Hi Folks,
bereits im Vorfeld der Auslieferung unseres Palace habe ich mich ausführlich mit dem Thema Wasserhygiene bzw. Wasserfilter beschäftigt. In unserem Opus hatten wir uns auf die Zugabe von pulverisiertem Micropur beschränkt, aber durch den im neuen Mobil nicht mehr zugänglichen Frischwassertank mussten da erweiterte Lösungen her.
Ich bin nach umfänglicher Recherche bei Famous-Water https://famous-water.com/ gelandet. Joachim Proksch ist ein sehr netter, hilfsbereiter, geduldiger Mensch, der mich kenntnisreich beraten hat, um eine meinen Bedürfnissen gemäße Filterlösung zu finden.
Ich habe mich als erste Filterstufe für einen Highflow-Befüllungsfilter entschieden, der als Keramikelement alle "groben" (größer als 1 Mikron) Verschmutzungen erst gar nicht in den Tank lässt.
linertreff.com/board/wcf/attachment/6340/
Nach vielen Vergleichen habe ich mich für den Profiline Aqua EXTRA SOFT 1/2" Schlauch entschieden. Dieser ist sehr flexibel und trinkwasserzertifiziert. Zuvor habe ich noch experimentiert, ob durch einen größeren Durchmesser (3/4-Zoll) der Tank schneller befüllt wird, was aber im Bereich unterhalb der Meßtoleranz lag.
Nach jeder Tankbefüllung wird die entsprechende Menge an Micropur (ca. 1 Messlöffelchen/100 l) hinzugegeben, sodass sich auch bei Wärme keine Keime bilden können.
Nach der Pumpe sind dann zwei Aktivkohlefilter installiert, und zwar nicht solche wie gemeinhin üblich (Kohlegranulat), sondern in fester Form. Dieser kann auch bei Famous-Water erworben werden und trägt die Bezeichnung "Carbodyn". Dieser 10-Mikron-Sedimentfilter eliminiert Chemikalien wie Chlor und reduziert den Gehalt von Schwermetallen und organischen Verunreinigungen. Man könnte diesen auch mit einem 0,2 Mikron feinem Ceradyn-Filter kombinieren (dann bräuchte man das Micropur nicht), doch bremst dieser Filter den Durchfluss erheblich aus. Nach Auffassung von Herrn Proksch ist dieser aus wasserhygienischen Gründen auch nicht nötig, sodass ich auch mit dieser Filter-/Micropur-Kombi Trinkwasserqualität erhalte. Durch den Einsatz eines Doppelfilters verdoppelt sich der Durchfluss, sodass von der Liljepumpe erreichte Durchflussmenge (ca. 11l/Min.) nicht unterschritten wird.
Man kann beide Filtertypen über mehrere Jahre nutzen (also kein Austausch nach einem Jahr vonnöten wie bei anderen Filtersystemen). Hr. Proksch empfiehlt allerdings, diese bei längerer Nichtnutzung zu trocknen und jährlich bzw. nach Bedarf mit dem beigelegten Schleifpapier zu "reinigen", i.d.R. nach ein paar Tausend Litern.
Die eingebauten Schnellkupplungen lassen sich leicht trennen. Ziehe ich die Schnellkupplung am Ausgang des Doppelfilters ab, so schließe ich dort einen dünneren Schlauch an, der am anderen Ende mit einem Reifenventil verbunden ist. Dieses an einen Kompressor (https://de.ryobitools.eu/elekt…r/kompressor/r18i/r18i-0/) angeschlossen und schon kann man sämtliches, im Wasserkreislauf des Womos verbliebene Restwasser über die geöffneten Wasserhähne nach und nach herausblasen, sodass bei Nichtnutzung des Womos die Schläuche trocken, somit vor Verkeimung gut geschützt sind.
Was die Nutzung von Aktivkohle betrifft, so war ich anfangs verunsichert durch einen Beitrag, den "Zoppo" im Juni 2018 gepostet hat:
"Gefahr von gechlortem Wasser nach dem Kohlefilter und Kochen:
…Die letzten Forschungen der Kommission für ökologische Sicherheit in den USA haben ergeben, dass es in den Ländern, in denen das Wasser chloriert wird, strikt untersagt ist, Filter mit Aktivkohle zu verwenden. Bei uns wird allerorts das Wasser chloriert, die marktüblichen Filter arbeiten aber zu 95% mit Kohle. Chlor wird von allen Filtertypen schlecht aufgehalten (nicht mehr als 50 bis 65%). Die Kohlefilter aber sondern in das Wasser kleinste Aktivkohlestaubteilchen ab, die organischer Herkunft sind und sich in einem äußerst reaktionsfreudigen Zuschlag befinden. Dieser minimalen Menge an Staubteilchen genügt es, um beim Kochen des Wassers mit Chlorresten Dioxin entstehen zu lassen. Dioxinen ist ein schweres Gift, das auf genetischer Ebene wirkt. Ein einziges Dioxinmolekül es in der Lage eine Krebserkrankung auszulösen.
[i]Kohlefilter besitzen eine weitere unerfreuliche Eigenschaft. Der Kohleaufsatz fängt altersbedingt schon nach etwa zwei Monaten zunehmend an zu stauben. …"
Ich habe dann u.a. das Fresenius-Institut - bekanntermaßen Profis in Sachen Wasserqualitätsprüfung - kontaktiert, von denen ich folgende Antwort erhielt:
"Meiner ganz persönlichen Ansicht nach ist es technisch-chemisch höchst unwahrscheinlich bis unmöglich, dass beim alltäglichen Kochen Ihres zuvor mit Chlor desinfizierten und anschließend mittels Aktivkohle gefilterten Wassers Dioxine entstehen. Der Chloranteil des Trinkwassers liegt in Deutschland ab Wasserhahn oft unterhalb der Nachweisbarkeit und auch der etwaig während des Nachfilterns ins Wasser übergehende Kohlenstoff liegt in verschwindend geringer Konzentration vor. Zudem ist das sogenannte „Dioxin-Fenster“, also der Bereich, in dem sich Dioxine bilden können, in einem Temperaturintervall von 300°C bis 600°C zu finden, während Wasser bei maximal 100°C (Siedepunkt auf Höhe des Meeresspiegels) kocht und ab da nicht mehr heißer wird, sondern in den gasförmigen Zustand übergeht.
Beim Braten und Grillen ist meiner Auffassung nach deutlich mehr Vorsicht geboten, aber selbst dabei müssten Sie regelmäßig erhebliche Mengen leicht angebrannter Nahrungsmittel verzehren, um sich einer Gefährdung auszusetzen."
Somit waren meine Bedenken ausgeräumt und ich nutze nun voller Zuversicht die von mir gewählte Filterkombi. Ich weiß, es gibt viele Wege und Möglichleiten, aber ich dachte, es ist vielleicht für den einen oder anderen eine Anregung...
Herzl. Gruß
Carsten