Hi
Im Verstellungs-Thread wurde ich animiert meinen Hybrid-Umbau hier vorzustellen.
Gerne werde ich hiermit meinen ersten technische Beitrag hier verfassen.
Einige werden das Ganze ja schon von anderer Stelle her kennen.
Inzwischen bin ich seit 14 Monaten und gut 70 Übernachtungen mit diesem System unterwegs, dies ohne externen Stromanschluss während der Reisen und ohne irgendwelche elektrischen Probleme. Die Dokumentation hatte ich im November 2020 - direkt nach dem Umbau - erstellt und die Erwartungen haben sich seither alle bestätigt.
Zwei Jahre nach dem Bau des Lithium Akkus …
https://www.wohnmobilforum.de/…314.html?hilit=%20lithium
und nach etlichen Tests desselben im Hybrid-Verbund …
https://www.wohnmobilforum.de/…806.html?hilit=%20lithium
… hatte es der Akku Ende Oktober 2020 endlich ins (inzwischen auch nicht mehr ganz so) neue Wohnmobil geschafft!
Zugegeben, ich hatte in den gut eineinhalb Jahren, in denen ich mit der «Kurzkrücke» von PhoeniX unterwegs war, nie ein Stromproblem mit den 210 Ah Pb und den 290 Wp Solar auf dem Dach. Zusätzlich hilft der B2B natürlich auch mit, dass die Batterie immer voll ist. Insbesondere, wenn man kaum einmal länger als 2-3 Tage am gleichen Ort steht. Ein externer Stromanschluss war nie ein Thema … ausser wenn das Fahrzeug in der Halle steht. Der Eigen- und Ruhe-Verbrauch ist bei der modernen Technik nicht zu unterschätzen!
Aber zurück zu meinem Hybrid-System:
Nun sind der Original-Akku (Exide ES2400 Equipment Gel 210Ah) und der LiFeYPo4 (180Ah) parallel geschaltet. Nicht übers Kreuz angeschlossen, wie man das üblicherweise mit zwei gleichen Akkus macht, sondern normal parallel.
Nur so lässt sich der LiFeYPo4 vom System abtrennen und dies scheint mir wichtig zu sein: Wenn das Fahrzeug in der Halle steht und am Strom ist, dann ist das BLG immer in Funktion und damit ist der Akku eigentlich immer voll geladen.
Diesen Stress soll und will man einem Lithium Akku natürlich nicht antun! Diesen «lagert» man im Ruhezustand besser bei etwa 3/4 Ladung.
Abgesehen davon kann ich den Multiplus – welcher auf Gel Akku eingestellt ist - nicht einfach so auf Lithium programmieren. Dazu braucht es Software und Anschluss Dongle. Ich will ihn aber auch nicht auf Lithium habe, da bei der aktuellen Einstellung der Gel Akku ja – zuhause am Strom – mit der optimalen Ladekurve versorgt wird.
Solarregler und Booster habe ich auf Lithium umgestellt!
Ausser dieser Umstellung der beiden Ladegeräte wurde an der Originalen Technik des Fahrzeuges nichts verändert!
Zur Trennung des Lithium-Akkus vom System habe ich in die Steuerleitung des Balancers, welcher das Philippi FBR Relais steuert, einen Fernschalter eingebaut. Mit diesem kann ich bequem im Fahrzeug das Relais aus- und auch wieder einschalten.
Hier ist mir der einzige Fehler in der Konstruktion passiert: Ich habe ein normales 230 Volt Kabel mit 1 mm2 aus dem Baumarkt zum Fernschalter eingezogen und erst beim Anschliessen und Abisolieren festgestellt, dass ich ein 2- statt ein 3-adriges erwischt hatte …
Nun brennt halt die Kontrolldiode am Schalter nicht. Damit kann man leben. Besser jedenfalls, als mit dem Gedanken, die Treppe wieder ausbauen und auch sonst das Wohnmobil noch einmal so ausgedehnt auseinander nehmen zu müssen, um ein neues Kabel einzuziehen …
Der Lithium Akku hat - als Luxus-Variante - einen eigenen BC und einen Zellmonitor zur Überwachung der einzelnen Zellen. Damit hat mein Kontrollpanel nun – neben dem oben erwähnten Fernschalter – auch eine zusätzliche Anzeige für den Mess-Shunt am Li-Akku und die Anzeige der Spannung der Einzelzellen. Das Ganze geht wohl unter das Attribut «Kontrollfreak» …
Da entsprechende Zellmonitore dazu neigen die Zellen ungleichmässig zu belasten, kann dieser - mittels Taster daneben – ausgeschaltet werden.
Damit habe ich jetzt ein System mit 390 Ah Kapazität. Es erlaubt mir die (schonend eingestufte) Entnahme von etwa 260 Ah (80% des Li-Akkus / 50% des Gel Akkus).
Aufgrund der unterschiedlichen Spannung bei Vollladung wird naturgemäss primär Strom aus dem Lithium-Akku entnommen ... und dort auch wieder nachgeladen.
Auf folgendem Schema ist die entsprechende Funktion gut dargestellt ...
Dieses Verhalten der Akkus konnte ich während des bisherigen Betriebes genau so beobachten; eigentlich benutze ich fast ausschliesslich Lithium-Strom
Da bei Notstromversorgungen die Pb-Akkus dauernd vollgeladen gehalten werden und so jahrelang ihren (Piquet)Dienst verrichten, kann man davon ausgehen, dass der Pb-Akku im Hybridsystem natürlich auch eine deutlich längere Lebenserwartung hat, als wenn er im "Normalgebrauch" wäre!
Es gäbe natürlich noch etliche Bilder aus der Bau-, Test- und Einbauphase ...
Zum Beispiel von der Service-Luke zum Akku ... wobei eigentlich ja alles nun aus der Ferne kontrollier- und bedienbar ist!
Oder von der Schachtel mit dem LCD-Monitor vom BC, welche - nach dem Wiedereinbau der Treppe - plötzlich nicht mehr auffindbar war ...
Mein Tagesverbrauch beträgt übrigens im Winter knapp 50 Ah/d ... damit bin ich - was den elektrischen Strom betrifft - mit diesem relativ bescheidenen System - ohne Fahrt oder Sonne - problemlos für gut 5 Tage autark!