Wie geht es eigentlich dem CI-BUS?

  • Im Jahre 2011 wurde durch den Industrieverband Caravaning (CIVD) der Camping-Industrie-BUS (CI-BUS) ins Leben gerufen. Der zukunftsweisende Ansatz: Eine einheitliche Technologie/Plattform für die Digitalisierung in Campingfahrzeugen. Alle relevanten Hersteller von Campingfahrzeugen und Zulieferfirmen sollten sich hinter einem Standard versammeln und herstellerübergreifende, smarte Steuerungsfunktionen für die gesamte Technik im Campingfahrzeug ermöglichen. Während nahezu alle Fahrzeughersteller im CIVD organisiert sind, wird die CI-BUS Initiative aber vor Allem durch die Zulieferer unterstützt. Namhafte Fahrzeughersteller fehlen in der Liste der gerade einmal 67 Partner die die CI-BUS Kooperation gezeichnet haben.


    Wir alle stellen ja fest, dass es da nicht wirklich vorangeht: Eine App für die Alde-Heizung, eine für die Hubstützen, eine für die Tanksensoren, eine für die Solarpanels und den Batteriecomputer, Router und Smart-TV, usw.


    Wäre es nicht schön, wenn es endlich möglich wäre, alle Funktionen unter einem Dach zu visualisieren und zu steuern? Kann doch nicht so schwer sein. Kriegt ihr das hin, CIVD? ;)

    Was meint ihr? Wichtig, nice to have oder völlig überflüssig? Wie denkt ihr über smart Camping?

  • Kann dem Schorsch nur beipflichten. Was wirklich notwendig und überwacht werden sollte.. o.k.

    Nicht nur macht man sich abhängig davon, man wird süchtig nach Überwachung und Kontrolle. Mich stört es nicht, mal die Gasflaschen alle paar Tage mechanisch zu kontrollieren.


    Und je mehr Elektronikgedöns eingebaut wird, umso mehr geht kaputt.

    Da investiere ich lieber in lecker Essen.

    (Da wäre dann die Wiegefunktion der Hubstützen ebenfalls nachteilig:thumbup:)


    Mahlzeit

    Dietmar

    • Offizieller Beitrag

    Heiko


    Also ich bin da irgendwie unentschieden. Einerseits fände ich es ganz gut, wenn diverse Komponenten des Fahrzeugs miteinander kommunizieren könnten, wenn dadurch die Leistung und/oder die Haltbarkeit verbessert wird. Für die Bedienung brauche ich das für mich aber nicht. Dazu habe ich viel zu viel Spaß daran, mit den diversen Komponenten zu hantieren und sie zu steuern.


    Im privaten Haus finde ich solche Bus-Systeme gut, wenn sie mich entlasten aber das WoMo ist ja auch Hobby und da finde ich es gut, mich mit den einzelnen Geräten und Funktionen auseinandersetzen zu müssen und zu können. Dadurch meine ich auch, das Gesamte System besser zu verstehen, als wenn mehr Abläufe automatisiert werden.


    Aber vielleicht bin ich da ja auch nur etwas Old-School :sleeping: und muss es mir erst zeigen lassen, um die Vorteile zu erkennen.


    Viele Grüße vom ebenfalls eher WoMo-analogen Thomas;)

  • Guten Morgen,


    im PKW-Bereich hat sich ja das Bussystem schon stark verbreitet, und im Großen und Ganzen auch bewährt. Warum soll das nicht im Womo funktionieren?

    Weniger Kabelgedöns, eine bessere zentrale Überwachung, nur noch eine Anzeige für alle Komponenten...

    Früher hieß es beim VW Käfer, er läuft und läuft... Ich kann mich aber noch gut an meine Jugend erinnern, dass immer irgendwas an den Autos dran war.

    Bei den heutigen PKW's ist die Zuverlässigkeit, nach meinen Erfahrungen, doch erheblich größer geworden, und das hat bestimmt auch etwas mit der Automatisierung/Digitalisierung zu tun.


