Aber scheinbar ist einiges mit Köpfen, Training und der richtigen Selbsteinschätzung zu beherrschen.
Nicht nur das, Jörg. Vor allem ist das eine Frage der mentalen Einstellung. Mit der Überzeugung, dass man einer Situation gewachsen ist, geht so manches.
Ich bin seit 1973 zunächst an der Unterweser auf dem Wasser und wie damals üblich im Opti aufwärts groß geworden. Später gehörte der Reggattakalender von Nordsee und Ostsee zur Jahresstruktur (häufiger Nordseewoche als Kieler Woche). Da wir meistens mit Yachten zw. 9 und 12 Metern und deren unterschiedlichen Vergütungen im Feld unterwegs waren, mussten wir auf Langstrecken zwischen "im Feld bleiben und den Gegner kontrollieren" und "eigene schlauere Routen" zu fahren geschickt miteinander verknüpfen, besonders als kleineres Schiff. Solches kann einen nach vorne bringen oder auch mal mit einen "Griff ins Kloo" enden.
Da bin ich ähnlich gestartet. Bei mir war es das Zwischenahner Meer, dem ich als Heimatrevier lange treu geblieben bin. Allerdings bin ich (fast) immer der Jolle treu geblieben. Es war vor allem H-Jolle, Zugvogel und Pirat. Damit haben wir neben vielen Regatten auf allen Norddeutschen Binnenseen auch die Travemünde Woche und den Gardasee-Cup mitgesegelt. Letzteren haben wir 2-Mal gewinnen können. Ein extrem bockiges Revier und von Knaster bis Flaute innerhalb einer Wettfahrt ist da alles drin.
Interessant finde ich , dass Ihr mit den Dickschiffen taktisch letztlich genau so gefahren seid, wie wir in den Fleet-Races auf den Seen. Der Unterschied dürfte wohl vor allem darin liegen, dass bei uns die Abwinde der voraus fahrenden Boote oder der Luvdruck des in Lee liegenden Konkurrenten auch berücksichtigt werden musste. Auf See kann man dem besser ausweichen.
Wie dem auch sei, ich bin gespannt, wie ich diesen Impuls in den Sommer retten kann. An Schiffen und Gelegenheiten wird es in meinem Umfeld nicht mangeln. Eher wird ein ein Problem der Zeiteinteilung, denn der "Phoeni" will bewegt werden und an drei Wochentagen gibt es noch Arbeit.
An den meisten Marinas kann man doch auch mit dem WoMo stehen. Das lässt sich dann doch ganz gut verbinden und die Atmosphäre am/im Hafen ist doch immer wieder schön.
Also lass´ uns noch ein wenig in den Erinnerungen schwelgen. Da kommen viele schöne Erlebnisse wieder hoch und man würde sich wünschen, das nochmal wieder zu machen. Für uns ist es dann wohl eher die Altherrenliga aber ich bin sicher, dass man es mit dem Wissen und der gelernten Taktik auch heute noch dem einen oder anderen Jungspund zeigen könnte.
VG, Thomas