Was den Trailer angeht ist Moetefindt meiner Ansicht nach das Maß der Dinge .
Das kann ich nur unterstreichen. Dazu unsere persönliche Erfahrung:
Wir haben den Anhänger im Frühjahr 2019, nach einem Messebesuch (Retro Classic in Stuttgart), gekauft. Top Beratung bereits auf der Messe (von einer Ingenieurin), offene Fragen im Hinblick auf unsere Sonderwünsche wurden wie versprochen umgehend geklärt. Wir haben dennoch lange mit uns gehadert, war der Anhänger doch nochmal deutlich teurer als ein Fitzel. Aber schließlich haben wir uns gesagt, dass wir den günstigeren Kauf vermutlich immer wieder bedauern würden und nur einmal kaufen wollen. Im Sommer 2019 haben wir den Trailer abgeholt, er wurde uns vom Seniorchef Philipp Moetefindt übergeben. Er zeigte uns den gesamten Betrieb und erzählte uns, dass er aus Eigeninitiative (Motorsport) einen Anhänger entworfen hat, da nichts, was seinen Vorstellungen entsprach, am Markt war. Und immer mehr Motorsportkollegen wollten dann auch so einen Anhänger, so begann er, Anhänger quasi in Serie zu fertigen. Wir gingen mit dem Anhänger gleich auf Reise - hier entstand auch mein Profilbild. Ein kleines Elektrikproblem veranlasste uns, auf der Rückfahrt nochmal bei Moetefindt vorbeizufahren. Wir fuhren am Vorabend auf das Gelände des Unternehmens, am nächsten Tag wurde der Anhänger wie besprochen gleich um 8 Uhr in die Werkstatt gezogen. Als wir uns nach einem gemütlichen Frühstück gegen 10 Uhr nach dem Stand der Dinge erkundigten, sah ich durch ein Fenster am Empfang den Seniorchef wild gestikulierend telefonieren. Im Anschluss kam er auf uns zu und meinte etwas mürrisch "kommen Sie mal mit". Unser Anhänger stand zu unserer Überraschung auf der Hebebühne, er drehte am linken Vorderrad und meinte nur "fällt Ihnen was auf?". Ich sagte, das kratzt. Er drehte das Hinterrad, da war Ruhe und er meinte "So muss sich das anhören, das eine Radlager ist hin. Sie bekommen jetzt vier neue, das ist nicht der erste Anhänger, der Probleme macht. Aus diesem Grund habe ich gerade meinem Achsenlieferanten gekündigt". Als ich einräumte, dass der Anhänger mit etwas mehr als 3,5t unterwegs war, meinte er nur trocken: " Das spielt keine Rolle, meine Anhänger müssen mindestens 4,5 Tonnen aushalten".
Da wir zügig nach Hause mussten und wir den Anhänger in den Folgewochen ohnehin nicht brauchten, einigten wir uns darauf, dass der Anhänger erstmal stehen bleibt, Moetefindt in Ruhe Zeit für die Reparatur hat und ich ihn später hole - gerne auch erst nach der IAA (dort hatte Moetefindt auch einen Stand). Nach einigen Wochen rief mich Philipp Moetefindt an und teilte mir mit, dass der Anhänger fertig sei. Ich fragte ich vorsichtig nach, ob ich ihn auch samstags abholen könne. Er sagte "natürlich, diesen Samstag darf ein Mitarbeiter an seinem Auto schrauben, der gibt Ihnen den Anhänger". Als ich dann mit einer Stunde Verspätung dort war (natürlich nicht ohne telefonisch Bescheid zu geben), war zu meiner Überraschung neben dem schraubenden Mitarbeiter auch der Seniorchef da. Er selbst übergab mir den Anhänger und bestand darauf, mir nochmals sein Unternehmen zu zeigen. Insbesondere seine neue Achsenfertigung, die nach Problemen mit dem Zulieferer nun im eigenen Haus stattfand.
Wenn ich das Ganze auf dem Hintergrund, dass Moetefindt nicht nur kleine PKW-Anhänger, sondern auch komplette geschlossene LKW-Autotransporter baut (diese faszinierenden Fahrzeuge wurden uns im Zuge der Betriebsbesichtigungen auch gezeigt und vorgeführt!), ist das Verhalten des Seniorchefs echt aller Ehren wert. Mängel können vorkommen, entscheidend ist aber der Umgang damit. Beeindruckend ist zudem die Fertigungstiefe im eigenen Haus.
Der hohe Preis ist längst vergessen, was uns bleibt ist ein guten Gefühl und Freude bei jedem Auf- und Abladen.
Viele Grüße
Alex