    Viele Grüße


    Volker K

    • Offizieller Beitrag

    Volker K

    Volker,

    das ist schon richtig aber an meinem Käfer konnte ich für kleines Geld noch (fast) alles selber reparieren. Heute muss ich mit dem Pkw wg. jedem Pups in eine Werkstatt fahren. Da bin ich schon noch froh, dass wir alle (sogar ich) noch sehr viel selber machen können und die Werkstätten uns hoffentlich nur sehen, wenn die Inspektion ansteht


    VG, Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Nicht das man mich falsch versteht mit meiner Antwort als AnalogSchorsch.


    Grundsätzlich finde ich den einen oder anderen digitalen- oder elektronischen Helferlein sehr gut. Nur die Ausgewogenheit sollte dabei nicht zu kurz kommen. Für mich ist eine Rückfallebene immer wichtig. Es ist zwar nicht immer zum Realisieren, bei elementaren Funktionen ist es für mich aber ein Muss. Wir können den Fortschritt nicht mehr aufhalten, aber noch haben wir die Möglichkeit zu entscheiden, ob wir das alles wollen oder brauchen


    viele Grüße Schorsch

  • Thomas,


    mein erstes Auto war ein 1000er NSU, und für mich waren die vielen "Kleinigkeiten" auch nicht gerade billig und Zeit raubend. Unserer jetziger Audi ist 5,5 Jahre, und außer den Inspektionen, war bisher nichts dran. Das war beim Vorgänger ähnlich.

    Mir ging es ja darum, dass auch neueren Ansätzen eine Chance gegeben wird, und erst, wenn diese Systeme in größerem Maße eingesetzt werden, kann man sich ein Bild über die Vor- und Nachteile machen. Das da weitere stille Verbraucher aktiv werden, ist auch logisch, doch im PKW Bereich klappt es ja auch.


    Viele Grüße


    Volker

    • Offizieller Beitrag

    Volker K

    Ja, Volker, aufzuhalten ist das ohnehin nicht und wenn die technischen Vorteile immanent sind, werden sich solche Neuerungen ganz natürlich durchsetzen. Die Hersteller werden es schon deshalb voranbringen, weil es hoffentlich einen positiven Effekt auf die von Dir richtigerweise aufgezeigte Zuverlässigkeit hat. Auch werden digital auslesbare Fehlerspeicher und entsprechende Diagnosetools Reparaturzeiten verkürzen und damit auch wieder Kosten senken. Das alles wird am Ende auch gut sein und wir werden es gar nicht merken, dass sich da schleichend etwas veränderte hat.


    Anders als beim Pkw ist das WoMo aber mein Hobby und da liebe ich es, die Technik zumindest ein Stück weit noch selber zu „beherrschen“ und nicht nur zu bedienen. So denke ich, geht es vielen hier. Das ist vielleicht auch ein wenig romantische Verklärung aber beim Hobby darf man mMn ruhig ein wenig verträumt und vielleicht auch altmodisch sein.😊


    VG, Thomas

  • Thomas,


    du sprichst mir aus dem Herzen. Die Leute, die mich näher kennen, wissen, was ich für ein Technikfreak bin. In 30 Jahren Womofahren hat sich ja eine ganze Menge geändert, und das finde ich unheimlich interessant. Bei neuen Dingen bin ich auch eher erstmal skeptisch, doch wenn es mich überzeugt, springe ich auch voll drauf an. So kann ich mich wieder neuen Dingen zuwenden, und das hält das Gehirn fit.;)


    Viele Grüße


    Volker K

  • Dieses Thema der einheitlichen Elektroniksteuerung interessiert mich auch sehr. Ich bin zufällig auf das "Womolin Projekt" gestoßen. Ein Open Source Projekt, das einen zentralen Anlaufpunkt im Fahrzeug bieten soll. Da ich mich fachlich in dem Thema nicht so sehr gut auskenne, warte ich einfach bis die ersten Geräte zu erwerben sind. Es soll dann parallel zu den vorhandenen Steuerungen zu benutzen sein. Da fühle ich mich erstmal auf der sicheren Seite.

