„Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“ (Mark Twain)
Es ist tatsächlich ein entscheidender Punkt, für welchen Zeitraum (und welchen Umfang) ein Szenario geplant wird.
Etwas, was die meisten mit wenig Aufwand für ihren Haushalt machen können, ist folgender Ansatz:
Eine Heizung (egal, ob Öl oder Gas) benötigt zwar viel Energie, aber wenig Strom. Ganz ohne Strom läuft sie aber eben nicht.
Serveranlagen werden mit unterbrechungsfreien Stromversorgungen ("USV") gespeist, damit sie durchlaufen, wenn der Strom ausfällt oder Spannungsspitzen wie Transienten bei Gewittern auftreten. Die USV besteht aus Puffer-Akku und einer Elektronik, die sehr schnell umschaltet, den Akku bei Laune hält und auch 230 Volt möglichst sinusförmige Spannung erzeugt. In ähnlicher Form werden hier viele entsprechende Produkte von Victron Energy oder Mastervolt oder Büttner an Bord haben.
Für die USVs an Servern und in Gebäuden ist die Firma APC recht bekannt.
Stromaggregate liefern häufig eine für empfindliche Elektronik unpassende Wechselspannung (nicht sinusförmig), die auch bei wechselnder Last nicht unbedingt konstant bleibt. Schon aus diesem Grund ist eine USV (als Puffer) sinnvoll, selbst, wenn der Strom mal aus dem Aggregat kommt.
Läßt sich schnell und einfach bei Amazon und Co bestellen und wird einfach zwischen Heizung und Spannungsversorgung geklemmt.
Natürlich könnte diese USV dann auch andere Verbraucher versorgen.
Wenn eine Heizung z.B. 35 Watt für die Elektronik konsumiert und eine große USV mit 3 KW vorgeschaltet wird, reicht dies für 85 Stunden oder rund 3,5 Tage.
Bis dahin schweigt das Stromaggregat, kann danach aber vorgeschaltet werden und die USV wieder laden.
Nach wenigen Stunden am Aggregat ist die USV wieder voll für die nächsten drei Tage.
Wer eine USV mit einem KW einsetzt, ist immerhin rund einen ganzen Tag sicher.
Stromaggregat direkt an die Elektronik würde ich aus den geschilderten Gründen nicht machen.
Wer Photovoltaik auf dem Dach hat und und entsprechende Akkus, die damit aufgeladen werden, benötigt natürlich keine USV.
Soweit zur Elektroversorgung der Heizung bei Black- oder auch Brownouts.
Ölheizungen haben ja bereits einen Vorrat von mehr oder weniger vielen tausend Litern Treibstoff.
Doch was ist, wenn kein Gas mehr geliefert wird?
Für die meisten Gas-Heizungsanlagen gibt es einen Umrüstsatz von Erdgas auf Propan/Butan.
Dabei wird a) das Kennfeld des Brenners und b) die Hauptdüse getauscht.
Erdgas hat einen geringen Heizwert als die Propan/Butan-Mischung, die Heizung würde ohne Umrüstung viel zu heiß werden.
In meinem Fall lagen die Kosten bei rund 40 Euro.
Habe mir also den Umrüstsatz auf Lager gelegt (quasi als preiswerte Versicherung) und könnte - für den in der Tat sehr unwahrscheinlichen Fall einer länger ausbleibenden Gaslieferung - jederzeit tauschen und eine Gasflasche anschließen.
Ein Fachmann (mit dem ich gesprochen habe und der mich mit dem Umbausatz beliefert hat) kann das innerhalb von fünf Minuten tauschen. Im Notfall kann man das (mit größerem Zeitaufwand) auch selbst machen. Wie beim Strom muss natürlich auch eine Auftrennung der Leitung zwischen Versorger und Heizung durchgeführt werden, ist aber ebenfalls einfach machbar.
Nun habe ich immer ein paar Gasflaschen mit elf Kilo im Keller, weil ich zu Hause einen Gasgrill habe (ok, echte Männer nehmen Holzkohle) und neben dem Gastank im Reisemobil auch immer eine Flasche als "Backup" dabei habe.
Für Dachdecker und andere Gewerke gibt es außer den bekannten fünf und elf Kilo Flaschen auch solche mit 33 Kilo. Das reicht auch in einem Haus für ein paar Tage, wenn man nicht alle Räume mit 25°C heizt und auch das Warmwasser nur einmal täglich erwärmt zum Duschen. Zudem kann man auch die Haus-Heizung so einstellen, dass das Warmwasser nicht mit z.B. 25 KW erwärmt wird, was immer viel (Erd-)Gas verbraucht.
Damit wollte ich skizzieren, wie ein zentraler und wichtiger Teil der Haustechnik mit sehr überschaubarem Aufwand am Laufen gehalten werden kann.
Damit z.B. die Rohre in den Wänden nicht einfrieren.
Auch ich glaube nicht, dass wir ernsthaft über mehrere Tage betroffen sein werden, aber ich habe seit dem letzten Jahr zu Hause mehrfach stundenweisen Stromausfall gehabt. Und bin dann in mein Reisemobil vor der Haustüre eingestiegen, um einen Film zu Ende zu schauen. Das war ein tolles Gefühl.
Viele Grüße
Gregor