Fahrverhalten EuroCargo 80E21 (Voll-Luftfederung)

  • Seit einiger Zeit empfinde ich das Fahrverhalten meines EC etwas ruppiger - abhängig natürlich von der Beladung und dem Straßenzustand.

    Es fühlt sich an, als wenn alles etwas härter geworden ist. Wichtig: Mein EC ist ein Cruiser, also ein Wohnmobil mit Fahrerhaus und Alkoven von Concorde und kein Liner.


    Eine Werkstattkontrolle führte zu nichts, da laut dem Meister technisch alles ok sei.


    Natürlich ist man immer etwas aufmerksam, vielleicht auch etwas übersensibel, denn ein LKW-Chassis ist natürlich kein Rolls Roys. Ihr wisst sicher was ich meine.


    Die Stoßdämpfer? Hier meinte jemand, dass es eine Firma Marquardt gibt. die speziell für dieses Fahrzeug Dämpfer entwickelt hat, die komfortabler seien.

    Wer hat hier ähnliche Erfahrungen?

    VG Bobil

  • Ich habe die Dämpfer von Marquart ebenfalls verbaut , allerdings ist Komfort eine Frage der Definition . Das RM ist nicht mehr so weich und windempfindlich was ja gerade bei Alkoven ein Problem sein kann . Durch den Austausch der Dämpfer ergibt sich ein völlig neues positives Fahrverhalten . Natürlich auch etwas härter . Die Originalen Dämpfer sind für leer und voll ausgelegt . Unsere RM sind aber immer gleich beladen , deshalb macht der Umbau auf Marquart Dämpfer durchaus Sinn . Ich würde den Umbau immer wieder durchführen . Es gibt hier im LinerTreff viele RM Fahrer die auf Marquart umgerüstet haben .

  • Wie alt sind die Reifen und passt der Luftdruck?

    Stellst du da immer fest, oder nur ab und an?

    Bei immer muss sich ja etwas verändert haben. Reifen, Luftdruck oder Stoßdämpfer.

    Ist etwas ausgeschlagen, wie Koppelstangen, Lenkung, etc.? Das könnte ja minimal sein. Würde das in der Werkstatt geprüft?

  • Hallo Wolf,

    in eineer Woche kann ich dir mehr schreiben.

    Am kommenden Dienstag werden bei unserem Carver speziell abgestimmte Stoßdämpfer von Marquart eingebaut.



    Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.

    Grüße von Walter aus Selbu/Norwegen
    Reisen mit C-Carver771L, mit Vollausstattung, 800 Ah LiFePO4-Batt.-Kap. 1040 Wp Solar usw.

  • Hallo zusammen,

    es wurde hier im Forum in der Vergangenheit sehr viel über die Dämpfer von Marquart geschrieben, einfach mal die Suche oben benutzen ;)

    für mich persönlich kann ich nur positives über den Einbau der Dämpfer von Marquart bei einem Charisma 3. EuroCargo sagen.

    Würde es stets wieder machen.

    Lg. Hermann

  • Hallo Hermann,


    ich bin gerade über das geänderte Profil gestossen. Charisma gegen Katamaran eingetauscht? Wieder zurück auf das Wasser. wenn ich es richtig lese, handelt es sich um eine Lagoon 42? Schöner Katamaran. Ich wünsche Allzeit eine handbreit Wasser unter dem Kiel.


    Grüße,


    Ralf

    Wenn man Morgens statt zur Arbeit direkt an´s Meer fährt, geht´s eigentlich....


    Mit Frau und Hund unterwegs im N&B Flair 880 LE ...

  • Hallo zusammen,


    erstmal vielen Dank für Eure Antworten.


    Wie Roland geschrieben hat, ist Komfort eine Frage der Definition. Dass die Marquardt-Dämpfer härter ausgelegt sind und dadurch Seitenwind besser ausgleichen können, hat mir der Werkstattmeister bei IVECO auch erklärt. Genau dies hat mich aber bewogen mit dem Wechsel zu warten, zumal das Fahrverhalten bei Seitenwind trotz Alkoven besser ist als bei unserem früheren Concorde Credo 833, der dagegen ein Segelboot war.


    Natürlich spüre ich den Wind auch im Cruiser - es wäre vermessen das Gegenteil zu behaupten. Doch der Wind muss schon extrem sein, wie z. B. der Mistral in Frankreich und exakt von der Seite kommen. Auch die Sogwirkung eines LKW-Überholmanövers ist geringer als beim Credo und kaum spürbar. Ich muss daher abwägen, ob diese geringen Werte rechtfertigen, eine ständige Komforteinbuße durch härtere Dämpfer hinzunehmen.


    Natürlich ist alles relativ und niemand hier wird eine Investition von mehreren 100 € als unnötig anzweifeln. (Ich auch nicht!)


    Nun zu den anderen genannten Gründen: Die Reifen sind jetzt 7.500 Kilometer gelaufen und wurden erst im Januar erneuert. Der Luftdruck ist auch ok und wird laufend überwacht. Wie geschrieben: laut Werkstatt ist technisch alles ok, der TÜV ist neu und es gab auch hier keine Beanstandungen.