    Also wer Interesse hat, mal nach Womolin Projekt googeln.

  • Ich bin zufällig auf das "Womolin Projekt" gestoßen.

    Ja, das ist genau der richtige Ansatz. Anstatt alle Hersteller und Zulieferer auf ein einheitliches Bus-System einzuschwören, sollten stattdessen alle vorhanden - und noch zu erfindenden - Bus-Standards eingebunden werden können. Sozusagen ein Dach mit Schnittstellen zu allen möglichen Systemen. Nur so kann das Internet der Dinge (IoT) nachhaltig funktionieren. Im Smart Home Bereich werden auch gerade durch vergleichbare Open Source Projekte die Begrenzungen der einzelnen Hersteller aufgehoben (bspw. "ioBroker").

    Ansonsten bin ich bei dem Thema ziemlich hin und her gerissen. Einerseits reagiere ich auf technische Neuerungen ziemlich neugierig bis begeistert; andererseits begibt man sich durch immer komplexere Technik in Abhängigkeiten, die der Unabhängigkeit von uns Campern doch sehr entgegensteht ;)

  • Servus,


    mit der Möglichkeit aus meinem Fahrzeug Infos zu bekommen, bin ich begeistert, aber lesen ist immer noch was anderes als Schalten. Dazu hat mich meine Kiste schon zu oft geärgert und wird immer "analoger".


    Mein Gas und das ÖiPo kann ich auslesen...

    Grüße Hartmut und Ingrid


    Auch Alt kommt an und es dauert noch nicht mal länger :D

  • WomoLIN:


    ist das Projekt eines äußerst ambitionierten Camping-Fans, der 2 Leidenschaften unter einen Hut bringt...Chapeau !!!

    Leider steckt da jedoch keine leistungsfähige Industrie dahinter, sodaß dem Thema Wartung/Service/Störfallbehandlung Grenzen gegeben sind. Was ist wenn der Entwickler plötzlich andere Leidenschaften entwickelt?


    ich habe mal das Prinzipschema von WomoLIN hier rein kopiert, weil es sehr gut die Ideen eines Bussystems darlegt:


    Hardwaremäßig sind die zu steuernden/überwachenden Komponenten das eine Ende des Systems, ein zentraler Bedien- & Beobachtungsmonitor das andere Ende. ( der Monitor wäre da wo "Anwendungen" steht)


    Tritt an diesem Knoten ein Fehler auf, ist der Urlaub unwideruflich beendet, weil nichts mehr geht.


    Eine zentrale Steuerung macht dort Sinn, wo eine Anlage flächenmäßig groß ist (Kraftwerk), aber was solls in einem Wohnmobil mit 15 m² Nutzfläche?


    Kabel spart es auch nicht nennenswert (es sei denn ich gehe einen Schritt weiter und gebe jedem Verbraucher sein eigenes WLAN-Modul mit), die dicken Leistungskabel werden damit ja nicht überflüssig


    Wir alle stellen ja fest, dass es da nicht wirklich vorangeht: Eine App für die Alde-Heizung, eine für die Hubstützen, eine für die Tanksensoren, eine für die Solarpanels und den Batteriecomputer, Router und Smart-TV, usw.


    Wäre es nicht schön, wenn es endlich möglich wäre, alle Funktionen unter einem Dach zu visualisieren und zu steuern? Kann doch nicht so schwer sein. Kriegt ihr das hin, CIVD?

    der CIVD kriegt das nicht hin, braucht er auch nicht, denn mit Mastervolt, Supersense und CBE ist die Masse der Mobilisten bereits ausreichend digitalisiert


    meine Meinung basiert auf langen Jahren Erfahrung in der Kraftwerksautomatisierung, (nicht mit Bits & Bytes, sondern von weiter oben). Und deshalb sehe ich weiteren Entwicklungen gelassen entgegen


    grüße klaus