Liebe Freunde der Freihänger-Community,
ja, man kann das technisch so machen, dass die Räder frei hängen .... aaaaber ... gut ist das nicht.
Wer sich nur einmal in Ruhe ansieht, was für ein Gewicht da auf den lütten Stengelchen steht, der kann vielleicht ermessen, was passieren kann, wenn da eine Querkraft auf das Mobil wirkt (z.B. ein kräftiger Windstoß oder sich bewegende Personen im Mobil). Auch leicht schräger Untergrund kann da schon ein Problem werden und irgendwann stellt ihr plötzlich fest, dass der Kolben nicht mehr senkrecht, sondern leicht schräg ausfährt und sich ggfs. auf dem Stützenteller etwas Hydrauliköl ansammelt, weil die Stütze undicht geworden ist. In der Konsequenz ist dann eine neue Halterung und/oder eine neue Stütze notwendig.
Noch extremer kann es werden, wenn die hinteren Räder hochgestellt werden, denn die Handbremse greift ja nur auf diese und wenn die nicht mehr wirksam ist, weil die Räder keinen Bodenkontakt haben, dann möchte ich definitiv nicht an Bord dieses Mobils sein.
Wenn man mit den Herstellern und Einbaubetrieben der Stützen spricht, gibt es die klare Empfehlung, die Stützen nur soweit auszufahren, dass die Räder allesamt noch Bodenkontakt haben. Die Reibungswiderstände der Räder unterstützen die stabile Lage des Mobils und verhindern, dass Scherkräfte die Stützen und/oder die Halterungen beschädigen können.
Jetzt wird der eine oder andere sagen, dass die Goldschmitt-Stützen ja auch für den Reifenwechsel zugelassen sind und das natürlich nur geht, wenn das betreffende Rad angehoben wird. Ja, das stimmt aber das ist eine besondere Situation in der weitere Maßnahmen anzuwenden sind, die eine Bewegung des Mobils während der Arbeiten verhindern sollen (z.B. Brems-Keile an den anderen Rädern) und natürlich sollte man das nicht bei stürmischem Wetter durchführen und es sollte sich dann niemand an Bord befinden. Also die Freigabe für das Thema Reifenwechsel ist nicht gleichzusetzen mit einer Freigabe für die Nutzung mit freihängenden Rädern am Stellplatz.
Nun kann das jeder gerne für sich selber entscheiden aber man muss halt nur wissen, dass man mit so einem Verhalten ein nicht unerhebliches technisches Risiko eingeht die Stützenanlage zu beschädigen. Besser ist es, dann ein klein wenig Schräglage zu akzeptieren und sich mal wieder als echter Camper zu fühlen. Die Langlebigkeit der Stützenanlage wird es euch danken.
VG, Thomas