Eine Schwangerschaft dauert bekanntlich 40 Wochen.
Und in eben 40 Wochen soll unser Baby laut Kaufvertrag, den wir nun vorliegen haben, bei uns sein.
Die Unterschrift fehlt noch, weil ich an der Rezeption vom CP erstmal nach einem Drucker fragen muss...
Eine Frühgeburt ist nicht gewollt, aber dennoch zu befürchten (Liefertermin klärt sich noch). Zu schwer wird das Baby auch nicht (ich denke da an die 5% Zugeständnis an den Hersteller), aber selbst wenn: die jungen Beinchen sind so ausgerichtet, dass sie etwa 12% Mehrbelastung als geplant (mit vollem Bauch, vollen Windeln, viel Spielsachen und lauter zu 100% gefüllten Kistchen) aushalten würden.
Den Geburtshelfern (wobei es ja eigentlich Schwangerschaftshelfer sind, aber das will ich mir jetzt nicht bildlich ausmalen) hier im Forum sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Unser erstes WoMo haben wir quasi nackt (ausser Extras, die man nur ab Werk ordern kann) bestellt, da es nichts auf dem Markt gab, was uns zu unserem Budget passend gefiel („Äh, Sie entsprechen nicht dem Durchschnittsalter unserer Kunden“).
Wir liessen dann alles nachträglich ein- (Technik) bzw umbauen (Mobiliar und Bezugsstoffe aus einem nagelneuen WoMo auf den Müll). Das hat zwar am Ende alles geklappt, aber war dennoch nicht optimal, da viele Ideen nach und nach kamen und unser Servicepartner irgendwann meinte, dass er unser Armaturenbrett nicht noch einmal öffnen will, weil der ganze Kabelsalat kein weiteres Gimmick zulässt und wir sämtliche Nachrüstungen besser von Anfang an in einen breiten Kabelstrang gelegt hätten.
Auf all das hatte ich diesmal keine Lust mehr, zumal die Fahrten zum und vom jeweiligen Um- und Ausrüstpartner immens viel Zeit und Nerven kosteten.
Gerade letzteres ist ein hohes Gut und mit Geld nicht aufzuwiegen.
Von daher bündelte ich diesmal meine Gedanken und Wünsche vorher und fand hier im Forum viele hilfreiche Beiträge zum durchlesen, konnte zu vielen meiner Fragen fundierte Antworten erhalten (ob als Beitrag oder PN), liess mich oftmals gerne belehren (danke dafür) und fand somit am Ende das Mobil, das uns zu unserem Budget den maximalen Spass bringen soll.
Diese Hilfe spiegelt sich in einem Forum nicht ausschliesslich durch konkrete Antworten auf Themen oder PN wider, sondern auch durch das, was viele erfahrene Linereigner hier in der Vergangenheit geschrieben haben und sozusagen als „Lexikon“ für Liner-Neulinge zur Verfügung stellen.
Ich will jetzt nicht alle erwähnen, da jeder von euch weiss, was er mir per PN an tollen Tipps geschickt hat.
Aber 2 User haben dennoch besonderen Anteil, denn ohne @Georg s uneigennütziges Testparken vor unserer Haustür, zu dem er extra nach Feierabend angefahren kam und ohne Ullis @Cruiser versteckte Hinweise (auch per PN) („Es wird einen Charisma unter 8 Meter geben, warte etwas ab.“) wären wir vielleicht nicht so schnell auf die Zielgerade eingebogen.
Nun, das „abwarten“ fällt mir schwer, weshalb ich beim Händler und Hersteller so lange bohrte, bis mir alle Details zu diesem Fahrzeug vorlagen. Länge, Höhe, Breite (wurde später korrigiert), Ausstattung, verbaute Hersteller, welche Modellserie.
Jetzt mussten nur noch ein paar Extras eingeplant und der Preis austariert werden.
Gerne gibt man Geld für die Optik oder Spielereien aus, weniger gerne für das, was man nicht sieht.
Aber ich liess mich überzeugen, dass technische Gimmicks eben mehr sind als ein paar Kilo unansehnliche Materie, sondern ihren Nutzen haben und im Nachhinein nur teurer werden, wenn man an ihnen spart und vor allem den Fahrspass verderben. Und da wir zu 70% Reisemobilist und nur zu 30% Standortcamper sind, ist auch klar, dass dieser Aspekt für uns entsprechende Gewichtung findet.
Sich von Geld zu verabschieden tut nur kurz weh - sich mit einer fehlenden Investition rumzuärgern wesentlich länger.
Und wie meinte schon meine Mama: „Wir haben zu wenig Geld um billig zu kaufen.“ Je älter ich werde, umso öfter bewahrheiten sich Mamas Sprüche.
Als Camper ging ich den „klassischen Bildungsweg“: mit den Eltern erst im Adria bis ans schwarze Meer (wir konnten zu dritt auf 305 cm Aufbaulänge hausen), dann die Jugendzeit mit Zelt auf dem Fahrrad, später diverse Mietwohnmobile, bis wir nach dem 5ten wussten, was es bei uns mal werden soll. Aber erstmal wieder kleinere Brötchen backen (Wohnwagen), bis aus dem Wunsch Realität wurde.
Und nun warten wir also, dass uns in 40 Wochen hoffentlich ohne Verzögerung und mit relativ wenig Kinderkrankheiten (ist das jetzt naiv, witzig, ironisch oder fast schon sarkastisch) das Baby geliefert wird.
Unserem Eura Mobil Nasenbär müssen wir nun klarmachen, dass das Scheidungsjahr startet. Bis April wird er uns noch geplant etwa 20.000 KM an schöne Orte bringen - wie er es bisher 155.000 KM durch 20 Länder in den letzten 7 Jahren treu tat.
Danach ist der „Eura“ nicht mehr „Unsra“.
Ich streich das mit dem Baby-Vergleich lieber wieder, denn unsere bisherigen waren dann ja auch Babys und wurden wieder verkauft. Oh Gott, was haben wir getan...
...man sieht sich in der Werkstatt zur Nachbesserung!
