Beiträge von Zausels_Kerl (Martin)

    Letzte Woche war mein Freund Kalli mit seinem Concorde Charisma840L (C2 aus 2008) bei mir. Die werkseitig verbauten Scheinwerfer kollabierten vollends mit der Nachtsichtigkeit des Fahrers und vor allem der Beifahrerin. Da ich einen alten Schulfreund in der Chefetage von Hella habe, war das Problem lösbar und es wurden Generation II LED Scheinwerfer als Fahr-/Fernlichtkombination geordert. Natürlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass Concorde eigene Scheinwerferhalterungen entwickelt hat und es keine passenden Adapterbleche für die neuen Scheinwerfer gab. Glücklicherweise kam dann der alte Maschinenbauer bei mir durch und so wurden eigene Haltebleche in Aluminium konstruiert und durch einen Sportkameraden geliefert. Ich habe die erforderlichen Löcher und Abkantungen dann selber vorgenommen und die Dinger an die ordnungsgemäße Position gebaut. Dann wurde die Elektrik vorschriftsmäßig mit selbst gefertigten Adapterkabeln angeschlossen und getestet. Wow ... das ist ein Unterschied. Die Straße war komplett ausgeleuchtet ... Wun-der-bar! Nur ein kleiner Nachteil. Das Scheinwerferbild war etwas, sagen wir mal, ungewöhnlich. Beim Einstellen der Scheinwerfer kam ich irgendwie nicht klar. Trotz Hilfestellung vom Hella-Service sah das Leuchtbild so völlig anders aus als geplant. Nachdem Fernlicht und Fahrlicht dann umgepolt wurden, war auch hier keine echte Besserung in Sicht. Also wieder zurückgepolt und noch mal intensiv nachgedacht. Ganz unscheinbar waren im Scheinwerfer Hella-Logos. Bei den originalen und verbleibenden Scheinwerfern alle oben, bei den neuen Scheinwerfern ebenfalls aber auf dem Kopf stehend. Die unzufriedene Schlussfolgerung war dann - Scheinwerfer stehen auf dem Kopf! Also das ganze Kladöns noch mal rausgeschraubt (das kann ich nun inzwischen blind mit einer Hand in der Tasche) und die Scheinwerfer umgedreht. Nun grüßen die entgegenkommenden Fahrzeuge auch nicht mehr mit der Lichthupe. Das Ergebnis ist phänomenal und Fahrer als auch Beifahrerin wollten sich wieder auf gen Sylt begeben. Am liebsten Nachts da das Licht ja so schön scheint ^^


    Kurz entschloßen wurden ein paar Termine umgedreht und die Germalin in unser Dickschiff verfrachten. Hund hinterher und auf ging es als Begleitfahrzeug Richtung Sylt/Schleswig Holstein. Zunächst eine ungeplante Übernachtung in Hambug am alten Fischmarkt mit einem abendlichen Kneipengang. Abends ein gemeinschaftliches SittIn in Kallis Wohnmobil, nochmal die Scheinwerfer testen - Klasse! Gegen Mitternacht dann der Wechsel in eigene Wohnmobil, noch ein Weinchen, noch ein Schnäpsken und ab in die Heia. Natürlich vorher noch die Heizung auf Nachtabsenkung.
    Am Morgen dann gegen 07:00 Uhr ... Uiii ist das kalt in der Bude. Nach wissenschaftlich angehauchten Minuten das Ergebnis. Die Heizung ist kalt. Die virtuelle Checkliste wurde aufgestellt und abgearbeitet. Gas - OK ... Heizungsanzeige - OK ... Wasserpegel im Ausgleichsbehälter - NIcht OK! Ein viertel Liter nachgefüllt und alles war in Ordnung. Die Heizung lief wieder. Im aufgewärmten Wohnmobil ging es dann ab unter die Dusche. Während Madame dann noch das Wasser über ihren perfekt geformten Körper brausen lies, stand ich mit Hund und einer Zigarette vor der Tür. Ein leichtes Dröppeln lies mich aufhorchen. Och-Nöö, da dröppelte Wasser aus dem Radkasten. Mist - Diagnose: Die Heizung verliert Wasser. Nach kurzem Durchatmen und der Überlegung "Wo ist der nächste Dometic Service?" "Watt kostet das wieder" und "fahren wir zurück oder gehen wir das Risiko ein" versiegte der Wasserstrom und es kam nichts mehr nach. Also flott ins Auto, Schrank auf und nachgesehen ... Nö, Pegelstand der Heizung ist OK. Vielleicht war es doch nur abtauendes Wasser von "Weiß der Geier".


