Iveco Daily Auflastung


  • - jetzt interessiert mich doch ob dies gesichertes Insiderwissen aus der Entwicklungsabteilung oder mehr eine freie Interpretation ist

    Hallo Klaus,


    in Bezug auf meine Aussagen über die Abstufungen der Daily Varianten 35/50/70 kann ich dir sagen, dass es definitiv Unterschiede in der Bauart gibt. Die betreffen insbesondere die Spurweite, die Radgröße und nicht zuletzt die Leiterrahmen. Die Rahmen der 70C/72C Variante sind aus 5mm starken Profilen hergestellt.

  • Guten Morgen,
    die entstandene Diskussion trifft leider nicht ganz das Eingangsthema( Erhöhung der Gesamtlast beim Daily Chassis). Ein Wohnmobil auf Basis Daily ist werksseitig ausgelegt auf 7,2 T, und die Wohnmobilhersteller konnten erreichen, dass dieses Gesamtgewicht auf 7,49 T erhöht wird.
    Bei Mobilen mit einer Smart Garage( Basis Iveco Daily) und evtl. beim Empire auf Daily Basis, reicht stellenweise dieses Gesamtgewicht von 7,49 T nicht aus, insbesondere wenn eine sehr sehr umfassende Ausstattung gewählt wurde, und die private Zuladung über 300 KG liegt. Auch der neue Smart mit einem Mehrgewicht von fast 100 KG, gegenüber dem Vorgänger-Modell, trägt zur Verschärfung des Gesamtgewichtssituation bei.
    Bei Mobile fand ich vor Wochen ein Angebot, von einem Händler,der einen Palace mit Smart Garage( Sondermodell) mit einer Lange von etwas über 9,70 Meter, vorstellte. Es wurde vermerkt, dass die Zuladung zu beachten wäre. Ein Anruf bei diesem Händler führte zu dem Ergebnis, dass dieses Mobil bei Bestückung mit einem Smart, ein Mehrgewicht, gegenüber der 7,49 t Regelung, von über 400 KG hätte. Auf meinen Einwand, dass ich so ein Mobil nicht fahren möchte, erklärte mir der Händler, dass eine Gesamtgewichtserhöhung geprüft würde, und bisher alles positiv aussehen würde, und wenn alles klappt bis Ende August 2018, ein Ergebnis vorliegen würde. Dies war der Background, wieso ich diese Thema eröffnete.
    Wenn eine Zulassungsstelle-Behörde eine Gewichtserhöhung auf ca. 8,1T genehmigen sollte, und evtl. auch eine Nachrüstung bzw. Erhöhung möglich sein sollte, so würden viel Eigner von Mobilen mit Smart Garage hiervon profitieren( von allen Marken). Daher interessiert mich dieses Thema.
    Des weiteren wären sicherlich die hierfür notwendigen technischen Voraussetzungen interessant( Retarder ect.). Erst wenn alle Fakten bekannt sind, kann dann beurteilt werden, ob dies eine sinnvolle Maßnahme ist.

  • Hallo Ecki,


    soweit ich das häufiger gelesen habe, liegt doch auch ein großes Problem bei den Daily Reisemobilen mit Smartgarage in der Verteilung der Achslast. Ist das so? Ich habe schon mehrmals gelesen, dass solche Mobile bei leerer Heckgarage zuviel Last auf der Vorderachse haben.
    Von daher wäre ja auch interessant, wie sich die Achslasten bei einer Auflastung verhalten. Ich denke nicht, dass man die Vorderachse noch weiter auflasten kann, da die Reifen/Felgen ja an ihre Grenzen stoßen. Wenn ich allerdings die bei mir in der Zulassungbescheinigung eingetragenen Achslasten addiere, komme ich auf 5240 + 2800 = 8040 Kg.

  • Hallo Icealiens97,
    so wie Deine Achslastsituation aussieht, so sieht dies ähnlich auch bei anderen Herstellern aus. Daher die ca. 8,1 T-Gesamtgewicht. Im Bereich der Felgen dürfte, je nach Ausstattung, eine Belastung bis zu 1450 KG/Felge machbar sein.
    Mich würde besonderes interessieren, ob die Bremsanlage, auch ohne Retarder,auf dieses evtl. höhere Gesamtgewicht werksseitig ausgelegt ist.
    Was passiert, wenn ein Eigner effektiv die ca. 8,1 T Zulademöglichkeit ausnutzt( Verschleiß, Sicherheit, ect.)?
    Wenn dies so kommen sollte, dann ich gespannt , wie dieses Gesamtpaket aussieht.




    P.S. Icealiens97, so lautet der Eishockey Verein in Ratingen. Hängt dies irgendwie zusammen? Sehe dort fast jedes Spiel.

  • :D Diplomarbeit Maschinenbau - Fahrzeugtechnik 1989 anhand der Fahrwerkskonstruktion für IVECO (damals noch unter Betreuung von Fiat) für Daily II. Das Ergebnis der Diplomarbeit (Fahrwerksaufhängung mechanisch und pneumatisch) wurde in der Produktion des Daily II ab 1990 angewendet.


