falsches Sicherheitsbewußtsein beim Veröffentlichen von vertraulichen Daten

  • Hallo liebe Linergemeinde,


    bin zwar erst ein paar Tage bei Euch, fühle mich aber sehr wohl im Forum, hier wird man sehr angenehm aufgenommen.


    Bin beim Durchlesen der vielen Themen auf eine Sache gestoßen, die mir mehr als ein Stirnrunzeln bereitet.



    Zahlreiche Neueinsteiger und auch Alteingesessene
    teilen hier ganz offen alle Details ihrer Adresse mit, nicht selten sogar mit der Strasse und Hausnummer.


    Sorry, aber diese weltumarmende Offenheit kann ganz böse ins Auge gehen.


    In zahlreichen aufklärenden Kriminalitätssendungen wird regelmäßig darauf hingewiesen,
    dass man seine Urlaubstermine möglichst nur bei Verwandten bzw. vertraulichen Personen absetzten sollte und
    KEINESFALLS IM INTERNET.


    Auch in unserem Forum lesen nicht nur Mitglieder, sondern die ganze Welt !!!


    Nicht wenige Kriminelle suchen genau solche Gelegenheiten und legen vielleicht schon in dieser Minute eine Datenbank von Euch
    incl. sämtl. Adressdaten an.


    Dann brauchen sie nur noch auf Eure Reiseinfos zu warten,
    steht ja alles brühwarm im Forum, wo und wie lange sich wer aufhält und dann knallts.


    Der kausale Zusammenhang wird dann überdies hinaus, wenn überhaupt, erst viel später bewusst.



    Bei einem Eigentümer eines Liners braucht sich der Kriminelle auch keine Ausspähmühe machen,
    denn seine "Gefahr" bei einem Harz4 Empfänger einzubrechen und nichts zu finden, erübrigt sich von allein.
    Somit in jeder Hinsicht Null Risiko für den Gangster, überdies noch Zeit für den Bruch ohne Ende.


    Leichter kann man es Denen wirklich nicht mehr machen !!!


    Ich habe deshalb meine Adressdaten nicht preisgegeben und werde dies auch weiterhin nicht tun.
    Dies ist kein Misstrauen der Linergemeinde gegenüber,
    sondern eine Sicherheitsmaßnahme gegenüber kriminellen anonymen Mitlesern.


    Im Übrigen reicht schon der Ort als Angabe.


    Ich wohne am Rande einer Stadt mittleren Ausmaßes,
    wenn ich dann hoffentlich bald meinen eigenen Liner mit 12t oder 15t durch die Gegend fahre,
    brauchts keine detaillierte Ortsangabe mehr, dass könnt ihr gerne glauben.


    So ein Ding fällt auf wie ein roter Hund mit Blaulicht auf dem Kopf.


    Wer Zweifel hat schaut mal in mobile.de,
    da gibt es aktuell 52tsd WOMOs,
    davon ca. 52 "echte Liner" also 1 Promille. ("echte Liner" : sorry für den schmunzelnden Seitenhieb bzgl. des aktuellen Themas wer hier teilnehmen darf)


    Denkt daran, es folgt wieder einmal die dunkle Jahreszeit und es gibt sehr viele Zeitgenossen,
    die etwas ganz anderes im Sinn haben als wir, nämlich ungestört unser Leben zu genießen.



    Falls ich mit diesen Zeilen auch nur einen einzigen Einbruch verhindern konnte,
    hat sich die Mühe schon gelohnt.


    schöne Weihnachten an alle Linermitglieder


    Fantomas

  • Moin Fantomas,


    da ist sicherlich viel wahres dabei. Es sind allerdings auch viele Teilnehmer hier unterwegs, die innerhalb der Wohnmobilwelt eine gewisse, und das meine ich nicht überheblich, Prominenz haben und deren Wohnort, ggf. Adresse sowieso bekannt ist. Da ist keine Risikosteigerung dabei, wenn man dann auch hier verhältnismäßig offen damit umgeht.


    Die Zeiten, wo sich die Ganoven potentielle und lukrative Tatziele im Internet (Facebook und Konsorten lassen grüßen) besorgt haben, ist längst vorbei. Lt. BKA Statistik werden diese Fälle garnicht mehr erhoben, weil zu unscheinbar.


    Die Datenquelle der Wahl sind heutzutage leider Fahrer von Paketdiensten, Schrottsammler und die Kleinkriminalitätsszene mit teilweise bekannten Plattformen für den Datenaustausch und damit meine ich nicht Internetforen sondern Personenkreise die diese Daten sammeln und verwerten. Da gibt es in der Tat Kanäle über die attraktive Adressen ausgetauscht werden.


    Im Weiteren ist es den modernen Banden zumeist und zunehmend egal ob jemand im Urlaub ist oder zu Hause auf dem Sofa liegt um einen Einbruch zu unternehmen. Lediglich der Ort ist wichtig, ob jemand daheim ist oder das Haus unbesetzt, spielt zunehmend keine Rolle mehr.


