Unser Vario Umbau E-Projekt

  • Technikumbau....


    Wir haben uns ja vor einigen Monaten von unserem Concorde getrennt um ein Weltreisemobil in Angriff zu nehmen. Das Fahrzeug ist auch bereits gekauft und wartet auf den Umbauer.


    Leider dauert so ein Projekt doch länger als wir auf das Reisen verzichten wollten. Man ist ja irgendwie obdachlos und kasaniert zu gleich.


    Dieses Problem wurde durch die Anschaffung eines älteren aber tollen Variomobil Perfect 900SH kurzfristig behoben. einfach ein tolles Teil.


    Die Elektrik war teilweise schon auf einem sehr modernen Stand mit 400Ah /24V ( keine 2x 12V 200Ah ) Lithium Akkus und einem Victron Phönix 5000/24V Wechselrichter.


    Diese Akkuleistung ist mit 800Ah bei 12V vergleichbar. und wurde für den Vario bei Nothnagel konfiguriert.


    Eine Spezial Lima mit externem Laderegler war bereits vorhanden, der Standgas schon > 50 A bei knapp 28 Volt in den Akku schiebt.


    Das hat auch problemlos über 2 Jahre beim Vorbesitzer funktioniert.


    Leider war die Land - und Solarladetechnik nicht auf dem Stand der Dinge.


    Das sollte unser erstes Projekt vor unserem Wintertrip werden:


    Da bei uns nur Kleinverbraucher mit 12 V versorgt werden müssen wurden 2 neue DC24-DC12 Wandler mit je 30A Leistung eingebaut. Einer der alten Regler mit Lüfter war defekt und der andere auch schon laut. Damit stehen bei Bedarf nun bis zu. 720W. zur Verfügung.

    Das ist mehr als ausreichend für TV, Satanlage, Kompressorkühli, sowie diverse Pumpen und Anzeigen.

    Größere Verbraucher laufen ausschließlich über 24DC oder 230V. AC.


    Wir haben nun 990 Whp auf dem Dach nach dem die alte Anlage demontiert wurde. Da wir 3 unterschiedliche Modultypen ( 7 Module ) einsetzten sind auch 3 Laderegler (100V) verbaut worden.

    Alle Module sind auf Grund Ihrer Spannungsdaten in Reihe geschaltet und haben auch ohne Sonne eine Spannung zwischen 45 - 60V. Die Module sind Backkontakt und Schindeltehnik.

    Alles wurde so ausgelegt das noch weitere 600 Whp drauf passen und noch ein Laufweg verbleibt. Jeder Regler hat eine eigene Leitung in die Verteilerdose auf dem Dach.


    Der Phönix 5000/24 wurde gegen einen Multiplus 5000/24/120/70 getauscht.

    Zur Steuerung/ Überwachung und Programmierung wurde eine Cerbo GX und die entsprechende BUS Verkabelung, Messshunt usw. eingebaut


    Die Bilder zeigen noch nicht den Endzustand und alle Kabelkanäle.....Neue Garagenbeleuchtung und Abdeckungen kommen.


    Langzeiterfahrung haben wir natürlich noch nicht, aber wir haben den Akku bis auf 30% geleert und dann die Anlage einfach machen lassen.... kein Problem die Anlage lädt diesen Akku locker und geht dann in den Float obwohl der Kühli und die Dieselheizung immer an sind auch wenn die Sonne mal ein paar Tage gar nicht scheint


    Das Fahrzeug hat nur diesen einen Akku, keine weiteren Starterbatterien. Lediglich zwei kleine Gelpufferakkus um bei Totalausfall die Programmdaten nicht zu verlieren.

    Es ist komplett Gasfrei und heizt den Warmwasserboiler genauso mit 230V wie Mikrowelle/ Backofen und Induktionfelder.

    Man kann bedenkenlos die Klimaanlage für Stunden laufen lassen und dabei kochen.


    Es war unser erstes größeres E-Projekt und auch eine Lernphase für die E-Konfiggeration unseres Fernreisemobils.

    Neue Solaranlage noch ohne die Kabelkanäle



    Neue Reglertechnik mit Cerbo GX. Noch ohne Abdeckungen. Ein Teil der alten Technik wurde belassen oder umplaziert



    Das Kraftpaket....Neue Abdeckungen fehlen noch. Neben dem Ersatzrad sieht man die beiden kleinen Pufferakkus.



    Ich wollte das selbst machen, um zu verstehen wie alles funzt.

    An dieser Stelle noch mal Dank an Norbert


    Gruß

    Rufus


  • Vielleicht sollte ich noch ergänzen das der Akku und und Multiplus unter der Plattform sind, die das Auto rein und rausschiebt.

    Der Vario ist trotz Autogarage mit einem 4 Sitzer nur 8,9m lang.

  • Ja, das sieht gut aus....Ich möchte meinen Multiplus 3000 und die Winstonzellen auch nicht mehr missen. Du hast nur vieeeeeeeeel mehr Platz für die Installation dafür.....Ich hab mir da einen bei abgebrochen bei unserem kleinen Schnuckel :P. Aber das ganze Ladegedöns von Victron inkl. Solarregeler + BMV 712 macht was es soll und zwar ohne Zicken :thumbup:


    Holger

  • Hallo Rufus super gemacht dein Projekt . Ich habe aus aktuellem Anlass eine Frage zu deiner Konfiguration. Entscheidender Vorteil des Betriebs deines Fahrgestell mit deiner Aufbau Batterie ist doch sicherlich das einsparen von Gewicht?

