Übernimmt dann Morelo auch die Kosten, wenn's zum Schaden kommt, oder warum bietet es Morelo nicht gleich als Extra an?
Ich sehe Motortuning/-optimierung mittlerweile kritisch. Ich hatte mir mal beim Alhambra auch mal ein Tuning verpassen lassen. Das war eine Firma mit eigentlich gutem Ruf, ansäßig in einem Autohaus mit Stern. Auch hier wurde direkt der Chip überschrieben. Das Auto lief super, der Spritverbrauch nicht höher. Aber die Kupplung hat das Mehrdrehmoment nicht dauerhaft mitgemacht. Die Kupplung hatte dann irgendwann beim Beschleunigen die Kraft nicht mehr übertragen können und hatte Schlupf. Ich habe dann das Tuning rückgängig machen lassen und bin erschrocken, als ich danach Probleme hatte inkl. Notlaufprogramm. Warum? Ich hatte einen defekten Luftmassenmesser. Das Tuningprogramm hat diesen Defekt einfach ausgeblendet und nicht berücksichtigt. D.h. wichtige Sensoren wurden nicht mehr überwacht, vielleicht hätte ich irgendwann einen Motorschaden gehabt.
Seitdem lasse ich die Finger vom Motortuning. Wenn es so einfach ginge und die Motoren dafür gebaut wären, dann würden es doch die Hersteller schon anbieten. Es wäre doch ein Leichtes, 1500,- und mehr zu verdienen, ein Käufer würde doch die Option "Leistungserhöhung" sofort dazu buchen. Beim Daily hat das sicherlich auch jeder gemacht und die 210PS anstatt 180 PS bestellt. Wären so einfach 240PS drin, würde es Iveco sicherlich auch anbieten. Warum es Iveco aber nicht macht, das kann sich jeder denken.
Gruß Axel
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Sehr guter Kommentar. So sehe ich das auch. Bei unseren Dailys ist es doch so, dass die Motoren für den robusten Einsatz im gewerblichen Arbeitsleben ausgelegt sind. D.h. dort sind die Fahrzeuge vor allem auch mit wechselnden Lasten unterwegs, während wir die Fahrzeuge fast ständig mit Maximalgewicht durch die Gegend fahren. Also sind unsere Motoren, Getriebe etc. auch immer maximal gefordert. Nun lässt das vielleicht nachvollziehbar den Wunsch nach mehr Leistung aufkommen aber gleichzeitig muss man ja erkennen, dass die diversen mechanischen Teile eben nicht für so eine Dauerbelastung konstruiert wurden, denn der Reisemobil-Sektor und ähnliche Anwendungen sind doch nur ein kleiner Anteil der Gesamtproduktion dieser Fahrgestelle und der Hersteller wird alleine schon aus Kostengründen immer einen gesunden Kompromiss für die Dimensionierung der Motorteile und anderer Aggregate suchen. Ergo ist die Technik nicht auf maximale Dauerbelastung ausgelegt, sondern nutzt dafür die vorhandenen Reserven. Wenn man nun mehr Leistung auf das System gibt, wird es an irgendeiner Stelle kribbelig. Das schwächste Glied der Kette reißt ja immer als erstes. Dumm nur, dass man vorher nicht weiß, welches Teil das ist aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es irgendwann passiert. Schäden an getunten Fahrzeugen treten ja auch nicht sofort auf, sondern meist erst nach ein paar Jahren.
Das ist wohl auch der Grund, warum die Hersteller das nicht anbieten. Sie wissen eben, dass dann das System auf längere Sicht überfordert ist. Wenn das jemand unter Verzicht auf die Garantie nachrüstet, ist ihnen das nur recht und für eine gute Empfehlung eines Tuners wird dann schon mal ein kleiner Obolus kassiert. Das tut dann ja nicht weh, denn wenn es doch zu Problemen kommen sollte, ist man selber ja nicht beteiligt, bzw, kann ggfs. sogar noch am Reparaturgeschäft verdienen.
Also verlockend finde ich so ein Motor-Tuning ja auch, nur der Verstand sagt mir, dass ich die Finger davon lassen sollte. Dies zumindest bei einem Daily, der für 7,0 to konstruiert wurde und nun mit 7,3-7,5 to durch die Gegend fährt. Bei einem abgelasteten MAN, der zudem eine robuste 6Liter-Maschine hat, mag das vertretbar sein aber ob der das dann noch braucht ...
VG, Thomas