Die Differenz im Verbrauch zischen Euro 3 oder Euro 6 sowie der Kfz Steuer ist so eklatant
Das war eigentlich weniger auf den Verbrauch bezogen. Es geht eher um die Tendenz, alles war in der Schadstoffklasse unter 5 ist, zunehmend zu verteuern. Steuer ist das Eine, Durchfahrbeschränkungen das Andere. Ebenfalls schlummert noch das Mautrisiko. Ob sich das massiv auswirkt, sei mal dahingestellt aber ich denke mir, dass dieses Thema nicht unwesentlich bei der Entscheidungsfindung eine Rolle spielt.
Für 300.000 Euro hole ich mit ein Fahrzeug aus 2004. Sicherlich ein hochwertiges Fahrzeug. Trotzdem habe ich dann ein Fahrzeug mit einer Schadstoffklasse Euro3 und gehe das Risiko, dass ich in manche Gegenden nicht mehr einfahren darf und dass ich bei Schadstoffbezogener Maut einiges "drauflegen" muss. Dafür habe ich aber 11.00m Komfort und eine gute Materialbasis. Auf moderne Helferlein (Abstandradar, Bemsassistent, Spurhalteassistent, Totwinkelassistent) muss ich verzichten oder relativ teuer nachrüsten, sofern möglich. Die run 300.000 Euro sind ja auch nicht Ende-der-Fahnenstange. Ggf. muss noch Batterieleistung und ein paar andere Wunschgewerke nachgerüstet werden oder das Fahrzeug in bestimmten Bereichen aktualisiert werden. Da landet man dann schnell bei 320-340k€. Eine Finanzierung für ein 18 Jahre altes Auto ist für manche Banken etwas anstrengend. Also schlägt das Budget voll auf den CashFlow. Auch nicht unbedingt eine förderliche Überlegung.
Kaufte ich mir hingegen ein modernes Fahrzeug um Gegenwert von 300-320k€ habe ich einige der Probleme nicht, dafür aber vielleicht weniger Qualität in der Verarbeitung und mehr "Stangenware" aber ggf. die Helferlein an Bord und stehe, zumindest weniger, im Fokus der Kaninchenstreichler.
Jetzt Aktuell ist es "nur" der Spritpreis und ein bisschen mehr Steuer als Euro5/6. Was aber, wenn die derzeitgen Ausgaben unserer Regierung wieder reingeholt werden müssen? Die bösen/bösen LKW mit den fiesen Dieselmotoren, die die kleinen Häschen umbringen und den Kindern die Zukunft zerstören ... ? -> Die müssen wech! Also geht es allen, die solche Fahrzeuge mit Euro 5 und schlechter haben, an den Kragen. Das matcht auch mit der Philosophie des Klimaschutzes und dürfte eine politisch attraktive Affinität sein.
Wohnmobile haben derzeit sowieso eine gewisse Antisympathie in der breiten Masse. Zu viele, zu teuer, Umweltsünder, Parkraumdiebe, Naturfrevler, hinterlassen nur Müll und Fäkalien hinter jedem Busch, klauen den leidenden Übernachtungsbetrieben die Umsätze und so weiter ...
Trotzdem ist der "Will haben" Gedanke bei vielen Leuten immer noch da und sorgt dafür, dass wir diesen Hype im Markt überhaupt haben. Es sorgt aber auch dafür, dass die Anzahl der Wohnmobile immer noch zunimmt, der verfügbare Raum im Verkehr und Stellplatzbereich abnimmt und die Aufmerksamkeit/Aversie des nichtmobilreisenden Volkes zunimmt.
Wer es sich leistet ein 300.000Euro Mobil zu kaufen um damit 2 mal im Jahr um die Häuse zu fahren, wird Steuer und Kraftstoffkosten weniger gewichten als jemand, der jedes Wochenende und/oder lange Zeiten mit dem Mobil auf Reisen gehen möchte. Es sind eben viele Faktoren, die zu einer Kaufentscheidung führen. Und Alter/Schadstoffklasse, relative Unterhaltskosten gehören mit dazu und sprechen an dieser Stelle auch gegen eine Beschaffung eines, zugegeben hochwertigen, Fahrzeuges im gehobenen Alter.
Ansonsten, was Zuverlässigkeit und Robustheit betrifft, sehe ich es genauso. Fahrgestellt mit weniger Elektronik sind eben auch weniger anfällig. Das war ja auch ein wesentlicher Grund, warum wir lieber in die Überarbeitung für das graue Monster statt in ein neueres Fahrzeug investiert haben.
vG
Martin