Batteriegröße

  • Ob nun klassische Batterien (Gel/AGM) oder LiFePo ist prinzipiell eine Frage weniger Kriterien:


    - Gewicht (bei gleicher Leistung haben die LiFePo4 weniger Gewicht)

    - ROI (Return of Invest). Die AGM/GEL halten etwa 4-6 Jahre bei "normalem Gebrauch" und die LiFePo4 halten bei gleichbleibender Qualität deutlich länger (Wie lange, gibt es noch zu wenig Erfahrungswerte aber da es LiFePo4 bereits einige Jahre gibt, scheint sich die Prognose von 10 und mehr Jahren zu bestätigen).


    Eine Umrüstung auf LiFePo4 ist also im Wesentlichen eine Frage, wo der Schuh drückt. Ist man mit Gel/AGM gut gefahren und hat keine Einschränkungen, so gibt es wenig Argumente um auf LiFePo4 umzurüsten, es sei denn man braucht mehr Kapazität bei gleichem Gewicht oder muss Gewicht sparen und möchte seine Kapazität beibehalten.


    Wenn man einfach "Ruhe haben will", dann bezahlt man diesen Wunsch eben mit Investition ohne einen direkten Nutzen davon zu haben. Dieser "Spieltrieb" ist zwar legitim, bringt einen aber nicht wirklich weiter.


    Ist man hingegen in der Situation, dass die vorhandenen AGM/Gel EOL (End of Life) sind, dann kann man die Investition zur Umstellung auf LiFePo4 aus einem anderen Winkel betrachten.


    Ausgang: 2 x 210Ah AGM/Gel (Effektiver Nutzen = 210Ah, da max 50% Entladung)

    Ziel 210Ah effektive Energie -> 240Ah LiFePo4 (Entladung bis ca. 20%)


    240Ah LiFePo kosten etwa 2.400 Euro (Nominell pro Ah 10 Euro). Dazu kommen ggf. Anpassungen von Ladetechnik und Batteriemanagement und Umbaukosten. Bei 240Ah kann man etwa 4000 Euro Investition rechnen. Pro Ah nochmal 10 Euro drauf, denn man mehr Kapazität haben möchte.
    Bitte, das sind Durchschnittswerte. Bessere Akkus = höherer Preis, Bessere BMS = höherer Preis, hochwertiger Einbau = höherer Preis


    Für einen neuen Satz AGM/Gel legt man aktuell bei 210Ah etwa 350-400 Euro auf den Tisch. Also kostet der Ersatz einen Tausender inkl. Umbau etc pp.


    Im Vergleich kostet der "Spieltrieb" dann also ca. 3.000 Euro, die sich auf einen Zeitraum von 10 und mehr Jahren rechnen, während man in diesem Zeitraum ca. 2x AGM/Gel Investieren müsste, folglich 2x AGM/Gel für jeweils 1.000 Euro machen 2.000 Euro gegenüber einmal 4.000 Euro für die Umrüstung auf LiFePo4. Damit reduziert sich die Investition auf nominell 2.000 Euro ohne tatsächlichen Mehrwert!!!

    Entsprechend dieser Betrachtung bleiben als Argument eben nur noch Gewicht und ggf. Leistung. Da kommt nun die Energiebilanz ins Spiel. Dazu betrachtet man den täglichen Verbrauch und potentiell gewünschte Reserven. Dabei berücksichtigt man die gewünschte Autarkiedauer und die Energiequellen (Solar, Booster) um eine genauere Energiebilanz zu erhalten, mit welcher man kalkulieren und rechnen kann.


    Hat man kein Bestreben an seiner Nutzungsart etwas zu ändern und empfindet man keinen Mangel in seiner Konfiguration, so gibt es eigentlich auch keinen plausiblen Grund von AGM auf LiFePo4 zu wechseln. Da kommt dann das "Bauchgefühl" und das Streben nach modernen Lösungen zum Tragen, welches aber beim Blick in die Kungelkasse dann eine schmerzhafte Ernüchterung erfährt ;)