    Die Erklärung muss daher an mir selbst liegen: Wir kommen gerade aus Spanien zurück und ich bin das volle Gewicht eines beladenen Cruisers gewohnt. Im Moment ist der Wagen leer und selbst der Dieseltank steht auf 50%. Die letzten Fahrten waren hier vor Ort und ich war alleine im Fahrerhaus.


    Es beruhigt mich aber, dass Ihr die gleichen Ideen einer Ursache hattet.


    VG Bobil

  • Hallo Wolf,


    Du schreibst, dass Dein Cruiser im Moment leer ist und Du ein ruppiges Fahrverhalten feststellst.


    Wie bekannt sind die Cruiser auf LKW-Basis sehr frontlastig, könnte daher das festgestellte Fahrverhalten kommen ?

    In unserem Fahrzeugschein ist ausdrücklich vermerkt, dass diese Frontlastigkeit durch entsprechendes Beladen der Garage ausgeglichen werden soll.


    Gruß HaJo

  • Hallo HaJo,


    super! Genau das ist es.

    Die Heckgarage ist völlig leergeräumt, weil ich hier gearbeitet habe - und genau so fühlt es sich an.


    Danke für den Hinweis.


    LG Wolf

  • Wie bekannt sind die Cruiser auf LKW-Basis sehr frontlastig, könnte daher das festgestellte Fahrverhalten kommen ?

    In unserem Fahrzeugschein ist ausdrücklich vermerkt, dass diese Frontlastigkeit durch entsprechendes Beladen der Garage ausgeglichen werden soll.

    ja, richtig. Die Vorderachsen sind schnell an der Grenze.


    Ich habe zwar keinen Cruiser, aber dafür den EC mit 9 t und Vollluftfederung. Bei meiner ersten Fahrt und Wiegung des Fahrzeuges war die Vorderachse auch an der Grenze, die HA hätte noch Tonnen verkraftet. Da muß man bewußt das Fahrzeug einladen. Ich habe dann auch den Luftdruck der Reifen nach dem tatsächlichen Gewicht eingestellt und das Fahrzeug fährt sich nun sehr gut, sehr harmonisch. OK, Seitenwind ist immer ein Thema bei so großen Fahrzeugen, aber das haben ja LKW auch.

  • Ein LKW ist nicht immer unbedingt Seitenwindanfällig.

    Kommt drauf an ob voll oder Leer.

    Ein Tandemzug ist bei Seitenwind schon anspruchsvoll,während man beim Sattelzug nichts merkt.


    Mit unserem Wohnmobil ist Seitenwind und Spurrillen kein Thema, da sorgen das Gewicht und der lange Radstand für einen guten Geradeauslauf.


    LG Michael

  • Hallo Wolf,

    in einer Woche kann ich dir mehr schreiben.

    Am kommenden Dienstag werden bei unserem Carver speziell abgestimmte Stoßdämpfer von Marquart eingebaut.

    Jetzt nach vier Wochen auf deutschen Landstraßen und Autobahnen im Harz, in der Eifel, im Ruhrpott,

    nördlich von Hamburg und in Meck-Pom, kann ich sagen, das sich die Investition in abgestimmte

    Marquart-Stoßdämpfer an er Vorderachse sehr positiv auf die Fahreigenschaften unseres Carvers ausgewirkt haben.

    Speziell die vielen Bodenwellen auf den Autobahnen werden problemlos weggesteckt ohne weiteres

    Aufschaukeln bis zum Springen wie es vorher aufgetreten ist mit den alten orginal Iveco-Stoßdämpfern.

    Neigung in Kurven und Seitenwindempfindlichkeit sind spürbar weniger geworden.

    Die bisher verbauten Bilstein-Stoßdämpfer an der Hinterachse bleiben erstmal drin.



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    Grüße von Walter aus Selbu/Norwegen
    Reisen mit C-Carver771L, mit Vollausstattung, 800 Ah LiFePO4-Batt.-Kap. 1040 Wp Solar usw.

  • Hallo Walter,


    das klingt ja sehr gut. Ich glaube gerne, dass die Marquardt-Dämpfer sehr gute Eigenschaften bei deinem Carver haben. Das geschilderte Verhalten habe ich jedoch nur im leeren Fahrzeug.


    Ich habe gestern die Heckgarage mit allerlei schweren Sachen (Werkzeug, Gasflaschen, Eisenstangen etc.) belastet und bin hier über eine alte Landstraße mit Schlaglöchern und Querrinnen gefahren. Das Ergebnis war genau so wie in #8 von HaJo beschrieben. Ich hab' mich daher entschieden alles so zu lassen wie es ist.


    Trotzdem freue ich mich, dass Du so positive Erfahrungen gemacht hast.


    VG Wolf

  • Hallo Wolf,

    ein weiterer Stoßdämpfertest auf norwegischen Riks- und Fylkesveier.

