Ich glaube, dass wir Verbraucher ganz schön über den Tisch gezogen werden. Jede noch so kleine Marktveränderung wird in den Medien breitgetreten und das führt anschließend zum Alibi für immer neue Preisrunden des Handels. Ja, des Handels und der Werkstätten, denn hier werden die Aufschläge der Hersteller nämlich nochmals kräftig nach oben gerundet.
Anders ist nicht zu erklären, dass bei einer Inflationsrate von +/- 6% manche Preise um 15, 20 oder gar 30% steigen. Selbst Güter, die gar nicht betroffen sind, werden immer teurer. Ein Verhalten, dass gefährlich ist, wie wir aus der Geschichte wissen.
Ein Beispiel: Ich miete 2x im Jahr einen Kippanhänger und transportiere damit Material dieses Vermieters zu mir nach Hause. Früher war das Service. Dann verlangte er irgendwann 10.- € für den Anhänger, denn er muss ja auch Steuern, Versicherung und Abnutzung bezahlen - was vernünftig ist. Beim letzten Transport berechnete er plötzlich 30,- € mit dem Argument., dass ja auch Strom und Gas teurer geworden sei und er auch höhere Kosten hätte.
Der Skrupel den man früher für solche Aufschläge hatte, ist einer Nehmermentalität gewichen, die keine Grenzen mehr kennt. Jeder greift gerne zu - und es sind nicht nur die Hersteller, sondern auch die netten Ausstatter, Veredler und Händler, die sich mit allgemeinen und bekannten Argumenten ihre Leistung vergolden lassen. Offenbar ist aber genug Geld vorhanden, denn wir Kunden nicken einfach viel zu schnell mit dem Kopf, anstatt auch mal zu sagen: "Nein, das ist zu teuer!"
VG Wolf