich davon aus dass die Iveco Helden das dann auch getestet haben, so dass die letzte Prüfung nicht allzu lange her ist...

    Ich poste hier im Thread mal wenn alles funktioniert hat, weiter unten habe ich noch Hinweise mit Rückwärtsfahren gelesen, ich denke ich bin gewappnet für einen Versuch. Den werde ich allerdings bei Tageslicht machen, you never know... ;)

    Nochmal ganz herzlichen Dank für deine nette Hilfe,
    Gruß aus der Schweiz,

    Flo

  • Hello Gregor!

    Auch deinen Tipp werde ich mit auf den Schotterparkplatz nehmen, DANKE!

    Ich hoffe mal dass das alles gut läuft, ansonsten weiß ich dass ich hier etliche kompetenten WoMo-Pros im Hintergrund habe und die nächste Iveco Garage auch nicht so weit ist...

    Dank & Gruß,

    Flo

  • Willkommen im Club! Meine Fähigkeit bei solchen Themen ist ja auch begrenzt und da sehe ich mich schon immer in der düstersten Farbe unterm Auto rumkriechen und die Fehlersuche zu betreiben. Daher mache ich das auch wie Michael. Das Auto geht eh´ jedes Jahr in die Inspektion. Für die ist das ein Klacks, das zu testen und sollte es einmal nicht funktionieren, wissen die wenigstens, was dann zu tun ist.


    VG, Thomas


    P.S.: Aber auch ein herzliches Danke an die Tipp-Geber für den "Ernstfall". Bisher habe ich die Sperre noch nicht gebraucht aber wenn doch und sie dann hängt, habe ich zumindest ein paar Ideen, was ich dann erstmal machen kann.

    Hi Micha,


    mein Vorsatz für 2023 war mehr Sachen selbst zu machen...entsprechend stürze ich mich hier jetzt mal in das Vergnügen und im Idealfall geht ja alles gut...will keep u posted...

    Gruß Flo

  • Ich würde die Hinterachse mit der Hubstützenanlage oder 2 Wagenheber anheben, einschalten und die Räder Manuel drehen, laufen Sie gegeneinander hängt die Sperre, laufen Sie synchron ist alles OK. Und man kann gefahrlos prüfen, ob die Sperre sich wieder gelöst hat.


    Das ganze ist etwas mehr Arbeit, aber man ist auf der sichern Seite, dass man keinen Schaden verursacht,

  • Ich würde die Hinterachse mit der Hubstützenanlage oder 2 Wagenheber anheben, einschalten und die Räder Manuel drehen, laufen Sie gegeneinander hängt die Sperre, laufen Sie synchron ist alles OK. Und man kann gefahrlos prüfen, ob die Sperre sich wieder gelöst hat.


    Das ganze ist etwas mehr Arbeit, aber man ist auf der sichern Seite, dass man keinen Schaden verursacht,

    Hmmm...da kommt bei mir dann gleich die nächste blöde Frage auf: Aufbocken bei laufendem Motor, so dass die Räder nicht mehr den Boden berühren, dann in "N" schalten (?) - ist das problemlos machbar? Habe EP Stützen und diese noch nie in Kombination mit laufendem Motor verwendet, daher die erneut schissige Nachfrage...

  • Wenn die Hubstützen richtig angeschlossen sind, sollten sie einfahren, sobald die Zündung an ist. Aber Memmi meint, so glaube ich, die Räder ohne den Motor zu drehen.


    Memmi, wenn ich mich recht erinnere, sollten die Räder aber gegenläufig drehen, wenn die Sperre nicht eingelegt ist. War immer der Effekt, wenn ich meine PKW´s, die natürlich keine Sperre hatten, auf der Hebebühne hatte.


    Bei eingelegter Sperre sollten die Räder synchron drehen, denn mit dre Sperre ist die Wirkung des Differentialgetriebes aufgehoben.



    Grüße,


    Ralf

    Wenn man Morgens statt zur Arbeit direkt an´s Meer fährt, geht´s eigentlich....


    Mit Frau und Hund unterwegs im N&B Flair 880 LE ...

  • Das ist genau richtig!


    Bei dem Reibwiederstand der Hinterachse und der Tatsache, der Massenträgheit des Differentialgetriebes und den angeflanschten Rädern, dürfte das eine kraftaufwendige Sache werden. Man müsste ein Rad festhalten und die Antriebskraft an der Kardanwelle ansetzen.

    Diese Vorgehensweise halte ich nicht für unmöglich aber ob das angemessener Aufwand ist :/ ?


    vG

    Martin

  • Wenn man beide Räder hochbockt, und ich an einem Rad drehe, das dreht das gegenüberliegende Rad in die andere Richtung, wenn die Sperre deaktiviert ist. Ist die Sperre drin, dann dreht sich beim Automatik gar nichts, weil dann das Getriebe blockiert ist.. Beim Handschalter, der auf N steht, sollte man beide Räder in die gleiche Richtung drehen können.


    Gruß Axel

  • Ok ich befürchte ich habe hier eine neue Sub-Diskussion angestachelt ;)

    Ich werde bei nächster Gelegenheit mal das ganze auf dem Parkplatz ausprobieren und eine Bibel ins Handschuhfach packen ;)


    Werde berichten...


    Flo aka Jolly Jumper

  • Wenn man beide Räder hochbockt, und ich an einem Rad drehe, das dreht das gegenüberliegende Rad in die andere Richtung, wenn die Sperre deaktiviert ist. Ist die Sperre drin, dann dreht sich beim Automatik gar nichts, weil dann das Getriebe blockiert ist.. Beim Handschalter, der auf N steht, sollte man beide Räder in die gleiche Richtung drehen können.


    Gruß Axel

    dann hat man vermutlich recht kräftige Oberarme... ;)