    Ein recht aktuelles und reales Beispiel:
    Zunächst beurteilen die Bösewichte die geographische Lage und suchen sich Gegenden heraus, in den die Präsenz von Interventionskräften gering ist. Dabei werden auch Bereiche gewählt, in denen i.E. Polizeistationen nur noch tagsüber besetzt sind. Bevorzugt sind Gegenden, die mehrere potentielle und performante Fluchtwege bieten. Eine gute Schnellstraßenanbindung mit mehreren Zuwegen werden bevorzugt. Zunehmend werden Gegenden im Stadtnahen aber dennoch ländlichen Bereich (Einfamilienhaus-Siedlungen und neuere Baugebiete) bevorzugt.
    Potentielle Ziele sind Häuser von Personen im Alter von 60+, da diese Generation oftmals größere Kontingente an wertvollem Schmuck und Bargeld im Hause haben. Häuser mit erkennbaren Alarmanlagen sind ebenfalls potentiell beliebte Ziele, da die Alarmanlage vorhandene Werte suggestiert.
    Einbruchsichere Fenster und Türen werden weniger als Kriterium genommen, da die Einbruchsmuster sich deutlich verändert haben. Einbrecher, die Fenster und/oder Türen aufbrechen sind oftmals nur Gelegenheitstäter und entstammen weniger den professionellen Kreisen.
    Das Tatmuster ist in den vergangenen Jahren sehr deutlich verändert. Hinfahren, klingeln, bedrohen und mitnehmen was zu verwerten ist um dann schnell wieder abzuhauen. Dabei werden leider zunehmend Waffen verwendet und die Hemmschwelle auf körperliche Gewalt einzusetzen nimmt ab. Interessant ist, dass sich die Einbrecher immer weniger Gedanken über Erkennungsmerkmale machen. Denen ist das oftmals völlig egal ob man das Gesicht sieht oder nicht. Die Vorgehensweise ist dabei sehr aggressiv und immer wieder von der Geschwindigkeit bestimmt.
    Die Einbrecher haben immer weniger Angst vor Interventionskräften, weil das Zeitfenster bis zum Eintreffen von i.E. Polizei recht gut kalkuliert wird und sie sich in diesem Zeitfenster recht sicher fühlen.
    Kriminelle Einbrecherbanden kümmern sich nicht mehr um Fernseher, Stereoanlagen, Handy´s oder konerzielle Werte. Die wollen schnell verwertbare Sachen wie Bargeld oder Schmuck und das sehr schnell. Ist jemand im Haus, so haben sie den Vorteil nicht suchen zu müssen und bedrohen die Leute zur Herausgabe. Dabei ist der Zeitverlauv das Maß der Dinge.


    Als Ergebnis dieser Erkenntnisse bleibt, dass man möglichst frühzeitig erkennt, wer da vor der Tür steht und mit entsprechender Vorsicht agiert. Die Früherkennung und ein gewisser Respekt vor femden Personen an der Haustür sind hier eine gute Sicherung.


    Das bedeutet nun nicht, dass man mit seinen persönlichen Daten unkritisch umgeht und seinen Status über alle Medien feudal verteilt. Aber die Präsenz von persönlichen Informationen ist nicht mehr so kritisch, wie das vor 10 und mehr Jahren der Fall war. Die Argumente für datenschutzrelevate Informationen sind einfach anders. Schreibst du in ein Forum dass du dich für ein neues Wohnmobil interessierst und sind deine Kontaktdaten bekannt, dann wirst du beim Surfen im Internet zunehmend Angebote von Wohnmobilhändlern in deinen "Ad´s" finden und die Werbespam in deinem eMail-Eingang mit Superangeboten von Wohnmobilen nehmen auf merkwürdige Art und Weise zu. Da sich sehr viele Wohnmobilkäufer auch nach einem Kauf für Carports mit einer höheren Bauweise interessieren, bekommt man mit einmal komisch viele Angebote von Carportlieferanten. Und plötzlich flattern die ersten Angebote von Tiefbauern ins Haus um Fundamente und Pflasterungen zu einmaligen Weihnachtsangeboten zu realisieren ...


    Während man mit dem Löschen der Spam-Mails beschäftigt ist und gerade die Angebot ins Altpapier entsorgt, klingelt ein Mann in einer Phantasieuniform an der Haustür und du öffnest unkonzentriert die Haustür um dann in den Lauf eines schwarzen Metallrohrs zu schauen ... Gibbst du alles was du hast ....


    vG
    Martin

  • Aber Zeus und Apollo brauchen doch auf dem Anwesen ihre regelmäßigen Trainingseiheiten! :fressen::bloody:

    Genau so ist es. Einen großen schwarzen Hund und du hast Ruhe, zumindest vor den Ganoven mit Migrationshintergrund. Die haben einen deutlichen Respekt vor Vierbeinern mit Eckzahnlänge über 15mm 8o