Wir sind ja bekanntlich Kurzzeit-Steher, d.h. an einem Platz verweilen wir i.d.R. nur 1-2 und manchmal 3 Tage und dann geht es weiter. Dabei sind CP´s nur selten unsere Wahl, sondern meistens versuchen wir für Reisemobile ausgewiesene Plätze aufzusuchen. Dies auch deshalb, weil dort in aller Regel geeignete Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten vorhanden sind.
Aber auch wenn die für Reisemobile gekennzeichneten Plätze unsere erste Wahl sind, so ergibt es sich auf jeder längeren Tour, dass wir ab und an auch frei stehen. Dies machen wir aber immer so, dass wir vorhandene Freiflächen nutzen, die sich auch wirklich für das Parken (!) mit einem Reisemobil eignen. Dazu gehören Groß-Parkplätze, Parkflächen an Restaurants (wenn der Betreiber zugestimmt hat) und an Gemeindehallen/Sportstätten, Parkplätze an Skiliften aber auch Strandparkplätze oder ähnliches. Dabei vermeiden wir immer "Camping-Verhalten". D.h. die Markise und der Grill bleiben drin und bestenfalls werden am Abend für den Absacker die Klapp-Stühle rausgeholt, um vor dem WoMo den Tagesausklang zu genießen.
Wenn wir spüren, dass wir an einem solchen "freien" Platz nicht gewollt sind (z.B. wenn Anwohner sich beschweren oder Ordnungskräfte uns darauf hinweisen), verziehen wir uns und suchen einen anderen Übernachtungsplatz, was aber sehr selten vorkommt. Außerdem nutzen wir solche Optionen immer nur für maximal eine Nacht und wenn es zu einer Reisemobil-Rudelbildung kommt sind wir auch geneigt, weiterzufahren..
Alles in allem scheint es uns so verträglich zu sein und wir werden damit nicht zum Ärgernis für die jeweilige Gemeinde.
Es ist aber unverkennbar, dass die Zahl der Mobile, die unterwegs sind, immer mehr werden und leider nimmt auch die Zahl der Mobilisten zu, die der Überzeugung sind, dass die in der Werbung der Hersteller versprochene "unendliche Freiheit" natürlich auch für sie gilt. Die Diskussionen hier im LinerTreff zu den Ereignissen am Tomatenstrand sind da ein gutes Beispiel für solch falsches Freiheitsverständnis. Für jeden Mobilisten, der sich wie wir darüber Gedanken macht und der versucht, die ungeschriebenen Regeln einzuhalten, wird es dadurch auch immer schwerer, das Hobby sorglos zu praktizieren.
Was kann man da machen? Nun zum ersten sollte man sich selber zurück haltend mit dem Mobil präsentieren, wenn man freie Plätze nutzt oder wenn die Stellplätze das so explizit oder implizit vorgeben. Darüber hinaus kann es in dem einen oder anderen Fall sinnvoll sein, diejenigen, die sich "falsch" verhalten, mit freundlichen Worten darauf hinzuweisen. Man merkt dann immer sofort, ob man es mit Egoisten zu tun hat ("Was geht Sie das denn an, wie ich hier stehe?") oder mit jemandem, der verständig ist aber dem einfach nur das Bewusstsein für das Fehlverhalten abgeht ("Oh danke für den Hinweis, das war mir gar nicht klar").
Mehr wird man individuell kaum machen können. Man kann nur hoffen, dass es für die Unwilligen irgendwann so unbequem wird, dass sie diese Form des Reisens aufgeben. Nur leider wird das erst dann der Fall sein, wenn reichlich Verbote gelten und die auch durchgesetzt werden. Dann bleibt uns tatsächlich nur noch die Option der offiziellen Stell- und Campingplätze.
VG, Thomas