HPC Hubstützen Frage zur Stabilisierung

  • Ich komme mal zurück auf die Ausgangsfrage.


    Das mit dem leichten wackeln kenne ich von unserem Daily mit E&P Stützen. Jetzt am MAN TGM haben wir wieder E&P, aber die 10t pro Stütze Version. Da ist (fast) kein Wackeln wahrnehmbar. Wenn wir hinten im Bett liegen und die Jungs im Alkoven Blödeln merkt man es noch, aber beim stehen und laufen im WoMo ist nichts zu spüren. Schlussfolgerung: es ist vom Chassis und der Dimensionierung der Stützen abhängig.


    Viele Grüße,

    Matthias

  • Danke Torsten und Frank.


    Ohne eine exakte konstruktive Analyse vorgenommen zu haben, drängt sich mir aus allem bisher hier im LT zu der Stützenproblematik Gelesenen folgendes Resümee auf:


    Die nicht so hochwertige Ausführung der Hydraulikzylinder für unsere Fahrzeuge hat bei eigentlich (für Industrie-Hydraulikzylinder, bspw. der Bau- und Landwirtschaft) unproblematischen Einsatzbedingungen zur Folge, dass sie bei Querbelastung eher in den Kolbenstangenführungen verschleißen, dadurch undicht werden und Geräusche verursachen. Das Fahrzeuggewicht (Längskraft für die Stützen) wird, richtige Auswahl vorausgesetzt, gut verkraftet. Das korrespondiert mit der Problematik "Pflege" durch äußere Schmierung, die hier ja auch schon diskutiert wurde. Auf die Beanspruchung der Leiterrahmen der Fahrgestellhersteller selbst hat die Abstützungsart (über Räder oder Stützen) wenig Einfluss. Ernstere Probleme werden jedoch an den Schnittstellen, also bei den Anbindungen der Hydraulikzylinder an die Rahmen sichtbar. So gesehen macht es schon Sinn, wenn von Seiten der dafür Verantwortlichen der Einsatz von Hubstützensystemen gegenüber dem eigentlichen, und ja auch von den Herstellern beworbenem, Hauptzweck der Anlagen, nämlich der komfortablen und auch automatisch möglichen Nivellierung des Fahrzeuges, einschränkt betrachtet wird ;).


    Zur Ausgangsfrage:


    Das Wackelempfinden ist ja auch ein bisschen, glaube ich, ein persönliches. Wir empfinden, gegenüber Matthias, auch in unserem Daily bei ausgefahrenen E&P-Stützen kein Wackeln, wobei uns selbst auch ein geringes Wackeln, wie beim Stand auf den Rädern, nicht stört. Und ich denke, dass die Stützen selbst in Längsrichtung (funktionierende Hydraulik vorausgesetzt) alle hinreichend steif sind und die kleine Beweglichkeit eher aus der Elastizität von Rahmen und konstruktiver Anbindung der Stützen resultiert.


    Nochmals viele Grüße

    Dieter

  • Ich nivelliere meistens von Hand, da ich der Automatikversion noch nie so recht vertraut habe.

    Vor allem, weil Freihängen von Rädern nicht nur in unserer Fahrzeugklasse aus mehreren Gründen ein No-Go ist.


    So läuft das bei mir:

    1. Prüfen, welche Schräglage ausgeglichen werden muss,

    2. Luftfederung komplett entlüften, (Bei Vollluftfederung)

    3. je nach Neigung vorne oder hinten die Luft erneut einfüllen,

    4. Rechts- / Linksneigung prüfen,

    5. auf der geneigten Seite die Hubstützen zuerst ausfahren um das Fahrzeug ins Wasser zu bringen,

    6. dann Gegenseite ebenso ausfahren und stabilisieren - fertig.


    In 90% der Fälle bin ich schneller. als jede Automatik und stehe zudem fest und sicher.


    Gelingt dies nicht, weil das Gelände zu uneben ist, fahre ich auf Rampen. (Es ist sicherer, als die Räder in der Luft zu parken.)

    Die Stützen bekommen dann ebenfalls Ausgleichsblöcke.


    Letzteres ist allerdings nur bei Langzeitaufenthalten nötig. Alles was unter 48 Stunden liegt, wird auch mal in gewissen Grenzen toleriert.


    Aber ich verstehe natürlich auch diejenigen, die nach einer solchen Investition erwarten, dass alles von alleine geht - und in der Halle beim Händler, war das ja auch so. :-))


    Natürlich hat selbst eine Hubstütze genug Hubkraft, um das Fahrzeug aus den Federn zu heben. Bei einer Reifenpanne oder einer Schneekettenmontage ist das (nach entsprechender Absicherung) für einzelne Reifen durchaus sinnvoll, sollte aber selbst da durch Wagenheber unterstützt werden.


    Unserer Freizeitfahrzeuge sind im Wind jedoch wahre Großsegler - und wenn man dann nur noch auf den Stützen ohne Radkontakt steht, übertragen sich die Windkräfte über das Fahrzeug auf die Kolbenstangendichtung, die dies nicht lange aushält. Die Folge sind im leichtesten Falle Knackgeräusche, die auf eine Beschädigung hinweisen, und m schlimmsten Fall nimmt der Zylinderkopf Schaden oder die Kolbenstange verbiegt sich. Das sich die Halteplatte am Rahmen löst, wäre zwar auch möglich - das halte ich aber eher für einen Mangel bei der Montage in der Werkstatt, was mit deren Werkzeugen eher selten passiert.


    VG Bobil

  • Also, bei meinen HPC Stützen fahren zum Stabilisieren die Hubstützen gerade mal soweit raus, das die Räder nur gerade etwas entlastet werden,

    eben „Stabilisieren“ kein Ausrichten.

    Möchte ich mein Fahrzeug mit der Automatik in die Waage stellen, schaue ich mir vorher die vorhandene Neigung an. Dann parke ich mein Fahrzeug so herum ein, das die Luft gefederten Achse auf der etwas höheren Seite vom SP zum stehen kommt. Sofern keine Richtungsvorgabe besteht, das ist dann meistens hinten.

    Nun lasse ich das Fahrzeug mittels Luftfederung hinten komplett runter, damit beim anschließenden automatischem nivellieren sich hinten kaum was tut und die Vorderachse so gering wie möglich angehoben werden muss, so dass immer noch alle vier Räder sorry sechs Räder auf der Erde verbleiben. Damit habe ich bei etwas kräftigeren Seitenwind keine oder nur sehr geringe Belastung auf den Hubstützen.


    Für die automatische Nivellierung ist natürlich eine korrekte Einstellung der gewünschten Lage zwingend erforderlich.

    Dieses lässt sich im Konfigurationsmenü der HPC Hubstützen einstellen und abspeichern.


    VG Horst

    Die meisten haben vermutlich genau wie wir, mehr Zeit hinter als vor sich.

    Also mach was draus . . . .