    Also ging es dann weiter Richtung NOKanal, wo aber inzwischen alle Stellplätze mit irgendwelchen frühosterlichen Reisemobilen belegt waren. Kein Problem, wir sind ja flexibel, also weiter nach Schleswig auf die Freiheit. Angenehmes Wetter, Platz in der ersten Reihe und alle Schalter auf "Erholung" umgelegt. Bierchen raus, Stühle vor die Tür, warme Jacke und eine Kuscheldecke sowie Grog auf den Tisch. Alles war perfelkt. Habe die Zeit dann schnell genutzt und noch die restlichen komerziellen Glühlampen gegen LED Einsätze ausgetauscht und am CBE mal kurz geschaut wie der Stromverbrauch per LED aussieht. Aua Weia ... Nur noch 12,2 V auf den Aufbaubatterien? Hat der Deubel während der Fahrt nicht geladen? "Mach dir keine Sorgen, du hast ja den Generator". Also kurz den Generator angeworfen, freundliche Blicke von den nebenstehenden, ruhegierigen Nachbarn und dann ein paar Meter zurückgefahren um aus der Schallwurfzone zu kommen. 20 Minuten später waren die Batterien wieder auf 12,7V - Ergo alles fein und wieder vor gefahren in die erste Reihe. Kallis Frage nach dem Alter meiner Batterien mit kurzem Grinsen als unspektakulär beantwortet und "Plöpp" - Flaschbier.


    Gegen MItternacht sind dann Gattin und angesäuselter Fahrer ab in die Heia. Kurzes Genöhle von der Gattin - Fernseher an und Haupt aufs Kissen - "Ratzepüh"


    Gegen 01:30 dann ein Geruckel von der Gattin "Warum hast du den Fernseher ausgemacht" und "Was war das für ein Geräusch?" "Klang so wie ein geplatzter Reifen". Als Retter und Beschützer meiner besten Ehefrau von allen wurden dann ein paar beruhigende Worte genuschelt und ich quälte mich schlaftrunken aus dem Bett zum Bedienpanel der CBE. Alles tot und ohne Reaktion ... Also nochmal auf den Hauptschalter und Schwupp waren die Lichter wieder an und der Fernsehe lief auch wieder. Einmal kurz gegähnt und aus den Augenwinkeln das "Piep - Piep - Piep" gehört und eine sterbende Kontrollleuchte am CBE beobachtet ...
    Egal - Mitten in der Nacht wird keine weitere Recherche betrieben und unter dem Hintergrundgeräusch einer nörgelnden Bettnachbarin habe ich mich dann in den finalen Schlaf der Nacht gewälzt.
    Am nächsten Morgen "Huiiii ist das kalt" ... "Diese verfluchte Heizung" ... Aus der Erfahrung der Vortage wurde wieder die Wasserbuddel in die Hand genommen um den obligatorischen Viertelliter nachzufüllen. Doch halt, der Pegel ist OK !? - Aber warum läuft die Heizung nicht. Also die bereits geläufige virtuelle Checkliste wieder zu Hilfe genommen und zunächst den Punkt "Heizungs-Display" geprüft. "Keine Anzeige" ... Also sogleich den Kopf Richtung CBE Display gedreht ... "Auch tot". Ach ja, da war doch etwas in der letzten Nacht. Also die CBE wieder eingeschaltet und voller Verwunderung auf die Restspannung von 11,2V geschaut. Dann habe ich meinen apprubt geweckten Körper zur Heckgarage geschleppt und einen Blick auf die Batterien geworfen. Nr 1 - Perfekt, Nr 2 sah dann doch etwas deformiert aus. Als Ergebnis des Spannungsabfalls und als Ursache desselben, gepaart mit dem weiblichen Hinweis auf das Geräusch der letzten Nacht wurde dann die Diagnose "Eine AGM Batterie hat es hingerafft" gestellt.
    Die defekte Batterie wurde also abgeklemmt und so machen wir auf einer Batterie weiter. Hausmann, Lars, Michael und Konsorten informiert und einem der am weitest verbreiteten Messanger den hereinströmenden Nachrichten gefolgt. Ergebnis: Batterie tot, AGM ist Mist, GEL ist die bessere Variante, LI zu teuer, Kapazität ist durch nichts zu ersetzen - es sei denn noch mehr Kapazität. Gefühlte 79 Nachrichten später mutierte ich zum kolossalen PUR GEL Batterien im Concorde Fachmann und so wurde der befreundete Automotive Fachmann mit der Neulieferung von 3 Batterien mit einer Gesamtkapazität von 720Ah beauftragt. Dummerweise brauche ich das Dickschiff in der kommenden Woche dringend, also bereiteten wir uns auf einen frühzeitigen Heimweg vor.


