Hallo liebe Linerfreunde,
hier ein Thema, welches evtl. von allgemeinem Interesse ist.
Worum geht es?
Anfangs habe ich an Bord ein Notebook aufgeklappt und evtl. zusätzlich am HDMI-Anschluß des Bordfernsehers angeschlossen, was neben Bild auch zu einem schönen Ton verhalf. Concorde hat da einen wirklich schönen Sound eingebaut. War der Akku des Notebooks schwach, habe ich den Wechselrichter am Mastervolt-Bedienteil eingeschaltet und das Netzteil in die nächste 230V-Steckdose gesteckt.
Aber:
Wenn man aus den Aufbaubatterien über den Wechselrichter aus einer kleinen Gleichspannung eine größere Wechselspannung erzeugt, geschieht dies nicht verlustfrei, Stichwort Wirkungsgrad. Wenn nun diese „mühsam“ erzeugten 230 V Wechselspannung dann im Netzteil des Computers wieder auf die dort üblichen 19 Volt Gleichspannung runtertransformiert werden müssen, verliert man nochmals Energie. Wer permanent am Landstrom angeschlossen ist, wird hier nur müde lächeln. Unter dem Stichwort "Autarkie" oder "Energiesparen" ist es evtl. aber von Interesse.
Daher habe ich mir einen kleinen Spannungswandler auf reiner Gleichspannungsebene beschafft. Der von 12 Volt auf die im Bereich tragbarer Computer üblichen 19 Volt transformiert. Sowohl bei den Computern als auch bei den Spannungswandlern gibt es teilweise abweichende Spannungen, also gibt es meist den passenden Wandler zum Verbraucher. (Link ganz unten)
Nun gibt es kleine Computer, die Notebooktechnik enthalten, aber kein Display, kein Tastatur, kein Touchpad etc. So etwas suchte ich, da ich mit einer „richtigen“ Tastatur und Maus sowie dem Bordfernseher auskommen wollte oder aber einen „richtigen“ Monitor mit großer Diagonale anschließen wollte.
Intel bietet beispielsweise unter der Bezeichnung „NUC“ eine ganze Serie solcher Computer an. Lenovo ebenfalls, hier beispielsweise Thinkcentre M Tiny. Winzig kleine, leichte Computer, die zudem wenig Strom verbrauchen. (Links ganz unten)
Nichts gegen den Bordfernseher von Teleco, doch dessen Prozessor bootet und performed mir das enthaltene Android-System etwas zu langsam.
Nächster Schritt war der Wunsch nach einem 12 Volt-Anschluß, den es genauso wie eine USB-Steckdose nicht gab. Außer im Cockpit, bei einer Hecksitzgruppe aber ein paar zu viele Meter entfernt. Diese Steckdose sollte auch vom Haupt-Bedienteil schaltbar sein – wenn ich dort ausschalte, sollte auch die Steckdose spannungsfrei sein.
Unter dem Fernseher befindet sich ein Pioneer-Radio, welches, wie jedes Autoradio, einmal permanente 12 Volt benötigt (damit es die Einstellungen wie Sender nicht vergißt, also B+) sowie einmal die 12 Volt, die anliegen, wenn die Zündung eingeschaltet wird (für die Fachleute: „D+“). Dies wird bei den Radios in den Aufbauten auch so gehandhabt, so dass beide Spannungen – B+ sowie D+ vorhanden sind. D+ wird hier vom Hauptbedienteil geschaltet, nicht von der Zündung. Dadurch geht das Radio aber auch „immer“ und nicht nur, wenn die Zündung eingeschaltet ist.
So habe ich ein dezentes Loch in das gute Reisemobil gebohrt und den D+ vom Radio angezapft.
Wichtig: direkt dort, wo man etwas abzapft, muss eine Sicherung eingebaut werden, um im Falle eines Kurzschlusses den Rest der Verkabelung zu schützen. Wer mit zehn Ampere absichert, kann 12 Volt mal 10 Ampere = 120 Watt entnehmen (bzw. eher 140, da die Spannung ja etwas höher ist). Das reicht , wenn es um Notebooks und kleine USB-Lader geht.
Nun habe ich eine Buchse, einen Mini-Computer (provisorisch mit angeklebtem Spannungswandler) und auch gleich einen Verteiler, um aus der Steckdose auch mal ein paar USB-Geräte laden zu können. Denn gerade diese Entnahmen kleiner Energien (USB-Laden, Notebook) Erzeugen bei dem Umwandlungen von 12 Volt über 230 Volt auf 19 Volt (für Computer) oder 5 Volt (zum USB-Laden) eher mehr Verluste erzeugt als Leistung entnommen wird. Der Wirkungsgrad wird besser, wenn höhere Leistungen entnommen werden.
Der neueste Trend
Mittlerweile gibt es einen Trend, Computer „refurbished“ zu verwenden. Das sind Computer, die mal zwei oder drei Jahre z.B. bei Banken, Versicherern im Einsatz waren. Sie weren gereinigt, erhalten eine neue Festplatte (SSD), neue Wärmeleitpaste am Prozessorkühler (also technische Aufmerksamkeit) und sind in der Regel recht gut ausgestattet – auch was aktuelle Daten anbelangt (Prozessor, Speicherausbau, Schnittstellen etc.).
Warum das nun wieder?
Erstens: es geht zum einen um den CO2-Fußabdruck, den diese Geräte ja bereits vor Jahren abgeliefert haben, aber eben heute nicht die Umwelt belasten und keine Rohstoffe mehr verbrauchen.
Zweitens: die Verfügbarkeit von Neuware ist ein Problem – in der IT-Branche zur Zeit sogar ein riesiges Problem.
Drittens: Notfalls paßt ein solch kleines Gerät in die Hosentasche – nimmt an Bord also wenig Raum ein. Ja, nur kleine Jungs tun alles Wichtige in die Hosentasche. Aber es sollte auch nur verdeutlichen, wie klein diese Teile sind.
Viertens: diese Geräte sind eben deutlich preiswerter als Neuware. Teilweise rund ein Drittel des Neupreises, in der Regel deutlich unter der Hälfte. Habe diese Geräte bei Kunden und in meiner Firma seit Jahren im Einsatz – bislang ohne altersbedingte Ausfälle.
Wer hier Fragen hat, gerne bei mir melden.
Habe kein kommerzielles Interesse, jedoch einen solchen „Refurbisher“ in unmittelbarer Nähe.
Kann daher solche Geräte beschaffen (und für Laien in eigener Werkstatt konfigurieren) oder zumindest einen Kontakt herstellen.
Liebe Grüße aus der Eifel!
Gregor
Hier ein paar Links zu den Themen
Spannungswandler
https://www.amazon.de/XWST-Spa…ansformator/dp/B09CYY8KW7
Intel NUC
https://www.intel.de/content/w…products/details/nuc.html
Lenovo Thinkcentre