Wer die Teile in Aktion sehen will, kann sich in USA umsehen.
Dort hat fast jeder ein Auto angehängt. Angekoppelt über spezielle Zugvorrichtungen. Die Bremsen des PKW werden elektrisch oder über einen Druckluftanschluss am Wohnobil angesteuert. Die fahren dort zu zig tausenden ohne Probleme.
Allerdings, wie schon geschrieben, du kannst nicht rückwärts fahren. Da macht der PKW was er will. Nicht zu kontrollieren. Deshalb haben die Campingplätze dort alle Stellplätze zum Durchfahren. Von der Rückseite reinfahren und vorwärts wieder raus.
Das wildeste Gespann, das wir uns angesehen haben, war ein Prevot 3-Achser Wohnmobil mit geschätzten 15 Metern. An der Rückwand einen hydraulischen Motorradheber mit der Harley drauf. Angehängt einen PickUp mit langem Radstand und Zwillingsbereifung an der Hinterachse. Darauf ein Golfwagen (die Wege auf den Campingplätzen sind sooo weit). Und am PickUp angehängt noch ein Powerboat auf einem 3-Achs Trailer. Damit ist er dann für alle Eventualitäten gerüstet
Wie das bei uns aussieht, haben wir vor einigen Jahren am eigenen Leib erfahren. Der PKW meiner Schwägerin war defekt und sprang vor der Haustür nicht mehr an. Meine Frau hat sich damals breitschlagen lassen, den Wagen zur nächsten Werkstatt zu schleppen. Sie war natürlich der festen Meinung, dass das ja in Ordnung sei. Sind ja auch nur ein paar Kilometer bis in den Nachbarort....
Es war wie es immer ist, auf den „paar Kilometern“ in den Nachbarort kommt ihnen die Polizei entgegen. Die Beamten haben die beiden natürlich gestoppt und nach den Hintergründen des Schleppens gefragt. Die beiden Damen haben erzählt, wie die Situation war und die Polizei hat sofort die große Keule rausgeholt. Das Abschleppen ist ausschließlich im Rahmen der Nothilfe zulässig. Da das Auto der Schwägerin aber von Zuhause geschleppt wurde, sieht die Sache völlig anders aus.
Es lief dann hinaus auf Fahren ohne Führerschein (CE erforderlich). Außerden darf der PKW nicht wie ein Hänger geschleppt werden. Und darüber hinaus sei auch kein Versicherungsschutz gegeben. Das hieß dann letztendlich Entzug der Fahrerlaubnis für meine Frau. Nur durch den Einsatz eines (wirklich sehr guten) Anwaltes und langem Hin und Her hat sich die Behörde bereit erklärt, auf den Entzug des Führerscheines zu verzichten. Natürlich gegen Zahlung einer Strafe von fast 600 Euro.
Viele Grüße
Tommy