    Madame ging wieder unter die Dusche und der Herr des Dickschiffes mit dem Hund und Zigarette vor die Tür. Da war es wieder, dieses nervige Plätschern. Dieses Mal lief das Wasser nicht aus dem Radkasten, sondern im Bereich der Treppe aus dem Boden. Nach einer kurzen Geschmacksprobe war klar ... Das ist Abwasser von der Dusche. Ich hatte schon Angst, dass die nächsten Tage langweilig werden. Heizungsprobleme, Batterien - die in die Luft fliegen. Heizungsproblem analysiert und gelöst; Batterieproblem in Arbeit ... Da droht doch schon wieder Langeweile. Nix da ... Gott sei Dank hat sich der Sipphon unserer Dusche verabschiedet und sich von seinem Schlauchanschluss getrennt. Also fließt das gesamte Abwasser aus der Dusche in den sonst so trockenen Zwischenboden. Nach kurzer Überlegung und der klaren Erkenntnis, dass sich der Zwischenboden nicht für eine Champingnon-Zucht eignet, wurde entschieden auch hier Hand anzulegen. Leider ist mein Arm mit etwa 95cm absehbar ca. 50cm zu kurz um unten an den Sipphon unter der Dusche zu gelangen. Fein, so bleibt mir doch nach dem Batterietausch noch eine Aufgabe für die sonst so langweilige Osterzeit. Ich bin gerettet ... Was hätte ich sonst nur mit meiner Zeit anfangen solllen :cursing:


    Ende vom Lied ... wir sind wieder zu Hause und das linke Standlicht vom Liner hat sich ebenfalls verabschiedet ... Hoffentlich ist wenigstens ein Stecker lose oder ein Kabelbruch ... Es kommt ja noch die Langeweise nach Ostern!


    vG
    Martin

    Manche kenne ich, manche persönlich und manche telefonisch. Manche sogar aus der Zeit bevor ich hier im Linertreff aktiv wurde. Die Liste wäre ein bisschen lang. Mit einigen bin ich ausserhalb des Forums im Kontakt und mit anderen weniger.
    Aber noch habe ich euch alle lieb und dabei soll es dann auch bleiben :D


    Mich auf einem der Stellplätze im weiten Feld zu identifizieren ist recht einfach, der Name steht in großen Buchstaben am Wohnmobil :thumbup:


    vG
    Martin

    Hier ist der richtige Link:


    Hühnerkopf-Fenster


    Prinzipiell finde ich auch dass die Forensuche oftmal die Fragen bereit auf direktem Wege beantwortet. Hier handelt es sich ja um eine Konkrete Frage zu Erfahrungswerten. Natürlich könnte man eine solche Frage auch in den bestehenden Threat einfügen. Da obliegt es dem Themenstarter zu entscheiden ob seine Frage da rein passt oder er lieber einen neuen Threat aufmacht. In diesem konkreten Fall kann man da trefflich drüber streiten und ich vermute bei einer Abstimmung würde es ausgewogen Stimmen dafür und dagegen geben. Also nehmen wir es "wie es ist" und so ist es dann auch gut.


    Grinsende Grüße :D
    Martin

    Unser Dickschiff hat leider auch nicht die Rollen. Dafür aber eine AHK, die den tiefesten Punkt hinten ausmacht. Die ersten Kratzer sind schon dran. Seitdem lifte ich die Kiste im Zweifelsfall an der Hinterachse. Mit Rollen würde ich mich wohler fühlen. Noch stehen die Rollen aber auf der Wunschliste in den hinteren Rängen. Zeichnung besteht, Material ist auch da (habe mich für Schwerlastrollen mit Gummimantel entschieden damit es nicht ganz so doll rumpelt wenn sie aufsetzen (1.2t Rollen). Jetzt muss nur noch das Gestell zusammengeschweißt und montiert werden. Habe mir als Vorlage eine handelsübliche Variante genommen.


