Rückrufaktion N&B Flair wg. Reifenventilen

    • Offizieller Beitrag

    Für den Flair hat N&B aktuell eine Rückrufaktion gestartet. Dabei geht es um Reifenventile an der Vorderachse.


    In der Serie, die auch unser Fahrzeug betrifft, wurden offensichtlich Gummiventile verbaut, die nur für Fahrzeuge bis 3,5to zGG (!!) verwendbar sind. 8o Lapidar wird mitgeteilt, dass es "in ungünstigsten Umständen zu einem Luftverlust im Reifen" kommen kann. Damit ist dann u.a. wohl auch ein möglicher Ventilplatzer bei voller Fahrt auf der Autobahn gemeint, oder? =O Wer hier einen neueren Flair hat und vorne noch Gummiventile fährt, sollte das wohl mal überprüfen.

    Auf der Rückseite des Schreibens, dass lt. Briefumschlag nicht von N&B, sondern vom KBA versandt wurde, ist lt. meiner Holden auch noch eine Bemerkung des KBA´s aufgeführt, dass es sich bei dem Fehler um einen "erheblichen Sicherheitsmangel" handelt. Kommentare hierzu erübrigen sich wohl.


    Wer vorne noch Gummiventile fährt, sollte die m.E. ohnehin gegen stabilere aus Metall austauschen. Mit TireMoni ist das sowieso erforderlich.


    Eine Entschuldigung für diesen eklatanten Sicherheitsmangel gibt es in dem Schreiben übrigens nicht. :thumbdown:
    (Da hätte ich doch wenigstens auf einen Campinggutschein für 1 1/2 Personen in der Nebensaison für einen weit entfernt liegenden CP gehofft ... , da sind die Junx bei M echt besser dran ;( )


    Gruß, Thomas

  • Hallo Thomas,


    NiBi geht mit einem derartigen Problem zumindest offen um und startet eine Info über das KBA.


    Morelo dagegen ignoriert die Meldungen diverser Eigner hinsichtlich fehlender Spureinstellung und geht das ggf. lebensgefährliche Risiko eines Reifenplatzers bewusst ein. Einzige Info in einer Werbemail, man möge regelmäßig das Reifenprofil prüfen.


    Jetzt entscheide selbst, was besser ist.


    vG
    Bernd

  • Nun ja, eine offizielle Rückrufaktion wird immer durch das KBA angeordnet. Wenn das KBA keine eindeutigen Informationen über einen Mangel hat, dann gibt es auch die Rückrüfaktion, also die Anordnung desselben nicht.


    Die Risikobewertung beim KBA wird regelmäßig durch statistische Informationen (Automobilclubs, Serviceorganisationen und Sachversicherer) fundiert. Bewertet das KBA ein Risiko als ausreichend hoch, so wird die Rückrufaktion angeordnet und der betreffende Hersteller muss anhand der Auslieferungspapiere die betreffenden Fahrzeuge identifizieren. In diesem Fall musste NiBi dem KBA mitteilen, welche Fahrzeuge mit der entsprechenden Rad-Ausstattung ausgeliefert wurden. Ist die Sache zu dringlich, so werden alle Fahrzeughalter entsprechend der Kriterien (Baujahr, Modell) angeschrieben und jeder Halter muss für sich entscheiden ob er betroffen ist oder nicht.


    Wichtig: Für die Rückrufaktion gibt es Fristen! Wird die Kontrolle und ggf. Instandsetzung nicht innerhalb einer bestimmten Zeit vollzogen, so erlischt der Anspruch. Ich weiß gerade nicht wie groß der Zeitraum ist, aber da sollte es einen Vermerk auf dem Schreiben geben (Rechtsbehelf). Sollte man aus verschiedenen Gründen nicht innerhalb dieser Frist den Mangel kontrollieren und beseitigen lassen können, so muss man ggf. den Verursacher (in diesem Fall nominell NiBi) darüber informieren und eine Fristverlängerung vereinbaren. (Angenommen ihr turnt mit dem Wohnmobil gerade für 1-2 Jahre in den Staaten herum ...)


