Moin Frank,
ich verfolge diesen Thread aus technischem Interesse und weil ich erst einmal allem Neuen gegenüber aufgeschlossen bin. Der erste Beitrag, den ich über die Clesana gelesen habe, war in der Tendenz als Alternative zur klassischen Kassettentoilette geschrieben. Das kann ich gut nachvollziehen, ist das doch quasi tägliche Handling damit recht mühselig. Bei kleineren Fahrzeugen, wo die Nachrüstung eines den beiden anderen Tanks (Frisch- und Grauwasser) größenmäßig angepassten Schwarzwassertanks aus Platz- oder Gewichtsgründen nicht möglich ist, ist also eine Verschweiß- oder auch Verbrennertoilette sicher eine prima Sache. Aber die Alternative zum Tank erschließt sich mir noch nicht recht. Am Handling kann´s ja sicher nicht liegen. Wenn die Größe stimmt, leert man doch den Schwarzwassertank zusammen mit dem ohnehin zu entleerenden Grauwassertank. Bei mir bedeutet das, einen zweiten Kippschalter zu betätigen (Pflicht, dann fließt beides zusammen durch die elektrisch betätigten Ventile und das Y-Stück ab, wenige Minuten) und einen Löffel Ammovit in das WC (Kür). Worin siehst Du also die Vorteile, dass Du sogar das nagelneue WC Deines Charismas ersetzt? Bitte diesen Beitrag nicht falsch verstehen, ich möchte keinesfalls missionieren. Mir geht es wirklich nur um die Beweggründe.
Eine schöne Woche und beste Grüße,
Dieter
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Hallo Dieter,
bin nicht jeden Tag hier online. Daher erst heute meine Antwort
Nachfolgend ein Auszug aus meiner Antwort in einer Facebopk-Gruppe auf die gestellte Frage welche Argumente gegen eine Festtanktoilette gesprochen haben..
"Nachteile Zerhacker mit Festtank gegenüber Clesana: Möglichst sehr wenig Toilettenpapier benutzen (viele entsorgen T-Papier separat, igit). Hoher Wasserverbrauch (Wir benutzen ausschließlich unsere WomoToilette). Lautstärke. Gefahr der Verstopfung der Toilette durch T-Papier (wenns passiert, muss diese freigepuhlt oder gegebenenfalls die Toilette ausgebaut werden). Viele schütten irgendwelche Pülverchen in den Fäkaltank um eine Verstopfung bei der Entsorgung zu vermeiden oder die Geruchsituation beim entleeren zu mindern. Geruchsentwicklung beim Ablassen der Fäkalien. Nach dem Entsorgen muss der Ablass-Schlauch gereinigt werden. Lediglich ein Durchspülen mit Grauwasser ist für mich hygienisch nicht ok. Spätestens nach einer bis zwei Wochen muss eine Entsorgungsmöglichkeit aufgesucht werden. Entweder ist dann der Festtank voll oder Frischwasser leer. Vorteile: Keine gefunden (meine Meinung). Vorteile Clesana gegenüber Zerhackertoilette mit Festtank: Beste hygienische Lösung. Lediglich die T-Brille und Deckel muss gereinigt werden. So viel T-Papier benutzen wie man möchte! Egal ob 3/4/oder 20-lagig. Kein Krach, Kein Wasserverbrauch, 200L-Fäkaltank wird zukünftig als zusätzliches Wasserreservoir genutzt. Keine schmutzigen Verstopfungen wie bei der Z-Toilette oder Ablass-Schläuche reinigen. Keinen Gestank beim Entsorgen ertragen. Die Entsorgung bestimmt nicht die Routenplanung. Einfachste Entsorgung über Mülleimer. Keine häßliche kontaminierte Klobürste an der Fahrzeugwand. Nachteile: Einige jammern über die Folienpreise. Wir haben auch in unserem letzten Womo eine Clesana gehabt und diese letztes Jahr 7 Wochen lang getestet und sind auf täglich € 1,-/je Person Folienkosten gekommen. Zahle ich sehr gerne um all die Vorteile der Clesana in Anspruch zu nehmen. Aber das kommt natürlich auch auf das Reiseverhalten an. Wer nur von Stellplatz zu Stellplatz tingelt, gerne das benutzte T-Papier separat lagert und kein Problem mit eventuellen Verstopfungen der Z-Toilette oder Geruchsentwicklungen beim Entsorgen hat, gerne irgendwelche Mittelchen in seinen Fäkaltank schüttet, keine größeren Wasservoräte benötigt, für den ist die Z-Toilette vielleicht die bessere Wahl."
Wir bereisen sehr gerne Griechenland und stehen auch gerne länger als sechs Tage autark an einem schönen Strandabschnitt. In Griechenland ist es nicht so einfach einen Fäkal-Festtank zu entleeren ohne einen Campingplatz anzufahren. Wie oft habe ich es bereits mitbekommen, dass Mobile mit Fäkal-Festtank den Inhalt einfach auf ein naheliegendes Feld oder ganz einfach in den Strassengraben abgelassen haben. Auf dieses Niveau wollte und werde ich niemals sinken.
Des Weiteren sehe ich ökologisch betrachtet die Verbrennung der Fäkalien inkl. Liner in europäischen Müllverbrennungsanlagen ganz klar im Vorteil gegenüber der Entsorgung ins öffentliche Kanalnetz.
VG Frank