Hallo Karl, wenn die Sperre drin ist und nicht rausgeht, dann merkt man das sehr deutlich beim Fahren, spätestens in der ersten Kurve. Dann rubbelt es hinten zwischen Gummi und Straße sehr ungesund.
Tatsächlich sollte man die Sperre immer mal wieder zuschalten und abschalten. Sehr gerne geht nämlich das obere Lager des Einrückhebels fest. Entweder sie bewegt sich nicht beim Einschalten, oder sie geht rein, weil die Zugfeder zum Einschalten stärker ist, dann aber nicht mehr mit der kleinen Rückholfeder zurück.
Im Zweifel mal den Betätiger ausbauen. Beide Federn aushängen, geht einfach. Dann die vier Schrauben am Flansch aufmachen, Betätiger abnehmen. Klebt meistens mit der Dichtung ziemlich fest, hinterher ist die auch kaputt. Lässt sich aber auch prima mit Flüssigdichtung (Loctite 5800 oder Dirko HT) einsetzen.
Ich kann dir nicht sagen, ob dann Öl rauskommt, habe es immer nur beim Ölwechsel abgebaut. Notfalls (vorher) das Auto links auf eine Erhöhung fahren. Allerdings Vorsicht, meine Ausführungen oben beziehen sich auf die Achse vom 40/50C, ist aber bei der großen Achse ähnlich.
Nach dem Ausbau sieht man schnell, ob sich der Hebel leicht oder schwer oder gar nicht bewegen lässt
Der Iveco-Dealer ersetzt dann das Teil, es geht aber auch ohne weiteres, wenn man das obere Gleitlager an der dicken Filzscheibe vorbei mit einer Injektionsnadel erst mit Bremsenreiniger und dann ausführlich mit Caramba flutet. Seit ich die Filzscheibe ebenfalls mit Caramba "fülle", war das Teil immer schön leichtgängig. Das untere Lager läuft sowieso im Achs-Öl, nur das obere ist problematisch.
Übrigens stammte die Information (oder wenigstens eine davon), dass Gefahr bei kurzzeitiger Unterspannung besteht, von mir. Das ist wirklich hinterhältig. Wenn es wenigstens ganz einrücken würde, dann merkt man es ja (siehe oben). Leider rutscht die Sperrmuffe nur ein Stückchen vor und kann sich womöglich verkanten - oder springt mit einem sehr unangenehmen Rumms wieder aus der Verzahnung.