Drehstabfeder Iveco Daily

  • Nabend zusammen!


    Da wir ja mit dem Wohnmobil meiner Eltern unterwegs sind komme ich auch zu der Ehre das Wohnmobil zu reparieren. Nachdem ich bei dem Ölwechsel feststellen musste das ich das linke Vorderrad ausbauen muss um den Ölfilter zu wechseln haben der Iveco und ich so eine gewisse Bindung :|


    Neulich bekam ich den Anruf das es ein "lautes Knacken" gab und das Wohnmobil nun links 2 cm tiefer ist als rechts. Seit dem ich das Wohnmobil das erstemal gesehen habe störte mich das er vorne deutlich tiefer steht als hinten. Jetzt bin ich zu der Ehre gekommen mir die Drehstabfederung einmal genauer anzugucken...


    Bereits beim Aufbocken (Die Böcke stehen unter dem Rahmen) konnte ich feststellen das die Links Seite gar nicht mehr Federt bzw das Rad einfach in seiner Position bleibt (siehe Bild). Von außen konnte man nichts erkennen, also habe ich heute die Gesamte Federung ausgebaut. Selbst nach dem Ausbau konnte ich den Fehler noch nicht sehen. Erst nach einer Dose WD40 ließ sich der Drehstab etwas bewegen in seiner Hintern Lagerung. Kurze Zeit später sah ich die Böse Überraschung... Drehstabfeder gebrochen.


    Nach einigen Telefonaten mit einer Befreundeten Iveco Werkstatt wurde mir gesagt "rechne mit 1500€ Netto pro Seite" =O . Wohl gemerkt nur die Ersatzteile. Nach der Erklärung was die alles neu machen habe ich mich dazu entschieden nur den Drehstab und die Lagerung zu erneuern. Da ich das Glück habe das Wohnmobil bei uns in der Werkstatt zu reparieren habe ich auch großes Werkzeug zur Verfügung. Ich habe nun alles mit einem Brenner erhitzt und unter einer Presse ausgepresst. Morgen werden die Teile bestellt und die nächsten Tage alles zusammen gebaut. Ich werde die alten Teile reinigen und neu Lackieren. Der größte Akt war das abgerissene Stück aus der Führungshülse zu pressen. Die Hülse war voll mit Rost, das schwerste war nicht das Stück aus der Verzahnung zu pressen sondern durch den Rost...


    Ich Schätze bei Iveco würde die Reparatur pro seite 2000€ Kosten. Die Drehstabfeder gibt es nicht im Zubehör. Ich bin jetzt bei Ersatzteilkosten von ca 1000€.


    Falls jemand Erfahrung hat immer her damit.

  • Guten Morgen MAN Meister,


    ist der Drehstab hinten am Festbock in die danebenliegende Hülse gepresst und darin war der Bruch des Drehstabes?
    So dünn wie der Drehstab ist müsste es ein 3.5T sein.
    Unsere Drehstäbe sind aus einem Stück.
    Im Netz gibt es ab und an welche zu kaufen.

  • Gerade für den neueren Daily müssten doch aktuell einige Gebrauchtteile erhältlich sein !? ?(


    Ich vermute mal, dass die Drehstäbe bei alltäglich bewegten Fahrzeugen weniger leiden, da stets in Bewegung, und entsprechend auch als Gebrauchtteil verwendbar sein. Meine Vermutung geht dahin, dass bei Fahrzeugen mit längeren Standzeiten die Drehstäbe in ihrem "eigenen Saft" gammeln und das "Brechen" durch das Festsetzen wegen Rostbildung geschieht? Du hast doch schon einige Drehstäbe "in der Hand" gehabt, Alex ... ?


    vG
    Martin

  • Hallo Martin,
    bei unseren alten Karren ist so eine Hülse nicht verbaut und noch nie ein Drehstab gebrochen.
    Unsere geht auf 280Tkm zu.
    Und Joe hat schon über 350Tkm
    Ich habe schon 2 Daily 1 und einen Daily 2 geschlachtet.
    Außer das die Drehstäbe vorne aus der Achse nicht freiwillig raus gehen ist alles super.
    Im anderen Fred hab ich gesehen daß es sich beim MAN Meister um einen 6.5Tonner handelt. ?(?(

  • Guten Morgen MAN Meister,


    ist der Drehstab hinten am Festbock in die danebenliegende Hülse gepresst und darin war der Bruch des Drehstabes?
    So dünn wie der Drehstab ist müsste es ein 3.5T sein.
    Unsere Drehstäbe sind aus einem Stück.
    Im Netz gibt es ab und an welche zu kaufen.

