Kaufentscheidung: Carthago vs Niesmann Bischoff Arto / Flair

  • Hallo , hier noch mein Senf

    Wir hatten ja einen Dethleffs XLi mit Tandem Achse ( Vorderradantrieb ) und jetzt den mit Hinterradantrieb.
    Bei den Vorderrad angetriebenen Fahrzeugen ist meineserachtens die Reifenwahl und der Zustand dieser sehr wichtig. Mit guten Sommerreifen und den besten Winterreifen kann man auch den Vorderradantrieb immer gut fahren. Bei den Hinterrad angetriebenen Zwillingen sind die Reifen nicht ganz so wichtig , hier kommt man meistens mit Allwetter aus, dafür schaukelt das Ding viel mehr , trotz Aktivfahrwerk.

    Gruß Frank

    Hallo Frank, Danke für die Hinweise. Der uns angebotene chic e-line hat Allwetterreifen. D.h. diese sollten früher als vom Hersteller angegeben getauscht werden... ok, guter Hinweis. Wir haben noch nie einen Doppelachser hinten gefahren und sehen das beim neuen als Herausforderung. das wird spannend, Wenn wir doch schon ein neues Fahrzeug hätten. Grüße Ralf

  • Hallo Ralf ,

    ich bin mir sicher das die Herausforderung eher gering sein wird und Deine Begeisterung über das neue Auto überwiegen wird , ich freue mich jedenfalls für Euch !

    Wenn Ihr auch im Winter unterwegs seid, würde ich Dir empfehlen die Allwetterreifen für den Sommer zu benutzen und Euch für den Winter odentliche Winter Schlappen zuzulegen. Der Verschleiß an den Antriebsrädern ist sehr hoch, darum schön darauf achten die Räder von vorn nach hinten durchzutauschen.

    Wann kommt das gute Teil ?

    Gruß Frank

  • Mach Dich nicht verrückt wegen der Alleetterreifen. Wir fahren die ContifourSeason jetzt im 5. Jahr, sowohl im Winter bei richtig Schnee (Skilaufen in der CH) als auch im Sommer. Letztes Jahr hab ich mal durchgetauscht. Ein Jahr schaffen die noch, dann gibt’s eh neue. Sommer/Winterreifen brauch ich nicht mehr. Die Dinger funktionieren mittlerweile echt prima.

  • Wir haben noch nie einen Doppelachser hinten gefahren und sehen das beim neuen als Herausforderung. das wird spannend,

    Moin Ralf,

    bevor wir unseren Flair bekommen haben, hatten wir 4 Reisemobile mit Tandemachse. Das Fahrwerk ist sehr, sehr gut zu fahren. Der Wendekreis ist etwas größer als beim 2-Achser, also musst du an engen Kurven und Einmündungen aufpassen aber die Spurtreue auf Autobahnen und Landstraßen ist das beste, was ich in dem Sektor gefahren habe. Auch das tiefe Fahrwerk ist super, weil es den Schwerpunkt nach unten verlagert und somit weniger Wankneigung entsteht und auch baut der Aufbau nicht so hoch auf, d.h. das Fahrzeug ist bei vergleichbarem Nutzraum niedriger, als ein auf einem Daily aufgebautes Fahrzeug.


    Die zwei wesentlichen Nachteile des Fahrwerks sind zum einen das zGG, das nur bis 5,5to reicht (war bei uns so, ich meine die neuesten Modelle gehen mittlerweile bis 5,8to). Mit Luftfederung, Hubstützen und all dem anderen Geschirr sowie vollen Tanks, war unser letzter Tandemachser (ein Globetrotter XLi) bei knapp über 5,6 to und damit permanent über der Lastgrenze. Das solltest du also auf jeden Fall im Blick behalten. Der zweite Nachteil ist der schon vielfach angesprochene Vorderradantrieb.. Den habe ich vor allem beim Anfahren am Hang, insbesondere bei rutschigem Boden gespürt. Da musste ich schon mal 50 Meter zurück setzen, um dann bei weniger Hangneigung anzufahren. Auch auf nasser Wiese kann es schon etwas kitzelig werden, wenn man losfährt. Da braucht man einen einfühlsamen Gasfuß. Wintererfahrung haben wir damit allerdings keine gehabt (immer nur von 3-10 Saisonkennzeichen) und ansonsten war der Vorderradantrieb unverdächtig. Alles in allem gab es aber nur sehr wenige Momente, wo der Vorderradantrieb wirklich nachteilig war.


