Hallo Emmi,
erst ein mal ein herzliches Willkommen hier im LinerTreff. Sich auch einer schwierigen Lebenssituation wieder herauszubuddeln fordert schon einiges an Energie und Motivation. Die Idee sich von stationären Gütern zu trennen und in ein mobiles Leben zu wechseln ist eine nicht alltägliche Sache. Viele träumen davon, wagen aber dann am Ende des Tages den Schritt doch nicht, weil man viele grundsätzliche Sicherheiten aufgibt und sich vermeintlichen Risiken stellt.
Was wird, wenn ich mal krank werde und das Mobil nicht bewegen kann oder auf Hilfe angewiesen bin. Wo bleibe ich, wenn das Mobil mal einen Schaden hat. Oder wie organisiere ich eine Meldeadresse. Das sind grundsätzliche Fragen und Risiken, die man mit einem mobilen Leben eingeht. Ja, es gibt einige im LinerTreff, die sich diesen Risiken gestellt haben und ins Wohnmobil "umgezogen" sind. Diese Erfahrung könnten dir helfen, es gibt sicherlich auch noch mehr als die hier angesprochenen Punkte.
Trotzdem scheint sich das mobile Leben zu "lohnen" und nur Wenige haben den Schritt bereut. Zumindest habe ich selten gehört, dass es da eine Reue gibt.
Mit der Meldeadresse ist das so eine Sache. Manche Einwohnermeldeämter kennen den Status "Mobil" aber ob dieser Status dann auch formal als Meldeadresse (Kennzeichen) akzeptiert wird, habe ich noch nicht gehört. Vermutlich bleibt die Anforderung, dass man eine stationäre Adresse als Meldeadresse haben muss um nicht in den Obdachlosen-Status zu verfallen.
Was man aus seinem Haushalt mit ins Wohnmobil nehmen sollte?
Da gibt es eigentlich nicht so viel. Viele haushaltstypische Gerätschaften sind für das Wohnmobil eher ungeeignet oder falsch dimensioniert. Als Beispiel ist der typische Staubsauger mit Schlauch und Krawall eher hinderlich. Da tut es auch ein weniger leistungsstarker (Stromverbrauch!) Staubsauger. Für die "großen Sachen" gibt es häufig auch die Möglichkeit an Waschstationen die Staubsauger zu verwenden (wenn man denn dran kommt). Ein kompaktes Gerät ist da von Vorteil.
Einen Wasserkocher zu verwenden ist zwar nett, aber Wasser bekommt man auch sehr gut auf dem Gaskocher (Gasherd im Wohnmobil) aufgeheizt. Der Wasserkocher braucht relativ viel Strom (Leistung) und nimmt Platz weg.
Eine Grundidee in der Wohnmobilausstattung ist möglichst Gegenstände mit Mehrwert zu verwenden um Platz, Energie und Flexibilität zu ermöglichen. Ein kleiner Topf dient gleich mehreren Diensten. Wasser heiß machen, Speisen erwärmen, kochen .... Für einen Ein-Personen-Haushalt ist ein kleiner Topf häufiger im Einsatz als für eine 4-köüfige Familie. Ähnliches gilt für Werkzeuge. Man braucht keinen großen Werkzeugsatz. Die gängisten Schlüssel, eine Zange, ein mittlerer Hammer und einen Schraubendreher mit Bits (Kreuzschlitz, Schlitz und ggf. diverse Torxeinsätze) reichen ebenfalls aus.
Ich möchte an dieser Stelle auch garnicht zu sehr ins Detail gehen, dafür gibt es das "Schwarmwissen" hier im LinerTreff und theoritisches Wissen ist oftmals nicht so weitreichend, wie die Erfahrungen derer, die den Schritt auch tatsächlich gemacht haben.
Auf jeden Fall haben viele unserer Treffler, die permanent im Wohnmobil leben, festgestellt, dass sie aus dem Sicherheitsbedürfnis oftmals zu viele Sachen als Prophylaxe eingepackt haben und eher reduzieren als nachbeschaffen.
Übrigens ist da Gewichtstechnisch beim 920G auch schnell mal die Grenze erreicht.
Ich bin recht sicher, dass da viele Hinweise kommen.
Einen Gruß aus dem Sauerland
Martin