    Bei Morelo scheint das Problem nicht ausreichend eskaliert so dass das KBA aktiv wird. Entweder sind die tatsächlichen Ursachen doch nur in einer MInderzahl oder das Risiko wird durch das KBA nicht entsprechend gewertet. (Man erinnere sich an die Story mit den abbrennenden Ford´s ... das hat lange, sehr lange gedauert, bis die Kraftstoffleitungen im Rahmen einer Rückrufaktion ausgetauscht wurden)


    vG
    Martin

  • Martin,


    oder Morelo hat sehr erfolgreich den großen Mantel des Schweigens über das Problem gebettet, so dass das KBA keine Info dahingehend erhalten hat ,,,,


    Für mich die realistische Variante, einhergehend mit einem ausgeprägten Vertrauensverlust in diese Marke.


    vG
    Bernd

  • Das ist leider naturgemäß so, dass die Hersteller sich nicht ohne Not selber an den Pranger stellen. Der ausgeprägte Vertrauensverlust in die Marke und die einhergehende letzte Ausweglösung des Kunden, Fahrzeug und Hersteller zu wechseln, ist des Kunden letzte legale Möglichket. Das muss der Hersteller dann wohl oder übel akzeptieren. Allerding kann er sich hinterher auch nicht über den bösen Kunden beschweren sondern muss die Situation als Ergebnis seiner Handlung (oder auch Nichthandlung) hinnehmen.


    vG
    Martin

  • Lächerlich das ein Hersteller 20 cent (im Einkauf) Gummiventile an einem LKW Chassis über 3,5t verwendet.
    Da verliert man nicht nur das Vertrauen in eine Marke, sondern fragt sich welcher Meister an seinem Gehalt festhält sich da nicht zu weigern das Fahrzeug auf die Strasse zu lassen.
    Ich als Werkstattmeister und Sicherheitsbeauftragte der in der Handwerksrolle eingetragen ist, würde nicht nur das KFZ nach der Endkontrolle nicht auf die Strasse lasssen sondern es melden müssen.
    Denn so was ist in jeder Handwerks-Kammer und deren Innungen vorgesehen.
    Sicherheitsrelewante Teile am Fahrzeug die nicht den STVO Verordnungen und die Sicherheits des Fahrzeugführers genügeleistet ist zu bemängeln und Schriftlich festzuhalten.Würde bei einem Unfall eine Person verlezt oder getötet, ist der eingetragene Werkstattmeister welcher das Fahrzeug in den Hänen hatte in einem Strafrechtlichen Verfahren mit verandwortlich und würde seinen Brief von der Wand genommen bekommen.Sorry für meine Härte aber so was geht nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Das ganze Thema wird noch interessanter, wenn man folgendes berücksichtigt: als ich das Fahrzeug übernommen habe, sind mir die Gummiventile natürlich sofort aufgefallen. Daraufhin habe ich mit NiBi telefoniert und das moniert. Meine Sorgen sind beschwichtigt worden und ich habe mir die Aussage anhören dürfen, dass diese Ventile ohne Bedenken bis knapp 7 bar auf unserem 7,5to Fahrzeug gefahren werden können. Erst als ich sagte, dass ich beabsichtige TireMoni nachzurüsten, hat man mir die Umrüstungen auf Stahlventile empfohlen.


    Also, auch bei N&B versteht man sich darauf, sicherheitsrelevante Probleme kleinzureden und auszusitzen. :thumbdown:


    Wer weiß auch schon, was wirklich zu der Rückrufentscheidung geführt hat. Bei etlichen Fahrzeugen, die mit so einem gravierenden Fehler unterwegs sind, mag es vielleicht auch schon einen „Störfall“ gegeben haben und der Rückruf war vielleicht nicht so freiwillig, wie sich das in dem Schreiben anhört. Ist aber natürlich nur Spekulation.


    Gruß, Thomas

  • Hallo Thomas,


    welches Baudatum hat denn Dein Flair bzw. welchen Produktionszeitraum betrifft das Problem?


    Wäre doch gut zu wissen!


    LG


    Peter

    VG
    Peter


    … läuft bei mir, zwar rückwärts und bergab, aber läuft!!!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Peter,


    mein Flair ist von Juni 2018. das Schreiben hat noch eine Rückseite aber meine beste Beifahrerin von allen hat mir nur die erste Seite geschickt (bin derzeit in den USA). Ich bin morgen wieder zurück. Wenn da noch was draufsteht, gebe ich das hier gerne weiter. Ich vermute aber, dass ich nur individuell angeschrieben wurde und da keine weiteren Hinweise bestehen.


    Im Zweifel einfach mal bei N&B anrufen.


    Unabhängig davon würde ich bei so einem Fahrzeug ohnehin immer nur Stahlventile verwenden. Wenn Du noch welche aus Gummi hast, empfehle ich auf jeden Fall die Umrüstung.


    Gruß, Thomas

  • ja Thomas, da hast Du Recht mit den Stahlventilen!


