und warum nicht ?
ich glaube nicht das es andere Tankstellen anders machen.
Gruß Xaver
Hallo Xaver,
das kommt darauf an, was man so unter "Wintermischung" versteht. LPG ist für die Tankstellen vor allem ein Geschäft für mit LPG betriebene Pkw. Dass wir mit unseren Reisemobilen auch das Gas verwenden, ist für die nur ein kleines Nebengeschäft. D.h. die Qualität der Mischung ist vor allem an den Bedürfnissen der Pkw-Besitzer orientiert und der Begriff "LPG" sagt leider nichts über die tatsächlich angebotene Gasmischung aus.
Dazu muss man eben auch wissen, dass bei den Pkw der Treibstoff im Tank unten aus der Flüssigphase entnommen wird und so Propan und Butan unabhängig von der Außentemperatur in der jeweiligen Mischung verbraucht werden, weil die Verdampfung erst unmittelbar vor der Verbrennung erfolgt.
Bei den Reisemobilen und unseren Tanks ist das anders. Wir entnehmen das Gas oben im Tank aus der Gasphase und da beginnt eben das Problem der Mischungsverhältnisse, weil Propan und Butan unterschiedliche Temperaturpunkte haben, bei denen sie noch verdampfen und somit abhängig von der Temperatur in der Gasphase unterschiedliche Anteile entstehen. Ralf hat das im Post #18 recht anschaulich erklärt. Einfach gesagt bedeutet das, dass bei frostigen Temperaturen der Butananteil nicht mehr vollständig verdampft. Es bleibt also ein Rest Butan im Tank, der bei Frost nicht genutzt werden kann. Wenn man dann immer wieder ein Gemisch mit hohem Butan-Anteil nachtankt führt das dazu, dass der Propan-Anteil über die Zeit immer kleiner wird und dann irgendwann der Tank zwar voll ist aber da es fast nur noch Butan ist, verdampft dann nix mehr und so gibt es im Fahrzeug dann auch kein nutzbares Brenngas mehr.
Also ist es im Winter vorteilhaft, ein Gasgemisch mit möglichst hohem Propan-Anteil, bzw. möglichst geringem Butan-Anteil zu verwenden. In Deutschland wird allerdings in aller Regel kein 100% Propan verkauft, sondern im Maximum eben die 95/5-Mischung. Allerdings ist auch dafür die Verbreitung recht überschaubar und die meisten Tanken verkaufen das sogenannte "Wintergemisch", das aber eben immer noch 40% Butan-Anteil enthält. Für Pkw mit LPG-Antrieben ist das völlig ausreichend.
Wenn man das Mobil im Wintern kaum oder gar nicht nutzt und das auch nur bei milden Temperaturen, ist das auch relativ egal aber insbesondere diejenigen unter uns, die das Mobil den ganzen Winter durchheizen, könnten das o.g. Problem bekommen, wenn sie immer nur Gas mit recht hohem Butananteil verwenden würden. So verstehe ich dann auch die Anmerkung von Willi.
Also wie so oft gibt es keine klare Aussage, ob das eine oder das andere richtig ist. Es kommt halt wieder einmal darauf an, wie man das Mobil nutzt. Ist man "Dauerheizer", dann ist 95/5 das notwendige Gemisch, um auch bei längeren Frostperioden mit entsprechendem Nachtanken sicher zu sein, dass man verwendungsfähiges Gas an Bord hat. Wenn man im Winter vielleicht ab und zu bei überwiegend milden Temperaturen mal einen Ausflug macht oder das Mobil den Winter über stehen bleibt, kann man auch recht unbesorgt das 60/40 verwenden.
VG, Thomas