    Oder gibt es noch andere Vorteile, wenn 24 V Fahrgestell und 24 V Aufbau Batterie geplant sind es so wie du zu machen?.

    Mein neuer 18T hat mehr als ausreichend Lade Kapazitäten und Platz so dass die Bleigelbatterien völlig unbemerkt irgendwo verschwinden können. Auf jeden Fall zeugt die Umsetzung bei dir von wirklichen Sachverstand.

    Grüße Arne

  • Hallo Arne,


    Gewicht war kein Thema. Wir haben ausreichend Reserven und könnten auch auf 12T auflasten.


    Ein wesentlicher Vorteil besteht darin das man die Spannung von DC24V auf AC230 transformiert das ist deutlich effizienter als erst von 24V DC auf 12V DC und dann auf AC 230V.

    Man transformiert den wesentlichen Energiebedarf somit nur einmal. Jede Spannungstransformation verbraucht nunmal einiges an Energie.

    Die paar echten 12 V Verbraucher für Licht und Unterhaltung fallen energetisch nicht ins Gewicht und können daher mit einem kleinen 24V-12V DC-DC Wandler versorgt werden.


    Ein weiterer Vorteil besteht darin das ein 24V Lithium Akku auf Grund der Spannung etwas mehr Leistung aufnimmt oder abgeben kann.


    Über die Vorteile/Ungterschiede von Lithiumbatterien gegenüber Gel oder AGM kann sich jeder selbst eine Meinung bilden. Wir sehen nur einen Vorteil von GEL oder AGM bei den Kosten der Erstbeschaffung. Im Grunde sind die Anforderungen der Ladetechnik an diese Akkus deutlich höher als bei Lithium Akkus ( das offenbart sich an den Ladekurven recht deutlich ).


    Unser 400AH24V Akku ist vergleichbar mit einem 800AH 12V Lithium Akku. und geht mit dem 5000er Multiplus nicht in die Knie wenn wenn mal mehrere große Verbrauer gleichzeitig angeschaltet sind. Vergleichbare GEL oder AGM Akkus mit 12V müssten in einer Größenordnung von etwa 1600AH12V ausgelegt werden, da man sie nur 50% entladen sollte. Selbst wenn das Gewicht keine Rolle spielt, ist der Platzverbrauch solcher Akkus ein Thema....zumindest für uns. Sollte auch nur einer der 12V GEL/AGM so einer Anlage ausfallen, hat das den Vorteil das man zwar weiterfahren kann aber am Ende doch besser alle tauscht.


    Weitere Vorteil des 24V Systems sind die geringeren Kabelquerschnitte, die nur noch halb so groß sein müssen wie von einem 12V System.


    Ich meine wenn das Fahrgestell schon 24V mitbringt kann diese Spannung auch sehr gut für den Aufbau nutzen, zumal man ja auch 24V Lithium Akkus in vielen Kapazitäten kaufen kann.


    Gruß

    Rufus

  • Ich habe mich leider unklar ausgedrückt. Ich werde auch beim Aufbau 24v Lithium einsetzen. Jedoch sind noch zusätzlich zwei 12v Starterbatterien geplant. Bei dir sind ja an Stelle der Starterbatterien nur zwei Pufferbatterien im System und du startest mit den Aufbau Batterien 🔋.

    Ich wollte wissen was dein System 24 v Aufbau Lithium mit Pufferbatterien gegenüber 24v Aufbau Lithium und zwei Blei Starterbatterien hat.

  • Die Pufferbatterien werden Stützbatterien genannt und dienen im wesentlichen dazu da System aufrecht zu erhalten, falls der Lithium Akku warum auch immer ausfallen sollte.

    So bleiben Programmierungen unterschiedlicher Geräte erhalten. Zum Starten selbst sind diese Akkus nicht erforderlich, dennoch unterstützen Sie.


    Sollte das System komplett ausfallen wie es auch bei einer normalen Starterbatterie irgendwann mal vorkommen wird, kann ich einfach 2x 12V Akkus aus dem Baumarkt daneben stellen und weiterfahren. Ich müßte lediglich den Ladereglern den anderen Batterietyp mitteilen, das geht dank der einfachen Bedienung von Victron in ein paar Minuten.

    Es ist auch kein Problem trotzdem Bleibatterien zum Starten anzuschließen. Ein SterlingLima-Batterielader wie Ihn Ambra ( Hermann) verbaut hat ( kommt bei mir auch noch) macht auch das ohne Booster möglich. Hält die Aufbau Akkus ( egal welchen Typs ) und den Starterakku geladen wenn der Motor läuft.


    Ist allerdings ein ausreichend großer Lithium oder anderer Akku und starke Ladetechnik verbaut ist eine Batterie nur zum Starten eigentlich nicht erforderlich.

    Die eigentliche Starterbatterie kommt nun mal dem Fahrgestell des Herstellers daher, Fast niemand baut sowas ohne Starterbatterie.


    Gruß

    Rufus