Habe bei Eugen Hering in Schweinfurt Unterbodenschutz + Hohlraumversiegelung machen lassen:
Sonntag: 600 km von Schleswig-Holstein nach Schweinfurt. Montag 8.00 Uhr Fa. Eugen Hering. Fahrzeug sofort auf die "Bühne"; ist eigentlich keine Bühne, sondern 4 synchron geschaltete Träger, die unter die Reifen geschoben werden. Dadurch ist der Unterboden voll zugänglich. Fahrzeug angehoben und Unterboden inspiziert. Fast kein Rost (1,5 Jahre alt, Saisonkennzeichen, 4 Monate von Nov. - Feb. jeweils Überwinterung in der Halle). Während das Fahrzeug gewaschen wird, fährt mich Herr Hering zum Bahnhof. Heimfahrt über Würzburg nach Schleswig-Holstein 4,5 Stunden. Nach dem Waschen wird das Womo in eine andere Halle gefahren. Dort wird es getrocknet und die wenigen Roststellen behandelt. Anschließend wird das Womo "eingepackt" und die Stellen, die keinen Unterbodenschutz bekommen sollen, werden abgeklebt (z.B. Retarderbremse, Gastank, Unterflurkamera, 10 Unterflur-LED-Strahler). Nächster Schritt ist die Hohlraumversiegelung. Als letztes folgt der Unterbodenschutz. Das Wachs ist transparent, so dass später eventuell auftretende Roststellen sichtbar sind und behandelt werden können. Am Freitag ist das Fahrzeug fertig und abholbereit.
Ich komme am Montag mit der Bahn an, werde von einem Mitarbeiter abgeholt. Das Womo ist zur Abnahme auf der Hebeanlage, der Hallenboden mit Papierrollen ausgelegt.
Muss sagen: SUPERARBEIT!
Noch ein paar Anmerkungen:
1. Es wundert mich, dass bei einem anderen Unternehmen das Womo schon nach 1,5 Tagen abgeholt werden kann. Bei Eugen Hering dauert allein die Trocknung 2 Tage. Hohlraumkonservierung bei noch nicht vollkommen trockenem Fahrzeug kann zu Rostfraß unter dem Konservierungsmittel führen!
2. Zur Frage, ob und wann man Unterbodenschutz/Hohlraumversiegelung durchführen lassen sollte: Eindeutig ja und so früh wie möglich. Egal, ob Fiat, Iveco, MAN oder Mercedes: Es sind Nutzfahrzeuge, die auf viele Kilometer in wenigen Jahren ausgelegt sind. Rostschutz spielt deshalb ab Werk keine oder bestenfalls eine untergeordnete Rolle. Bei einem Wohnmobil, das viele Jahre halten soll, ist das anders! Selbst nach 1,5 Jahren und ohne Winterbetrieb war das Womo nicht mehr ganz rostfrei. Also: Am besten gleich beim neuen Womo machen lassen.
3. Zur Frage, ob man es selbst machen kann: Ich könnte es jedenfalls nicht! Hebeanlage erforderlich, Abkleben sehr umfangreich, Hohlraumversiegelung erfordert Erhitzen des Konservierungsmittels, das als feiner Nebel in die Hohlräume gesprüht wird, damit es auch die entferntesten Ecken erreicht. Unterbodenschutz wird ebenfalls durch Sprühen aufgetragen, verklebt den Boden (Bei Hering wird der Hallenboden alle 3 Monate komplett erneuert!).
4. Zu Eugen Hering: Sind nicht nur Profis, die genau wissen, was sie tun. Sie arbeiten so sorgfältig, wie man es sich nur wünschen kann. Das Womo wird auch innen ausgelegt und zusätzlich wird es nur mit Überziehern betreten. Das Womo befindet sich durchgängig in der Halle; mir ist es wichtig, dass das Womo nicht nachts auf einer - wenn auch eingezäunten - Außenfläche steht.
Ich hatte jederzeit ein sehr gutes Gefühl. Preis von 1.500 Euro halte ich in Anbetracht der aufwendigen, sehr gut und sorgfältig ausgeführten Arbeiten für völlig in Ordnung (erst recht, wenn man bedenkt, dass es nicht mal 0,5% des Kaufpreises sind).
Für mich hat es sich vollkommen gelohnt, die 600 km nach Schweinfurt in Kauf zu nehmen, um diese Qualität zu erhalten.
Von mir also eine uneingeschränkte Empfehlung für Eugen Hering!