Erste Hilfe - Problem mir Differentialsperre

  • Guten Abend, wollte eben im Ort zum Tanken fahren, nach 20 m in einer Rechtskurve (Wohngebiet) ein lautes Klonk und ich habe einen Ruck gespürt. Sofort angehalten und einmal um den Daily herum gelaufen. Nichts gesehen. Wollte dann vorsichtig weiterfahren, wieder das gleiche. Daraufhin langsam im Rückwärtsgang zurück nach Hause, waren ja nur 100 m. Alles normal. Also wieder zur Tankstelle, auch alles gut. Rückfahrt keine Probleme. Als ich dann einparken wollte hat auf einmal das Symbol für die Differentialsperre aufgeleuchtet. Schalter für Differentialsperre steht aber auf aus! Einmal Rückwärtsgang eingelegt, Symbol ist weg. Vorwärtsgang eingelegt, Symbol kommt nicht wieder. Auto abgestellt. Leider ist meine E+P mit der Handbremse gekoppelt, so daß ich die Hinterachse nicht frei drehen kann. Bin erst letzte Woche mit dem Wagen 600 km gefahren. Bin jetzt sehr nachdenklich. Werde morgen erst mal mit Iveco telefonieren.

    Schönen Abend Christian

  • Das klingt nach einer Unterspannung ... Mess mal spaßeshalber die Starterbatterie bei laufendem Motor. Exakt diese Sympthome hat die Differentialsperre, wenn keine ausreichende Spannung anliegt. Euro 6 Fahrzeug ???


    vG

    Martin

  • Wir hatten das gleiche Problem, Euro 5, Unterspannung am Steuergerät Sperre. Der Kabelweg zum Steuergerät ist sehr weit, deswegen wurde bei uns eine dickere Zuleitung gelegt. Dies war ein Rückruf von Iveco, den meine Werkstatt zufällig gefunden hatte. Bei uns musste das Differenzial getauscht werden, weil schon Späne im Öl waren.

  • Ja Euro 6. Martin Danke für den Tip! Fas CBE Panel zeigt 12,4 Volt für die Fahrzeugbatterie an. Das sollte passen.

    :/ Na ja, das ist nicht so dolle ... Da bei Euro 6 die Lima ja verhalten lädt, die Kabelstranglänge auch einen Spannungsabfall mit sich bringt, könnte hier bereits die Ursache liegen.


    Üblicherweise! sollte die Starterbatterie bei 12,4-12,8V liegen. über 12,8V gilt der Bleiakku als SOC 100% Bei 12,4V bereits als SOC 50% was grenzwertig ist.


    Da die Differenzialsperrre (Steuergerät) beim Daily da sowieso als empfindlich gilt, würde ich an der Stelle zuerst nach der Ursache suchen, zumal sich die Diagnose einfach ermessen lässt. Das die Differenzialsperre beim Daily aufgrund Unterspannung gerne ein Eigenleben entwickelt, ist ja hinreichend bekannt.


    Natürlich sind auch andere Ursachen vorstellbar. Aber die Ursachen zu suchen ist dann wieder aufwendiger, deswegen würde ich erstmal die einfachste, vorstellbare Ursache ausschließen.


    vG

    Martin

  • Da die Differentialsperre (Steuergerät) beim Daily da sowieso als empfindlich gilt, würde ich an der Stelle zuerst nach der Ursache suchen, zumal sich die Diagnose einfach ermessen lässt.

    Hallo Martin, was meinst du hier genau? Was wo messen?

  • Der Vormittag war bisher nicht sehr produktiv. Concorde sagt das liegt in der Verantwortung von Iveco. Der örtliche Iveco Händler kennt sich mit der DiffSperre nicht aus, hat aber auch erst ab 06.05. Platz in seiner Werkstatt. Auf den Rückruf von Iveco Stark warte ich noch.


    Wir wollten eigentlich am Freitag Richtung Würzburg. Bin mir aber sehr unsicher ob ich das Fahrzeug ohne gründliche Prüfung durch Iveco bewegen soll.

  • Wenn du ein Ladegerät hast, lade doch die Batterie einmal komplett hoch, wie Martin sagte auf 12,8 V im Ruhebetrieb und

    schau mal bei einer Probefahrt, ob das dann weg ist ?


    Bei ca. 12,5 Volt muss ich das bei meinem neuen GLC (PKW) von Mercedes auch machen,

    weil sich sonst das Dach manchmal von alleine öffnet, sobald er Richtung Unterspannung geht :)


    Muss man nicht verstehen, ist scheinbar Stand der Technik ^^ Es gehen insgesamt nicht alle

    Steuergeräte schlafen und wenn das Fahrzeug dann mal länger steht, weil wir mit dem Liner

    unterwegs sind, habe ich ähnlich geartet Probleme wegen Unterspannung.

  • Ich lade gerade die Batterie.