    Was echt nochmal eine Überlegung wäre, ob man das Gestell federt? Die Situationen in denen der Wagen aufsetzt sind ja nicht so ganz selten (manche Tankstellenausfahrten, Fährauffahrten, Einfahrten zu Stellplätzen) ... Unser Liner hat beim Reifenservice, vorne angehoben auch mit dem Pöppes auf dem Boden gelegen ...


    vG
    Martin

    Mit Folien werden einfach die typischen Reisebusfenster an die Seiten gepappt ... An die Heckseite eine Auflistung:


    KOMPFORTBUS
    - Wassertoilette
    - Schlafgelegenheit
    - Kompfortsitze
    - Fernsehen an Board
    - Getränkeservice
    - Bedienung am Platz


    REISESERVICE CONCORDE - IMMER EINE REISE WERT




    und an die Längsseiten: REISEBUSFAHRGESTELL CONCORDE


    und ab gehts mit 100km/h über die Bahn :D (Natürlich auf der linkesten Spur)


    vG
    Martin

    Die Daily-Fahrgestelle laufen doch schon an ihrer Leistungsgrenze, würde ich nicht noch steigern, frühzeitiger Verschleiß ist programmiert.


    Warum kauft Ihr Euch kein Fahrgestell mit ausreichend PS und vor allem Drehmoment, denn Drehmoment ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Drehmoment.


    Gruß HaJo

    War dss nicht eher "Hubraum"?? Was nutzen 1500Nm Drehmoment bei 80ccm und einer Drehgeschwindigkeit wie Zeitlupe :rolleyes:


    《Klugschei..modus AUS》


    Im Ernst. Bei den Leistungssteigerungen der bekannten Chipraspler wird die Pferdestärke durch Parametrierung von Zündzeitpunkt, Steuerzeit (Einspritzzeitpunkt und Dauer) unter dem Begriff "Kennfeldoptimierung" erhöht. Damit geht auch eine Veränderung der Drehmomentkurve einher.
    Trotzdem behält die alte Formel mit dem Hubraum ihre Berechtigung. Eine Kennfeldabweichung von den Herstellerparametern hat halt meist auch eine geringere Standfestigkeit des Antriebsstranges zur Konsequenz. Damit muss man leben können, wenn man sich zur Leistungssteigerung via "Chiptuning" entscheidet.


    Nichts desto trotz bleibt ein größerer Motor sicherlich als bessere Wahl.


    vG
    Martin

    Ich meine es so verstanden zu haben, dass zumindest bei MAN die Fahrgestelle (Windläufe) auf sogenannten Transporträdern ausgeliefert werden und die finalen Räder dann erst beim jeweiligen Aufbauhersteller bekommen. Ich weiß aber nicht ob das generell oder nur bei den MAN Auslieferungen so ist ...
    Bei den LKW Fahrgestellen kann man eigentlich nur empfehlen generell mit Winterreifen zu fahren. Bei den Geschwindigkeiten und den marginalen Unterschieden in den Laufeigenschaften beim LKW erreichen die Mobilisten seltenst die Abnutzungsgrenze vor dem maximal verträglichen Reifenalter. Da spielt also der Verschleiß nicht wirklich eine Rolle.
    Wir fahren inzwischen komplett Winterreifen rundum (waren als Ganzjahresreifen bestellt, sind aber tatsächlich Winterreifen) und sind bestens zufrieden. Ich hätte zunächst gedacht, dass die Winterreifen von der Laufruhe her lauter wären, hat sich aber nicht bewahrheitet.


    vG
    Martin

    Hallo zusammen
    Weiss jemand wie man beim Morelo Loft die Wassermenge bei der Festtank WC Anlage regulieren kann. Denke hier könnte sich viel Wasser sparen lassen. Hat das schon jemand gemacht und Erfahrung. Danke für Eure Hilfe

    Hallo Andreas,


    es wäre hilfreich, wenn du den Toilettentyp nennst. Die Toiletten sind ja nicht nur Wohnmobilherstellerspezifisch (was für ein langes Wort), sondern durchaus bei verschiedenen Herstellern verbaut. Vielleicht kommt man dann schneller drauf. Vielleicht ist es auch der gleiche Toilettentyp wie im Concorde, da könnte ich dann behilflich sein.