    Ich habe für die Heimreise extra eine bekannte Strecke ausgesucht, die ich sehr gut kenne und besonders viele Bodenwellen

    und Querrinnen hat.

    Bisher, mit den alten Iveco-Stoßdämpfern konnte ich da nur mit einer Geschwindigkeit zwischen 60 - 65 km/h langschleichen

    und mußte vor den sichtbaren größten Bodenwellen immer noch abbremsen, sonst schaukelt sich der Carver auf bis zum Springen der Vorderachse, wobei die Luftfederung aber nicht durch geschlagen hat.

    Gestern habe ich es drauf ankommen lassen und bin immer mit einer Geschwindigkeit zwischen 75 - 80 km/h gefahren und auch nicht einmal abgebremst.

    Unterhaltung mit meiner Frau: "Warum rast du so, denk an Elche und Rentiere, die sind um diese Zeit abends unterwegs."


    Ich : "Nochmal ein Stoßdämpfertest auf dieser Schaukelstrecke, es wird doch nicht mehr dunkel und unseren "Pflicht-Elch"

    haben wir doch schon in Schweden gesehen.

    Du passt ja auch mit auf."

    Sie : " Die neuen Stoßdämpfer sind wirklich besser."

    Ich : " Ja, ich bin begeistert. Jetzt kannst du auch mal ohne BH mitfahren"


    Darauf folgt:


    Gemeinsames Gelächter !!! und fast eine Vollbremsung wegen einem "halben Schneehasen", den man wegen seiner

    noch weißen Läufe sehr gut sehen konnte.

    Rentiere konnten wir dann etwas später auch noch auf der Straße sehen.




    Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.

    Grüße von Walter aus Selbu/Norwegen
    Reisen mit C-Carver771L, mit Vollausstattung, 800 Ah LiFePO4-Batt.-Kap. 1040 Wp Solar usw.

  • Inzwischen habe ich mich mit diesem Thema nochmal beschäftigt.


    Wie bekannt, werden die Fahrgestelle als sog. Windlauf von den RM-Herstellern bestellt. Die dabei verwendeten Dämpfer sind im Allgemeinen für Transportfahrzeuge optimiert und für den Lastentransport entwickelt und etwas hart ausgelegt. Das führt, wie auch von HaJo in #8 beschrieben und von mir bemerkt, zu dem recht ruppigen Fahrverhalten bei leerem Wagen. Diese Windläufe werden in noch höheren Gewichtsklassen angeliefert und nach dem Ausbau dann entsprechend eingetragen, damit die fertigen Wohnmobile mit dem alten Führerschein gefahren werden können.


    Da die Marquardt-Dämpfer eher noch härter ausgelegt sind, konnte ich sie leider nicht verwenden.


    Das Fahrverhalten im reisefertigen Zustand ist ja auch deutlich angenehmer und ich war wohl etwas irritiert, weil ich davor fast nie mit leerem Fahrzeug unterwegs war.


    VG Bobil

  • Wir haben unserem ( auf Atego Basis ) das Wackeldackel Verhalten mit den Marquardt Dämpfern austreiben können. Endlich ist das extreme Wackeln beim Rückwärts ums Eck Einparken so gut wie verschwunden und Kreisverkehre und starker Wind haben Ihren Schrecken verloren.

    Er ist ein wenig rumpeliger auf der Hinterachse in unbeladenem Zustand, aber da das nur selten vorkommt ist es eine mehr als spürbare Verbesserung im Fahrverhalten und selbst beim Einsteigen wackelt er deutlich weniger.

    Alles in allem kein günstiger Spaß, aber es hat sich gelohnt.

    Grüße Peter

  • Hallo Peter,


    das glaube ich Dir gerne. Der Atego soll ja weicher sein - weshalb hier eine Änderung der Dämpfer angebracht ist.


    Bei unserem Eurocargo ist die Dämpfung aber von von herein hart, was bei leerem Fahrzeug dazu führt, dass es sich ziemlich LKW-mäßig anfühlt. Ich erkläre mir das so, dass dann die Vorderlast bleibt, während die Hinterachse nur noch das Gewicht des leeren Aufbaus tragen muss. In reisefertiger Beladung liegt hingegen die Hauptlast auf der Hinterachse. Daher fühlt sich das im Fahrerhaus angenehmer an.


    Natürlich spürt man auch im Eurocargo, wenn z. B. jemand in den Aufbau einsteigt. Aber auf Stellplätzen lasse ich meistens die Luft komplett aus der Federung und fahre die Stützen aus. Dann ist das natürlich weg.


    Mir fiel es daher schwer die Marquardt-Dämpfer zu bestellen. Man weiß ja vorher nie, ob sich das wirklich positiv bemerkbar macht, zumal mir das unangenehme Fahrverhalten nur bei leerem Fahrzeug aufgefallen ist.


    VG Wolf

  • Hallo Wolf,

    ich glaube wir haben jetzt das Verhalten im Atego, wie Du es für den Eurocargo beschreibst.

    Wenn es so okay ist, würde ich auch nichts mehr ändern an Deiner Stelle.

    Grüße Peter