    Ich bin mir aber nicht sicher wie weit ich nach den Geräuschen gestern noch fahren kann/sollte. Auf der BAB möchte ich nicht liegen bleiben.


    Wie kann ich den erkennen ob die Sperre drin ist. Im Cockpit gibt es lt. Bedienungsanleitung nur eine Warnlampe wenn ich mit eingelegter Sperre zu schnell fahre.

  • Bei mir waren es die gleichen Symptome. Ursache war Feuchtigkeit in der Box (oberhalb des Differentials) auf der Leiterplatte, welche den Seilzug zum Diffential ansteuert, Bild anbei. Erste Hilfe lt. Iveco war abstecken der Box (Steckverbindung liegt im Leiterrahmen auf der Fahrerseite). Wenn das nicht hilft (so war es bei mir), durchtrennen des Seilzugs zwischen Box und Diffential.


    Falls die Sperre noch drin sein sollte, ein Hinterrad aufbocken und von Hand hin und her drehen, sie springt dann raus und bleibt draußen, sofern obiges gemacht wird.


    Gruß Bart

  • Vielleicht auch hier mal den Thread durchlesen:



    Prinzipiell müsste man die anliegende Spannung am Steuergerät für die Differentialsperre messen. Da müssen auf jeden Fall mehr als 12V ankommen, damit das Steuergerät fehlerfrei arbeitet. Soweit ich das kenne, gibt es kein explizietes Steuergerät nur für die Differentialsperre, sondern diese Funktion ist in der ECU (Hauptsteuergerät) integriert. Da die ECU direkt mit Spannung versorgt wird, dürfte diese Eingangsspannung nur marginal von der Akkuspannung abweichen. Bei 12,4V Akkuspannung wird das dann ggf. irgendwas um 12,2V sein. Kommt nun noch eine gewisse Alterung der Massepunkte hinzu, so sackt die Spannung auch nochmal ab und liegt ggf. unterhalb der kritischen 12V Spannung.

    Iveco hat teilweise eine optimierte Spannungsversorgung zum Steuergerät, bzw. zum Aktor der Differentialsperre verlegt. Ich habe aber keine Rückmeldungen ob das das Problem gelöst hat. Ich denke ja, sonst hätte es vermutlich weitere Meldungen gegeben.

    Wiederkehrend ist aber tatsächlich die Spannung als Ursache für eine Selbstauslösung der Diffsperre vermerkt. Beim Daily ist ja auf der Starterbatterie diese Verteilung montiert. Bei Korrosion, Verschmutzung, Kriechströmen, gibt es auch hier noch eine Potentielle Ursache für Unterspannung im System. Auch die Klemme am Minuspol sollte man genauer in Augenschein genommen werden. Also auch gerne mal am Batteriepol selber gegen Masse messen, wie auch am Abgang der Platine. Da sollten keine nennenswerten Spannungsunterschiede zu messen sein.


    Ob das Differentialgetriebe bereits einen Schaden genommen hat, kann man eigentlich nur herausfinden, indem man das Differentialgetriebeöl ablässt und auf Späne/Abrieb untersucht. Würde man ein Geräusch aus dem Differentialgetriebe hören, ist es i.d.R. zu spät. Schäden sind aber auch nicht soooo selten bei diesem Fehlerbild.


    vG

    Martin

  • Bei mir hat das nach dem Klong so ausgesehen

    Komplette Hinterachse wurde auf Garantie ersetzt! Ist schon eine Weile her, war noch auf dem Carthago!

  • Danke für die Tipps.


    Ich habe nach Rücksprache mit Iveco in Bamberg jetzt erstmal den Bouwdenzug an der Box ausgehängt. Das geht Recht einfach. Damit kann die Sperre nicht wieder erneut während der Fahrt einrasten. Morgen mach ich noch einen Ölwechsel an der Hinterachse, evtl. öffne ich diese auch. Je nachdem wieviel Späne ich an der Ölablassschraube finde.

  • Danke für die Tipps.


    Ich habe nach Rücksprache mit Iveco in Bamberg jetzt erstmal den Bouwdenzug an der Box ausgehängt. Das geht Recht einfach. Damit kann die Sperre nicht wieder erneut während der Fahrt einrasten. Morgen mach ich noch einen Ölwechsel an der Hinterachse, evtl. öffne ich diese auch. Je nachdem wieviel Späne ich an der Ölablassschraube finde.

    Die untere (Ablass-Schraube) dürfte einen Magneten enthalten. Da kann man Späne und Abrieb zuerst erkennen. Ansonsten das Öl durch ein möglichst feinmaschiges Sieb (Nylonstrumpf) laufen lassen. Da kann man auch schon einiges identifizieren. Ein bisschen Metallstaubablagerung an dem Magneten wäre normal. Sobald da aber kleine Späne oder Bröckchen dran sind, ist Aufmerksamkeit gefragt.