    vG
    Martin

    Das System hat eine effektive Aufwärmzeit lt. Hersteller von 30 Sekunden bis 3 Minuten nach Auslösung. Was soll sowas bringen???? Bei solchen Einbrüchen handelt es sich i. d. R. um Blitzeinbrüche. Effektive Zeit im Auto ist oftmals unter 2 Minuten, eher 1Minute.......Wie man ja bereits an meiner Reaktion merkt halte ich von solchen Systemen für Fahrzeuge nichts. Aber jedem das seine.......


    https://www.protectglobal.de/w…oads/2017/11/Foqus_DE.pdf

    Das ist das stationäre Gerät. Die mobile Lösung ist auf der Internetseite noch nicht dargestellt. Die Mobilvariante hat keine Aufwärmzeit und kann bis zu 3x20sekunden Auslösen bis die Kartusche leer ist. Das Nebelvolumen reicht für eine blickdichte Vernebelung von bis zu 25m³ innerhalb von 10-15 Sekunden. Ich gehe davon aus, dass protectglobal das System ab etwa Mai2018 publiziert. Es sind noch ein paar Genehmigungen einzuholen und das Fraunhover Institut befasst sich gerade mit der gesundheitlichen Beeinflussung auf Menschen um auch hier belastbare Testate zu haben. In Skandinavien ist das System bereits im Einsatz und die Erfahrungswerte sind sehr gut. Ich habe bei mir einen Prototyp seit Nov. 2017 im Einsatz und hatte noch keine "echte" Auslösung, brauche aber ständig neue Kartuschen weil meine Kunden im Sicherheitssektor das Teil in Aktionen sehen wollen. Ich verkaufe die Dinger nicht und bin am Erfolg auch nicht wirtschaftlich beteiligt. Ich habe nur in Verbindung mit einem anderen Großprojekt mit dem Hersteller einige Konzepte umgesetzt und die Idee, das Teil in Fahrzeugen mobil einzusetzen mit geboren. Der Gedanke kam eher aus dem Bereich mobile Bankfilialen und Werttransporte.
    Ursache ist ein Stück weit die Anforderung einen Überfall bereits in der Entstehung zu behindern als mit Farbpulver Werte und Diebe zu markieren. "Was man nicht sieht kann man nicht klauen" war die Devise und daraus ist in anderen Konzepten ein "Was ist nicht sehe, kann ich nicht angreifen" geworden. Gerade auch in z.Bsp. Tankstellen leisten solche Systeme hervorragende Dienste. Da sich in den Tankstellenräumlichkeiten Kunden, Lebensmittel und Personal befinden, musste eine Lösung her die weder Gesundheitliche Einflüsse hat noch Lebensmittelbedenklich ist, da sonst ja ein Großteil der Waren vernichtet würde wenn die Abwehrmaßnahme startet.