    vG

    Martin

  • Hat man kein Bestreben an seiner Nutzungsart etwas zu ändern und empfindet man keinen Mangel in seiner Konfiguration, so gibt es eigentlich auch keinen plausiblen Grund von AGM auf LiFePo4 zu wechseln. Da kommt dann das "Bauchgefühl" und das Streben nach modernen Lösungen zum Tragen, welches aber beim Blick in die Kungelkasse dann eine schmerzhafte Ernüchterung erfährt ;)


    vG

    Martin

    wie gesagt, der Aufpreis, bzw. das Geld wäre eher zweitrangig. Natürlich will ich lieber das modernere und mein Bauchgefühl sagt: nimm das bessere, du kannst es dir doch leisten, wenn ich meine Frau frage sagt die: nimm das bessere? Das Mindergewicht von gut 100KG ist doch auch toll, selbst ohne große Gewichtsprobleme.

    Ich teste jetzt erstmal wie lange meine AGM zuhause halten wenn ich den Landstrom abziehe und ein Urlaubsverhalten weitgehend simuliere

  • Natürlich will ich lieber das modernere und mein Bauchgefühl sagt: nimm das bessere, du kannst es dir doch leisten,

    Dann gibt es doch gar keine Diskussion darüber.......400Ah Lifepo4 (aber keinen günstig Quark - und dann bleibt nicht viel Auswahl) und du hast Ruhe :)


    Ich selber musste jetzt leider ein Experiment wagen:


    Unser Carver musste neue Akkus haben, aber leider auch noch einiges anderes Zeugs, sowie hinten links jetzt eine komplett neue Bremsanlage, waren insges. 6000 Euro :(

    Leider war die Kohle für meine 700Ah Winston damit futsch.


    Ich habe jetzt 2 x 210 Ah Exide Gel für insges. 700 Euro gekauft, eingebaut - den Mastervolt Shunt neu programmiert und zurückgesetzt und den MassCombi auch neu auf die Exide Gel eingestellt.


    Da wir eigentlich IMMER am Strom stehen und nur mal unterwegs irgendwo übernachten funktioniert das bislang super.


    Wenn jedoch die Bleiakkus schneller als gedacht die Grätsche machen, dann fliegen die raus und der Winstonblock mit 700Ah kommt schneller als geplant.


    Wenn das liebe Geld nicht wäre, hätte ich schon jetzt meine Gelben wieder im Heck stehen!


    schaun mer mal...........


    Holger

  • wie gesagt, der Aufpreis, bzw. das Geld wäre eher zweitrangig. Natürlich will ich lieber das modernere und mein Bauchgefühl sagt: nimm das bessere, du kannst es dir doch leisten, wenn ich meine Frau frage sagt die: nimm das bessere? Das Mindergewicht von gut 100KG ist doch auch toll, selbst ohne große Gewichtsprobleme.

    Ich teste jetzt erstmal wie lange meine AGM zuhause halten wenn ich den Landstrom abziehe und ein Urlaubsverhalten weitgehend simuliere


    Hallo Russel,


    ich stand vor etwa 2 Jahren vor dem gleichen Problem, hatte 3x165Ah GEL-Akkus, die bei starker Belastung in die Knie gingen.


    Ich habe dann mit Hilfe von Martín umgerüstet auf einen 480 Ah Lithium-Akku, dann noch einen Solarladeregler (MPPT von Victron) und bin damit glücklich.

    Durch den neuen Laderegler werden meine Akkus sehr viel schneller geladen, außer im Winter war ich nicht mehr am Landstrom.


    Vorteil: Zuladung erhöht und unbeschwertes Freistehen (außer im Winter, da durch die Solaranlage wenig geladen wird)


    Ich habe mich damals für den Köster-Akku entschieden, der heute von Bosch Steitz in Groß-Gerau vertrieben und eingebaut wird.


    Gruß HaJo

  • Aktuell kommt man da preislich aber nicht mehr hin.


    Die Zellen sind von 148 auf 246 Euro geklettert. BMS mit ca. 250 Euro ... macht dann ca. 2250 Euro nur für Zellen und BMS ... Gehäuse etc zugerechnet liegt man aktuell bei etwa 2.500 Euro für 540Ah als Bausatz. Problem ist derzeit die Baugruppen überhaupt zu bekommen. Die Lieferzeiten sind elendig.


    vG

    Martin