    Ich werde NB-Aftersales mal anmailen


    Vielen Dank für die schnelle Antwort und Grüß mir den mit der Föhnfrisur


    LG
    Peter

    VG
    Peter


    … läuft bei mir, zwar rückwärts und bergab, aber läuft!!!

  • Hallo Peter,


    ich habe bisher keine Post bekommen. Meiner ist aber auch schon mind. 2 Jahre älter (Anfang 2016).


    Ich fahre gleich mal zur Halle und gucke erstmal nach, ob ich überhaupt Gummiventile habe. Da ich schon mehrfach den Reifendruck geprüft habe, gehe ich davon aus, dass ich Stahlventile an den Alufelgen habe. Gummiventile wären mir höchstwahrscheinlich aufgefallen.


    Eventuell betrifft es nur die Fahrzeuge, die nicht mehr von Meier das Chassis erhalten haben. Das können wir ja mal prüfen, ob sich da ein Zusammenhang herstellen lässt.


    Gruß
    Martin

  • Die Fahrt zur Halle kann ich mir sparen, ich habe ein Bild gefunden. Ich hatte recht, es sind Stahlventile verbaut. Alles andere hätte mich auch gewundert, da ich beim Reifendruckprüfen mit Sicherheit sofort auf Gummiventile aufmerksam geworden wäre:



    Es betrifft anscheinend nicht "alle Flair", sondern nur bestimmte Zeiträume. Am besten prüft man direkt selber nach. Sicher ist sicher.


    Gruß
    Martin

  • Ich gehe mal davon aus, das bei Alufelgen in der Gewichtsklasse grundsätzlich Stahlventile von den Womo-Herstellern verbaut werden.


    Hier hat wahrscheinlich der Zulieferer Mist gebaut und N&B ist das nicht aufgefallen.


    2005 hatten wir auf der Autobahn mit dem Carthago einen Reifenplatzer. Grund dafür waren die Gummiventile, die nur bis 4,5 bar zugelassen sind. Seit da an fahren wir nur Stahlventile oder stahlverstärkte Ventile.


    Gruß Niko


    Niesmann & Bischoff Arto 76 L - BJ 2018 - 7,68 m lang, 2,35 m breit, 2,97 m hoch

  • Hallo Martin,
    mir geht es auch so: keine Post bekommen, mein Flair ist von 7/2017, würde auch gerne zur Halle, aber die wird am Wochenende nur auf Voranmeldung geöffnet.
    Ich kann es jetzt nicht sagen welche Ventile ich habe und solche Detailaufnahmen von meinen Felgen fehlen in meinem Bestand.


    Hach, ich bin jetzt etwas unruhig und werde am Montag wahrscheinlich sofort dorthin fahren.
    Hätte mir doch eigentlich auch auffallen müssen :rolleyes:


    LG
    Peter

    VG
    Peter


    … läuft bei mir, zwar rückwärts und bergab, aber läuft!!!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde, hier jetzt noch einmal das Schreiben von N&B bzw. vom KBA in Gänze:



    Leider steht da nichts über die betroffenen Fahrzeuge bzw. die Serie drin. Es ist also wohl so, dass jeder Eigner, bei dem diese falschen Ventile verbaut wurden, direkt angeschrieben wird. Das KBA bekommt von N&B die relevanten Fahrgestellnummern und hat über die Zulassungen ja die Adressen. Wer nicht angeschrieben wurde, kann höchstwahrscheinlich davon ausgehen, dass alles o.k. ist. Nachsehen würde ich aber trotzdem und wenn Gummi-Ventile dran sind, egal ob vom Rückruf betroffen oder nicht, würde ich gegen Stahlventile tauschen.


    Gruß, Thomas

  • Ich habe einen der ersten Flair 5. Die Alus kommen nicht von NB, sondern von Goldschmitt. Daher habe ich mir die Felgen dort bestellt.
    Mein Reifenhändler hat bei umrüsten seinerzeit die Ventile moniert und gleich die Gummidinger ersetzt.
    Bei Palace werden auf jeden Fall von Haus aus keine Gummiventile verbaut.

  • Danke Thomas für Deinen Aufwand und vor allem die Schnelligkeit :thumbup: .


    Ich werde meine Ventile auf jeden Fall mit Argusaugen betrachten und im Zweifelsfall wechseln lassen.
    So eine Reifenpanne und dann eventuell im Sommer in den norwegischen Weiten - ich kann mir wesentlich
    schönere Sachen vorstellen.


    LG
    Peter

    VG
    Peter


    … läuft bei mir, zwar rückwärts und bergab, aber läuft!!!