    Die Frage ist nicht, ob man von einem solchen System etwas hält oder nicht, sondern eher, welche probate Mittel gibt es um einen Angreifer im Ernstfall abzuwehren. Krach und Licht hilft heute nicht mehr ausreichend. Erschießen ist eher in Texas angebracht und Verhauen ist eine Frage des Kräftegleichgewichtes. Wenn bei dir jemand ins Wohnmobil eindringt, dann musst du mit probaten Mitteln und entsprechender Übermacht auf ihn losgehen und gleichzeitig "nach hinten" Frau und Kinder zurückhalten. Meist wird man überrascht und hat nicht mehr die Gelegenheit sich eine Taktik zur Abwehr zurechtzulegen. Auch eine bereits vordefinierte Taktik fällt einem im rechten Augenblick nicht unbedingt ein, es handelt sich ja um eine echte Streßsituation. Die hölzerne Hausordnung in Form eines Baseballschlägers lagert grundsätzlich immer am anderen Ende des Wohnmobils.
    Früher war die Präsenz von Interventionskräften, gemein auch als Rennleitung bezeichnet, deutlich engmaschiger als das heute der Fall ist. Wie häufig sieht man die blausilbernen Flitzer mit der HalloJetztKommeIchLeuchte auf dem Dach?`Abgesehen von den Mannlosen Fahrzeugen an der Fahrtroute an neuralgischen Stellen findet man die Ordnungswächter heute nur noch selten in freier Wildbahn. War es früher im Gesetz verankert, dass auch die Polizei in einer Hilfsfrist von 10min an jedem Ort erscheinen musste, so gilt heute eher die unwahrscheinliche Möglichkeit des Erscheinens innerhalb von 10Minuten nach teoritischen Wahrscheindlichkeiten X/
    Wirst du also in deinem Wohnmobil bedrängt und die uneingeladenen Freunde lösen eine Alarmanlage aus, so beginnt die Meldekette mit einer modernen Verzögerung. Mitansehende Personen überlegen erst einmal ob das Getöse der Alarmanlage denn nun mal wieder eine übliche Fehlauslösung ist, ob sich die Sache nicht durch Abwarten erledigen lässt und nur wenn diese 10-15Minuten Gedanken absolviert wurden dann wird zaghaft die Tastenkombination 110 gedrückt. Der annehmende Feuerwehrmann, da im Mobilfunknetz nicht gesichert ist, dass man mit der 110 auch bei einer Polizeileitstelle rauskommt, fragt erst mal nach dem Grund des Anrufes um dann mitzuteilen, dass er den Anrufer an die zuständige Polizeidienststelle weiter durchstellt oder die Meldung nach Beendigung des Notrufes weiterreicht. Der Polizeileitstellenmitarbeiter entnimmt nun den Notruf aus einer Warteschleife und benachtichtigt die Streife, die etwa 40-50km entfernt gerade auf dem Parkplatz von MCDonalds einen jugendlich optimierten 3er überprüft um danach auf den beschwerlichen Weg zu deinem Wohnmobil aufzubrechen. Nach etwa 45-60Minuten, gefühlten 2 Stunden kommt dann das Pärchen mit den weißen Mützen um die Reste zusammen zu fegen und einen Bericht über den Vorgang aufzunehmen von dem du letztmalig im Zuge der Abschiedformel und dann vielleicht irgendwann von deiner Versicherung wieder hörst. Deine Wertsachen sind inzwischen schon einmal durch Kurdistan verkauft oder dienen einem rentennahen Osteuropäer als potentielles Mittel gegen die Altersarmut.
    Anders hingegen die Situation wenn deine Gattin dich aus dem Schlaf reißt um dir mitzuteilen "Du, da ist jemand" ... Während du noch nach Orientierung suchend aus dem Bett krabbelst, siehst du bereits die Aufbautür unberechtigt aufgehen und haust mit relativ geringer Reaktionszeit auf den Notfallbutton des Nebengenerators. Die Hemmschwelle ist niedrig, da ja nix kaputtgehen kann. Im Zweifelsfall musst du anschließend die Fenster aufreißen um den Nebel loszuwerden, die Frau und Kinder beruhigen und die Ersatzkartusche aus der Schublade holen um den Nebelgenerator wieder aufzuladen. Der Nebel lockt allenfalls Neugierige an und viele Gaffer lassen den potentiellen Angreifer schnell das Weite suchen um sich dem nächsten Objekt zu widmen.
    Selbst wenn man weiß, dass beim Eindringen in das Wohnmobil gleich ein Nebelgenerator ausgelöst wird, ist der Effekt bei der Auslösung der gleiche. Flucht nach hinten ... Der Angreifer steht als erster im Nebel während du immer noch im Fahrzeug stehst und den abtrabenden Schritten des flüchtigen Attackers lauschen kannst. Die hört man allerdings erst, wenn das fauchen der Nebelmaschine nachlässt.


    Obwohl ich durchaus "im Training" bin, lasse auch ich im Ernstfall die Walther P99 im Schließfach. Der Kolateralschaden wäre beim Auslösen der Waffe unverhältnismäßig höher als eine Fehlauslösung des Nebelgenerators. Wenn ich mit anderen Mobilisten spreche, dann offenbart sich dass von 7 Mobilisten bereits 9 Situationen hatten, in denen sie sich unsicher und gefährdet fühlten und teilweise auch waren. Da hilft es auch nicht, wenn man auf einem Stellplatz steht auf dem noch 10 andere Wohnmobile parken. Den Schneid im Ernstfall raus aus seiner vermeintlich sicherern Höhle zu springen um in einer zweifelhaften Situation beizustehen, hat nichtmal jeder 10te ...
    Das Risiko in eine entsprechende Situation zu gelangen ist leider heutzutage nicht mehr so gering wie in der "guten alten Zeit".


    Welche Alternative könnte man sich denn sonst noch vorstellen?


    vG
    Martin