    Warum sind wir also auf den Daily umgestiegen? Nun zum ersten hat mich das Fahrzeug-Konzept vom Flair einfach komplett überzeugt, das war wohl der wesentliche Grund. Dann die Option, mit allen für uns relevanten Extras die Gewichtsprobleme zu vermeiden und schließlich die Aussicht auf mehr Autarkie durch größere Tanks und vor allem durch den Schwarzwassertank. Nie wieder Schokobox! Das Fahrverhalten auf Strecke ist beim Daily nicht so komfortabel, wie beim Tandemachser (Spurtreue und Wankneigung) aber der Hinterradantrieb drückt einen wirklich überall raus und hoch.


    Es ist also wie fast immer. Die Wahl des richtigen Reisemobils ist immer auch eine Frage der optimalen Kompromisse. Wenn ich dir eine Empfehlung geben kann, dann die, dass ihr euch an dem für euch besten Fahrzeug-Konzept orientieren solltet. Vor allem müsst ihr euch darin wohlfühlen und es sollte eurem Reiseverhalten entsprechen. Das Fahrwerk wäre da für mich ein nachgelagertes Entscheidungskriterium. Der Schwarztank z.B. wäre für mich wichtiger, als die Frage ob Vorder- oder Hinterradantrieb.


    Letzter Kommentar: ja, die Reifen nutzen sich beim Tandemachser etwas schneller ab, wie beim 2-Achser aber wie viele Kilometer fahrt ihr denn im Jahr? Bei uns waren es zwischen 10 und 15 TKM p.a. und die Reifen haben locker 6 Jahre gehalten. Danach sollte man sie ohnehin wegen der Alterung tauschen. Übrigens nutzen auch die Reifen auf der hinteren Tandemachse etwas schneller ab, denn die Räder lenken bei Kurven und Manövern ja nicht mit ein, sondern der Wagen dreht v.a. über die vordere Tandemachse (war zumindest bei uns so) und die zweite Achse wird dann ein wenig "um die Ecke" geschoben, was natürlich auch auf´s Gummi geht. War aber nicht mehr, als der Abrieb auf der Vorderachse.


    VG, Thomas

  • Falls man in Erwägung zieht, einen Anhänger zu ziehen, sollte man darauf achten, dass bei den Tandemachsern das Zuggesamtgewicht 6t beträgt.

    Es bleibt also für den Anhänger nicht viel übrig, wenn das Geamtgewicht des Tandemachsers 5,5t beträgt.

    Mich wundert immer, dass man Tandemachser sieht, die einen Anhänger mit PKW hinter sich herziehen, Unkenntnis ?


    Gruß HaJo

  • Einen Aspekt hinsichtlich der Reifenabnutzung sollte man beim Tandemachser nicht unerwähnt lassen.


    Durch den Tausch der Vorderräder mit der 1. Hinterachse (HA), wenn vorne 5 mm erreicht wurden, und einem weiteren Tausch Vorderachse auf 2. HA, wenn vorne wiederum 5 mm drauf sind, habe ich meine Allwetter (Maxxis) mehr als 60000 km nutzen können.


    Als ich den Arto (5 to) mit 30000 km kaufte, hatte er die ersten Reifen drauf, die ich dann bei 45000 km runter nahm. Da sah das Profil folgendermaßen aus:

    VA 3 mm, 1. HA zwischen 6 und 6.5 mm und 2. HA zwischen 7 und 7.5 mm. Das waren Michelin Sommerreifen.


    Damit zeigte sich, dass der Abrieb auf den HAs naturgemäß deutlich geringer ist als auf der VA. Nicht nur, weil die VA die Antriebsachse ist, sondern weil sich auf den HAs 3000 kg maximale Belastung auf 4 Reifen verteilen , was 750 kg pro Reifen ergibt. Auf der mit 2100 kg belastbaren VA muss ein Reifen folglich 1050 kg aushalten.