    Ich habe das Gefühl, man intepretiert da etwas falsch. Ich habe so garnichts gegen den Daily! Allerdings muss man nach meiner Ansicht einfach schauen, was man wie und über welche Zeit mit dem präferierten Fahrgestell tun will und welche Anforderungen man stellt. Die Wohnmobilhersteller auf vermeintlichen Kundenwunsch hin, wollen immer mehr Gewicht drauf packen auch um immer mehr Zuladung herauszuholen. Und genau an der Stelle kneift die Geschichte. Das ist, als wenn man sich einen Rasenmähertrecker kauft und damit Anhänger zieht. Geht grundsätzlich. Erst ist der Anspruch auf 100kg, dann auch 400kg, dafür muss dann aber die mechanische Befestigung der Anhängerkupplung angepasst werden. Dann nmoch ein wenig mehr Motorleistung und vielleicht ein bisschen stabilieres Getrieb und die Bremsen ein wenig verstärkt. Dann kann man 500kg dranhängen. Irgendwann kommt jemand und sagt 600kg ... dann prüft der Fachmann und sagt, "Jupp, geht" aber nicht ständig sonst reicht die Kühlung nicht. Der Anfrager sagt OK, nur hin und wieder und einem anderen Kunden wird das Teil dann als "für 600 kg" geeignet verkauft.
    So in etwa ist das beim Daily II und dann ähnlich wieder beim Daily III gelaufen. Der Ursprungskonstrukteur hatte die Aufgabe ein Fahrzeug für 5,5t zu konstruieren (Daily II) und hat dabei übliche Sicherheitsfaktoren der Größenordnung 1,5-1,7 angewendet. Mathematisch sind das 5,5t x 1,7 = 9,35t. Das würde im übertragenen Sinne bedeuten, dass der Daily bis 9,35t ausgelegt ist bei Aufgabe aller Sicherheitsreserven. Wohlgemerkt, das wäre die Spitzenbelastung, nicht die dauerhafte Belastung im Mittel!
    Das mag man so annehmen oder anzweifeln, ist eine Frage des Vertrauens in den jeweiligen Hersteller. Da ich selber einige Jahre mit dem Thema befasst war habe ich da ein beschränktes Vertrauen und nehme lieber ein Fahrgestell, welches bereits von Haus aus mit mehr Belastung konstruiert wurde.
    Benutzt man sein Fahrgestell, wie Bernd es schon beschrieb, in einem üblichen Modus und bewegt sich in einer Belastung unter 7,5t so ist auch beim Daily die Welt in Ordnung. Bauchschmerzen bekomme ich, wenn ich von einer erneuten Hochlastung auf 8,2t lese und mich frage ob da wieder ein einem Konstrukteur die Zustimmung abgerungen wurde und dabei mit ein paar Strebchen, 1mm größere Bremsscheiben oder etwas geänderte Federn unter Aufgabe weiterer Sicherheitsreserven eine, natürlich qualitätsgesicherte und rechtskonforme Auflastung betrieben wird.


    Wenn ich regelmäßig und ständig mit 11,6t unterwegs wäre, dann würde ich auch keinen 8.240 sondern ein 12.240 Fahrgestell nehmen (jetzt auf MAN bezogen) obwohl es Tricks und Kniffe gibt auch das 8.240 Fahrgestell bis 11,6t hoch zu lasten. Ebenso habe ich Mühe damit einen Daily mit 8,2t + halblegale 5% Übergewicht zu verwenden wen nich weiß, dass diese Fahrwerkskonstruktion eigentlich nicht dafür gedacht und gebaut wurde. Ich persönlich hatte eben diese Situation mit dem LT und habe die gleiche Einstellung bei VW/Mercedes/Citroen/BMW/... und nicht nur spezifisch beim Daily. "Wenn ich auf den Acker will, dann kaufe ich mir einen Traktor und keinen Ferrari ... und wenn ich unbedingt einen Ferrari haben will, dann muss mir bewußt sein dass ich da keinen Kartoffelanhänger mit 6t dranhängen kann" Das kann man sich schön reden und plausibel erklären dass der Ferrari genug Leistung hat um 6t zu bewegen und man kann auch die tollsten Befestigungen der Anhängerkupplung verbauen. Aber trotzdem ist der Ferrari nicht zum Kartoffelanhängerziehen gebaut! Und ich habe nix gegen Ferrari ;)


    vG
    Martin

  • Wenn ich allerdings die bei mir in der Zulassungbescheinigung eingetragenen Achslasten addiere, komme ich auf 5240 + 2800 = 8040 Kg.

    ja, und? Wenn Du dann mit gesamt 8,04t unterwegs sein willst, musst Du das auch immer genau zwischen vorn und hinten austarieren - wird (nett formuliert) kniffelig...

    meine Signatur ist schon da, wo ich noch hinwill...
    im Urlaub!

  • Da bin ich genau deiner Meinung. Ohne eine weitere Auflastung einer Achse sind die 8,1 to vielleicht eintragbar, aber überhaupt nicht praktikabel.


    Da reicht ja schon, wenn man Frischwasser verbraucht und es dann in den Abwassertank wandert.


    Ist in der Praxis unmöglich, die Achsen so komplett auszuladen.


    PS. Ich habe nicht vor mit 8,04to zu fahren. War nur ein Hinweis, wie es mit den Achlasten aussehen könnte.

  • Die sind im Urlaub bis 17.8. - also heute.


    Im Prospekt finde ich einen Hinweis Auflastung Vorderachse in Kombination mit Vollluftfeder auf 2.900 kg.


    Sonst schreibt Meier in seinem Prospekt nur daß es „möglich“ ist, aufzulasten ohne dazu konkrete Zahlen zu nennen.


    Also warten bis die am Montag wieder anfangen.