    Genau, der Drehstab ist in der Hülse eingepresst. Die Hülse ist nach vorne in Richtung Achse offen. Das heißt während der Fahrt läuft das Regenwasser am Drehstab entlang und kommt in die Hülse.... da ist nichts abgedichtet. Wie Martin schon sagt leistet das Wasser im stand ganze Arbeit. Da nicht viel Platz in der Hülse ist und sicherlich auch Dreck dazu kommt fließt das Wasser auch nicht nach vorne raus. Wie oben schon geschrieben ist die gesamt Hülse auch vergammelt von innen.


    Den Drehstab habe ich auch in der Bucht für 300€ gefunden. Da ich aber keine Lust habe das mir das Teil im Dezember Urlaub um die Ohren fliegt habe ich die Original Variante gewählt. Der Daily hat 6,5 Tonenn Gesamtgewicht und 2,4 Tonnen Maximale Vorderachlast, die hat er aber auch ständig.


    Ich muss sagen aus Werkstatt Sicht ist es nicht immer einfach zu sagen das man etwas alt lässt. Wenn man 2 Std zu Gange ist und dann merkt das es doch neu muss ist der Kunde auch nicht Happy. Alleine das auspressen der Teile hat 1 Std gedauert. Jetzt reinige ich sie und lackieren sie, somit ist nochmal 1 Std weg. Macht in der Werkstatt 2 x 100€ mehr Arbeitszeit. In meinem Fall war es die richtige Entscheidung.


    Man konnte auf der linken Seite im eingebauten Zustand erkennen das Rost aus der Hülse läuft. Rechts ist es nicht so. Das waren die einzigen Anzeichen die man erkennen konnte ohne das Fahrzeug anzuheben. Das Wohnmobilhat jetzt 135000km runter.


    Gruß Dirk

  • Hallo Dirk,
    was für ein Scheiß, Ich würde die Hülse noch mit Fluid Film oder Liqui Moly Seilfett fluten.
    Meine Meinung zu den neueren Dailyes wird immer schlechter,
    wenn unser Fahrwerk ausscheidet kommt ein Mercedes Vario unter den Clou

  • Nachdem es die letzten Tage zeitlich knapp war, konnte ich heute das Wohnmobil wieder zusammen bauen. Als Tip für die die es selber machen wollen "es ist nicht so einfach wie es aussieht". Das Hauptproblem ist das ich den oberen Kugelkopf vom Achsschenkel gleich mit erneuert habe. Dieser ist mit einer Mutter befestigt die man nur mit Spezial Werkzeug gelöst bzw befestigt bekommt. Ich habe es bei den Kollegen von Iveco festziehen lassen. Die Sache das es ein Wohnmobil ist macht die Angelegenheit nicht einfacher und der Platz wird auch nicht mehr...


    Nachdem ich die Linke Seite zusammengebaut hatte wollte ich die Rechte Seite auch in Angriff nehmen. Den Plan habe ich ganz schnell verworfen. Auf der rechten Seite sitzt der Gastank. Er sitzt eine Hand breit von der Halterung samt Einstellschraube entfernt. Es ist nicht möglich die Einstellschraube ganz raus zu drehen da sie dann ca 5cm im Gastank stecken würde. Eine Meister Leistung von dem der den Gastank eingebaut hat...


    Also habe ich die Rechte Seite gangbar gemacht und höher gestellt. Jetzt steht das Wohnmobil 2cm höher als vorher.


    Da eine Baustelle selten allein kommt habe ich auch noch einen Ölfleck unter dem Getriebe festgestellt (Da das Wohnmobil 2 Wochen am selben Fleck stand konnte man es gut erkennen). Nach einem kurzen Telefonat mit den Kollegen bei Iveco kam die gute Nachricht. Es ist nur ein Deckel wo ein Nebenabtrieb angebaut werden kann. Also schnell das Öl abgelassen, Deckel an, dichtmittel drauf, Deckel wieder dran und Öl drauf. Öl ablass und auffüllschraube sind am Getriebe gekennzeichnet.

    • Offizieller Beitrag

    Nachdem es die letzten Tage zeitlich knapp war, konnte ich heute das Wohnmobil wieder zusammen bauen. Als Tip für die die es selber machen wollen "es ist nicht so einfach wie es aussieht".

    Auch wenn Du das gelernt hast. Da habe ich großen Respekt, dass Du sowas kannst. :dolllol: Da hoffe ich sehr, dass ich Menschen wie Dir begegne, wenn mein Mobi mal ein Wehwehchen hat.