Beispiel 1: eBike -> Akku war einfach platt. Für 80€ Rundzellen LiFePo4 gekauft, Akku mit Schneiddraht geöffnet und die Zellen ausgetausch. Nebeneffekt, 20% Kapazitätsgewinn durch neue Zellen mit höhrerer Kapazität aber gleichen Abmessungen.
Beispiel 2: Hochwertiger Trockner von Samsung. Lagerschaden der Trommel -> Kostenvoranschlag bei 650€. Trommel ausgebaut, Lager gereinigt (war Abrieb drin), neu gefettet und wieder eingebaut. Läuft!
Beispiel 3: Zahnbürste von Christina. Christina hat sich eine neue SuperTurboHasteNichGesehen-Zahnbürste für den Gegenwert einer Gartenhütte gekauft. Die alte hatte Akkuprobleme. Aufgeschnitten, Akku raus - Identifiziert und bei Amazon einen neuen für 9,85€ gekauft. Eingebaut, verklebt -> Läuft.
Fazit: Das teure an den Instandsetzungen und Reparatoren sind i.d.R. nicht die Ersatzteile, sondern die Dienstleistung. Gewinner an der Stelle ist natürlich der, der selber schrauben und basteln kann oder kleine Firmen, die sich auf Instandsetzungen losgelöst von irgendwelchen Marken/Verträgen spezialisieren. In der Vergangenheit oftmals bei den Handy-Läden/Smartphone-Reparator gesehen. Da werden für den Bruchteil der Kosten eines Vertragshändlers Dinge instandgesetzt, wo die Vertragshändler nur ein "Kannste vergessen, kauf neu!" von sich geben.
Ich habe echt Mühe damit, Sachen wegzuwerfen, die sich reparieren lassen. Da werden Scheermaschine, Bohrmaschine, Haushaltsgeräte, Maschinen erst zerlegt um die Ursache zu finden und dann entschieden, ob man es instandsetzen kann oder nicht. Meistens findet sich eine Reparaturlösung. Manchmal finde ich das gleiche Gerät mit einem anderen Fehler und kann aus zweien ein funktionierendes machen. Manchmal reicht der Lötkolben statt irrsinnigem Teileaustausch. Wenn beim Fernseher ein Lautsprecher kaputt ist, kommt einfach ein externer dran ... Natürlich stößt man da auch an Grenzen aber die kann man ja auch mal ausloten.
Ähnlich sehe ich das bei den E-Fahrzeugen. Sobald der Bedarf für Akkuregeneration/Zellentausch größer wird, werden sich auch Betriebe finden und etablieren, die diese Akkus instandsetzen oder erneuern in Konkurrenz zu den Markenwerkstätten.
Gutes Beispiel hirfür ist ein guter Bekannter, der sich einen Citroen AX Electrique zugelegt hat. Die Akkus waren Mausetot, hatte es den Anschein. Ursache war eine BMS Abschaltung wegen drohender Tiefentladung. Nach viel Sucherei ließ sich das BMS wieder aktivieren und die Akkus (Lithium aber kein LiFePo4) wurden dann regeneriert (mehrfach bis 99% SOC geladen und auf 10% SOC schleichend entladen). Der Wagen ist im täglichen Einsatz und tut was er soll .... Günstig fahren! Die Leute schauen immer ungläubig auf das Kennzeichen mit dem "E" obwohl der Wagen aus 1994 stammt, also dieses Jahr 30 Jahre alt wird. Die Reichweiter im Winter bei Kälte liegt bei etwa 90-110km und bei warmen Wetter um die 180-190km. Als Stadtwagen also völlig ausreichend.
vG
Martin