    Das zeigt sich auch an den erforderlichen Lastindexen (TI) für die Achsen, vorne 110 (1060 kg) und hinten 99 (775 kg).


    Ich fahre mit TI 121 (1450 kg) auf allen Reifen, damit ist ein deutlicher Abstand zur Minimalforderung da und damit ein Gewinn an Sicherheit.

    So haben 3 Reifen meiner HAs den 4. platten Reifen (Nagel) von mutmaßlich Cordoba bis Malaga getragen, da 3 mal 1450 kg immer noch deutlich über 3 to liegt.


    Der platte Reifen ist übrigens durch einen Vulkanisatör in Torre repariert worden und hat noch etliche tausend Kilometer anstandslos gehalten, bis sowieso der gesamte Wechsel anstand.


    Gruß

    Günter

  • Es ist also wie fast immer. Die Wahl des richtigen Reisemobils ist immer auch eine Frage der optimalen Kompromisse. Wenn ich dir eine Empfehlung geben kann, dann die, dass ihr euch an dem für euch besten Fahrzeug-Konzept orientieren solltet. Vor allem müsst ihr euch darin wohlfühlen und es sollte eurem Reiseverhalten entsprechen. Das Fahrwerk wäre da für mich ein nachgelagertes Entscheidungskriterium. Der Schwarztank z.B. wäre für mich wichtiger, als die Frage ob Vorder- oder Hinterradantrieb.

    Hallo Thomas, mit so eimner ausführlichen Antwort habe ich nicht gerechnet und sie hilft ungemein weiter. Und ja ich stimme Dir zu, das letztlich das Fahrzeug gewählt werden sollte, dass am besten zu unserem Reiseverhalten passt. Und Autarkie und Wohnkomfort sind jetzt schon die großen Themen bei der Auswahl unseres neuen Gefährts. Wir sind sehr dankbar für die bisherigen Tipps und Hinweise, weil diese hier angesprochenen Themen bei uns so gar keine Rolle bisher gespielt haben. Ist ja unser Erster und im Rahmen seiner Größe und Ausstattung haben wir sehr viele Erfahrungen im Bereich der Technik (Solar, SOG, Wechselrichter, Luftfederung, Auflastung, usw usw.) gesammelt. Und bei dem Angebot des Carthago chic e-line xl 61 spielt die Zuladung tatsächlich eine große Rolle. Es verbleiben nur noch rd. 600 kg ohne Sonderzubehör. Das ist bei einem Preis von weit über 200TEUR doch erheblich. Heute haben wir einen Morelo Loft F79 auf Iveco angeboten bekommen. Das hat alles bei uns umgeworfen. Den schauen wir uns genauer an. Scheint in puncto Autarkie und Komfort unsere Vorstellungen voll zu treffen. Und die Zuladung ist auch enorm. Wir sind gespannt und hören uns jetzt hier mal um. Viele Grüße und herzlichen Dank für die tolle Stellungnahme. Ralf

  • Wann kommt das gute Teil ?

    Das könnte sehr schnell gehen. Aber wir wägen jetzt auch aufgrund der Hinweise doch noch einmal ab. Und wie es der Zufall so will, haben wir heute einen Morelo Loft 79F angeboten bekommen... Auf Iveco und und mit jeder Menge Autarkie und viel Platz mit Wohnkomfort für unsere 5 Hunde. Das ist uns das Wichtigste. :-)) Und wenn wir uns einig werden, könnte die "Kiste" schon bald bei uns sein ^^

  • Das könnte sehr schnell gehen. Aber wir wägen jetzt auch aufgrund der Hinweise doch noch einmal ab. Und wie es der Zufall so will, haben wir heute einen Morelo Loft 79F angeboten bekommen... Auf Iveco und und mit jeder Menge Autarkie und viel Platz mit Wohnkomfort für unsere 5 Hunde. Das ist uns das Wichtigste. :-)) Und wenn wir uns einig werden, könnte die "Kiste" schon bald bei uns sein ^^

    Was!!!! nur 5 Hunde? :-))


    Gruß Gerhard