Ehrliche, sachliche Worte zur aktuellen Situation auf dem Wohnmobilmarkt

  • Die Frage von Dirk Fohr im Interview, warum ein Gebrauchter teurer als ein Neuwagen sein kann, möchte ich hier gerne beantworten.


    Der Hauptgrund dafür waren natürlich die gestiegenen Neuwagenkosten samt Lieferzeiten und die damit verbundene Nachfrage nach sofort verfügbaren jungen Gebrauchten. Dies ist das Gesetz des Marktes, bei dem Angebot und Nachfrage immer eine deutliche Einflussnahme auf den Preis generieren.


    Hinzu kommen nachträglich Investitionen, wie z. B. teures Zubehör, welches erst nach dem Kauf des Neuwagens installiert wurde. Das kann, muss aber nicht beim gleichen Händler passiert sein - insofern wäre dies auch ein Indiz für einen höheren Gebrauchtwagenpreis, der sich natürlich dem Kenntnisstand dieses Händlers entzieht. Hier wird i. d. R. nur der aufgerufene Endpreis registriert - nicht aber die enthaltenen Details.


    - . -


    Die Entwicklung des Marktes war aber vorhersehbar, da die Rahmenbedingungen - nicht zuletzt auch durch die Vorgaben der Politik - den Markt erheblich beeinflusst haben und es weiterhin tun. So sind viele Neukunden durch Corona entstanden, die in dieser Reiseform eine deutlich geringere Gängelung sahen. Diese Menschen sind aber keine überzeugten Wohnmobilfahrer und haben gekauft, weil die Zinsen niedrig waren und ein Fahrzeug zur Verfügung stand. Da hat sicher niemand beim Kauf an den Wiederverkauf gedacht und war dann angenehm überrascht, als er diese Entwicklung bemerkte.


    Da die Zukunft weiterhin von Unsicherheiten geprägt ist, bin ich der Meinung, dass der Handel mit weiter sinkenden Nachfragen rechnen muss. Die steigenden Unterhaltskosten, die Einschränkungen durch Umweltmaßnahmen und nicht zuletzt die Mineralölpreise und Stellplatz- und Campingplatzkosten sowie die derzeit hohen Zinsen tun ihr Übriges. Man muss schon ein großer Idealist sein, wenn man alle Kosten zusammenrechnet und dann mit einem Pauschalurlaub vergleicht.


    Hinzu kommen die bekannten Pläne der Energiewende. Natürlich wird Diesel auch nach 2035 zur Verfügung stehen. Aber zu welchem Preis? Ein E-Antrieb für Wohnmobile lässt - egal in welcher Klasse - derzeit kaum noch Zuladungsreserven erkennen. Abgesehen mal von den bis dahin sicher gelösten Fragen der Energieversorgung auf Reisen. All dies trägt sicher nicht zu einer freudigen Erwartungshaltung bei. Was macht man spätestens in 10 Jahren mit dem jetzt schon geächteten Diesel, der dann mit jedem Kilometer teurer wird, weil der Sprit dann wohl die 5.- € Grenze übersteigt?


    VG Bobil

  • Hallo Bobil,


    das hast Du sehr schön geschrieben - 2024 wird ein sehr spannendes Jahr für den Wohnmobilmarkt. Da ich beruflich im Bereich der Erneuerbaren unterwegs bin interessiert mich natürlich brennend mit welchen Themen die Branche die Energiewende meistern will. Ich denke der eActros wird hier nicht die Hauptrolle spielen ;) - warten wir mal ab!

    LG Tom

  • Dann schaue dir das aktuellste Video mal an....Dies entspricht meiner Feststellung....


    Auch wenn die Hersteller und Händler, die hier mitlesen, dies nicht gerne hören, ist es so wie in dem YouTube Video festgestellt...


    Auf "Gebrauchte" erhältst du 20% Nachlass....


    Viele Händler haben leider Fahrzeuge zu teuer angekauft....



    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Hallo Bobil,


    das hast Du sehr schön geschrieben - 2024 wird ein sehr spannendes Jahr für den Wohnmobilmarkt. Da ich beruflich im Bereich der Erneuerbaren unterwegs bin interessiert mich natürlich brennend mit welchen Themen die Branche die Energiewende meistern will. Ich denke der eActros wird hier nicht die Hauptrolle spielen ;) - warten wir mal ab!

    LG Tom

    E Actros Fahrgestell liegt derzeit bei ca. € 400.000 netto, also wird dann ein Liner um ca. € 250.000 teurer, wenn es denn überhaupt möglich sein wird.


    Und imo liegt da die Entscheidung wohl bei Mercedes ob die überhaupt ein Fahrgestell an einen Hersteller von RM verkaufen wollen.